Donnerstag, 31. Januar 2013

Attic - The Invocation

Band: Attic
Album: The Invocation
Spielzeit: 47:49 min.
Plattenfirma: Van Records
Veröffentlichung: 07.12.2012
Homepage: www.facebook.com/atticfuneral.com

WERTUNG: 9,0 von 10

Trackliste:

01. The hidden grave
02. Funeral in the woods
03. Join the coven
04. Edlyn
05. Ghost of the Orphanage
06. In the chapel
07. The invocation
08. The headless horseman
09. Satan's bride
10. Evil inheritance

Line up:

Meister Cagliostro – Vocals
Katte – Guitar
Rob – Guitar
Warrior – Bass
Roman – Drums
Nachdem das DEMO der Jungs aus Gelsenkirchen bei RockHard zum DEMO des Monats gekürt wurde war man natürlich besonders auf den ersten Longplayer der Ruhrpottler gespannt.
Dieser steht nun mit “The Invocation“ seit Dezember 2012 in den Regalen der Plattenläden.

Der Stil von Attic ist relativ einfach zu beschreiben. Man nehme Mercyful Fate, King Diamond und eine Prise Judas Priest und man hat einen jedoch eigenständigen Heavy Metal Sound der es in sich hat. Um mich hier nicht falsch zu verstehen, “Attic“ haben nichts Neues erfunden, jedoch irgendwie etwas Eigenes. Besser kann ich das hier nicht ausdrücken.

Woher wissen “Attic“ eigentlich, dass ich auf Orgelintros stehe ? - Wie auch immer, auf diesem Album werde ich gleich zweimal beglückt. Den Beginn macht “The hidden grave“ als Vorspiel zu “Funeral of woods“. Diese beiden Songs waren bereits wie auch “The headless horseman“ auf dem o.g. DEMO enthalten. Spätestens mit “Join the coven“ weiß man dann wohin der Hase hoppelt.
Straighter Metal im o.g. Stil mit eingängigen Melodien. Die einzige Ausnahme ist hier “Edlyn“ welches sehr doomig daher kommt, mir aber trotzdem oder gerade deshalb auch sehr gut gefällt.
Meister Cagliostro's Falsett-Gesang ist sehr gut und prägend, obwohl ich nach dem Hören der gesamten CD dann auch froh bin, mal wieder andere Vocals zu hören.
Überhaupt muss man resumieren, dass das gesamte Songwriting schon sehr ausgefeilt rüber kommt, - umso erstaunlicher, da es sich hier um ein Debutalbum handelt.

Eigentlich gibt es an der gesamten Scheibe relativ wenig bis gar nichts auszusetzen.
Vielleicht könnte ich mir noch einen etwas satteren Sound vorstellen – aber das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck.

In Zukunft lohnt es sich also nicht nur wegen Schalke 04 nach Gelsenkirchen zu schauen.

Bin gespannt, was die Zukunft bringt.

Oldwoodstock

Mittwoch, 30. Januar 2013

Denied - Judas Kiss EP

Album: Judas Kiss EP
Spielzeit: 11:01 min.
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 17.11.2012
Homepage: www.deniedworld.com


WERTUNG: 8 von 10


Tracklist:
1. Judas Kiss
2. Garden Of Stone
3. Constant Rage


Klassischen Metal mit ordentlich Eiern und tollen Melodien liefern uns die Schweden von DENIED um ihren Frontmann Johan Fahlberg (JADED HEART) und Gitarrist Andreas Carlsson (RIBSPREADER, PAGANIZER). Irgendwo in der Schnittmenge aus JUDAS PRIEST und RAGE würde ich DENIED mal ansiedeln, damit ihr einen Anhaltspunkt habt. 


Sämtliche Mitglieder sind schon seit Jahren in verschiedenen schwedischen Bands aktiv und die Erfahrung merkt man den Jungs auch an. Da passt jedes Riff, die Gesangsmelodien sind klasse und die Songs kommen straight aus den Boxen und dürften bei jedem Metaller zu Zuckungen im Nackenbereich führen. Doch auch die Halbballade "Garden Of Stone" kann bei mir punkten - ein wenig scheint hier JADED HEART durch, ohne jedoch in irgendeiner Weise kitschig zu werden. Allerdings lasse ich mich lieber von den beiden harten Tracks ins musikalische Reich von DENIED entführen. 

Das komplette Album ist am 26.01.2013 ebenfalls bei Sliptricks Records erschienen und die Rezension dazu liefere ich natürlich nach, sobald ich es in Händen halte.

Markus

Shylock - Walking Tall



Band: Shylock
Album: Walking Tall
Spielzeit: 52:05 min.
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.shylockmusic.de
 

WERTUNG: 9,5 von 10


Tracklist:
1. Walking Tall
2. Rock DNA
3. I Can't Wait Now
4. Bridges
5. What It Takes
6. Sad To Know
7. Sliding Through Emotions
8. Taken It Too Far
9. She Came Along My Way
10. Right Now Or Never
11. Away From Here
12. Touch My Soul
13. Anything


Der für mich zuverlässigste Garant für hochklassigen Hardrock "Made in Germany" meldet sich anno 2013 endlich mit einer Scheibe zurück: SHYLOCK. Und "Walking Tall" macht genau da weiter, wo die Vorgänger "Rockbuster" oder "Devotion" aufgehört haben, mit einem kleinen Unterschied aber: "Walking Tall" ist härter und besser. 


Schon der Titelsong nimmt mich sofort gefangen, geile Produktion, die Gitarre brät, das Schlagzeug groovt wie Sau und Matthias "Schenky" Schenks Stimme thront mit tollen Gesangsmelodien über der dargebotenen Härte. Ja, SHYLOCK haben einen Schritt weg vom klassischen Hardrock gemacht - es befindet sich beispielsweise keine einzige richtige Ballade auf "Walking Tall" und das Ergebnis ist einfach nur atemberaubend. Denn das folgende "Rock DNA" ist wohl der beste KISS Song, den Paul Stanley und Gene Simmons wohl auch gerne auf "Monster" (ungeachtet der hohen Qualität) gehabt hätten, oder den auch LORDI auf ihrer neuen Scheibe haben wollten. SHYLOCK haben ihn: DEN Hardrock-Party-Gute-Laune-Song schlechthin. Eigentlich sollten sämtliche Rockradios dieser Welt diesen Song rauf und runter spielen.

 "I Can't Wait Now" ist dann komplett in der Tradition früherer SHYLOCK Alben gehalten und wäre auf den Vorgängern einer der besten Songs geworden. Hier muss er sich tatsächlich einreihen, denn das modern angehauchte "Bridges" überrascht mit einem Hammerrefrain, "What It Takes" lässt die SHAKRA Gene durchschimmern, richtig düster und fast schon in Richtung Metal schielend bollert dann "Sad To Know" aus den Boxen. Mein Gott, man merkt einfach dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist (Schenky und Hannes Amrhein spielen schon seit etwa 20 Jahren zusammen) und die Spielfreude ist einfach überwältigend. Sogar ein Blick über den großen Teich wird eingestreut, denn "Take It Too Far" könnte auch von dortigen aktuellen Millionensellerbands stammen. 

