Sonntag, 28. Mai 2017

The Beatles - Sgt. Pepper's Lonely Heart's Club Band (Re-Issue 2 CD)





Band: The Beatles
Album: Sgt. Pepper's Lonely Heart's Club Band (Re-Issue - 2 CD)
Spielzeit:100:18

Plattenfirma: EMI/Parlophone
Veröffentlichung: 26.05.2017
Homepage: www.thebeatles.com



Wertung: Eine der genialsten Scheiben aller Zeiten in mehr als angemessener Jubiläumsausstattung! 


Tracklist

CD 1 / New Stereo Remix
1. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
2. With A Little Help From My Friends
3. Lucy In The Sky With Diamonds
4. Getting Better
5. Fixing A Hole
6. She’s Leaving Home
7. Being For The Benefit Of Mr. Kite!
8. Within You Without You
9. When I’m Sixty-Four
10. Lovely Rita
11. Good Morning Good Morning
12. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Reprise)
13. A Day In The Life



CD 2 / Sgt. Pepper Sessions 
 1. Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band [Take 9]
 2. With A Little Help From My Friends [Take 1 - False Start And Take 2 – Instrumental]
 3. Lucy In The Sky With Diamonds [Take 1]
 4. Getting Better [Take 1 - Instrumental And Speech At The End]
 5. Fixing A Hole [Speech And Take 3]
 6. She's Leaving Home [Take 1 – Instrumental]
 7. Being For The Benefit Of Mr. Kite! [Take 4]
 8. Within You Without You" [Take 1 - Indian Instruments]
 9. When I'm Sixty-Four [Take 2]
10. Lovely Rita [Speech And Take 9]
11. Good Morning Good Morning [Take 8]
12. Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (Reprise) [Take 8]
13. A Day In The Life [Take 1 With Hummed Last Chord]
14. Strawberry Fields Forever [Take 7]
15. Strawberry Fields Forever [Take 26]
16. Strawberry Fields Forever [Stereo Mix - 2015]
17. Penny Lane [Take 6 - Instrumental]
18. Penny Lane [Stereo Mix - 2017]



Unglaublich aber wahr- ein halbes Jahrhundert hat die "Sgt. Pepper's" bereits auf dem Buckel. Natürlich wird das mit einem ausführlichen Re-Issue in verschiedenen Versionen gefeiert. 
Mir liegt die 2-CD-Reissue-Ausgabe vor. Diese ist luxuriös aufgemacht, hat ein fantastisches Booklet mit über 50 Seiten, in welchem man einiges über die Entstehung der Scheibe und auch des legendären Covers erfährt.
Zur Hauptscheibe braucht man nicht viele Worte zu verlieren: Das Album ist auch noch im Jahr 2017 über alle Zweifel erhaben und stellt für mich den Höhepunkt der Fab-Four-Diskographie dar. Irgendwie erkennt man bei jedem neuen Hören immer neue Details und der nagelneue 2017er Stereo-Mix trägt dazu auch bei. Glasklar kommen die Songs aus den Boxen, man hat ganze Arbeit geleistet ohne jedoch das Original in irgendeiner Weise zu verändern. Das abwechslungsreiche Album steht nicht zu Unrecht meist ganz oben an der Spitze, wenn es um die besten Alben der Rock und Pop-Geschichte geht. Die Hunderte von Stunden, die an dem Album gearbeitet wurden sind an jeder Stelle zu hören. Sensationell wenn man bedenkt, dass damals mit 4 Spur-Aufnahmen gearbeitet wurde, die in Handarbeit zusammengeflickt wurden. Keinesfalls klingt das Ganze überproduziert-im Gegenteil. 

Von besonderem Interesse sind natürlich die auf der zweiten CD enthaltenen Outtakes. Neben dem brandneuen 2017er Stereomix von "Penny Lane" ist auch der 2015er Stereo-Mix von "Strawberry Fields forever" enthalten. Unglaublich, dass zwei Songs dieses Kalibers nicht auf einem Album gelandet sind. Aber die Veröffentlichungspolitik war damals so, dass es Vorabsingles nie aufs Album schaffen. Die übrigen Bonusstücke sind ein Fest für den Beatles-Die-Hard-Fan. Neben instrumentalen (Roh-)Versionen sind auch einzelne Arbeitsschritte etlicher Songs enthalten, die sich von der endgültigen Version erheblich unterscheiden. Im Booklet werden die einzlen Outtakes zudem genauestens beschrieben. Grandios, was Produzent George Martin da geleistet hat. Nicht zu Unrecht hat er ja fast den Standard eines Bandmitglieds.

