Dienstag, 22. September 2015

John Taglieri - True Believer EP



Band: John Taglieri
Album: True Believer EP
Spielzeit: 24:04 min.
Plattenfirma: Leap Dog Records
Veröffentlichung: 14.08.2015
Homepage: www.johntaglieri.com


WERTUNG: 6,5 von 10


Tracklist:
1. Don´t Ask Why
2. True Believer
3. Way Out
4. Take This Ride
5. Above The Sunrise
6. Mad Mad World

Der nimmermüde JOHN TAGLIERI legt mal wieder eine neue EP vor. Die mittlerweile 14. Veröffentlichung in den 15 Jahren, in denen der gute Multiinstrumentalist bereits sein Unwesen treibt. Das nenne ich mal einen Output, glücklicherweise waren darunter allerdings hauptsächlich EPs zu finden, bei denen meist das Prädikat "gut" zu vergeben war. Denn bei der Geschwindigkeit hätten sich bei vollständigen Alben sicher so mancher Füllsong gefunden. Seine 2013er EP "Southern Paradise", voll gepackt mit guten Laune Sommerhits, ganz viel Westcoast AOR und ein wenig BON JOVI läuft noch immer regelmäßig in meinem Player. Den AOR Anteil hat Taglieri schon bei der folgenden EP "Days Like These" zurückgefahren und beim aktuellen Release kracht dann schon beim Opener eine viel düstere heftigere Atmosphäre aus den Boxen. Schade, wie ich finde, da ich persönlich seine Stärken eher im AOR Bereich sehe. 


Nichts desto trotz ist das folgende "True Believer" ein insgesamt guter Song geworden mit einem gefälligen Refrain und Mr. Taglieris Stimme, die für mich eine Mischung aus Mr. BON JOVI und BONFIRE Sänger Claus Lessmann ist. Allerdings kann ich mich dieses Mal mit der Produktion der EP rein gar nicht anfreunden. Besonders die HiHat nervt ständig, da zu weit in den Vordergrund gemischt. Da merkt man halt wirklich das fehlende Budget im Gegensatz zu manch anderen AOR Veröffentlichungen. Vielleicht fällt es mir nur besonders auf, da ich parallel eine Prog-Metal CD höre, die soundtechnisch naturgemäß vom allerfeinsten ist. Doch zurück zur eigentlichen Besprechung. "Way Out" bietet klassischen Melodic Rock, der Refrain duftet stark nach aktuelleren BON JOVI Songs, und punktet in meinen Ohren spürbar. Wenn mir auch der letzte Aha-Effekt fehlt. Bei "Take This Ride" habe ich das bereits erwähnte "Hi-Hat"-Problem, ansonsten läuft das Stück gerade vom Songaufbau und der Melodieführung richtig gut rein. 

Das Einstiegsriff inklusive der Hammond Orgel könnte glatt vom "Still Crazy" Soundtrack stammen oder einem Album URIAH HEEPS, mit dem feinen Unterschied, dass gerade die Orgel mehr nur schmuckes Beiwerk darstellt als geschickt eingesetzt wird. Das abschließende "Mad, Mad World" geht wieder mehr in die Richtung des Openers und legt somit härtetechnisch wieder eine Schippe drauf. Trotz meines vorhandenen Sympathiebonus und der harten Arbeit, die JOHN auch in diese EP gesteckt hat, muss ich mich mit den Punkten zurück halten. Zu viele Kritikpunkte sind mir in den 24 Minuten diesmal aufgefallen. Ich empfehle daher erstmal zur "Southern Paradise " zu greifen und sich damit ein Bild eines ansonsten vielversprechenden Musikers zu machen.