Und wer glaubt SHYLOCK könnten die Qualität nicht über die volle Spiellänge beibehalten wird spätestens mit "Touch My Soul" eines besseren belehrt. Mir fällte es ehrlich schwer euch richtige Anspieltipps zu geben, da sämtliche 13 Tracks ein verdammt hohes Niveau halten. Es kann eigentlich nur ein Fazit geben: "Walking Tall" ist mit großen Schritten auf dem Weg zu meinem Album des Jahres 2013! (und das traue ich mir tatsächlich schon im Januar zu prophezeien). 

Markus

Dienstag, 29. Januar 2013

Warrior Soul - Stiff Middle Finger







Band: Warrior Soul
Album: Stiff Middle Finger
Spielzeit: 49:37 min.
Plattenfirma: Livewire Records
Veröffentlichung: 16.11.2012
Homepage: www.kory-clarke.com

WERTUNG: 6,5 von 10

Trackliste:

01. Occupy
02. Planetary Revolution
03. Wall Street
04. Junky Stripper
05. A Drink To All My Friends
06. 2012
07. Tear
08. Sparkle Baby
09. Rubicon
10. Light Your Bonfires

Line up:

Kory Clarke – Vocals
Johnny H. - Guitar
Rille Lundell – Guitar
Freddie Cocker Kvarnebrink – Drums
Danny Engström – Bass

Aufgrund einiger zeitlicher Probleme komm ich leider erst jetzt dazu, dass bereits im November 2012 erschienene Album “Stiff Middle Finger“ von “Warrior Soul“ hier vorzustellen.

Ich habe mir angewöhnt, Alben als einzelnes Werk zu betrachten und nicht Vergleiche mit Vorgängeralben anzustellen. Das empfiehlt sich insbesondere bei dem hier vorliegenden Werk von “Warrior Soul“ !

Mit “Stiff Middle Finger“ legt der mittlerweile in Berlin lebende Sänger “Kory Clarke“ ein Album vor, vor dem man angesichts älterer Warrior Soul Alben etwas ratlos gegenüber steht. Daher empfiehlt sich hier die o.g. Herangehensweise ganz besonders.

Textlich befasst sich Clarke mal wieder mit sozialkritischen Themen. Bereits der Opener “Occupy“ befasst sich mit der Finanzkrise. Ansonsten ist der Song im Midtempo gehalten und weiß durchaus zu gefallen. Mit“Planetary Revolution“ folgt dann schon einer der wenigen Höhepunkte des Longplayers. Besonders die Gitarren wissen hier zu überzeugen. “Wall Street“ gehört ebenfalls zu den gut hörbaren Songs.
Mit “Junky Stripper“ folgt dann ein weiterer Höhepunkt (Anspieltip). “A drink to all my friends“ plätschert dann ein bisschen dahin ohne jedoch zu enttäuschen. Ganz anders dann der Song “2012“. Einfach nur grottig und etwas für den Müll. Durchaus zu gefallen wissen dann auch noch die drei folgenden Songs “Tear“, “Sparkle Baby“ und “Rubicon“. Mit “Light your bonfires“ beendet dann ein Song dieses Album, welches man nicht unbedingt als enttäuschend, aber auch keinesfalls als Empfehlung sehen sollte.

Stiff Middle Finger“ hat zwar seine Momente, jedoch ist vieles absoluter Durchschnitt.

Eine EP anstelle eines Longplayers mit 3-4 ausgesuchten Stücken hätte wohl einen besseren Eindruck hinterlassen.


Oldwoodstock

Sonntag, 27. Januar 2013

Lover Under Cover - Set The Night On Fire

Band: Lover Under Cover
Album: Set The Night On Fire
Spielzeit: 45:42 min.
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 16.11.2012
Homepage: www.loverundercovertheband.com


Wertung: 8,5 von 10  

Tracklist:

1. My Best Friend
2. Angels Will Cry
3. Too Good To Be True
4. Hero
5. Flash In The Night
6. Set The Night On Fire
7. Who Needs Love
8. Crazy For You
9. Crime In The Line
10. Through The Storm
11. A Nice Day

Wer hätte gedacht, dass der AOR / Melodic Rock 2012 so präsent sein würde? Ich nicht! Klar, ich habe mit einigen guten VÖ's gerechnet, war aber positiv überwältigt, von der Vielzahl an guten bis sehr guten Releases. Man sollte nicht verschweigen, dass auch einige Stinker - besonders von renommierten Acts - das Licht der Welt erblickten, aber im Großen und Ganzen war es ein gutes Jahr für den melodischen Rock. Da kann es auch passieren, dass man den Überblick verliert und die eine oder andere tolle Scheibe einfach übersieht. Dies ist mir passiert :-( und darum möchte ich auf ein sehr hörenswertes Album eingehen.

Die Schweden sind in diesem Genre, momentan, einfach nicht zu toppen. Dies belegen die neuesten/aktuellen Outputs von SAPPHIRE EYES, TASTE, LAST AUTUMN'S DREAM und weiteren interessanten Band/Project-Konstellationen. Zu diesen kann das kleine All-Star Project LOVER UNDER COVER, welches aus aktive und ex-Member von LAD, TEN, COLDSPELL und PHENOMENA besteht, definitiv auch gezählt werden. Jedes Bandmitglied bringt musikalisch etwas, von den Hauptbrötchengebern, mit ein und schaut auch über den Tellerrand hinaus, so dass "Set The Night On Fire" ein abwechslungsreiches, sehr ambitioniertes, modernes und frisches Debütalbum geworden ist.

Die Band/das Project besteht u .a. aus:
Mikael Erlandsson (LAST AUTUMN'S DREAM, HEARTBREAK RADIO, SAPPHIRE EYES etc.) –   Gesang
Mikael Carlsson – Bass, Gitarre und Keyboards
Martin Kronlund (u. a. GYPSY ROSE und PHENOMENA) – Gitarre
Perra Johnsson (COLDSPELL) – Schlagzeug
Ged Ryland (ex-TEN) - Keyboards

Tausendsasa Kronlund hat dem Silberling zu mächtig Power und Wumms verholfen. Obwohl es sich um eine Melodic Rock Veröffentlichung handelt, knallt "STNOF" von vorne bis hinten und lässt soundtechnisch keine Wünsche offen.

Wo der Vocal-Vagabund (im positiven Sinne) Mikael auch partizipiert, man kann davon ausgehen, dass er sich zu 100% einbringt und durch seine angenehme, rauchige Stimme, den jeweiligen Output zu einem Hochgenuss macht. Dies ist natürlich auch bei LUC der Fall. Die restlichen Musiker hinterlassen einen souveränen Eindruck. Alle Instrumentalisten agieren druckvoll und überschreiten, mehr als nur einmal, die Melodic Rock Grenze zum puren und kernigen Hardrock. Dies geschieht, ohne die melodische Grundstruktur, der Songs, zu verlassen.

Das Debüt enthält sehr energische, modern arrangierte Nummern, die sich von den typischen Szene Kompositionen unterscheiden. Beim Songwriting wurde darauf geachtet nicht die Schema F Schiene einzuschlagen. Druckvolle, düstere Rocker, unbeschwerte Nummern, eine Ballade und Songs mit stilübergreifenden Elementen sind vertreten. Mehr Abwechslung bekommt man selten geboten und man freut sich noch mehr darüber, da es wie aus einem Guss klingt.

