Montag, 16. Dezember 2013

The Beatles: Live At The BBC - The Collection



Band: The Beatles
Album: Live at the BBC; BOX Vol 1 (2CD) Vol 2 (2CD)
Spielzeit: 267 Minuten; 4 Stunden und 45 Minuten
Plattenfirma: Apple (Universal)
Veröffentlichung:  bereits veröffentlicht  (8. November 2013)
Homepage: www.thebeatles.com


WERTUNG: 10/10


Trackliste:

Disk: 1

1. Beatles Greetings
2. From Us To You
3. Riding On A Bus
4. I Got A Woman
5. Too Much Monkey Business
6. Keep Your Hands Off My Baby
7. I'll Be On My Way
8. Young Blood
9. A Shot Of Rhythm And Blues
10. Sure To Fall (In Love With You)
11. Some Other Guy
12. Thank You Girl
13. Sha La La La La!
14. Baby It's You
15. That's All Right (Mama)
16. Carol
17. What Is It, George?
18. Soldier Of Love
19. A Little Rhyme
20. Clarabella
21. I'm Gonna Sit Right Down And Cry (Over You)
22. Crying, Waiting, Hoping
23. Dear Wack!
24. You Really Got A Hold On Me
25. To Know Her Is To Love Her
26. A Taste Of Honey
27. Long Tall Sally
28. I Saw Her Standing There
29. The Honeymoon Song
30. Johnny B Goode
31. Memphis, Tennessee
32. Lucille
33. Can't Buy Me Love
34. From Fluff To You
35. Till There Was You

Disk: 2

1. Crinsk Dee Night
2. A Hard Day's Night
3. Ringo? Yep!
4. I Wanna Be Your Man
5. Just A Rumour
6. Roll Over Beethoven
7. All My Loving
8. Things We Said Today
9. She's A Woman
10. Sweet Little Sixteen
11. 1822!
12. Lonesome Tears In My Eyes
13. Nothin' Shakin'
14. The Hippy Hippy Shake
15. Glad All Over
16. I Just Don't Understand
17. So How Come (No One Loves Me)
18. I Feel Fine
19. I'm A Loser
20. Everybody's Trying To Be My Baby
21. Rock And Roll Music
22. Ticket To Ride
23. Dizzy Miss Lizzy
24. Kansas City / Hey-Hey-Hey-Hey!
25. Set Fire To That Lot!
26. Matchbox
27. I Forgot To Remember To Forget
28. Love These Goon Shows!
29. I Got To Find My Baby
30. Ooh! My Soul
31. Ooh! My Arms
32. Don't Ever Change
33. Slow Down
34. Honey Don't
35. Love Me Do
36. From Us To You

Disk: 3 (Live On Air)

1. And Here We Are Again
2. Words Of Love
3. How About It, Gorgeous?
4. Do You Want To Know A Secret
5. Lucille
6. Hey Paul
7. Anna (Go To Him)
8. Hello!
9. Please Please Me
10. Misery
11. I'm Talking About You
12. A Real Treat
13. Boys
14. Absolutely Fab
15. Chains
16. Ask Me Why
17. Till There Was You
18. Lend Me Your Comb
19. Lower 5e
20. The Hippy Hippy Shake
21. Roll Over Beethoven
22. There's A Place
23. Bumper Bundle
24. P.S. I Love You
25. Please Mister Postman
26. Beautiful Dreamer
27. Devil In Her Heart
28. The 49 Weeks
29. Sure To Fall (In Love With You)
30. Never Mind, Eh?
31. Twist And Shout
32. Bye, Bye
33. John - Pop Profile
34. George - Pop Profile 

Disk: 4 (Live On Air)

1. I Saw Her Standing There
2. Glad All Over
3. Lift Lid Again
4. I'll Get You
5. She Loves You
6. Memphis, Tennessee
7. Happy Birthday Dear Saturday Club
8. Now Hush, Hush
9. From Me To You
10. Money (That's What I Want)
11. I Want To Hold Your Hand
12. Brian Bathtubes
13. This Boy
14. If I Wasn't In America
15. I Got A Woman
16. Long Tall Sally
17. If I Fell
18. A Hard Job Writing Them
19. And I Love Her
20. Oh, Can't We? Yes We Can
21. You Can't Do That
22. Honey Don't
23. I'll Follow The Sun
24. Green With Black Shutters
25. Kansas City / Hey-Hey-Hey-Hey!
26. That's What We're Here For
27. I Feel Fine (Studio Out-Take)
28. Paul - Pop Profile
29. Ringo - Pop Profile 