Ist die uns freundlicherweise überlassene 2CD Version schon "Deluxe" (und trägt diesen Namen auch zu Recht) so gibt es für den harten Sammler noch ein Boxset mit noch vielen weiteren Bonustracks sowie einem High-Resolution-Mix auf Bluray und einem Dokumentarfilm sowie ein LP-Boxset. So ist für jeden Geldbeutel das Richtige dabei.

Die 2CD-Version macht aber auch schon gehörig Spass und zeigt einmal mehr, dass es - Vorliebe hin oder her - unserer populäre Musik, wie wir sie heute kennen, ohne die Beatles niemals gegeben hätte.

Martin




  

Siena Root - A Dream Of Lasting Peace


Band : Siena Root
Album : A Dream Of Lasting Peace
Spielzeit : 44:00 Min.
Veröffentlichung : 26.05.2017
Plattenfirma : Hänsel & Gretel / MiG
Homepage : www.sienaroot.com

Wertung : 7 von 10

Trackliste : 

  1. Secrets 
  2. Tales Of Independence
  3. Sundown
  4. The Piper Won't Let You Stay
  5. Outlander
  6. Growing Underground
  7. Empty Streets 
  8. No Filters
  9. Imaginarium
  10. The Echoes Unfold 

Als im Sommer 2004 die erste LP der Stockholmer Band Siena Root erschien, schien es einen Moment lang so, als hätte die gierige Musikszene auf ihrer ewigen Suche nach dem heiligen Gral einen sensationellen Fund gemacht. Mit A New Day Dawning war endlich mal wieder eine Platte erschienen, der man die Freude ihrer Erschaffer an langgezogenen Jams, jazzigen Improvisationen und schweren, harten Bluesrock-Riffs förmlich anhörte und die das vor allem auch im Studio auf Albumformat übertragen konnten. Die Hinzunahme tonnenschwerer Hammond-Orgelklänge auf der einen und indischen Instrumenten (die auf dem Nachfolgealbum Kaleidoscope noch mehr Beachtung fanden) auf der anderen Seite war zwar nicht revolutionär, half aber, den heute viel beschworenen Retro-Rock-Boom auszulösen. Und das von einer Band aus dem Mutterland der blonden Haare und braunen Elche: Schweden ! Erwähntes Album ist heute übrigens in der Erstauflage vergriffen und nur noch ab 50,-€ aufwärts zu bekommen. 

Vor ein paar Tagen erschien das inzwischen sechste Siena Root Studioalbum. Die aktuelle Besetzung der Band sieht inzwischen etwas anders aus und besteht aus den beiden Gründungsmitgliedern Sam Riffer (Bass) und Love "Billy" Forsberg (Schlagzeug und Percussion) plus Samuel Björö (Gesang), Erik "Errka" Petersson (Orgel) und Matte Gustavsson (Gitarre). A Dream Of Lasting Peace wurde innerhalb einer Woche in den Silence-Studios "einem legendären Ort mitten im Nichts", aufgenommen und lässt erahnen, daß in der Zwischenzeit ein Menge passiert ist. Diverse Besetzungswechsel und unzählige Gastmusiker haben nicht nur das Gesicht der Band, sondern auch den Sound verändert. 
Siena Root präsentieren sich wesentlich kompakter und abgeklärter als früher, keine Spur mehr vom Raga-Sound vergangener Tage (Gitarrist und Sitarist K.G.West verließ die Band ja 2013, um sich intensiver der indischen Sitar widmen zu können). Geblieben sind das Talent, packende Songs zu schreiben und diese in ein schweres, von Orgelteppichen und Gitarrenriffs dominiertes Gewand zu kleiden. 

Das Appetizer-Video No Filter gibt einen guten Einblick in die Platte, der Song steht stellvertretend für einige andere Momente auf A Dream Of Lasting Peace und könnte auch auf einem Deep Purple Album stattgefunden haben. Nach änlichem Muster ist Growing Underground gestrickt, nur deutlich schneller...sämtliche Purple/Whitesnake Fans dürften daran ihre helle Freude finden. Überhaupt ist die neue Platte viel mehr Hardrock als alles andere, trotz funkiger (Tales Of Independence) und jazziger (Imaginarium) Elemente sind es vor allem Songs wie das mächtig groovende, von Hammondorgel und Gitarrenriffs dominierte Outlander, die hängen bleiben. 