Mit "My Best Friend" legen die Schweden gleich energisch los. Der kernige Gitarren- und Bass- Sound fällt schon mal positiv auf. Powervoll knallt der melodische Hardrocker durch die Boxen und Erlandsson ist eh unantastbar. Diese rauchige und kräftige Stimme kann einfach alles. Etwas härter und düsterer, von der musikalischen Ausrichtung, wird es bei "Angel Will Cry". Carlsson und Kronlund verleihen dem Track einen enormen Druck und das untypische, fast schon Gothic Rock-angehauchte Keyboardspiel, untermalt auf eine sehr angenehme Art und Weise. Der Song verfügt über tolle Hooklines und der Refrain wird sich nie mehr aus dem Gehörgang loseisen. Ein echter Ohrwurm. Der absolute Killer ist das gnadenlos rockende "Hero", bei dem Erlandsson von Katarina Häger unterstützt wird. Musikalisch ist der Track eine reinrassige Melodic Metal Nummer, welche rau und energisch vorgetragen wird und atmosphärisch / dramaturgisch arrangiert ist. "Flash In The Night" beginnt mit fast schon trancigen Keyboard und "drums from hell". Die straighte Rocknummer ist Johnsson's Ding, denn er liefert einen tollen Double Bass Sound ab und zieht dadurch, die gesamte Aufmerksamkeit, auf sich. Ein richtiger Melodic Rock Knaller darf natürlich nicht fehlen und mit diesem Bewußtsein, hauen uns die Musiker, den stärksten Track des Albums, um die Ohren. "Who Needs Love" verfügt über eine starke Gitarrenleistung, einer energischen Rhythmusgruppe, einem sehr dezent agierenden Keyboarder und einer Güteklasse 1 A Gesangsperformance des Vocalisten. Lasch/soft ist bei der Nummer mal überhaupt nichts. Macht einfach total gute Laune und den Refrain singt man, spätestens beim zweiten Durchlauf, eh mit. Einprägsam, geradeaus und verdammt stark! "Through The Storm" läßt mein Herzchen schneller schlagen. Den Celtic Rocker, welcher über eine wirklich souveräne Gesangs und Gitarrenarbeit verfügt, finde ich mehr als gelungen und ist ein weiteres Highlight auf dem Debüt.


LOVER UNDER COVER ist eine, alles andere als gewöhnliche, Band. Sie verfügt über einen sehr guten Sänger, einer starken musikalischen Front und verdammt außergewöhnlichem Songmaterial.

Wer auf oberflächlichen Gute-Laune Rock abfährt, ist mit dem Debüt schlecht beraten, aber jeder, der auch gerne anspruchsvollen, teilweise recht kernigen und kreativen Melodic (Hard) Rock hört, sollte an "Set The Night On Fire" seine wahre Freude haben.

Mir gefällt das Langeisen sehr, sehr gut und hebt sich, positiv, aus der Szene hervor. Von daher gibt es bärenstarke 8,5 Punkte.

Götz

Mittwoch, 23. Januar 2013

John F. Klaver Band - Wheels In Motion






Band: John F. Klaver Band
Album: Wheels In Motion
Spielzeit: 49:43 Min.
VÖ: 01.02.2013
Plattenfirma: Coast To Coast / Cargo
Homepage: www.johnklaver.nl 

Trackliste: 

  1. Wheels In Motion
  2. Dust
  3. Devilwoman
  4. Wrong Over Night
  5. Peace Of Mind
  6. Gimme Summo
  7. Dynamite
  8. Moment For Two
  9. Secret Little Medicine
  10. Told Ya
  11. Jam
  12. Give It Up   

Wertung: 7 von 10


Werte Bluesfreunde. Die Musik, welche uns seit Jahren, je nach Alter auch gerne seit Jahrzehnten, begeistert, hat zeitlebens junge Gesichter kommen und altgediente gehen sehen. Hat sich zig-fach neu erfunden, ist mehrfach um die weite Welt gereist, hat seine Hautfarbe gewechselt wie ein Chamäleon, und so weiter und so fort. 

Eins aber hat sich nie geändert: Der echte, der gute Blues ist sich über all die Jahre immer treu geblieben und vermittelt heute wie vor hundert Jahren Gefühle und Stimmungen, welcher Art auch immer. Dies und vieles andere mag ein Grund dafür sein, dass diese uralte Musikrichtung auch im Jahre 2013 noch neue, interessante Interpreten hervorbringt.

Einer davon, auch wenn er kein ausgesprochener Neuling mehr ist, ist der Holländer John F. Klaver. Klaver ist Gewinner der Dutch Blues Challenge 2011 und Halbfinalist der International Blues Challenge. Der Gitarrist, Sänger, Komponist, Songschreiber und Musiklehrer wurde im zarten Alter von 11 Jahren von seinen Eltern samt Gitarre im Keller eingeschlossen und fünf Jahre später...(Scherz beiseite), fing im zarten Alter von 11 Jahren mit dem Gitarrenspiel an, machte sein VWO (Gymnasium) Diplom um anschliessend in den Staaten zu studieren. Ständig  bildete er sein Gitarrenspiel aus indem er privaten Unterricht nahm. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande erhielt er eine Zulassung für das "Konservatorium von Amsterdam", in dem klassische Musik, Jazz, Pop, alte Musik, Oper und Musikpädagogik gelehrt werden. 

Und diese fundierte Ausbildung hört man Wheels In Motion in jedem Moment an. Die vier Holländer, allesamt technisch hervorragend, greifen wie ein Rad ins andere. Die Besetzung könnte einfacher nicht sein, Gitarre und Gesang (John F. Klaver), Bass (Iris Sigtermans), Schlagzeug (Eric Dillisse) und eine erfreulich präsente Hammondorgel (Bob Fridzema). Dennoch schaffen es die vier, inklusive dreier Gastmusiker und auch aufgrund der glasklaren aber fetten Produktion von Jurgen Burdorf eine entsprechende Atmosphäre zu schaffen. Jedes Instrument hat seinen Platz und darf vom Hörer auch als solches wahrgenommen werden. Klaver drückt seine Gitarre niemals zum Selbstzweck in den Vordergrund, was die Angelegenheit mehr als angenehm macht. 

Alles in allem also eine perfekte Scheibe, die nach der höchsten Bewertung geradezu schreit. Allerdings gibt es ein Manko. Klaver schaftt es, im Vergleich zu vielen seiner Szene-Kollegen nicht, mich wirklich zu packen. Alles könnte so schön sein, doch es sind diese ominösen 5%, die mir aus irgendeinem Grunde die Sache verhageln. Mag sein dass ich übersensibel damit umgehe, doch mich nervt es stets wenn ich das Gefühl habe dass ein Sänger sich nicht 100%ig wohlfühlt in einer fremden Sprache. Dies vermittelt mir einen angestrengten Eindruck und lässt mich immer wieder darauf achten. Wie gesagt, das mag jeder anders sehen. 
Hinzu kommt dass sich John F. Klaver als Sänger leicht unterkühlt gibt, was der ansonsten tollen Musik ein wenig an Energie nimmt.