Markus

Sonntag, 20. September 2015

Joe Bonamassa - Live At Radio City Music Hall

Band : Joe Bonamassa
Album : Live At Radio City Music Hall
Spielzeit : CD 76:13 Min. + DVD 105:46 Min.
Plattenfirma : Provogue / Mascot
Veröffentlichung : 25.09.2015
Homepage : www.jbonamassa.com

Wertung : 10 von 10

Trackliste CD:
  1. I Can't Be Satisfied
  2. One Less Cross To Bear
  3. Living On The Moon
  4. I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues
  5. Dust Bowl
  6. Trouble Town
  7. Still Water
  8. Different Shades Of Blue
  9. Happier Times
  10. Never Give All Your Heart
  11. Hidden Charmes
  12. Love Ain't A Love Song
  13. So, What Would I Do ?
Trackliste DVD:
  1. Bite The Big Apple
  2. Dust Bowl
  3. Trouble Town
  4. Still Water
  5. Different Shades Of Blue
  6. The Huckleberries - Introducing The Acoustic Band
  7. Black Lung Heartache
  8. Happier Times
  9. Never Give All Your Heart
  10. Hidden Charmes
  11. Living On The Moon
  12. I Can't Be Satisfied
  13. Double Trouble
  14. One Less Cross To Bear
  15. Love Ain't A Love Song
  16. Introducing The Electric Band
  17. "Happy Birthday Mom"
  18. I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues
  19. So, What Would You Do ?

Ja, er ist es. Er ist der neue Musik-Messias. Der die Massen begeistert, die Hallen füllt und die fette Kohle macht. Den die wahren Bluesfans disliken, weil er den Blues verrät mit seinem Veröffentlichungswahn, mit seiner überlegenen Arroganz, seinem schicken Anzug und seinem ganzen Erfolg. Wie ätzend muss das sein für diese Leute, denn deutlich mehr Musikhörer lieben Joe Bonamassa aus gutem Grund. Sie lieben einen der Besten, wenn nicht gar den Besten im großen Rund der Musik-Giganten. 

Bonamassa selbst wird das immer noch völlig egal sein, er will ja sowieso nur Musik machen. Und bringt dieser Tage sein (zählt man Tour De Force nicht als Vierfach-, sondern Einzelalbum) sage und schreibe ACHTES Live-Album heraus. Mit 28 Jahren wohlgemerkt. Davon abgesehen stellt er eine massive Bereicherung für unsere Musikszene dar. Mahalia Barnes, Beth Hart, Rock Candy Funk Party, Black Country Communion lauten die Namen seiner Projekte, von "kleineren" Auftritten auf Platten von Sandy Thom, Pushking, Leslie West, Tommi Bolin, James Cotton, Johnny Winter, Jimmy Barnes und vielen anderen ganz zu schweigen. 

Bonamassa hier, Bonamassa da...Hype oder verdienter Ruhm ?

Ich hatte im September letzten Jahres das Vergnügen, Joe Bonamassa zu sehen. Die ausverkaufte Halle Münsterland strömte schon weit vor Showstart eine selten erlebte Atmosphäre aus. Die Leute drängelten sich um das auf der Bühne präsentierte Arsenal verschiedenster Instrumente in der Erwartung, den Hauptact und seinen Support in einer Person zu sehen. Das war schon weit vor der Show etwas ganz Besonderes. Hinzu kam, daß ein akustischer-, und ein elektrischer Showteil angekündigt war. Es wurde ein unvergesslicher Abend...

Halle Münsterland, 29.09.2014, kurz vor der Show

Und als wäre es Gestern gewesen, bringt Live At Radio City Music Hall das erlebte Konzert exakt auf den Punkt. Nicht Münster aber fast ;-). 23./24. Januar 2015, im Herzen von Manhattan, New York. Joe Bonamassa, gebürtiger New Yorker, erfüllt sich einen langgehegten Traum und spielt zwei aufeinanderfolgende Shows in der altehrwürdigen Konzertarena, die viele Stars gesehen hat. Und nun reiht sich Joe Bonamassa in die Riege der Größten ein. Frank Sinatra, Ella Fitzgerald, B.B.King, Ray Charles, Liza Minelli...um nur die bekanntesten zu nennen. 