Es war eine der gravierendsten und bekanntesten Fehleinschätzung in der Musikgeschichte: Anfang Januar 1962 kreuzten 4 Burschen aus Liverpool bei der Plattenfirma Decca auf und spielten den Decca – Managern Dick Rowe und Mike Smith 15 Songs vor, um einen Plattenvertrag zu bekommen. Jedoch: Gitarrengruppen wären ein Auslaufmodell, entschied Rowe kurz darauf, und stattdessen wurde die Band „Brian Poole & The Tremeloes" ("Silence is Golden") mit einem Deal belehnt. Ein Jahr später war man dann etwas umsichtiger und nahm die Rolling Stones unter Vertrag.
Und um es voranzustellen:  Diese äußerst wertige und liebevoll aufbereitete Kompilation ist DAS charismatischste und charmanteste Nachlaßschätzchen aus dem Erbgut der Beatles der letzten Jahre geworden. Muss man als Musikliebhaber besitzen.  
Die beiden Booklets der Box (2 mal 48 Seiten) bieten ein Füllhorn an Informationen, sind graphisch liebevoll aufbereitet und mit ordentlich Einleitungstexten,  hochwertigen Fotos und detaillierten Informationen zu den einzelnen Songs versorgt. Es macht Spaß, in dem umfangreichen Material zu blättern und damit den damaligen Zeitgeist aufzugreifen, denn das ist den Machern der Box zweifelsohne gelungen. Das Booklet zum 2.Teil enthält ein persönliches Vorwort von Mister McCartney.

Sie erschlägt im ersten Moment, diese hier zusammengetragene Menge an Material, man sieht´s  ja bereits an der insgesamt 134 (!) Tracks umfassenden Zusammenstellung, einschließlich diverser Interviews, Statements und den bandtypischen Kaspereien der berühmtesten und wichtigsten Band der Rockgeschichte. Zwischen März 1962 und Juni 1965 waren die Beatles insgesamt 53 mal in diverse BBC – Radioshows involviert, sie spielten 88 verschiedene Songs, wovon 36 niemals bisher auf Tonträger erschienen sind. Bedenkt man, dass es in diesen frühen Tagen des Rock nur eine Handvoll Radioprogramme gab, die ab und an mal Elvis oder Buddy Holly spielten (allein Radio Luxemburg sendete vom europäischen Festland mutigeres Airplay), kann man  sich dennoch den hungrigen Run auf diese Radioshows heutzutage kaum mehr vorstellen, so etwa die legendäre „Saturdy Club“ Show.

Zwischen den Tracks der 4 Platten sind burschikose Sprechpassagen der Pilze eingebettet, die dem stockigen BBC – Management vor 48 Jahren das eine oder andere Schweißtröpfchen verursacht haben müssten. So sind die Burschen mal gähnend, mal frisch frivol zu vernehmen ( „If i wasn´t in America“, „Green with Black Shutters“)  Aber das ist nur partiell schmückendes Beiwerk. Schön, dass die musikalische Offerte so für sich sprechen kann. Das liegt unter anderem an dem Charme der Aufnahmen, die den technischen Status dokumentieren, mit den seinerzeit kleinen Konzertsaal – PA´s klarkommen zu müssen. Hier, auch vom Songwriting her, klingen die Beatles noch eher wie übermütige Abiturienten auf einem Schulausflug, als wie überproduzierte Legenden. Die Songs wirken trotz Ihres Alters jedoch aufregend, frisch und dynamisch, die Setlisten der 4 Rundlinge sind stimmig zusammengetragen.


Das Remastern der Bänder ist auf hohem Qualitätslevel gelungen; natürlich verströmen die einzelnen Songs ihre historische Signifikanz und sind, darauf muss (und kann durchaus) man sich einlassen,  allesamt in Mono anzuhören. Vor 20 Jahren, 1994, erschien „Live at the BBC“, also Teil 1 und 2 des hier vorliegenden vierfach - Schubers  zum ersten Mal und belegte Platz 1 der britischen Charts und Platz 3 in den USA; in nur sechs Wochen verkaufte das Album mehr als fünf Millionen Exemplare. Nun haben die Tontechniker noch einmal alles derzeit Machbare aus den Aufnahmen potenziert. Dabei wurde nicht nur mit Oberflächenpolitur auf den alten Gitarrenkorpussen herumgefeudelt, nein die Kammerstückchen wurden mit Tiefenbeize von den alten Lackschichten befreit.  Diese pophistorische Denkmalpflege gelang fulminant. 37 der auf Volume 2 enthaltenen Songs sind bisher noch nie veröffentlicht worden; weitere 10 Lieder der Box sind nie im Studio eingespielt worden, völlig neu sind zwei Coverversionen (Chuck Berry:  “I’m Talking About You”; und Tony Orlandos „Beautiful Dreamer“) sowie die Danksagung an die BBC “Happy Birthday, Dear Saturday Club”.

Gegen Ende der Zusammenstellung sind in 4 tiefenentspannten Interviews (Pop – Profile) mit allen 4 Bandmitgliedern zu hören, die im Frühjahr 1966 im Zuge des „Revolver“ – Albums mit Brian Matthew als Talkmaster entstanden. Hier redet John über Politik, da George über neue technische  Produktionsmöglichkeiten, Paul über Neue Musik. 1966 wurde bekanntlich alles anders, sie verabschiedeten sich am 29.August mit ihrem letzten offiziellen Konzert in San Fransisco von den Live - Bühnen dieses Planeten und wechselten Ihren musikalischen Anspruch.
Es wird an dieser Zusammenstellung deutlich, dass die die Beatles keine Stray Cats wie die Stones waren, sondern ihre musikalische Fundamentierung in der Studioarbeit sahen.  

Stephan Schneider

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