Dienstag, 19. Dezember 2017

Bouncing Betty - Pull The Plug

Band: Bouncing Betty
Album: Pull The Plug
Spielzeit: 09:56 min.
Plattenfirma: Rockaine
Veröffentlichung:08.12.2017
Homepage: https://de-de.facebook.com/bouncingbettyband/


WERTUNG: 7 von 10

Tracklist:
01. B.B.I.T
02. Fallen Angel
03. Why

BOUNCING BETTY aus Stuttgart werden mit Ihrer neuen EP "Pull The Plug" sicherlich keinen Innovationspreis bei Jugend forscht oder Jugend musiziert gewinnen, doch Ihr Heavy Rock macht definitiv Spaß. Gut, live wären BOUNCING BETTY mit Ihrem Sound sicherlich mitreißender als auf Schillerscheibe/Download. Mit richtig viel Schmackes kommt der Opener "B.B.I.T.", auf lang "biggest bitch in town", aus den Boxen und stellt eine wahre Abrechnung mit einer ?Ex-Freundin? dar. Glatte zwei Minuten voll auf die Glocke und auch noch recht anständig produziert. Etwas lässiger kommt "Fallen Angel" um die Ecke, zeigt aber auch die Defizite bei BOUNCING BETTY auf. So ist das instrumentale und stimmliche Spektrum der Schwaben nicht ganz so weitgefächert wie bei den ganz großen Bands der Zunft. Spielt aber im Grunde keine große Rolle. Abgerundet wird "Pull The Plug" durch das abschließende "Why", welches durchaus mit gelungenen Melodien und Riffs glänzen kann. Alles in allem machen BOUNCING BETTY vieles richtig und legen einen guten Einstand hin. Wenn die Jungs live abräumen, gebe ich Ihnen im schnellliebigen Musikbiz durchaus eine Chance. 


Markus

Samstag, 9. Dezember 2017

Elvenking - Secrets Of The Magick Grimoire


Band: Elvenking
Album: Secrets Of The Magick Grimoire
Spielzeit: 61:15 min.
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 10.11.2017
Homepage: www.elvenking.net

WERTUNG: 9 von 10


Tracklist:
01. Invoking The Woodland Spirit
02. Draugen’s Maelstrom
03. The One We Shall Follow
04. The Horned Ghost And The Sorcerer
05. A Grain Of Truth
06. The Wolves Will Be Howling Your Name
07. 3 Ways To Magick
08. Straight Inside Your Winter
09. The Voynich Manuscript
10. Summon The Dawn Light
11. At The Court Of The Wild Hunt
12. A Cloak Of Dusk

Bereits seit 20 Jahren sind nun ELVENKING schon aktiv, frönen Ihrer Mischung aus Folk und Power Metal und steigern sich in meinen Ohren von Album zu Album. Während das Debüt "Heathenreel" für mich noch ziemlich unausgegoren klang, haben die Italiener spätestens seit Ihrem 2007er Konzeptalbum "The Scythe" Ihren Stil gefunden. Und der liegt in der klassischen Schnittmenge aus FALCONER, HELLOWEEN und ein wenig MITHOTYN (falls die überhaupt noch jemand kennt) - also viel klassischer mit Klischees überhäufter, mit Fantasy-Texten gespickter epischer Metal und ein wenig Folklore passend dazu gemixt. Doch das soll jetzt überhaupt nicht negativ klingen, denn ELVENKING sind eine der Bands, die es geschafft aus dem Mittelmaß, in dem sie anfangs noch versumpft sind, herauszufinden und nun schon BLIND GUARDIAN-mäßige Alben zu veröffentlichen. 


Auch das neunte Album "Secrets Of A Magick Grimoire" macht da keine Ausnahme und zählt für mich zu den Highlights 2017 und dem stärksten, was ELVENKING je veröffentlicht haben. Schon der Opener "Invoking The Woodland Spirit" zeigt nach einem 50-sekündigen, etwas überflüssigen, Intro die Marschrichtung an - treibende Drums, viel orchestrales Keyboard, das aber gekonnt den Songs nicht die Härte raubt und der markante Gesang von Sänger Damna. Alles in mitreißender Art und Weise auf Schillerscheibe gebrannt. Ziemlich nahtlos fügt sich das folgende "Draugens Maelstrom" ein, allerdings ist hier der Spannungsbogen aus ruhigen Parts bis hin zu Growls und immer viel Melodie noch ausgeprägter. Dementsprechend begeistert bin ich von diesem Stück, denn es hat fast alles drin, was ich an Metal so liebe. Etwas mehr in die Folk Metal Richtung schielt das folgende "The One We Shall Follow", mit einem wirklich überragenden Refrain, aber auch ein wenig zu viel Chören. Mir kommt da einen Mischung aus RUNNING WILD und SKYCLAD in den Sinn - interessant, welche Assoziationen manche Songs bei einem selbst wecken. 

Anschließend folgt das in meinen Ohren stärkste Stück des Albums, "The Horned Ghost And The Sorcerer" wird sicher jeden Mittelaltermarkt zum Beben bringen. Neben der Halbballade "The Wolves Will Be Howling Your Name" muss ich außerdem das starke "The Voynich Manuscript" hervorheben, was bei einer durchwegs hohen Qualität des Albums allerdings schwer fällt. Denn es gibt kaum Ausfälle auf "Secrets Of The Magick Grimoire" zu entdecken. Lediglich manchmal, wenn sich Sänger Damna in höhere Gefilde wagt, verliert seine Stimme etwas an Kraft und wird ein wenig dünn. Vielleicht diese Ausflüge zukünftig sein lassen. Ansonsten bin ich praktisch durchwegs begeistert und kann für das neunte Album als logische Konsequenz auch fette neun Punkte auf die Scorertafel schreiben. Weiter so!! 

Markus