Ihm selber lag einiges daran: "I am extremely honored by a lot of things in my career, but honestly, as a born New Yorker, getting the opportunity to play the world s premier concert theater will always be something I look back on and cherish. Thank you to the ten thousand people that came out over those two nights. It was a great honor"

Wir sehen einen hochmotivierten Ausnahmemusiker, der weiss was er seinen zahlenden Gästen zu bieten hat, der mit Herz und unfassbar viel Talent gesegnet, einen Mix aus Klassikern und vorher nie dargebotenen Songs präsentiert. Mit One Less Cross To Bear und Still Water (grandios) sind gar zwei ganz neue Songs zu hören. Doch was wäre ein Joe Bonamassa ohne die Spitzenmusiker, Techniker und weiteren Hilfskräfte bis hin zur Bekleidungsassistentin (die ihm auch die Hemden bügelt), die ihm stets zur Seite stehen ? Dann der riesige Fundus erlesener Songperlen, auf die der Mann zurückgreifen darf, welche Vielfalt verschiedener Stimmungen er so umsetzen kann. Hört Euch nur Still Water an, mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, wie mich der Song wohl ergriffen hätte, wenn er ihn in Münster gespielt hätte. 

Die ständigen Rufe von wegen Ausverkauf oder sonnenbebrillter Arroganz interessieren mich da ehrlich gesagt herzlich wenig. Bonamassa macht, daß Funken springen, daß die großen Jungs ihre Mädels in den Arm nehmen und die Menge eine schöne Zeit hat. Vor allem aber tut er dies auf allerhöchstem Niveau. In der Hoffnung dass er dies noch sehr sehr lange durchzieht, schaue ich mir noch schnell die 45-Minütige "Joe Bites The Big Apple - Behind The Scenes" - Zugabe an, sehe einen ergriffenen Joe, dessen Eltern ihrem Sprössling Backstage die antike Trompete und ein altes Bandfoto des Urgroßvaters überreichen. Ich erfahre, dass die Bonamassas seit mehreren Generationen im Musikbusiness aktiv waren und stelle fest, wieviel Gegenwert Live At Radio City Music Hall den Fans und solchen, die es werden wollen, bietet.

Genug erzählt, ich habe fertig. 10 Points.


Bernd

Samstag, 12. September 2015

Lynch Mob - Rebel

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Band: Lynch Mob
Album: Rebel
Spielzeit: 51:45 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.08.2015
Homepage: https://www.facebook.com/LynchMobBand?fref=ts

  
WERTUNG: 6 von 10



 
 
Tracklist:

01. Automatic Fix
02. Between the Truth and a Lie
03. Testify
04. Sanctuary
05. Pine Tree Avenue
06. Jelly Roll
07. Dirty Money
08. The Hollow Queen
09. The Ledge
10. Kingdom of Slaves
11. War



George "Schorsch" Lynch war ja in den letzten Jahren ein äußerst vielbeschäftigtes Kerlchen. Sei es jetzt Projekte als "KXM" mit Doug Pinnick oder "Sweet/Lynch", aber auch mit Guitar Clinics war er viel unterwegs. Die Rechnungen wollen ja auch bezahlt werden.

Trotz der Vielzahl der Projekte und seines nach wie vor famosen Gitarrenspiels war jedoch ein richtiger Knaller für mich leider nicht dabei. Daran ändert auch "Rebel", die neue Scheibe seiner Hauptband Lynch Mob, leider nichts.

War "Sweet/Lynch" noch auf traditionellen Melodicrock ausgerichtet so ist die neue Lynch-Mob-Scheibe eine Mischung aus bluesigem Heavy Rock mit modernen Untertönen.

Mein Hauptkritikpunkt an der CD ist die doch über weite Strecken vorherrschende immer gleiche Tempoführung der Songs, die sich meist im Midtempobereich bewegen und über weite Strecken auch nicht wirklich aufregende Refrains bieten.

