Sonntag, 27. April 2014

BDL - Interview mit Dennis Eminger




Nachdem das Debut "Retribution" der Duisburger BDL bei unserern Lesern sehr gut angekommen ist (hier der Link zur Besprechung), haben wir mit dem Sänger und Kopf der Band, Dennis Eminger ein kurzes Interview geführt. 

Der freundliche Bandleader gibt ein paar interessante Details zur Band bekannt, die euch sicher interessieren...


Dennis, hallo erstmal. Die Leser des Rockingboy-Magazins interessieren sich garantiert für Eure Geschichte. Seit wann spielt ihr zusammen und warum Bluesrock ?



D: Hallo. Ein ungewohntes Gefühl, dass sich die Leser eines Magazins für unsere Geschichte interessieren könnten. Wir spielen, mit einigen Umbesetzungen an der zweiten Gitarre, seit ca 6 Jahren in dieser Konstellation. Der Bluesrock war einfach die gemeinsame Basis, die uns alle verbindet. Mein Vater, Jochen Eminger (Bass), spielte schon mit Leuten wie Gary Moore. Frank (Drums) und Jochen (Bass) spielten auf der letzten Tournee von Eddie C. Campbell und Eddie „Devilboy“ Turner. Wie haben also alle eine gewisse Affinität zum Bluesrock. Außerdem ist das ein Feld, in dem man innovativ sein kann, ohne die Wurzeln zu vergessen. Ich für meinen Teil habe natürlich immer schon den Blues gemocht, stamme aber eigentlich aus der Jazz/Jazzrock und Rock-Ecke. Whitesnake, Toto, Mahavishnu Orchestra.. Das waren die Helden meiner Jugend.

Duisburg ist ja nicht gerade als Hochburg für Bands eurer Ausrichtung bekannt. Habt Ihr also Exoten-Status oder entsteht da grad eine Szene im Ruhrgebiet ?



D: Duisburg hatte immer schon eine sehr aktive Musikszene. Da schlummern so einige hochkarätige Bands, von denen leider zu wenige etwas wissen. Das Ruhrgebiet ist eine Gegend der verschiedensten Kulturen und musikalischen Einflüsse. Das ist der perfekte Nährboden für Kultur auf allen Ebenen. Deswegen liebe ich das Ruhrgebiet.

BDL steht für den ehemaligen Bandnamen Blues De Luxe, Ihr seid als Joe Bonamassa-Coverband aufgetreten. Warum Bonamassa und wie kam es zum Sinneswandel ?


D: Das ist eine ganz interessante Geschichte. Irgendwann kam ein Bandmitglied mit einer CD von Joe Bonamassa zur Probe. Wir hörten rein, und ich war sofort von der Energie dieser Scheibe beeindruckt.
Auf einem Konzert haben wir dann „The Ballad of John Henry“ gespielt. Ein bekannter Promoter kam auf uns zu und fragte, ob wir Interesse daran hätten, ein Tribute Projekt zu machen. Das war die Zeit, als Herr Bonamassa rasant an Popularität zunahm. Der Markt war also da, und wir sagten zu. Leider hat die Zuasammenarbeit nicht sonderlich lange gehalten. Nachdem wir einige Konzerte gespielt hatten, wollten wir vom „Coverband-Image“ weg, um eigene Musik zu machen. Ich habe immer schon Songs geschrieben, die aber in der Regel von anderen Künstlern gespielt wurden. Wir haben letztes Jahr einfach mal so angefangen ein paar Songs zu recorden. Martin Engelien (Klaus Lage Band) hörte sich einige Tracks an und nahm uns sofort unter Vertrag. (A1 Records) Ich war selber völlig baff, weil man ja schlecht einschätzen kann, ob das Material was taugt. Mit dem Wechsel zu einer ordentlichen Plattenfirma war der Wechsel des Namens eine logische Konsequenz.


Habt ihr jemals persönlichen Kontakt mit eurem Idol aufnehmen können ?


D: Leider nicht.


Dennis, ich habe bei Dir in keinem Moment den Eindruck, einen Deutschen am Mikro zu hören, Deine Aussprache ist nahezu perfekt. Wie kommt das ? Hast Du im Ausland gelebt ?


D: Danke! Das hört man gerne. Ich habe um ehrlich zu sein noch nie einen Fuß auf englischsprachiges Gebiet gesetzt. Allerdings habe ich im Alter von ca 9 mit der Musik angefangen. Wenige Jahre später begann ich mit dem Texten. Musik ist der beste Weg zu einer Fremdsprache. Das liegt mir wohl einfach.

 
Retribution ist ja schon seit Januar auf dem Markt. Wie kommt die Platte allgemein an ? 


D: Die Rezensionen und Feedbacks sind überraschend positiv. Retribution ist mein erstes Studioalbum mit eigenen Songs, da freut es mich, dass wir nicht zu oft verrissen werden ;) Natürlich gibt es nicht nur Leute, die uns wohlgesonnen sind, aber ich denke das ist ganz natürlich.


Wie seht ihr Eure Zukunft, kann man heute noch von der Musik leben oder geht ihr "normalen" Berufen nach ? Ist ein zweites Album geplant ?


D: Ich denke schon, dass es grundsätzlich möglich ist von der Musik zu leben, aber das wird sich zeigen, wenn das Album etwas länger am Markt ist. Einige Bandmitglieder sind Vollprofis, müssen aber trotzdem unterrichten oder in anderen Bands aushelfen, um Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Ich für meinen Teil arbeite im Management/Booking eines deutschen Künstlers, der auf der Karriereleiter ein paar Schritte weiter ist.
Ein zweites Album ist in Planung, und es gibt auch schon einiges an Material. Allerdings wird die Ausrichtung etwas härter sein.Ein bisschen mehr QOTSA etwas weniger Blues… Ich denke so könnte man es beschreiben. Meine Zusammenarbeit mit Dennis Hormes ist daran wohl nicht ganz unschuldig. Aber erst müssen wir sein Album fertig kriegen ;)


Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die Zukunft und grüße mir den Rest der Band ganz herzlich.


Danke !! Und hört mehr Livemusik!


Bernd Fischer

Samstag, 26. April 2014

Edguy - Space Police-Defenders Of The Crown

Band: Edguy  
Album: Space Police-Defenders Of The Crown  
Spielzeit:  54:31min  / 34:57 min (Bonus-CD)
Veröffentlichung: 18.04.2014  
Plattenfirma: Nuclear Blast  
Homepage: www.edguy.net



Wertung:   9 von 10 Punkten


01. Sabre & Torch
02. Space Police
03. Defenders Of The Crown
04. Love Tyger
05. The Realms Of Baba Yaga
06. Rock Me Amadeus
07. Do Me Like A Caveman
08. Shadow Eaters
09. Alone In Myself
10. The Eternal Wayfarer
 


Bonus-CD:

01. England
02. Aychim In Hysteria
03. Space Police (Progressive Version)
04. Space Police (Instrumental Version)
05. Love Tyger (Instrumental Version)
06. Defenders Of The Crown (Instrumental Version)
07. Do Me Like A Caveman (Instrumental Version)  



"Das beste Metal-Album aller Zeiten. Wir haben uns diesmal selber übertroffen" etc. etc. Vor Release des neuen Edguy -Albums haute Meister Sammet mal wieder kräftig auf die Pauke. Er ist ja nicht als zurückhaltend bekannt wenn es ans Promoten seiner neuen Scheiben geht. Vielfach wird er jedoch auch von der Humorlos-Fraktion missverstanden, da doch vieles bei ihm "tongue-in-cheeke" ist.