Trotzdem, wir bekommen 12 abwechslungsreiche Titel präsentiert, allesamt auf einem stabilen Blues-Fundament basierend, und immer wieder durchtränkt mit dem handwerklichen Können der Musiker. Funkiges (Dynamite) im Wechsel mit jazzig-angehauchtem (Jam) oder eben immer wieder sattem Blues. Dann kommt in Form von Gimme Summo noch ein luftiges Instrumental dazu, und wieder wird klar wie gut die Band harmoniert, auch aufgrund ihrer technischen Brillianz. Den Höhepunkt stellen für mich allerdings das wunderbar groovende Wrong Not Right und das 5-Minütige I Told Ya, hier kommt der Sänger Klaver endlich einmal aus sich heraus und stellt klar dass er es sehr wohl kann. Ich hatte bisher leider nicht das Vergnügen, die John F. Klaver Band live bestaunen zun können, doch wenn ich mich nicht allzu sehr täusche, dürfte das ein Höchstgenuss für Bluesfans sein. 

Schlussendlich darf ich festhalten dass Wheels In Motion ein hörenswertes Album geworden ist. Aus genannten Gründen mit Luft nach oben, doch da bin ich mir sicher...Klaver wird daran arbeiten.


Bernd Fischer
 

 


Dienstag, 22. Januar 2013

Saint Lu beim ESC

Hallo Rocker, heute mal eine genreübergreifende Meldung. Allerdings habe ich den Song bereits hören können und finde ihn sehr ansprechend. Für mich eine soulige Mischung aus ADELE und ASAF AVIDAN. Echt cool. Daher die Unterstützung.



SAINT LU: Mit dem Titel "Craving" zum ESC 2013
Langerwartetes Album "2" kommt am 15.02.13

Saint Lu gehört zu den vielversprechendsten Stimmen, die sich hierzulande in den letzten Jahren aufgemacht haben. Mit 13 begann sie Songs zu komponieren, gründete kurz darauf die erste eigene Band und sog die Inspirationen überall da auf, wo sie Musik als authentisch empfand – bei Jazz, Rock – und man hört das bis heute in ihren Songs – dem Blues an der Schwelle zum frühen Rock’n’Roll und seinen wegbereitenden Soul-Sängerinnen. Aufmerksamkeit war der Wahlberlinerin schon mit dem schlicht "Saint Lu" genannten Debütalbum von 2009 sicher: "Fräuleinwunder" (FAZ), "Soul-Hurrikan" (Focus), gar "Reinkarnation von Janis Joplin" (Focus Kultur) waren die bewundernden Schlagworte. Darüber hinaus gewann sie auch noch den prestigeträchtigen "European Border Breakers Award".

Kein Grund für Saint Lu, die Bodenhaftung zu verlieren. Dafür sorgt schon ihr Zuhause, eine WG mitten in Kreuzberg. In ihrem kleinen Zimmer, mit Laptop und der Gitarre auf dem Schoß, entstanden im Verlauf der letzten anderthalb Jahre die meisten der neuen Songs. Dabei ist sie dem Prinzip treu geblieben, vor allem die eigenen Erlebnisse und Emotionen zu vertonen, ohne Scheu vor den ganz großen Themen Vertrauen, Ablehnung, Sucht, Tod. "2", das neue Album, wurde in Berlin, Hamburg und in den Londoner Angel Studios aufgenommen.

Soul’n’Roll nennt Saint Lu ihren Stil gern. "2" greift den direkten, rockigen Sound des Debüts auf eine neue, indirekte Art auf. Mit machtvollen Powersongs wie "Craving2, dem breitwandig-perfektionistischen "Waterfall", einem frech-adretten "Mrs. Suffer" oder dem warmdunklen "I Got A Feeling". Wie gut diese neuen Songs auch live funktionieren – mit ihrer Band, deren Musiker sie buchstäblich auf der Straße getroffen hat und die aus aller Herren Länder stammen –, hat soeben wieder Saint Lus begeisternde Herbsttour bewiesen, eine rundum gelungene Real-Life-Feuertaufe für "2".

Mehr zu sehen gibt es auf der im April startenden nächsten Tour, sowie beim ESC-Vorentscheid am 14.02.2013, bei dem sie ihre neue Single "Craving" dem großen Publikum vorstellen wird. Diese erscheint am 01.02.2013, danach dann das lang erwartete Album "2" am 15.02.2013.

http://www.facebook.com/saintlu



Sonntag, 20. Januar 2013

Last Autumn's Dream - Ten Tangerine Tales

Band: Last Autumn's Dream
Album: Ten Tangerine Tales
Spielzeit: 44:04 min.
Plattenfirma:
Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage:
www.facebook.com/Last-Autumns-Dream/

Wertung: 10 von 10 


Tracklist:     


01. Ten Tangerine Tales
02. Pickin’ Up The Pieces
03. 2nd Look
04. For You
05. Preludium – The Man I Used To Be
06. I Will See You Thru
07. When I Found You
08. Lie To My Heart
09. New York Rain
10. It’s Magic
11. My Final Love Song

 
Das ich totaler Anhänger des skandinavischen AOR / Melodic Rock bin, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Die Nordmänner hauen aber auch Sahneteilchen auf den Markt, das ist schon fast beängstigend, was uns, von Monat zu Monat, an qualitativ hochwertigen Scheiben erreicht! Man höre nur das strunzgeile SAPPHIRE EYES Debüt und den sensationellen TASTE Output. Und Pflichtbewusst wie die Skandinavier nun einmal sind, schicken sie gleich, zum Beginn des Jahres, die nächste AOR / Melodic Rock Formation ins Rennen. Die Schweden sind keine Unbekannten mehr und bieten, seit nunmehr über eine Dekade, erstklassigen Hardrock/Melodic Rock, mit einer gehörigen Portion Pfeffer im Arsch. Besonders Mikael's leicht heiseres, kräftiges Organ macht die Band einzigartig und gehört zum Band Trademark. Anders, als eine Vielzahl von Bands, schaffte die schwedische/deutsche Formation es, den knackigen Hardrock Songs, einen sehr eleganten und feinen AOR/Melodic Rock Schliff zu verpassen. So waren die Endresultate, sowohl für den Hardrock- als auch Melodic Rock Anhänger, immer ein Ohrenschmaus und sehr lohnenswert. Ich war sehr gespannt ob - der in Japan schon im Dezember erschienene Longplayer "Ten Tangerine Tales" - diese Qualitäts-und Wiedererkennungsmerkmale besitzt.

LAST AUTUMN'S DREAM  hatten es in der Vergangenheit nicht leicht, aber das absolutes Lowlight war der Freitod von Bassist Marcel Jacob (2009). Die Herren sind absolute Fighter, sahen in die Zukunft und veröffentlichten 2010, mit den Releases "A Touch Of Heaven" und "Yes", gleich 2 Alben. Letztes Jahr folgte das famose "Nine Lives", welches mich immer wieder begeistert.

Zuletzt war Sänger/Keyboarder Erlandsson auf dem Erstling der AOR'ler SAPPHIRE EYES zu hören.
Neben ihm besteht die Band aus: Gitarrist Andy Malecek (Ex-FAIR WARNING), Bassist Nalle Påhlsson (TREAT) und Schlagzeuger Jamie Borger (u. a. TREAT).