Wird ab und an doch einmal aus dem sehr engen rythmischen Konzept ausgebrochen, sind gleich entsprechende Höhepunkt vorhanden, welche leider doch zu selten geboten werden.


Doch im Einzelnen:
Zum Opener "Automatic Fix" gibt es ein gelungenes Video (siehe unten). Der Song gibt die Marschrichtung vor, die die nächsten 50 min aus den Lautsprechern dröhnen wird: Midtempo, der gutklassige Gesang von Oni Logan und doch ein eher trister Refrain. Nicht gerade der Stoff aus dem Legenden gemacht werden. "Between the Truth and The Lie" schlägt in die selbe Kerbe, groovt jedoch bei Weitem besser.
Spätestens jetzt wäre Zeit gewesen für einen Tempowechsel, doch mit "Testify" folgt der nächste zähe Track, der zudem noch fast ohne jeglichen Refrain auskommt. Reichlich unausgegoren das Ganze und eher wie eine Jamsession wirkend. Leider langweilig.

Mit "Sanctuary" wird endlich das Tempo angezogen. Das Stück wäre als Opener viel besser aufgehoben gewesen als erst an vierter Stelle.

Ein Coverdale-artiger Schrei eröffnet die nächste Midtempo-Heavy-Blues-Nummer namens "Pine Tree Avenue", die tatsächlich etwas an Whitesnake erinnert, der Refrain kommt sehr cool aus der Hüfte. Letztlich einer der besseren Stücke auf "Rebel".

"Jelly Roll" kann man leider wieder nur als Füller werten, klar stimmt das Riffing und der Gesang ist klasse, aber der Song ist ziemlich einfallslos und austauschbar. Bei "Dirty Money", der (welch Überraschung) sich auch im üblichen Tempobereich bewegt, ist wenigstens der Refrain als gelungen zu bezeichnen. Warum man einen Sänger wie Mr. Logan jedoch mit verfremdeten Vocal-Effekten unterlegt, erklärt sich mir nicht wirklich. Reichlich überflüssig und eher gezwungen auf modern getrimmt.

"The Hollow Queen" ist auch nicht wirklich ein Burner, der Song führt irgendwie ins Nirvana ohne positiv oder negativ aufzufallen. Tempo? Ich schreibe es lieber nicht, denn ihr wisst es bereits.

Mit "The Ledge" ist dann die einzige Ballade am Start, die jedoch recht gut ausgefallen ist und endlich auch über einen Refrain verfügt, den man sich einprägen kann. Auf der Habenseite zu verbuchen!

Kaum ist diese Highlight verklungen so ist wieder Tristesse angesagt, "Kingdom of Slaves" ist zäh wie Lava und erneut nur ein Füllsong, der mir wirklich nichts gibt und die Skiptaste herausfordert. 

Leider typisch für die Scheibe ist , dass man den besten Track mit "War" am Schluss versteckt hat. Ein treibender Song mit abwechslungsreicher Gitarrenarbeit und einen gelungenen Refrain. Mehr von der Sorte und "Rebel" wäre ein wirklich gutklassiges Album geworden.

So herrscht auf "Rebel" leider oftmals große Langweile, was auch die äußerst gute Produktion und die instrumentalen Fähigkeiten der Protagonisten nicht mehr herausreissen können. Übrigens ist auch Jeff Pilson am Bass vertreten, so dass wir es damit mit 50% Dokken zu tun haben. Deren Reunion -Scheibe (die sicher irgendwann einmal kommen wird) sollte aber besser als "Rebel" sein.

Mehr wie 6 Punkte ist aufgrund der oben angesprochenen Mängel leider nicht wirklich drin. Schade.....