Wie ist nun Tobis Aussage zum neuen Edguy Werk "Space Police - Defenders Of The Crown" einzustufen? Um ehrlich zu sein haben mich die Vorab-Schnippsel nicht sonderlich beeindruckt und ich erwartete an sich eine Sammlung von Avantasia-B-Seiten. Vielfach wird ja Sammet vorgeworfen, dass er die besten Songs für Avantasia verwendet während Edguy schauen müssen, was für sie abfällt. 

In der Tat verwischen die Grenzen der beiden Bands/Projekte doch immer mehr. Trotzdem bewahren sich Edguy weiterhin ihre eigene Identität und manche Songs des neuen Werks wären auf einem Avantasia-Werk undenkbar.

Von den ganz harten und Verbohrten wird ja vielfach der Wunsch geäußert, dass die Truppe wieder zurück zum reinen Power-Metal ala "Mandrake" zurückkehren sollte. Das ist beim neuen Werk sicherlich nicht geschehen, aber im Vergleich zur letzten Scheibe "Age Of The Joker" wurde der Härtegrad aber wieder um Einiges hochgeschraubt.

"Sabre & Torch" knallt einem erstmal ein Riff vor den Latz, dass sich gewaschen hat, wenngleich es etwas an den "Evoke The Machine" von der letzten 'Tasia - Scheibe erinnert. Der Chorus ist zwar etwas zu viel mit "OOOhhhhhh's" belegt  aber dennoch ein guter Einstieg.

Der erste von zwei Titelsongs (in Form von "Space Police") folgt, und da haben wir Tobi wieder in seinem Element. Es gibt nicht viele , die derartig mitreißende Gesangsmelodien verfassen können, da hat er schon wirklich was auf dem Kasten der kleine Mann. Ein Song der gute Laune macht , mit witzigem Text ausgestattet, bringt der Track alles mit, was eine gute Edguy-Nummer ausmacht. "Defenders Of the Crown" kann da nicht so recht mithalten. Die Strophen lassen auf einen formidablen Chorus hoffen, der dann aber ziemlich platt daherkommt und eher an Manowar erinnert und wohl auch diese etwas persiflieren soll. Man kann der Platte wenig vorwerfen aber ab und an halten die Chorusse nicht so recht dass, was die Verse versprechen, was aber zum Glück nicht allzu oft vorkommt.

Das mit Katzenschnurren eingeleitete "Love Tyger", zu dem es auch ein trashiges Video gibt (s.u.) könnte auch direkt aus den 80ern stammen, als die Haare noch auftoupiert und die Klamotten noch bunt waren und Musik noch Synonym für "Spass" war. Ein Partysong erster Güte, auch wenn er "Lavatory Love Machine" doch etwas ähnelt.

"The Realms Of Baba Yaga" erinnert sehr an Iron Maiden, vor allem am Schluss des Liedes meint man, dass da Bruce Dickinson am Mikro ist. Der Song wiederholt für mich etwas zu oft "Baba Yaga", was auf Dauer etwas nervig ist, dennoch kein Ausfall.

"Rock Me Amadeus" wäre für mich als Bonustrack besser aufgehoben gewesen. Sicherlich nicht schlecht gemacht, Tobi hält sich gesanglich sehr eng ans Original (inklusive "Wiener Akzent"), aber trotzdem eher etwas für die Bonus-CD.

"Do Me Like A Caveman" hat wieder leichten Avantasia-Schlag mit tollem Chorus, während das schnelle "Shadow Eaters" wieder leicht unter dem etwas laschen Chorus leidet.

Mit "Alone In Myself" kommt dann die einzige Ballade des Albums auf den Tisch und die ist wirklich toll gelungen und erinnert etwas an "The Story Ain't Over" von Avantasia. Anfangs beginnt das Stück eher ruhig ala Springsteen oder U2,  um sich dann schließlich in einen Bombast-Chorus zu steigern

Das überlange "The Eternal Wayfarer" kann es beinahe mit dem Edguy-Klassiker "The Piper Never Dies" aufnehmen, auch hier wieder ein Top-Chorus, trotz seiner über 8 Minuten Spieldauer wird der Song zu keiner Zeit langweilig.

Auf der Bonus-CD der Deluxe-Edition biete noch einige Edguy-Spass-Tracks:. Da wäre zum einen die Hommage an England (" 'cause England 's got Steve Harris") mit superwitzigen Lyrics sowie das ebenfalls witzig-originelle  Def Leppard-Fast-Remake "Aychim in Hysteria". Die Progressive Version von "Space Police" weist ebenfalls ein paar Humor-Gesangslinien auf. Vier instrumentale Versionen von Songs des Hauptalbums runden dann den zweiten Silberling etwas einfallslos ab, da wäre vielleicht  ein "richtiger" neuer Track doch etwas interessanter gewesen, aber was solls.

Neben Sammet sollte man bei Edguy auch einmal die beiden Gitarreros Ludwig/Sauer erwähnen, die neben Sammet manchmal etwas vergessen werden, aber gerade auch den Edguy-Sound ausmachen und zur Speerspitze der deutschen Gitarristen gehören.

Einen fetten Extra-Punkt gibt es für den (wie immer) genial fett produzierten Sound von Stammproduzent Sascha Paeth. Da merkt man, dass mit Herzblut an der Scheibe gearbeitet wurde.

Zum Cover kann man stehen wie man will. Der Village-People-Polizist polarisiert aber das ist eben der typische Edguy Humor. Das Digipack ist jedenfalls hübsch aufgemacht. Ebenfalls sehr gut, dass diesmal an keiner Stelle (ich hab es zumindest nirgendwo gesehen) Uli Hoeness oder dem FC Bayern gedankt wird (wie es früher an sich immer der Fall war!)

Trotz einpaar Schwächen bekommt die neue Edguy von mir knappe 9 Punkte. Man merkt noch immer, dass da Jungs mit Spass an der Musik am Werke sind, die nicht nur schnöde Auftragsarbeit oder eine Entschuldigung zum Touren abliefern. So sollte es sein.  

Well done Boys - ich freue mich auf die Tour im Herbst!


Martin

 
 

Donnerstag, 24. April 2014

BDL - Retribution



Band : BDL
Album : Retribution
Spielzeit : 46:36 Min
Veröffentlichung : 31.01.2014
Plattenfirma : A1 Records
Homepage : www.blues-deluxe.de

Wertung : 7 von 10

Trackliste :
  1. Retribution
  2. Nowhere Else To Go
  3. Blues in D-Flat
  4. The Hard Way
  5. Still Breathing
  6. Bitter Man
  7. Storm Is Coming
  8. Help Me
  9. I Don't Care
  10. Never Going Back
  11. The Ballad Of John Henry

Hoppala. Da kommt aus heiteren Himmel die CD einer unbekannten Band auf meinen Tisch geflattert, die ich jedoch erstmal zur Seite lege, um mich vermeintlich wichtigeren Scheiben zu widmen. Ein paar Tage später ist mein freier Tag, ich habe nix zu tun...also höre ich mal rein in die Scheibe. Und siehe da, welch Überraschung, das Ding rockt...