"Ten Tangerine Tales" verfügt über einen superben Sound mit genügend Ecken und Kanten. Hier wird nichts verwässert und sehr druckvoll in Szene gesetzt. Der Fronter hat einfach eine einzigartige, kräftige, rauchig charmante Stimme, welche einen sofort in den Bann zieht. Die Musiker sind richtige Hardrocker und das merkt man auch. Die Gitarre wird mit einem schönen Härtegrad ausgestattet, der Bassist ist unüberhörbar, durch sein dominantes Spiel und Kesselverdrescher Jamie prügelt, präzise und druckvoll, auf sein Instrument ein. Nach all den Veröffentlichungen (inzwischen 10 Alben, wie der Titel der aktuellen Scheibe schon andeutet) hat die Band nichts an Elan und Spielfreude verloren. Das beeindruckt und begeistert mich!!!

Was mich absolut überwältigt ist das Songwriting. Das Songmaterial ist sehr vielseitig arrangiert und glänzt durch ein perfekt ausgewogenes Verhältnis an Härte und Melodie. Die Kompositionen sind nicht am Reißbrett entstanden, das merkt man sofort. Hier bekommt der Zuhörer Bauchgefühl, Erfahrung und eine riesige Portion an Talent geboten. Der Longplayer besteht nur aus Ohrwürmern! Die Bandbreite ist einfach enorm. Harte Rocker, sehr lässige Tracks und Midtempo Songs stehen in einem guten Mischverhältnis und machen das Album zu einem tollen Erlebnis.

Nach dem 20 sekundigen Intro "Ten Tangerine Tales" legen die Schweden gleich famos los! "Pickin' Up The Pieces" ist ein melodiöser Rocker mit einem auffällig, suchtgefährdenden Gesangs-und Refrainpart und einer tollen Melodieführung. "2nd Look" ist einfach nur P-O-R-N-O! Was für eine aufregende und vielseitige Songstruktur und was für ein starker Gesang. Die Formation (hard)rockt sich präzise und frisch durch die Nummer. Man wird richtig dazu gezwungen die Repeat-Taste zu betätigen, um noch einmal, jedem einzelnen Musiker, zuzuhören. Die Instrumentalfraktion ist einfach nur genial und ideenreich. Ich kann keinen der Bandmitglieder positiv hervorheben, da alle auf einem sehr hohen Niveau agieren. Der Track ist einfach ein Glanzstück und steckt voller genialer Hooklines und strotzt nur so vor Kreativität. Ein richtiger Radiohit ist "For You". Der Song klingt herrlich relaxt und locker, bietet einen klasse Gesangs- und Backing/Refrain Einsatz, Malecek sorgt für genügend drive und die Melodie schmeichelt sich ins Ohr. Die Rhythmusfraktion geht straight zu Werke und so läuft die Nummer, zu keiner Zeit Gefahr, ins Lenorgefilde abzudriften. Etwas bombastischer wird es mit "When I Found You". Die, mit Piano-und Streicher Samples unterlegte, Halbballade ist einfach nur schön und hat überhaupt nichts mit dem Kitsch zu tun, den uns viele Bands als emotionale Nummer verkaufen möchten. Der Titel hat Tiefgang, verfügt ein erstklassiges Gitarrensolo und über Erlandsson's Organ habe ich schon genug geschrieben ;-). "Lie To My Heart" könnte auch ein Hit werden. Das frische Gitarrenspiel ist das Hightlight bei der Nummer. Es gibt kaum eine Melodic Rock Combo, welche kreative Einschübe, so erfolgreich umsetzen kann. Mitten im Song fühlt man sich musikalisch sowie auch gesanglich an Queen erinnert, und anschließend rockt die Formation mal ganz locker weiter. Der nächste Kracher ist das abschließende "My Final Love Song". Der Midtempo-Rocker ist die Nummer, welche BON JOVI, heutzutage, nicht mehr schreiben können. Granatenstarke Hooks, ein powervoller Sänger, eine Melodie, welche sich im Gehirn festbrennt ... was möchte man mehr ... nichts ... da dieser Song einfach alles, für einen kommerziellen Hit, mit sich bringt.

"Ten Tangerine Tales" ist ein sagenhaftes Rockalbum geworden, welches Power, Spielfreude, sensationell gut komponiertes Material, Härte und Melodie, auf einer grandiosen Art und Weise, miteinander verbindet.

Das Album sollte kein Rockfan verpassen!

ABER MAL SO EIN RICHTIGES PFLICHTKAUF-ALBUM!!!


10! FERTISCH!

Götz

Donnerstag, 17. Januar 2013

The Company Band - Pros And Cons

Band: The Company Band
Album: Pros And Cons
Spielzeit: 22:45 min.
Plattenfirma: Weathermaker Music
Veröffentlichung: 07.12.2012
Homepage:

WERTUNG: 8 von 10

Tracklist:
1. House Of Capricorn
2. Black Light Fever
3. Kill Screen
4. Loc-Nar
5. El Dorado

Braucht jemand von euch die richtige Mucke,um mit seiner Harley mal eben schnell den Highway entlang zu brettern? Wobei schnell eher relativ zu sehen ist. Dann empfehle ich euch THE COMPANY BAND, die mit ihrer Mischung aus klassischem Rock N Roll und Schweinerock für ordentlich Grinsen unterm Helm sorgen werden. Die vorliegende EP "Pros And Cons" hat mit "House Of Capricorn" schon mal einen Hammersong zu bieten, ganz in der Tradition der Redaktionsfaves ELDORADO mit ordentlich Wumms, 70s Einflüssen und einem genialen Refrain. Auch das folgende "Black Light Fever" macht keine Gefangenen und lässt den Puls gen 180 hochschnellen. Schön dreckig, rau und trocken produziert, meint man förmlich den Wüstensand zu riechen und die Insekten zwischen den Zähnen zu spüren.

Eigentlich beginnt "Kill Screen" ähnlich stark, ehe es nach mehrmaligem Hören allerdings zu einem echten Langeweiler verkommt. Wo ist der Groove von vorhin verschwunden? Warum langweilt mich das 08/15 Riff diesmal? Klar, Schweinerock basiert auf 3 Akkorden und so manches Gitarrenriff hat man schon gehört, aber hier bin ich nach dem starken Start doch ernüchtert. Zum Glück ist bei "Loc-Nar" wieder vieles wie zuvor. Der Spirit der 70er ist wieder zu spüren ohne jedoch an die ersten beiden Tracks heran zu kommen. Mit richtig viel Atmosphäre strömt dann das abschließende "El Dorado" aus den Boxen und rettet die EP endgültig. Mit diesem Sound den Highway entlang zu cruisen, herrlich.

So müssten sich Peter Fonda und Dennis Hopper bei Easy Rider auch gefühlt haben. Und ähnlich wie bei einer Harley erwartet bei THE COMPANY BAND, die übrigens aus Mitgliedern von Bands wie CLUTCH, FU MANCHU und FIREBALL MINISTRY besteht, keine aktuellen Hightech Teile, sondern solides grundehrliches Handwerk, das eben den besonderen Charme versprüht, auch wenn mal ein Teil locker ist und der Hintern nach 300km ein wenig wundgeritten ist. Denn nur so seid ihr richtige Rocker, oder?    