Martin


Sonntag, 6. September 2015

Thundermother - Road Fever


Band: Thundermother
Album: Road Fever
Spielzeit: 30:28 min.
Plattenfirma: Despotz Records
Veröffentlichung: 04.09.2015
Homepage: www.thundermother.com

 

WERTUNG: 8 von 10


Tracklist:

1. It's Just A Tease
2. FFWF
3. Alright Alright
4. Deal With The Devil
5. Give Me Some Light
6. Roadkill
7. Enemy
8. Vagabond
9. Thunder Machine
10. Rock'N'Roll Sisterhood



Die Schweden sind doch immer für eine Überraschung gut, zumindest im Rock-Bereich. Und so flatterte mir unlängst die zweite Scheibe der All-Girl-Band THUNDERMOTHER auf den Tisch. Und im Nachhinein muss ich sagen, dass es schade ist, dass ich das Debüt der Schwedinnen "Rock N Roll Disaster" 2014 übersehen habe. Denn die Mädels um Fronterin Clare Cunningham und Gitarristin Filippa Nässil ziehen ordentlich vom Leder. Auf den Spuren von Bands wie alten AC/DC (zu Bon Scott Zeiten), BULLETT oder auch AIRBOURNE rocken sich die Fünf durch knapp über 30 Minuten. Dreckig, laut und kompromisslos. 


Bereits der Opener "It's Just A Tease", der auch als Video und Single veröffentlicht wurde, zeigt vielen Möchtegernrockern wo der Hammer hängt. Wer reinhören möchte, das Video ist unter dieser Rezi zu finden. Meist bleiben THUNDERMOTHER unter der magischen 3-Minuten Grenze und machen nach den Regeln des australischen Riff-Rock alles richtig. Allerdings verpassen Sie es auch dem Ganzen etwas stärker eine eigene Note zu geben. Das sei aber auf Grund der immensen Energie und Spielfreude verziehen. Denn für jede laute Party ist "Road Fever" bestens geeignet. Die Refrains zünden, die Füße zucken mit und spätestens beim dritten Durchlauf ertappt man sich dabei bereits mitzugröhlen (je nachdem, wie hoch der Alkoholpegel mittlerweile ist). 

Neben dem Opener stechen in meinen Ohren besonders das treibende "Roadkill" hervor und der längste Song des Albums "Thunder Machine", bei dem die Schwedinnen (inkl. der nach Schweden ausgewanderten britischen Frontfrau) das Tempo etwas drosseln. Allerdings tut diese Geschwindigkeitsreduzierung zu diesem Zeitpunkt auch richtig gut und lässt mich etwas Luft holen. Schlechte Songs finde ich auf "Road Fever" zum Glück keinen einzigen. Allerdings erreichen die meisten Stücke auch noch nicht ganz das Hitpotenzial der großen Vorbilder wie AC/DC oder AIRBOURNE. Doch besonders live dürften THUNDERMOTHER ordentlich Ass kicken, wenn ich das mal so Denglisch ausdrücken darf. 

Ich kann euch die Scheibe daher wirklich ans Herz legen. Lediglich die etwas sehr kurze Spielzeit etwas etwas üppiger ausfallen können. Auf der anderen Seite ist no filler but killer immer noch besser als so manches künstlich in die Länge gezogene Album. Ganz starke 8 Punkte. Auch wenn ich das Cover der Scheibe eher unter schwach einordnen möchte, um noch einen allerletzten Kritkpunkt los zu werden. Doch jetzt wird abgerockt! 

Markus


 

Freitag, 4. September 2015

Mad Max - Thunder, Storm And Passion


Band : Mad Max
Album : Thunder, Storm And Passion
Spielzeit : 52:55 + 41:59 Min.
Plattenfirma : Steamhammer / SPV
Veröffentlichung : 28.08.2015
Homepage : www.madmaxofficial.de