BDL heissen die Fünf, kommen aus Duisburg und legen mit Retribution ihr Erstlingswerk vor. Die Jungs haben ihren alten Bandnamen einfach abgekürzt, hiessen in Anlehnung an das dritte Album des Mannes, dem sie lange Zeit in Form einer Coverband huldigten, Blues Deluxe
So erstaunt es sicher niemand, dass sich auf Retribution mit The Hard Way und The Ballad Of John Henry gleich zwei Coverversionen aus dem großen Repertoire Joe Bonamassa's tummeln.. 

Wer jetzt denkt, er hätte es mit einer reinen Bluesband zu tun, noch dazu mit einer, die blindlings im Schatten eines übergroßen Idols agiert, irrt sich gewaltig. BDL haben diese Fesseln spätestens mit der Namensänderung abgeworfen und in Gitarrist und Sänger Dennis Eminger einen ganz feinen Songwriter an Board. Eminger, dessen Vater Jochen (Bass) ebenfalls in der Band spielt, hat den Grossteil des Songwritings zu verantworten, zwei Stücke sind in Zusammenarbeit mit Georg Mahr (Keyboard) entstanden. Herausgekommen ist eine mehr als passable Mischung aus Eigenkreationen und genannten zwei Covertracks.

BDL leugnen ihre Wurzeln erfreulicherweise nicht, der Opener und Titelsong macht sofort klar dass bluesbasierter Rock das ist, was den Jungs am Herzen liegt. Retribution ist ebenso wie das pumpende Nowhere Else To Go eine geerdete Midtemponummer mit wunderschöner Gitarrenarbeit und charismatischem Gesang. Dennis Eminger, und das ist das Schöne an der Platte, fällt mir in keinem Moment als nicht-Muttersprachler auf. Wie oft hat es mich schon genervt, dass man vielen deutschen Sängern mit jeder Silbe anmerkt, wie unsicher sie sich auf dieser Bühne bewegen. Nicht so Eminger, zumindest fällt es mir nicht auf.

Es folgt die Feststellung, dass sämtliche Bandmitglieder ihr Handwerk nicht nur gelernt, sondern offensichtlich auch verinnerlicht haben, ich als nicht-Musiker kann jedenfalls keinen Ansatz zur handwerklichen Kritik finden. Die Platte wächst Stück für Stück, besonders die Momente, wo das bereits gelobte Songwriting Dennis Emingers gnadenlos zuschlägt, begeistern mich. So besticht das erste Highlight der Platte, The Hard Way, nicht nur mit absolut stimmigem Timing, sondern mit einem sensationellen Chorus, der direkt in den Gehörgang geht um dort zu bleiben.

Ein kleiner Anlass zur Kritik wäre die Produktion der Scheibe. Mich hätte eine etwas straffere, kraftvollere Herangehensweise vielleicht noch einen Funken mehr begeistert. Ein wenig mehr Emotion in der wirklich tollen Stimme Emingers, ein paar Prozent mehr Dampf auf der Snare, die Handbremse aller Musiker einfach mal los- und die Sau rauslassen, wer weiss was alles möglich gewesen wäre. Klangtechnisch wirkt Retribution phasenweise ein wenig altbacken, zumindest meine ich, gelegentlich einen Wattebausch in den Ohren zu haben... 

Auf der anderen Seite gibt es unerwartet viele Momente in den 46 Minuten, dass es nahezu unumgänglich ist, die Platte mehrfach zu hören. Ob Still Breathing mit wunderbarer, an Mark Knopfler erinnernder Gitarre, das treibende Bitter Man oder das nächste Highlight Storm Is Coming, stets merkt man der Band das unbändige Potential an, welches nur darauf wartet, entfesselt zu werden.
I Don't Care erweckt den Eindruck, die Fabulous Thunderbirds hätten kurz Hallo gesagt, bevor die ganz starke Ballade Never Going Back noch einmal auf beeindruckende Weise beweist dass Dennis Eminger es wirklich drauf hat, starke Songs zu schreiben. Ich kann für uns alle nur hoffen, dass er da am Ball bleibt.



Zwei Songs fallen in meinen Augen etwas zurück. Zum einen Blues in D-Flat und zum anderen Help Me, in beiden Fällen lupenreine Blues. Beide Nummern passen irgendwie nicht in den ansonsten eher rockigen Kontext der Platte. Im Falle von Blues in D-Flat kommt hinzu, dass der Song einfach zu lahm und verkrampft wirkt. Zwar sticht in beiden Fällen die sonst sehr zurückhaltende Orgel im Zusammenspiel mit der Gitarre positiv hervor, trotzdem will es irgendwie nicht zünden. 

Die Schlussnummer The Ballad Of John Henry sehe ich eher als Bonus an, passt dieses ansonsten sehr gelungene Bonamassa-Cover doch so überhaupt nicht zum Rest der Platte. Ich finde es allerdings absolut ehrenwert wie BDL die Nummer entfremdet und ihr einen ganz neuen Anstrich verpasst haben. Selbst wenn ich der Meinung bin, dass ein mit elektronischen Zutaten versehender Song auf ein ansonsten mit natürlichen Instrumenten eingespieltes Album irgendwie nicht so recht passen möchte, gefällt mir der Song sehr gut. Wie gesagt, nicht viele hätten die Eier gehabt den Song dermaßen zu verändern...Hut ab.

Was bleibt ? 

BDL haben, wenn sie ihren Weg konsequent verfolgen, das Potential, eines Tages ein Hammeralbum vorzulegen. Momentan möchte ich noch nicht davon sprechen, aber die Band ist mit Retribution trotz einiger Haken und Ösen auf einem verdammt guten Weg.

7 fette Punkte. Basta.


Übrigens, in den nächsten Tagen dürft Ihr Euch auf ein Interview mit BDL-Frontmann Dennis Eminger freuen. Wir sind bereits gespannt, was er uns alles zu erzählen hat...


Bernd Fischer

Montag, 21. April 2014

Winger - Better Days Comin' (CD+DVD Deluxe Edition)

Band: Winger
Album: Better Days Comin'
Spielzeit: 50:32 min.

Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.04.2014

Homepage: www.wingertheband.com


WERTUNG:  9 von 10


Tracklist: 

01. Midnight Driver Of A Love Machine
02. Queen Babylon
03. Rat Race
04. Better Days Comin'
05. Tin Soldier
06. Ever Wonder
07. So Long China
08. Storm In Me
09. Be Who You Are Now
10. Another Beautiful Day (Bonustrack)
11. Out Of This World



Winger sind wohl mit die verkannteste 80er Band ever, wurden sie doch in der Vergangenheit oftmals in einen Topf mit eher limitiert talentierten Bands wie Poison & Co in einen Topf geworfen. Zumindest musikalisch war das jedoch nie berechtigt (Imagetechnisch ist es sicher eine andere Frage!). Auch wenn sie Klischeesbehaftetes ala "Miles Away" oder "Seventeen" abgeliefert haben, von den musikalischen Fähigkeiten waren sie den berühmt-berüchtigten Party-Truppen schon seit jeher haushoch überlegen. 
Spätestens mit der 1993er Scheibe "Pull" wurden Winger erwachsen und ernsthafter, auch wenn die Verkäufe leider nicht mehr mitzogen und die Band im Grunge-Wahn leider unterging. Kip Winger machte danach mit einer Reihe hochwertiger aber eher ruhiger Solowerke von sich reden und ist auch im Klassik-Bereich sehr aktiv. 
Aufgelöst haben sich Winger zum Glück nie und sind nun  seit Jahren im Studio und auch live wieder schwer aktiv. Insbesondere die 2009er Scheibe "Karma" war eine Götterscheibe, die für mich persönlich das Highlight des damaligen Veröffentlichungsjahres darstellte.  Die Messlatte für die neue CD "Better Days Comin' " lag somit durchaus sehr hoch und im folgenden gilt es zu untersuchen, inwieweit das anvisierte Klassenziel erreicht wurde oder nicht:

Mit quietschenden Reifen startet "Midnight Driver Of A Love Machine" mit hohem Gaspedal voll durch. Ein idealer Opener - Song, Kips Stimme ist charismatisch wie eh und je und die beiden Gitarreros Reb Beach und John Roth liefern ein Feuerwerk an Licks ab, was sich durch die gesamte CD zieht. Was mir nicht ganz so gut gefällt (und das ist einer der wenigen Kritikpunkte von mir an dieser Platte) ist der doch etwas zu trockene Drumsound. Nachdem es sich bei Kip Winger (der die CD auch produziert hat) jedoch um einen Vollprofi handelt bin ich mir sicher, dass der Sound so gewollt ist. Letztlich Geschmackssache.

Was bei Winger anno 2014 auffällt ist die unglaubliche Bandbreite an Stilmixen. Als alter Queen-Anhänger liebe ich sowas selbstverständlich. Und auch die mehrstimmigen Chöre in den Refrains sind sehr gut ausgearbeitet und mit vorzüglichen Harmonien ausgestattet wie in dem höllisch groovenden "Queen Babylon".
"Rat Race" ist noch einen Tick schneller als der Eröffnungs-Song und dürfte der härteste Track in der gesamten Winger-Bandgeschichte sein. Atemberaubend dabei das mehrstimmige Gitarrenduell in der Mitte des Songs. Eine enorme Stärke der Langrille ist die Tatsache, dass man bei jedem Hören neue Details entdeckt und das macht Spass wie Bolle.
Hat man die Speedgranate "Rat Race" ohne Herzbeschwerden überlebt, traut man seinen Ohren beim nachfolgenden Titeltrack kaum: Ein Hippie-mäßiger, funkiger Song, dessen Refrain auch von Earth, Wind & Fire oder Kool And The Gang stammen könnte, veredelt mit Reb Beachs famosen bluesigen Licks und kleinen Soli. Ein Mega-Gute Laune Song, den man nicht wirklich mit Winger assoziieren würde und durchaus Hitchancen im Radio hat.

Danach wird der Schalter auf (beinahe-)Prog - Rock umgelegt. Das hypnotische Grundriff zu "Tin Soldier" geht einem bereits nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Kopf und auch der Text (sowie auch das überraschend gute Video!) sind  es wert, sicher näher damit auseinanderzusetzen! Top Song!

Balladenliebhaber werden bei "Ever Wonder" fündig - die über 6 Minuten lange ruhige Nummer ist erfreulich Kitsch-Frei,  woran sich sämtliche Retorten-Melodicrocker mal ein Beispiel nehmen sollten.

Auch beschwingten AOR gibt es auf "Better Days Comin'" zu hören:" So Long China" ist ein schön relaxter Softrocker mit toller Melodie. 

Und danach wieder Alternativprogramm (im wahrsten Sinne des Wortes): "Storm in Me" ist recht düster geworden und auch die Gitarrenriffs sind schwer tiefergelegt. Trotzdem (oder gerade deshalb?) ein sehr guter Song, da er wieder die ganze Bandbreite von Winger anno 2014 ausschöpft.

"Be Who You Are Now" ist dann wieder eine Nummer im Fahrwasser der ruhigeren Kip-WInger-Solotracks, der Bonustrack "Another Beautiful Day" ist perfekt platziert, denn auch "Out Of This World" ist eher ruhig gehalten, hat aber einen bombastischen Refrain, der einen zum Abheben bringt. Der Bonustrack ist - da härter - sehr gut dazwischen aufgehoben.

Was soll ich sagen - ganz an "Karma" kommt das Ding zwar nicht ran aber trotzdem verdammt nahe. Vor allem keine CD, die man bereits nach dem ersten Hören kennt und beim dritten Mal dann langweilt. Im Gegenteil: Mit jedem Hördurchgang wächst "Better Days Comin" weiter an und macht süchtig. Bei der Gestaltung des CD-Covers (an sich genau das gleiche wie "Karma" bloß in weiss aber das gabs ja auch schon bei Queen zu "A Night At The Opera" und "A Day At The Races"-Zeiten) sowie des Booklets hätte man sich zwar etwas mehr Mühe geben können aber das sind nur Randnotizen.

Ebenfalls überraschend kurzweilig die Bonus-DVD, auf der neben den (gelungenen) Videoclips zu "Rat Race" und "Better Days Comin' " auch ein halbstündiges "Making Of" der Scheibe zu sehen ist. Und es ist wirklich interessant, Kip und Reb dabei zu beobachten, wie sie ganz unglamourös im Homestudio sitzen und vor dem PC an den Songs tüfteln. Klasse!


Eines muss ich mir dann aber doch noch von der Seele schreiben: Wenn man in bestimmten MelRock-Foren von den "Armchair-critics" etwas über die neue Winger liest so kommt diese dort meistens nicht wirklich gut weg. Vor allem wohl deshalb, weil die verbohrten Ewiggestrigen Songs ala "Miles Away" oder "Seventeen" erwarten. Wenn man dann lesen muss, dass Songs wie "Tin Soldier" ja schlecht bzw "schweres Futter" oder "enttäuschend" sind oder "Ever Wonder" ein Gedudel wäre so geht mir wirklich das Messer in der Tasche auf. Das sind dann genau die Typen, die sich nur Journey-Kopien anhören und aufs Firefest fahren, um dort angebliche Helden der Vergangenheit zu sehen, die irgendwann mal einen Top150 Hit hatten und in deren aktuellem Line-Up  'nen Roadie dabeihaben, der in den 80ern mit auf Tour war. Anstatt mal "open minded" zu sein wird Resteverwertung vergöttert und die wenigen Bands, die in Würde in den 2000ern angekommen sind (neben WInger fallen mir da noch Europe ein), werden als schlecht abgetan. Da könnte ich manchmal kotzen aber letztlich verpassen diese dann tolle Musik wie im Fall von "Better Days Comin' ".

Unten gibts noch die Videoclips zur aktuellen Scheibe und von mir fette 9 Punkte! Tolle Leistung Winger!