A Dream Of Lasting Peace hat ganz starke Momente, Abwechslung und mit Empty Streets eine astreine, melancholische Ballade nach der Rezeptur eines Warren Haynes (Gov't Mule) im Gepäck. Höhepunkte gibt es also genug auf der Platte und trotzdem brauche ich wohl noch einige Zeit, bis diese bei mir zündet. Ich gebe gerne zu daß ich mich in das erste Album verliebt habe und dagegen verliert A Dream Of Lasting Peace leider. Selbstredend handelt es sich um einen unfairen Vergleich denn es handelt sich nicht mehr um die gleiche Band. Trotzdem, mir fehlen vor allem die emotionale Tiefe und die psychedelischen Momente der Frühwerke. 

Wie gesagt, das Album hat viel Potential und wird sicher noch wachsen, ich bin hingegen ein wenig spät dran und gebe erstmal sieben wohlverdiente Punkte, mit der Option um spätere Korrektur.


Bernd Fischer 

Donnerstag, 18. Mai 2017

Face Down Hero - False Evidence Appearing Real

Band: Face Down Hero
Album: False Evidence Appearing Real
Spielzeit: 44:28 min.
Plattenfirma: Yonah Records
Veröffentlichung: 21.04.2017
Homepage: www.facedownhero.de

WERTUNG: 9 von 10


Tracklist:
01. Nation Fractured
02. Last Exit Call
03. The Newborn Me
04. Goodbye To All Heroes
05. Peddlars Of Fear
06. Legion
07. Wolfchild
08. Echoes Of The Sun
09. When A Promise Becomes A Lie

Wenn ich hier bei uns im Archiv stöbere, fällt mir auf, dass die hessischen Thrasher von FACE DOWN HERO eigentlich Stammgast auf unserer alten Seite waren (Rezis + Interview) und ich über die Jahre min. 3 Alben der Band besprochen habe (vom Debüt "Opinion Converter" bis hin zu "Of Storytellers And Gunfellas). Bei Gelegenheit kann ich die Rezis sicher mal raussuchen und vielleicht hier in ein Archiv stellen. Was soll diese komische Einleitung, mögt ihr vielleicht denken? Ganz einfach - eine große Entschuldigung an FACE DOWN HERO, dass ich euch aus den Augen verloren habe und wir die beiden nachfolgenden Alben nicht besprochen haben. Doch jetzt 2017 machen wir das mit einer abermals verspäteten Rezension wieder gut. Denn "F.E.A.R." ist bereits am 21.04.2017 erschienen und wir schreiben nun halt schon Mitte Mai. 


Was hat sich am Sound der Hessen denn mittlerweile geändert? Zum Glück nicht viel. Noch immer dominiert wunderbarer von der Bay Area beeinflusster Thrash Metal, dazu kommt der ein oder andere Schlenker zu deutschen Ikonen wie KREATOR oder PARADOX und viel eigene Identität und schon haben wir einen Anwärter auf die Thrash Metal Platte des Jahres 2017.  Bereits der Opener "Nation Fractured" vereint alle Trademarks der Band. Die geile Gitarrenarbeit von Frontmann Kali Naumann, der fett wummernde Bass Sebastian Rinks und die donnernden Drums von Carsten Kachelmus lassen sofort die Nackenmuskeln kreisförmige Kopfbewegungen ausführen, umgangssprachlich Headbangen genannt. Dazu kommen abermals echt geile Melodien, denn FDH können nicht nur mitten in die Fresse rein, sondern haben mit Kali tatsächlich einen Shouter, der auch verdammt gut clean singen kann. 

