Band: John Taglieri
Album: True Believer EP
Spielzeit: 24:04 min.
Plattenfirma: Leap Dog Records
Veröffentlichung: 14.08.2015
Homepage: www.johntaglieri.com
WERTUNG: 6,5 von 10
Tracklist:
1. Don´t Ask Why
2. True Believer
3. Way Out
4. Take This Ride
5. Above The Sunrise
6. Mad Mad World
Der nimmermüde JOHN TAGLIERI legt mal wieder eine neue EP vor. Die mittlerweile 14. Veröffentlichung in den 15 Jahren, in denen der gute Multiinstrumentalist bereits sein Unwesen treibt. Das nenne ich mal einen Output, glücklicherweise waren darunter allerdings hauptsächlich EPs zu finden, bei denen meist das Prädikat "gut" zu vergeben war. Denn bei der Geschwindigkeit hätten sich bei vollständigen Alben sicher so mancher Füllsong gefunden. Seine 2013er EP "Southern Paradise", voll gepackt mit guten Laune Sommerhits, ganz viel Westcoast AOR und ein wenig BON JOVI läuft noch immer regelmäßig in meinem Player. Den AOR Anteil hat Taglieri schon bei der folgenden EP "Days Like These" zurückgefahren und beim aktuellen Release kracht dann schon beim Opener eine viel düstere heftigere Atmosphäre aus den Boxen. Schade, wie ich finde, da ich persönlich seine Stärken eher im AOR Bereich sehe.
Nichts desto trotz ist das folgende "True Believer" ein insgesamt guter Song geworden mit einem gefälligen Refrain und Mr. Taglieris Stimme, die für mich eine Mischung aus Mr. BON JOVI und BONFIRE Sänger Claus Lessmann ist. Allerdings kann ich mich dieses Mal mit der Produktion der EP rein gar nicht anfreunden. Besonders die HiHat nervt ständig, da zu weit in den Vordergrund gemischt. Da merkt man halt wirklich das fehlende Budget im Gegensatz zu manch anderen AOR Veröffentlichungen. Vielleicht fällt es mir nur besonders auf, da ich parallel eine Prog-Metal CD höre, die soundtechnisch naturgemäß vom allerfeinsten ist. Doch zurück zur eigentlichen Besprechung. "Way Out" bietet klassischen Melodic Rock, der Refrain duftet stark nach aktuelleren BON JOVI Songs, und punktet in meinen Ohren spürbar. Wenn mir auch der letzte Aha-Effekt fehlt. Bei "Take This Ride" habe ich das bereits erwähnte "Hi-Hat"-Problem, ansonsten läuft das Stück gerade vom Songaufbau und der Melodieführung richtig gut rein.
Das Einstiegsriff inklusive der Hammond Orgel könnte glatt vom "Still Crazy" Soundtrack stammen oder einem Album URIAH HEEPS, mit dem feinen Unterschied, dass gerade die Orgel mehr nur schmuckes Beiwerk darstellt als geschickt eingesetzt wird. Das abschließende "Mad, Mad World" geht wieder mehr in die Richtung des Openers und legt somit härtetechnisch wieder eine Schippe drauf. Trotz meines vorhandenen Sympathiebonus und der harten Arbeit, die JOHN auch in diese EP gesteckt hat, muss ich mich mit den Punkten zurück halten. Zu viele Kritikpunkte sind mir in den 24 Minuten diesmal aufgefallen. Ich empfehle daher erstmal zur "Southern Paradise " zu greifen und sich damit ein Bild eines ansonsten vielversprechenden Musikers zu machen.
Markus