Martin
 

Sonntag, 20. April 2014

W.E.T. - One Live - In Stochholm (2 CD/1 DVD)

Band: W.E.T.
Album: One Live - In Stockholm
Spielzeit: 96:43 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.02.2014

Homepage: https://www.facebook.com/TheBandWET


WERTUNG:  7,5 von 10



Tracklist:

CD1:
01 – Walk Away
02 – Learn To Live Again
03 – Invincible
04 – I’ll Be There
05 – Love Heals
06 – Rise Up
07 – Bleed & Scream (Eclipse)
08 – Bad Boy
09 – Still Unbroken
10 – Broken Wings
11 – I’ll Be Waiting (Talisman)


CD2:
01 – If I Fall
02 – Shot
03 – Comes Down Like Rain
04 – The Great Fall (Work Of Art)
05 – What You Want
06 – Brothers In Arms
07 – Mysterious (Talisman)
08 – One Love
09 – Poison [Numbing The Pain] (bonus track from Rise Up sessions)
10 – Bigger Than Both Of Us (bonus track from Rise Up sessions)



Unter all den (teilweise unsäglichen) Frontiers-Retorten-Projekten ragen W.E.T. Unter Führung von Sangesgott Jeff Scott Soto einmalig heraus, da sie einfach Musik machen, die aus dem Einheitsbrei heraussticht. Mit seinen Mitstreitern von Eclipse und Work Of Art hat es sogar zu ein paar Konzerten hingehauen bislang. Und gleich das allererste in Stockholm wird mitgeschnitten und als Doppel-CD veröffentlicht. Das nenn ich dann doch sehr mutig.
Immer wenn ich die Jungs von W.E.T. höre, denke ich wehmütig zurück an die Zeit als Jeff Scott Soto den Hintern von Journey gerettet hat und für Steve Augeri eingesprungen ist und die damalige US-Tour durchgezogen hat um kurze Zeit später von Herrn Schon hochkant rausgeworfen zu werden. Die Umstände des Aus von Soto bei der AOR-Legende sind zwar noch immer nebulös aber offenbar war Soto ihnen nicht zu Perry-mäßig klingend, so dass dann ein  Karaoke-Kid herhalten musste wie wir alle wissen.

Wie Journey mit Soto am Mikro klingen würden kann man in den durchwegs hochklassigen W.E.T.-Songs erahnen, die durch die Bank hohe Journey-Schlagseite haben, aber erheblich frischer rüberkommen, was die Tribute-Band um Neal Schon seit Jahren fabriziert. 

Neben den Highlights der beiden W.E.T.-Scheiben gibt es auch Bonbons in Form von Songs der jeweiligen (im Falle Sotos  Ex-) Stammbands Talisman (natürlich das immer noch frische "I'll be Waiting"), Work Of Art ("The Great Fall") oder auch Eclipse ("Bleed And Scream" von deren letztem gutklassigen Longplayer) zu hören, die die Setlist wohltuend ergänzen.

Auch wenn sich manche W.E.T.-Songs doch etwas gleichen so macht die Scheibe durchaus Laune, bei dem Kaliber der beteiligten Musikanten ist das spielerische und gesangliche Niveau natürlich top, auch wenn ich der Meinung bin, dass doch etwas arg im Studio nachbearbeitet wurde. So klingt der Drum-Sound nahezu identisch mit dem der Studiorillen, so dass davon auszugehen ist, dass dort noch gehörig rumgedoktort wurde (auch wenn dies JSS bereits scharf dementiert hat, aber es gibt wohl kein offizielles Live-Dokument einer Band, welches nicht im Studio zumindest leicht aufgepimpt wurde!).

Abgerundet wird der Doppel-Silberling durch zwei Bonus-Studio-Tracks, welche aus den Sessions zur "Rise Up"-Veröffentlichung entstanden, und zwar das groovende "Poison (Numbing The Pain") sowie die gutklassige Ballade "Bigger Than Both Of Us", die beide auch auf dem regulären Longplayer eine gute Figur gemacht hätten.

Wem das noch immer nicht reicht, der kann sich noch das  Konzert auf DVD geben, das dem Digipack beliegt (mir jedoch nicht vorliegt, da wir von Frontiers lediglich die Audioversion zur Bemusterung erhielten)

Fazit: W.E.T. - Die Hards werden blind zugreifen und auch für Einsteiger eine gute Investition. Der Rest kann aber muss sich das Teil nicht kaufen.  Guter Gegenwert fürs hart erarbeitete Geld ist das Paket aber dennoch.

Martin



Dienstag, 15. April 2014

Gotthard - Bang!

Band: Gotthard
Album: Bang!
Spielzeit:  71:09min.
Plattenfirma:
G Records/Muve/Pias (rough trade)
Veröffentlichung: 03.04.2014
Homepage: gotthard.com




WERTUNG:  8 von 10




Tracklist: 

01. Let Me In Katie
02. Bang!
03. Get Up 'N' Move On
04. Feel What I Feel
05. C'est La Vie
06. Jump The Gun
07. Spread Your Wings
08. I Won't Look Down
09. My Belief
10. Maybe
11. Red On A Sleeve
12. What You Get
13. Mr. Ticket Man
14. Thank You
15. I Want It All (Bonus track)
16. You Can't Stop Me (Bonus track) 



"Is that a pistol in your pocket or are you just glad to see me?" . Mit diesem bekannten Zitat (meines Wissens von Mae West aus der 30ern) starten Gotthard in Ihre zweite CD mit Nic Maeder am Mikro namens "Bang!". Satte 16 Songs bietet die neue Scheibe inklusive Bonustracks. War "Firebirth" doch etwas ruppig und rauh produziert so ist der Sound auf "Bang!" wieder etwas voluminöser/kommerzieller ausgefallen ohne jedoch an  Härte zu verlieren.

Nach o.g. Intro startet "Bang!" mit seinem Titelsong fulminant durch. Ein Song, der sich wohl auch auf der kommenden Tour in der Setlist vorfinden wird.
"Get Up N' Move On" schraubt den Hörtegrad dann noch etwas höher. Frecher, ein bisschen AC/DC beeinflusster Rotzrock der besseren Sorte.

"Feel What I Feel" ist die erste Singelauskopplung, zu der es auch ein recht aufwändiges und gelungenes Video gibt (siehe unten) Das Lied  ist ein Ohrwurm erster Güte und man hat das Gefühl, dass Nick nun erst wirklich bei Gotthard angekommen ist. Seine Stimme erinnert zwar ab und an an Steve Lee hat aber genügend eigene Note, um nicht als Kopie abgetan zu werden. Er singt diesmal in etwas tieferer Stimmlage als noch auf "Firebirth", was ihm äußerst gut zu Gesicht steht.
"C'est La Vie" ist die erste "Schnulze" der Scheibe, schrammt zwar knapp an der Kitschgrenze vorbei und manchen wird auch das Schifferklavier etwas sauer aufstoßen, aber es haben bereits Styx bei "Boat On The River" vorgemacht, dass man dieses Instrument auch in die Rockmusik integrieren kann. Letztlich ein nettes Stück, dass sich wie geschaffen ist für einen der nächsten "Gotthard-Ballads"-Sampler, der wohl irgendwann wieder erscheinen wird.

"Jump The Gun" enthält dann einmal wieder Leo Leonie's Talkbox, der Song geht straight nach vorne und gehört zu den besseren auf "Bang!".