Wertung : 7 von 10

Trackliste :
  1. Fly Fly Away
  2. Losing You
  3. Rolling Thunder
  4. Thoughts Of A Dying Man
  5. Never Say Never
  6. Lonely Is The Hunter
  7. Stormchild
  8. Heroes Die Lonely
  9. Burning The Stage
  10. Wait For The Night
  11. Night Of Passion
  12. Heart's On Fire
  1. Burning The Stage
  2. Night Of Passion
  3. Rolling Thunder
  4. Wait For The Night
  5. Lonely Is The Hunter
  6. Never Say Never
  7. Thoughts Of A Dying Man
  8. Fox On The Run

Münster liegt ja gerade mal eine halbe Stunde entfernt von mir, und da denkt manch einer vielleicht es wäre naheliegend, sämtliche Werke der Münsteraner Mad Max in- und auswendig zu kennen. Rollin' Thunder und Stormchild, die beiden Platten aus der Frühphase ('84,'85) der Band, die ich nach dem Willen meines damaligen Berufsschul-Kollegen "unbedingt und sofort kaufen" musste, gehörten auch jahrelang zu meiner Sammlung, danach verlor ich die Jungs aber aus den Augen.

Der melodiöse Metal, für den Mad Max standen (und stehen), hatte es mir dann doch nicht so sehr angetan, "Poserkacke" war das damals für Thrash Metal Fans. Dennoch sind viele gute Songs hängengeblieben, Rollin' Thunder habe ich mir neulich denn auch nachgekauft. Als ich dieser Tage las, dass die Jungs die besten Stücke ihrer Alben Rollin' Thunder, Stormchild und Night Of Passion neu eingespielt haben, war im Grunde klar dass ich da mal reinhören sollte.

Thunder, Storm And Passion kommt im Doppelpack, auf der ersten CD gibt es erwähnte Klassiker, CD2 bietet ein klasse Konzert des Bang Your Head Gigs aus dem Jahre 2014.


Die Frage bei Neueinspielungen ist ja, was sich Band und Käufer davon versprechen. Ich habe durchaus ein wenig schlucken müssen als ich Sänger Michael Voss nach so langer Zeit wiedergehört habe und er mit seinen ersten, deutlich rauheren Tönen in Fly Fly Away oder Rolling Thunder einstieg. Es liegen immerhin satte 31 Jahre zwischen Original- und Neuaufnahme, was man seiner Stimme deutlich anhört. Ich meine das aber überhaupt nicht negativ, denn Voss kann es immer noch, ich finde ihn heute nicht schlechter als früher. Eben anders. Ich schwelge denn auch schnell in alten Zeiten, als ich Mad Max in meinem alten Audi80 aufgedreht habe. Fans werden sowieso zugreifen und wer die Jungs um Gitarrist und Bandgründer Jürgen Breforth bisher noch nicht kennt, kann hier einen schönen Einstieg finden. Ausserdem sollte man die Augen offen halten, vielleicht finden sich die alten Originalplatten ja noch irgendwo, da lohnt der Zugriff nämlich auf jeden Fall.
Mein ewiges Highlight, Thoughts Of A Dying Man habe ich auch in dieser Version als echte Perle ausgemacht und mit den letzten vier Tracks die Höhepunkte des mir unbekannten vierten Albums Stormchild kennengelernt. 

Selbst wenn es Mad Max nicht ganz an die Spitze der deutschen Metalbands geschafft haben, woran auch immer das gelegen hat, möchte ich sagen: An der Qualität ihrer Musik hat es nicht gelegen.

Ich darf Mad Max gratulieren, die Aktion hat sich gelohnt. Dazu gibt es eine zweite CD, die einen knackigen Live-Mix der Mad Max Classics enthält, plus dem The Sweet Cover und damaligen Hit Fox On The Run (wurde übrigens seinerzeit auf einer tollen Picture Disc angeboten, die ich leider ebenfalls verscheuert habe...).

Leute, nehmt Euch einfach mal einen Moment Zeit und hört in Thunder, Storm And Passion rein. Wer auf Bands wie Dokken, Bonfire oder von mir aus auch Bon Jovi steht, liegt hier garantiert richtig.


Bernd Fischer