Markus

Sonntag, 13. Januar 2013

Five Horse Johnson - The Taking Of Black Heart


Band: Five Horse Johnson
Album: The Taking Of Black Heart
Spielzeit: 47:12 min.
VÖ: 25.01.2013
Plattenfirma: Smallstone
Homepage:  www.fivehorsejohnson.com

 Wertung: 8 von 10


Trackliste:

  1. The Job
  2. Keep On Diggin'
  3. Black Heart Baby
  4. Mexico
  5. Beating In My Hand
  6. Quick On The Trigger
  7. Smash & Grab
  8. Hangin' Tree
  9. You're My Girl
  10. Shoot My Way Out
  11. Die In The River

Kinners, wie doch die Zeit vergeht. 6 Jahre ist es nun schon her dass uns die vier Blues-Härtner (plus zweier Gastmusiker) von Five Horse Johnson aus Toledo/Ohio ihr letztes Album The Mystery Spot kredenzt haben. 
Und wer von euch auf Musik steht, wie sie sein sollte, nämlich hart und dreckig, dem sei das nunmehr siebte Album The Taking Of Black Heart wärmstens ans Rockerherz gelegt.

Die Johnsons reiten auf dem alten Zossen Bluesrock (Vater Stoner-, Mutter Southern-), dermaßen stilsicher durchs Wohnzimmer, dass sich durch den trüb-kalten Winterhimmel ein fetter Sonnenstrahl fräst. Hier die geile Schlagzeugarbeit des von Clutch ausgeliehenen Jean Paul Gaster, dort die stilsichere Slide- und Rythmguitar von Phil Dürr und Brad Coffin, Steve Smith am Bass und über allem Eric Oblander, der die Songs mit seinem eindringliche Organ und vor allem der gewohnt geilen Bluesharp aufs angenehmste vergurgelt, sorry...veredelt.

The Taking Of Blackheart brilliert durchweg durch Tiefe und Intensität, der fette Hard-Blues erinnert vorsichtig an eine moderne, harte Reinkarnation der verschwitzten schwarzen Musik aus dem Mississippi-Delta, Marke Junior Wells, Son House oder John Lee Hooker. Und so stehen Five Horse Johnson ziemlich weit vorn in der Schlange der nervös mit dem Hufe scharrenden ZZ-Top Erben, darauf wartend diese bald vom Boogie-Rock-Thron zu stossen. Hätten sich die drei Texaner mit ihrem letzten Werk nicht aufs heftigste zur Wehr gesetzt, wäre die Übernahme in diesem Moment vielleicht schon vollzogen...wir können also gespannt sein was da zukünftig noch geht.

Die Band beschert uns 11 kurzweilige Songs und nimmt mit dem riffbetonten Opener The Job vorweg, was Keep On Diggin' mit leichtem Country & Western Einschlag und der flotte, von Gastdrummer JP Gaster vorangetriebene Titelsong Black Heart Baby bestätigen: Qualität auf fast allen Ebenen. Jeder der fünf Jungs weiss sein Instrument zu bedienen, die Band ist einfach eingespielt. Wer von euch jedoch auf revolutionäre musikalische Neuigkeiten wartet, ist hier fehl am Platze; die Musik von Five Horse Johnson ist altmodisch ohne Ende, jedoch ewig aktuell.

Mein persönliches Highlight der Scheibe, Mexico, schwimmt auf dem mäandernden Dürr/Coffin'schen Gitarrenteppich und erneut Oblander's sensationeller Harp. Vier Minuten voller Bluesrock-Emotion, die immer wieder gehört werden wollen. Sahne. Mit You're My Girl, dem von Robin Zander (Cheap Trick) souverän vorgetragenen Faces-Cover schalten 5HJ einen kleinen Gang zurück und hier erlebe ich die Band zum ersten Mal etwas kraftlos und uninspiriert. Schade, denn alle ihrer Eigenkompositionen strahlen mehr Kraft und Intensität aus, somit frage ich mich nach dem Sinn dieses Covers.

Mit Shoot My Way Out und dem swampig-schwülen Die In The River kehren Five Horse Johnson aber zurück in die Spur und beschliessen einen 47-minütigen Stilmix dem man durchaus eine Zukunft vorhersagen dürfte.
Ja, ich bin geneigt  zu sagen dass Five Horse Johnson mit ihrer Musik in absehbarer Zeit zwar keine Arenen füllen werden, jedoch ihre ohnehin treue und nach Live-Terminen lechzende Anhängerschaft mit dieser Scheibe aufs allerhöchste erfreuen und redlich mehren werden dürften.
Die konsequente Reduzierung auf das Entscheidende, nämlich nach Arbeit, Staub und Schweiss riechender Musik, haben Five Horse Johnson natürlich nicht neu erfunden, vielen anderen Bands aber ganz sicher voraus. 

Anspieltipp: Keep On Diggin', Mexico, Hangin' Tree 


Bernd
 






Freitag, 11. Januar 2013

Helloween - Straight Out Of Hell



Band: Helloween
Album: Straight Out of Hell
Spielzeit:  59:59 min.
Plattenfirma:
Columbia Dragnet (Sony Music)
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: 
 www.helloween.org

Wertung: 8,5 von 10 
 
Tracklist:


 1. Nabataea – 7:03
 2. World of War – 4:56
 3. Live Now! – 3:10
 4. Far from the Stars – 4:41
 5. Burning Sun – 5:33
 6. Waiting for the Thunder – 3:53
 7. Hold me in your Arms – 5:10
 8. Wanna be God – 2:02
 9. Straight out of Hell – 4:33
10. Asshole – 4:09
11. Years – 4:22
12. Make Fire Catch the Fly – 4:22
13. Church Breaks Down – 6:06