Wenn man der Scheibe etwas vorwerfen kann, dann ist es vielleicht die Tatsache , dass sie doch etwas zu lange geraten ist und sich dann zwangsläufig doch ein paar Füller eingeschlichen haben. "Spread Your Wings" (nein KEIN Queen-Cover!) zum Beispiel fällt meines Erachtens in diese Kategorie, der Song ist irgendwie recht nichtssagend und  nicht wirklich als Highlight zu betrachten. Auch das unmittelbar nachfolgende "I Won't Look Down" kommt nicht richtig in die Gänge.

"My Belief"  macht dafür wieder einigen Boden wett, der Song ist mit das Sahnestück der neuen Scheiblette. In "Maybe" gibt sich Nic die Ehre im Duett mit der mir unbekannten Melody Tibbits, deren Stimmen aber sehr gut harmonieren und aus dem Song eine weitere Gänsehautballade machen.
 
"Red On A Sleeve" ist dann eher wieder ein Song zum Skippen ehe mit "What You Get" ein granatenstarker, schneller Song folgt, der auch ganz gut als Konzert-Opener funktionieren könnte. In "Mr. Ticketman" pflügt sich ein simples Riff durch den gesamten Song von vorne bis hinten, was aber ziemlich effektiv ist und den Song gerade noch so aus dem Mittelmaß hebt. Hier fehlt es mir aber doch wieder etwas an Refrain.

Schaut man auf die Länge des offiziell letzten Stücks von" Bang!" so traut man seinen Augen kaum: 10 Min 58 Sekunden? Gotthard goes Prog? Nicht ganz, aber hier wurde das "übliche " Terrain der Band  doch einmal etwas links liegen gelassen und versucht, den musikalischen Horizont etwas zu verbreitern. Der Song ist grundsätzlich eine Ballade, welche mit Orchester (-effekten??) aufgepeppt wird und eines der besten Gitarrensoli enthält, die Leo Leonie jemals eingetütet hat. Der Song ist sehr symphonisch und erinnert des öfteren an seelige Queen-Zeiten, was dem Rezensenten natürlich besonders gefällt. Ein mutiges Stück, das nicht nur auf "Bang!" zu den absoluten Highlights zählt sondern auch in der gesamten Gotthard-Discographie einen Ehrenplatz einnehmen sollte. GEschrieben übrigens als Danksagung von Leo zugunsten seiner zum Entstehungszeitpunkt des Songs im Sterben liegenden Mum, die den Track aber noch kurz vor Ihrem Ableben gehört hat.

Bei den restlichen zwei Songs handelt es sich um die Bonusstücke "I Want It All" (ebenfalls keine Queen Coverversion sondern ein simpler straighter Rocker) sowie "You Can't Stop Me", die eben das sind, was sie sind: Bonustracks, nicht mehr und nicht weniger.

Aufgrund der teilweise angesprochenen Längen, ein paar mittelmäßiger Stücke sowie der Tatsache, dass ich die Produktion etwas arg verwaschen finde ( von Charlie Bauernfeind als Producer gab es schon bessere Sound-Ware) würde ich "Bang" eine 7,5 geben. Für "Thank You" gibts jedoch noch einen halben Punkt extra drauf, so dass ich die Jungs mit einer glatten 8 verabschiede und ihr viel Erfolg mit der neuen CD wünsche.

Die ewig Gestrigen, die nicht akzeptieren wollen, dass Gotthard mit neuem Sänger weitermachen, wird wohl auch "Bang!" nicht umstimmen. Sie verpassen aber ein mehr als gutes Stück Musik! Weiter so - vielleicht reichts mit der nächsten Scheibe mal wieder zu einem Klassiker. Daumen hoch!

Martin

 

 


Die Happy - Everlove

Band: Die Happy
Album: Everlove
Spielzeit:  49:34min.
Plattenfirma:
F.a.M.E. Artist Recordings (Sony Music)
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: diehappy.de




WERTUNG: 7 von 10 

 

Tracklist: 

1. Miracle Rising
2. Everlove
3. I Could Die Happy
4. Hypnotized
5. Hang On
6. Unlimited Love
7. Run Away
8. Too Fast
9. Time Is A Healer
10. Winner At War
11. With Or Without You
12. Surrender
13. Empty
  


Auf Die Happy ist Verlass: Beinahe permanent auf Tour und spätestens alle zwei Jahre ein neues Studioalbum. Das nenn ich mal eine gute, fanfreundliche Ausbeute, vor allem wenn man bedenkt, dass manche x Jahre für ein neues Album brauchen. Selbst eine Babypause von Sängerin Marta bringt die Band  nicht von ihrem Weg ab und schon liegt mit "Everlove" wieder eine neue Scheiblette vor, auch wenn diese nun wirklich mal gut drei Jahre seit der letzten "Red Box"-Scheibe gebraucht hat. Andere haben jedoch längere Babypausen sag ich mal.

Die Happy machen ja kein großes Aufheben darum, dass Vieles (um nicht zu sagen fast Alles) auf ihre stimmgewaltige und natürlich auch optisch attraktive Frontfrau zugeschnitten ist. Warum auch nicht? Klar ist Marta Jandova das Aushängeschild der Band und warum sollte man das auch nicht ausnützen? So zeigt das Cover der "Everlove" betitelten neuen CD auch nur die Frontlady anstatt die gesamte Band. 

Die Entwicklung von Die Happy - um  auch einmal ein paar kritischeTöne reinzubringen - ist trotz der Präsenz von Marta in RTL-Castingshows in den letzten Jahren doch überschaubar geblieben. Weit entfernt von Megasellern wie Silbermond zum Beispiel und meist in eher kleineren  Locations auftretend, andererseits sind diese dann auch wirklich voll. Auch wenn es wohl in diesem Leben nicht mehr zur Superstarriege reichen wird, so ist die Truppe im Regelfall eine Bank, wenn es um gutgemacht Musik geht, die irgendwo zwischen Indie- und Schrammelrock und Garbage pendelt. Am Stil der Band hat sich nicht wirklich was geändert, was man natürlich auch wieder als fehlende Weiterentwicklung deuten könnte. Andererseits lieber konstant auf hohem Niveau als sinnfreie Experimente, die dann gewaltig in die Hose gehen.

So reiht sich "Everlove" nahtlos in die bisherige Discographie der Band ein. Es fällt äußerst schwer einzelne Songs herauszunehmen, denn es gibt weder einen Übersong noch einen, den man als "Füller" bezeichnen könnte. Sei es der (etwas sperrige und nicht erwartet flotte) Opener "Miracle Rising", der  Sommerhit-verdächtige Titelsong oder ruhigere Nummern wie "Hang On" oder "Time Is A Healer" . Allesamt Garant für ein kurzweiliges Hörvergnügen.

Am Schluss schleichen sich dann vielleicht doch 1-2 zu viele eher relaxte Stücke ein, da hätte ich mir doch noch den einen oder anderen Track mit mehr Wumms und Tempo gewünscht aber alles in Allem ist "Everlove" ein empfehlenswerter Neuzugang in der Die Happy-Chronologie. 

Als Hör- und Anspieltipp sei dem DH-Neuling die Gänsehaut-Bluesballade "Hang On" (Marta at her best!) sowie das schmissige "Too Fast" ans Herz gelegt.

Alles in allem eine sehr runde Sache, zudem in schicken Digipack schön verpackt. Rein damit in den CD Player!

Martin





Montag, 14. April 2014

Brainstorm - Firesoul


Band: Brainstorm
Album: Firesoul
Spielzeit: 47:48 min.
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: http://www.brainstorm-web.net/


WERTUNG: 8,5 von 10


Tracklist:
01. Erased By The Dark
02. Firesoul
03. Descendants Of The Fire
04. Entering Solitude
05. Recall The Real
06. Shadowseeker
07. Feed Me Lies
08. What Grows Inside
09. The Chosen
10. …And I Wonder


Eigentlich waren die schwäbischen Power Metaller BRAINSTORM ein Garant für ordentliche ("Unholy", 2001) oder gar richtig geilen Power Metal ("Liquid Monster", 2005) made in Good Old Germany. Nicht ganz so PRIEST-lastig wie die Kollegen von PRIMAL FEAR haben BRAINSTORM mit Sänger Andy B. Franck einen richtig guten Frontmann in Ihren Reihen. Gerade live bewiesen BRAINSTORM ein ums andere Mal, dass mit Ihnen zu rechnen ist. Leider sind die beiden letzten Outputs ("Memorial Roots", 2009 und "On The Spur Of The Moment", 2011) ziemlich an mir vorüber gegangen. Beide Male mehrmals intensiv reingehört habe ich zwar, begeistern konnten mich beide Alben aber nicht.


Ganz anders startet "Firesoul" anno 2014, das mich spätestens beim Double-Bass Headbanger "Descendants Of The Fire" gefangen genommen hat. Haargenau so muss guter Power Metal anno 2014 klingen, endlich haben BRAINSTORM wieder die in meinen Ohren richtige Mischung aus Härte und Melodie gefunden. Schon beim dritten Hördurchgang ertappe ich mich dabei lauthals mitzusingen. Neben einer mächtig krachenden Produktion macht sich diesmal auch das völlige Fehlen von Lückenfüllern äußerst positiv bemerkbar. Seien es die ruhigeren Passagen zur Auflockerung wie bei "Entering Solitude" oder straight nach vorne peitschende Songs wie "Shadowseeker", wirklich alles spielt sich im gehobenen Mittelfeld ab. Und nur, weil ich tatsächlich das Veröffentlichungsdatum verwechselt habe (die Amis kommen erst ab morgen in den Genuss der Scheibe), ist diese Rezi etwas spät dran. 

Denn ich kann sie euch wirklich nur ans Herz legen und nun drehe ich die Anlage wieder voll auf und genieße "What Grows Inside" und den etwas ruhigeren Megaohrwurm "...And I Wonder" in der nun passenden Lautstärke. Absolute Kaufempfehlung von meiner Seite.  

Markus

Neal Black & The Healers - Before Daylight


  

Band : Neal Black & The Healers
Album : Before Daylight
Spielzeit :45:46 Minuten
Veröffentlichung : 04.04.2014
Plattenfirma : DixieFrog
Homepage : www.nealblack.net

Wertung : 7 von 10 

Trackliste:
  1. Jesus & Johnny Walker
  2. Hangman's Tree
  3. The Peace Of Darkness
  4. Mama's Baby
  5. The Same Color
  6. The Road Back Home
  7. Before Daylight
  8. Goin' Down The Road
  9. American Dream
  10. Dead By Now

    Um den ersten Gedanken mal direkt loszuwerden: Neal Black's Gesang hört sich schon verdammt nach einem Hitlieferanten der 80er Jahre an. Gemeint ist Chris Rea. Am besten verwerft Ihr die Idee aber ganz schnell wieder, denn Neal Black als Verschnitt des später ebenfall in Blues-Gefilde abgewanderten Briten abzutun, wäre nicht nur sehr weit hergeholt, sondern auch falsch. Zugegeben, mir schoss beim ersten Durchhören des aktuellen Albums Before Daylight sofort "Josephine" durch den Kopf. Weit gefehlt...

    Neal Black, in Frankreich lebender Sohn deutsch-indianischer Eltern, begeistert sein Publikum gerne mit einer Mischung aus erdigem Blues mit leichtem Country- / Jazz-Einschlag und wurde irgendwann mal als "The Master Of High Voltage Texas Boogie" bezeichnet. Nun hat er diesen Titel wohl bis ans Ende aller Tage weg, wobei ich finde dass auch dieser Ruf ihm nicht gerecht wird. Denn Herr Black hat deutlich mehr als rohe Energie zu bieten. 

    Before Daylight enthält bei einer Spielzeit von 45 Minuten auf den ersten Blick nur wenig herausragende Momente. Nach und nach kriechen diese aber empor, denn Neal Black ist nicht nur ein ganz feiner Gitarrist, der allein auf diesem Album acht verschiedene Modelle benutzt hat, er ist auch ein hervorragender Songwriter und hat seinem Publikum eine Menge mitzuteilen.Von Mama's Baby, einem Willie Dixon-Cover und Goin' Down The Road, einem Traditional einmal abgesehen, hat er nahezu sämtliche Songs im Alleingang verfasst und erzählt uns Geschichten, die, seinem Namen und dem Albumtitel ganz gerecht werdend, von düsteren Begebenheiten und Ungerechtigkeiten handeln. 

    So wird die Hauptperson in Hangman's Tree unschuldig des Mordes an seinem eigenen Bruder verurteilt, während seine Freundin, die Täterin, sich mit dem Richter vergnügt "A poor boy is always born guilty, they lock him up and throw away the key and the woman that he loves, she's dancing with the judge down at the hangman's tree".

    Jesus & Johnny Walker, The Peace Of Darkness und The Same Colour sind nach ähnlichem Strickmuster angelegt, Songs, die auf den ersten Blick unverfänglich erscheinen und ihr wahres Gesicht erst nach einiger Zeit zeigen. Und immer werden die Geschichten getragen von der trockenen musikalischen Mogelpackung, die den Blick auf Blacks Gedanken zunächst verwehrt. Erst nach und nach passen Musik und Lyrik immer besser zusammen und so entsteht ein in der Endsumme stimmiges Album, dessen Highlight der Titelsong ist. Before Daylight ist ein sehr eingängiger Song, der einfach im Ohr kleben bleibt. So eine Nummer tut einfach jedem Album gut, hier passt alles zusammen...die entspannte Gitarre, eine sanfte Harp und Black's rauchig-entspannter Gesang laden geradezu zum Chillen ein. 

    Leichte Schwierigkeiten bereitet mir der Bar Room-Boogie Going Down The Road, der irgendwie nicht recht in den Kontext passen will. American Dream, ebenfalls mit Pianobegleitung angereichert, fällt bei mir ebenfalls durch. Die Taktik, zwei sehr ähnliche Songs hintereinander zu platzieren, geht irgendwie nicht auf. Der vorletzte Song fällt recht ungelenk und platt aus, die Harp stört mich eigentlich nur und auch das Piano wirkt irgendwie fehl am Platze.
    Dead By Now, ein tiefschwarz-schöner Abschluss-Stomper mit zartem Harp/Gitarre Duell, reisst das Ruder dann aber zum Glück nochmal herum und so bleibt mit Before Daylight ein vielfältiges Album hängen, welches langsam entdeckt werden will und nichts für den schnellen Hörgenuss zwischendurch ist.

    Von mir gibt es starke sieben Punkte für eine zeitlose Scheibe mit vielen verborgenen Stärken und wenig Schwächen. 