Ausnahmsweise gibt es in dieser Review einmal das Fazit bereits ganz zu Beginn: Die neue Helloween-Scheibe "Straight Out Of Hell" ist songwriterisch wohl einer ihrer allerbesten Scheiben und bietet so ziemlich alles, wonach der gemeine Helloween-Fan anno 2013 lechzt: Doublebass-Songs, melodische Nummern, Balladen: Alles ist dabei. Schwache Songs sind so gut wie keine auszumachen. Wie kommt es, dass es dann trotz allem "nur" zu einer 8,5 reicht ? Die Scheibe hat eine gehörige Schwäche und die heißt "Death Magnetic-Syndrom". Waren auf Metallicas (Un-)Werk die Songs zumindest ok, hat die üble Produktion und der "Loudness War" das Ganze wieder zunichte gemacht. Bei Helloween ist dies zwar nicht ganz so krass, aber der Sound der mir hier zu Ohren kommt, ist über weite Strecken übersteuert, die Drums sind zu laut und der Gesang sowie einige nur in Ansätzen hörbare Feinheiten gehen leider im lauten Soundgewitter unter. Ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, wenn es sich bei der zu besprechenden Scheibe um eine mp3-Vorabkopie handeln würde, aber mir lag die "physische" CD in einer "watermarked" Version vor. Sollte sich das Endprodukt von dieser unterscheiden kann man bei dem Ganzen noch einen Punkt draufsetzen, doch ich gehen einmal davon aus, dass es sich hierbei wirklich um einen "gewollten" Sound handelt, der zudem im Infosheet auch noch ausdrücklich gelobt und als "bewusst rauh gehaltener Sound" umschrieben wird. Nunja, meine Herren, ich bin da leider anderer Meinung und finde, dass die Produktion hier einen Klassiker verhindert hat.
Doch kommen wir zu den Songs:
Den Opener "Nabatea" gibt es schon seit ein paar Wochen zu bewundern (das Video gibt es hier), ein über sieben Minuten lang währender Nackenbrecher mit tollem Refrain und alles andere als 08/15-Helloween. Auch lyrisch durchaus anspruchsvoll, handelt der Titel doch von der legendären Hochkultur im heutigen Nahen Osten, in der vor über 3000 Jahren die erste wirkliche Demokratie herrschte.  Ein famoser Einstieg. "World Of War" erinnert von den doppelten Gitarrenläufen zu Beginn eindeutig an Iron Maiden, die ja in der Helloween-Historie sicher einen gewaltigen Einfluss darstellen. Der Song wird im Verlauf etwas moderner, eher der Chorus wieder mit (wie oben erwähnt leider viel zu lauten) Double-Bassdrums untermalt wird. "Live Now" wird von Keyboards untermalt und lebt von Andi Deris gelungenem Gesang und dem hitverdächtigen Chorus. Ein Song, der geradezu nach Auskopplung schreit. "Far From The Stars" geht in eine etwas melodischere Richtung, aber auch hier wieder recht speedig und denjenigen einen vor den Latz knallend, die behaupten, Helloween könnten keine schnellen Stücke mehr schreiben. Diese gibt es auf "Straight Out Of Hell" mehr als genug. Auf "Burning Sun" gibt "uns Andi" den Painkiller-Rob, man könnte fast meinen, Herr Halford gäbe hier einen Gastauftritt zum Besten (was aber nicht so ist). Toll arrangiert und ein geschmeidiger Refrain, der ins Ohr geht. Klasse gemacht. Eine kurze Verschnaufpause gibt es beim Melodic-Rocker "Waiting For The Thunder", auf dem Deris zum Teil wieder mit cleaner und tieferer Stimme singt. Irgendwie erinnert mich der Song etwas an die Poodles (ja richtig gelesen!) aber nicht minder stark. Dann ist Zeit die Feuerzeige (oder heutzutage Handydisplays) rauszuholen, denn mit "Hold Me In Your Arms" gibt es eine tolle atmosphärische Bombast-Ballade, auf der auch wieder die Vocals überzeugen und den Deris-Hatern den Mittelfinder zeigen. Sicher live auch eine tolle Nummer. "I Wanna Be God" ist eher ein Schlagzeugsolo mit Gesang, das als Intro zum Titelsong fungiert. Dieser knallt dann wieder Maiden-typisch aus den Boxen, jedoch bei weitem überzeugender als deren letzte Ergüsse. Auch hier wieder ein Ohrwurm erster Güte, den man spätestens nach Durchgang drei nicht mehr aus dem Kopf bekommt. "Asshole" ist für mich der einzige leichte Schwachpunkt, der Text ist doch etwas zu platt und prollig und auch songwriterisch nicht ganz auf einer Ebene mit dem übrigen Material. "Years" überzeugt da schon wieder mehr: Eine Hymne par excellance im typischen Helloween Stil. Melodischer Metal, wie er tierisch Spass macht. Dem steht "Make Fire Catch The Fly" in nichts nach, wenngleich dem Titel auch etwas das Außergewöhnliche fehlt. Aber kein Skip-Track
Zum Schluss gibt es mit "Church Breaks Down" noch eine gelungene Überraschung: Ein unheimliches Kirchenorgelintro mit weiblichem Gesang der schliesslich in einem als Midtemposong beginnenden Song mündet um im Chorus wieder die Doublebass auszupacken. Im Mittelteil dann sogar noch ein ganzer Kirchenchor. Ein wirklicher Kracher!
Soweit so gut - wäre da eben nicht wie eingangs geschrieben die für mich teilweise wirklich ungeniessbare Produktion. Ich hoffe inständig, dass ich Lügen gestraft werde und es sich eventuell um eine wirklich fehlerhafte Version handelt, was ich jedoch bezweifle. Leider gehen durch die zu lauten Drums viele Details komplett verloren und vieles hört sich leider sehr  matschig an und geht im Soundbrei leider unter. Trotzdem eine Scheibe, die tierisch Spass macht und songtechnisch zu den Perlen von Helloween gehört.

Martin

Phoenix Rising - On The Loose



Band: Phoenix Rising
Album: On The Loose
Spielzeit:  37:48 min.
Plattenfirma:
Sound Pollution/Abyss Records (Rough TRade)

Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: http://www.phoenixrisingband.net/



Wertung:  7 von 10

Tracklist:

1 No Lie To Say 
2 Written On A Stone 
3 Fade Away 
4 Believe 
5 On The Loose Again 
6 Mr. Dr. 
7 It's Up To You And Me 
8 Give It A Name 
9 Talk To You Later 


Bands mit dem Namen Phoenix Rising gibt es einige, so zum Beispiel auch eine deutsche Metal-Band aus NRW. Bei der hier zu besprechenden Band handelt es sich jedoch um eine Truppe um die beiden Italiener Titta Tani (Vocals/background vocals /drums) and Paolo Caucci (guitars, bass-guitar/keyboards), die auch nicht - wie es eher zu erwarten wäre - typischen Melodic-Metal spielen sondern lupenreinen AOR der Marke "härtere Journey/Boston". Hervorzuheben ist die absolut druckvolle Produktion, die einen schon beim Opener "No Lie To Say" in den Sessel drückt. Prima gelungen Jungs. Der Track kann es locker mit Journey aufnehmen (mit deren letzten Ergüssen sowieso, aber das ist ja wirklich keine große Kunst) und macht Laune auf die Fortsetzung. "Written In A Stone" ist ein Song ähnlichen Aufbaus, den ich vielleicht nicht unbedingt an die zweite Stelle gesetzt hätte, aber nicht minder schlecht das Teil. Manchmal wird hier zwar das "ohhh" und "Yeaahhh" etwas übertrieben und auch ein bisschen Akzent ist hörbar aber musikalisch gibts nichts auszusetzen. "Fade Away" krankt etwas am Chorus ist aber auch ein flotter Rocker der Marke "Van Hagar meets Survivor". Zwar werden in den höheren Tonlagen doch etwas die Grenzen von Herrn Tani deutlich aber nicht dergestalt, dass es peinlich wirkt. Mit "Believe" wird das Tempo schleppender und die erste (Halb-)Ballade ist angesagt. Etwas an Bon Jovi in ihrer besseren Zeiten erinnernd und mit einer ansprechenden einprägsamen Melodie ausgestattet, wenngleich auch hier wieder die Stimme an manchen Stellen etwas arg angestrengt klingt. Bei "On The Loose Again" wird erneut im Journey-Fahrwasser geschippert, wobei hier die verfremdeten Vocals etwas störend wirken. "Mr. Dr." ist etwas schwachbrüstig und überzeugt mich nicht gerade, vor allem der Refrain ist nicht ganz der Bringer. Eher ein Füller. "It's Up to You and Me" ist die Ballade der Scheibe, die sich zwar sehr nahe an der Kitschgrenze bewegt, aber dennoch Hitniveau aufweist und durch ihren gelungenen Refrain besticht. Sehr gut finde ich hierbei die Pianountermalung. "Give It A Name" rockt dann wieder sehr straight durch die Boxen, ohne jedoch völlig zu überzeugen. Gut aber nicht überragend. "Talk To You later" ist der neunte und bereits letzte Track auf "On The Loose" und ist ein gelungener Rausschmeisser mit gutem Refrain und vor allem sehr guter Gitarrenarbeit (wie auch auf dem gesamten Album).
Tja und das war es dann auch schon wieder. Die Scheibe hat durchaus ihren Reiz und Fans der oben angesprochenen Vergleichsbands dürfen ruhig mal einen Gehörgang voll riskieren. Auf der Habenseite stehen die gute Produktion und die zum Teil gut arrangierten Stücke. Wenn sich bei 9 Stücken dann aber schon 1-2 Füller einschleichen ist dies schon fast zu viel. Auch im Gesangsbereich gibt es noch gehörig Luft nach oben. Phoenix Rising haben das Pech, dass zum einen Melodicrock / AOR sowieso nur noch eine Nischenmusik ist (leider!), andererseits der Markt trotzdem mit derart vielen Releases überschwemmt wird, dass es schwer ist, die eine oder andere Perle herauszufischen. Die Scheibe ist gut, aber das reicht dann eben trotzdem nur für eine 7 - aber immerhin! Viel Glück mit dem Release!