    Bernd Fischer

    Sonntag, 6. April 2014

    H.E.A.T. - Tearing Down The Walls


    Band: H.E.A.T.
    Album: Tearing Down The Walls
    Spielzeit: 45:01 min.
    Plattenfirma:
    Edel Records (Edel)
    Veröffentlichung: 11.04.2014
    Homepage: heatsweden.com




    Wertung:  5 von 10


    Tracklist:

      1. Point of no return
      2. A shot at redemption
      3. Inferno
      4. The wreckoning
      5. Tearing down the walls
      6. Mannequin show
      7. We will never die
      8. Emergency
      9. All the nights
    10. Eye for an eye
    11. Enemy in me
    12. Laughing at tomorrow 



    Ich gebe es offen zu: H.E.A.T. fand ich auf deren ersten beiden Scheiben durchaus gut, auch wenn bereits damals der Originalitätsfaktor zu wünschen übrig ließ. Mit dem Sängerwechsel von Kenny Leckromo zu Casting-Opfer Eric Grönwall änderte sich das aber. Nicht nur, dass dessen Vocals für mich ziemlich  ungenießbar sind (trotz für mich unverständlichem Lob von allen Seiten), auch das Erstlingswerk mit ihm fand ich ziemlich grauenhaft (auch da war vielerorts bereits von einem "Klassiker" die Rede). "Adress The Nation" war originell wie ein ranziges Butterbrot, die Songs waren allesamt fast zu 100% geklaut von den ersten drei Bon Jovi-Alben oder auch von Def Leppard, so dass man nahezu bei jedem Song ein "You Give Love A Bad Name" und andere übliche Verdächtige drübersingen hätte können ohne dass es aufgefallen wäre. Und der Pressgesang des Billy Idol in jung kam dem seines Idols aus New Jersey doch ziemlich nahe und das meine ich nun nicht wirklich als Lob.

    Zwei Jahre später liegt nunmehr das Nachfolgewerk vor, an das ich versuche, trotz Aversion gegen die Truppe neutral heranzugehen. Und anfangs lohnt sich das auch. "Point Of No Return" ist ein gutklassiger, flotter Opener, der diesmal nicht mal allzuviel Versatzstücke aus den 80ern zusammenklaut. Und auch die erste Single "A Shot At Redemption" kann man als gelungenen Versuch betrachten, eine Hymne zu kreieren, auch wenn einem nach knapp 2 Songs die Stimme von Grönwall bereits wieder beginnt, auf die Nerven zu gehen. Komischerweise kam die Single, die auch als EP mit 3 zusätzlichen Songs (darunter einer unsäglichen Coverversion vom "Dirty Dancing"-Klassiker "She's Like The Wind") veröffentlicht wurde, nicht wirklich gut an. Mir gefällts.

    H.E.A.T. werden doch nicht wirklich eine tolle Scheibe auf den Markt geworfen haben??? In der Folgezeit legen sie sich aber schwer ins Zeug, dies auf jeden Fall zu vermeiden. 
    "Inferno" ist der erste Song, der ziemlich in die Hose geht: Zwar flott und nach vorne gehend, aber erstens nervt hier der Gesang mal wieder so richtig (man sollte lieber "schreiendes Pressen von Lauten" dazu sagen) und der "Uuuuuuuu"-Chorus geht mal so richtig in die Hose.
    Doch die Jungs geben nicht auf, der nach dem Intro "The Wreckoning" zum Besten gegebene Titelsong ist eine eher balladesk gehaltenes Powerhymne vor dem Herrn. Nicht auszudenken, wie die mit einem guten Sänger am Mikro klingen würde. Jedenfalls toller Song ohne Wenn und Aber!

    Derjenige, der nun denkt, die Jungs würden die Kurve kriegen, wird mit einem Tiefschlag in die Magengrube für sein Vertrauen belohnt. War auf "Adress The Nation", wie bereits einleitend bemerkt, ja schon fast jeder Song aus Teilen mehrerer bekannter Klassiker zusammengeklaut, so machen es sich die Schweden bei "Mannequin" einfach und kopieren  Britney Spears' Megahit "Oops - I Did It Again" komplett zu 100% und zwar dermaßen schamlos, dass es wehtut. Da ist wirklich der Song wie eine Blaupause nur mit anderer Instrumentierung drübergezogen worden. Hatte man bei Britney damals immerhin noch was fürs Auge, so muss man akustisch wieder mit Herrn Gröwalls Trauerorgan Vorlieb nehmen. Nicht auszudenken, wenn dazu auch noch ein Video gedreht werden sollte. Jedenfalls ein klarer Fall für die Anwälte von Frau Spears. 

    "We Will never Die" scheint ein Überbleibsel von den Sessions zu den ersten beiden Scheiben  zu sein, der Song ist weder Fisch noch Fleisch und plätschert von Ohr eins Richtung Ohr zwei und dann in die Vergessenheit.

    "Emergency" ist zwar eine Spur prickelnder, aber wenn der gute Eric auf "hart" macht und böse klingen will sind wir schon ziemlich nahe am Comedy-Act dran. Der Chorus ist typisches H.E.A.T.-Fastfood, beim ersten Hören nett und eingängig aber keinesfalls so, dass man das Ganze gleich wieder hören möchte und das ist bei Melodicrock generell tödlich.

    "All The Nights" zieht das Niveau dann wieder vollends in den Keller: In dem Song quält sich der jaulende Gesang gute vier Minuten nur mit einem Piano begleitet durch die Affäre, ein Chorus ist so gut wie keiner vorhanden und die Skiptaste wird mehr als dringend benötigt. 

    "Eye For An Eye" wäre genießbar, wenn man den "Ei-Ei-Ei"-Chorus nicht bis aufs Letzte herausreizen würde, was vor allem für deutschprachige Hörer doch wieder leicht lachhaft klingt. Ansonsten ein Song der eher besserer Kategorie auf dem Album.

    "Enemy In Me" zeigt wieder den "bösen" Grönwall, der Pre-Chorus mit seinem geflüsterten "Attention" geht einem jedoch spätestens beim dritten Hören auf die Nüsse. 

    "Laughing At Tomorrow" ist zum Ausklang eine nette Pop-Hymne, die man nach dem dritten Glas Bier durchaus gut finden kann und wird.

    Tja es bleibt wie gehabt: Die Jungs klauen wie die Raben, werden von der schreibenden Zunft sicher wieder als Retter des Melodicrocks gefeiert und die Gesangsleistung von Herrn Idol  upps Grönwall wird wieder über den grünen Klee gelobt werden.

    Musikalisch sind sie ja ganz ansprechend, aber mir gibt das Ganze nicht wirklich viel. Zudem sollten sie sich einmal imagetechnisch umorientieren. Als Allererstes wäre jedoch DRINGEND ein Wechsel am Mikro unabdingbar. 
    Für die 3 wirklich guten Songs und ein paar gute Ansätze gibt es mit absolutem Wohlwollen grade mal so 5 Punkte. Mehr ist beim besten Willen nicht drin! Für das mehr als peinliche Cover hätten man an sich noch mindestens einen halben Punkt abziehen können.

    Viel Erfolg im Rechtsstreit gegen die Spears'schen Anwälte jedenfalls.

    Martin