Martin 





Mittwoch, 9. Januar 2013

Giant X - I


Band: Giant X
Album: I
Spielzeit: 46:56 min.
Plattenfirma:
Steamhammer/SPV

Veröffentlichung: 18.01.2013
 
 



Wertung:   8,5 von 10



Tracklist:

  1. The Rise Of The Giant X (Intro)
  2. On A Blind Flight
  3. Don't Quit Till Tomorrow
  4. Badland Blues
  5. Now Or Never
  6. Nameless Heroes
  7. Go 4 It
  8. The Count 

  9. Rough Ride 
10. Friendly Fire
11. Let's Dance 

12. Soulsurvivors
13. R.O.C.K.




Running Wild's Rock'n Rolf Kasparek ist ein fleißiges Kerlchen: Kaum ist die Running WIld-Comeback-CD eingetütet kommt der Gute bereits mit seiner nächsten Veröffentlichung umd die Ecke: Ein Projekt namens "Giant X", welches neben Rolf seinen Kumpanen Peter J. Jordan umfasst, welcher neben seiner Arbeit bei Running Wild auch Auftragsarbeiten bei Tim Bendzko, Christina Stürmer oder Fair Warning erledigte. Somit sehr variabel. Manche Pressestatements sind ja mitunter sehr mit Vorsicht zu genießen, doch was Jordan zu der als "I" betitelten Scheibe zusagen hat trifft es wirklich auf die Zwölf: "Bei unseren Songs handelt es sich bewusst um vielschichtige Nummern, die eher in der Tradition von Kiss, Queen, Billy Talent, Thin Lizzy oder Van Halen stehen, sprich: Rockmusik in der Tradition der Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre – unserer gemeinsamen musikalischen Wurzeln. Wichtig war uns vor allem, dass der Spaß, die Leichtigkeit und Spontaneität unserer Zusammenarbeit herauszuhören ist". Kein dahergeredetes Promo-Gelaber sondern absolut zutreffend. Die Scheibe macht gute Laune und ist ein locker flockiges Hard-Rock-Werk mit einprägsamen Melodien, die man  man spätestens nach dem dritten Hören intus hat und mitgrölen kann. Wer es mehr kopflastig will, wird von Giant X nicht unbedingt bedient, aber dafür gibt es ja andere Truppen. Man muss sagen, dass es heutzutage leider zu wenige Bands gibt, die Musik machen, um einfach Spass zu haben und eine positive Stimmung zu verbreiten. Vielfach hört man ja heutzutage irgendwelche Bands, die meinen das Rad neu erfunden zu haben nur weil sie soundsoviel Noten pro Sekunde spielen können oder sie fangen an zu predigen. Nicht dass Giant X jetzt lyrisch total platt sind (im Gegenteil es gibt auch Songs mit Message wie "Nameless Heroes" zum Beispiel), aber in erster Linie wird hier Spass bereitet. Das originelle Intro (einer Radio oder Fernsehreportage nachempfunden) geht in das flotte "On A Blind Flight" über, dass die Marschrichtung für die nächsten gut 45 Minuten vorgibt. Melodisch, flott abrockend und exzellent produziert sowie teilweise an Thin Lizzy oder Van Halen erinnernd. Einige Kosakenchöre auf "Don't Quit Till Tomorrow" erinnern durchaus an Running Wild, jedoch eher in einer hardrockigen Fassung. "Badland Blues" könnte auch auf Cinderella's "Heartbreak Station" stehen, eine Slide-betonte Nummer, die das Tempo etwas herausnimmt aber nicht minder qualitativ hochwertig ist. "Now or Never" hat im Hintergrund ein paar elektronische Spielereien laufen, was der Abwechslung zugute kommt. Der Refrain ist auch hier wieder sehr gelungen und ohrwurmartig. Auf bereits angesprochenem "Nameless Heroes" ist Herr Kasparek gar als Balladen-Sänger zu hören, was man bislang nicht allzu oft geliefert bekam. Auch wenn er sicherlich kein Tenor ist, hat er doch eine sehr charakteristische Stimme, die bei dem etwas ruhigeren Track ausgesprochen gut zur Geltung kommt. "Go 4 It" ist ein weiterer Abgeher, simpel gestrickt aber sehr effektiv. Nichts anderes machen Kiss seit jeher und es macht Laune. "The Count" ist fast schon Thin Lizzy pur, aber ohne als Plagiat eingestuft zu werden. Klasse Nummer. In "Rough Ride" gibt es wieder Slide-Gitarren en masse zu hören, wenngleich hier der Refrain gegenüber den vorherigen Stücken etwas abfällt. Die Verse von "Friendly Fire" haben einen etwas moderneren Touch, ehe das Stück wieder in einen melodischeren Refrain abdriftet. Hat Charme. "Let's Dance" ist - wie der Name schon sagt - eine Boggie-mäßige Nummer, die etwas an härtere Status Quo erinnert. Sicherlich auch live ein Knaller. "Soul Survivors" ist für mich der schwächste Track der CD, dem Stück fehlt irgendwie das gewisse Etwas. Kein echter Füller aber nicht auf dem Niveau der meisten Songs auf "I". "R.O.C.K." zitiert im Text einige musikalische Faves von Rock'n Rolf und ist vom Text her zwar Klischee pur ("Rock The Night Away Party til The Break of day") aber das ist mit dem gebotenen Augenzwinkern dann durchaus sympathisch.
Fazit: Eine gelungene und kurzweilige Hardrock Scheiblette die die meiste Zeit Spass macht. Ideal um lahmen Parties etwas Schwung zu geben. Zu hoffen ist, dass es sich nicht nur um ein (Studio-)Projekt handelt sondern, das die Songs auch live präsentiert werden, denn sie schreien geradezu danach. Aber nicht so einfach in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Kaufempfehlung!


Martin