Das folgende "Last Exit Call" erinnert mich an selige TESTAMENT Zeiten mit Alben wie "The Ritual" und auch frühe METALLICA schimmern durch. Und doch sind FACE DOWN HERO nicht in der Vergangenheit stehen geblieben, ihre Wurzeln sind zwar deutlich zu hören, doch auch moderne Einflüsse, die gut und gerne von NEVERMORE hätten stammen können, finden sich auf "F.E.A.R.", wie bei "The Newborn Me". Für mich der Höhepunkt des Albums ist jedoch "Goodbye To All Heroes" geworden mit Gastsängerin Stefania Salladini (ANTAGONISM, wenn ich nicht irre). Der Spagat zwischen ruhigen Parts, heftigen Attacken und einem geilen Mitsingteil ist einfach nur genial geworden. Der folgende klassischen Nackenbrecher "Peddlars Of Fear" hat es da erwartungsgemäß schwer, noch dazu erinnert er mich stark an METALLICAS "Fight Fire With Fire", aber egal. 

Wer es sich leisten kann, einen solchen Knaller wie "When A Promise Becomes A Lie" an das Ende eines Albums zu setzen, weiß um die hohe Qualität seiner Stücke. Dazu kommen die gewohnt sozial- bzw. gesellschaftskritischen Texte der Band, die weit über das Genreübliche hinausgehen, und ich bin auch anno 2017 hellauf begeistert. Jetzt fehlt nur noch der endgültige Durchbruch der Band, den die Jungs im Grunde schon seit Jahren verdient haben.

Markus 


 

Samstag, 13. Mai 2017

Frijid Pink - Earth Omen


Band : Frijid Pink
Album : Earth Omen
Spielzeit : 39:11 Minuten
Veröffentlichung : März 2017
Plattenfirma : Repertoire Records
Homepage : www.frijidpink.com

Wertung : 7 von 10

Trackliste :

  1. Miss Evil 
  2. Sailor
  3. Earth Omen 
  4. Lazy Day
  1. Train Woman
  2. Eternal Dream
  3. New Horizon
  4. Rainbow Rider
  5. Mr.Blood
Nachdem die Verkaufszahlen von Defrosted, dem Nachfolger des erfolgreichen Debutalbums, zu wünschen übrig ließen, wurde eilig das Elvis-Cover Heartbreak Hotel als Single hinterhergeschickt. Immerhin hatte das beim ersten Album mit House Of The Rising Sun super funktioniert. Es blieb allerdings beim Versuch, denn im Gegensatz zu Europa floppte das Teil in den Staaten...Platz 72 ist nicht wirklich als üppiger Erfolg zu werten. 

Frijid Pink haben Fehler gemacht. Zum Beispiel hatten sie es verpasst, sich die Gunst der Fans in ihrer Detroiter Heimat zu sichern. Andere Bands wie SRC, die Amboy Dukes, FrostThe Bob Seger System, MC5 und die Stooges verschafften sich durch harte Arbeit an der Basis und mit gegenseitiger Unterstützung Respekt unter den Leuten. Frijid Pink hingegen präsentierten sich zwar international, ignorierten aber die lokalen Festivals. Das führte im Moment der ausbleibenden Erfolge zu nervösen Fehlentscheidungen, die darin gipfelten mit Music For The People eine halbgare Gospel-Soul-Single zu veröffentlichen. Gary Ray Thompson und Kelly Green waren strikt dagegen, wurden aber überstimmt und dermaßen aufgebracht, daß sie kurzerhand beim Parrot-Labelboss Walt McGuire einen neuen Schlagzeuger und Bassisten einforderten. Dieser ließ die beiden aber wegen Vertragsbruchs auflaufen, immerhin hatten sie für ihr Anliegen die laufende Tour unterbrochen und so trennten sich die Wege von Frijid Pink. Thompson und Green formten später eine neue Band namens Bullfrog

Doch auch der Rest der Band stand dumm da, denn McGuire entließ auch sie aus dem laufenden Vertrag. Bassist Tom Harris und Drummer Rich Stevers beschlossen jedoch, als Frjid Pink weiter zu machen, neue Leute zu suchen und wurden fündig. Sänger Jon Wearing stieß zur Band und wurde durch den Keyboarder Larry Zelenka und Gitarrist Craig Webb ergänzt. Die runderneuerten Frijid Pink setzten sich zusammen, um im California-Studio der Osmond-Brothers das dritte Album, Earth Omen, aufzunehmen.

Ergebnis ist eine sehr interessante Platte, welche allen Fans, die auch mal in der Historie unserer Musik wühlen möchten, gefallen dürfte. Die im Vergleich zu seinem Vorgänger cleanere Gesangsstimme von Jon Wearing erzeugt eine ganz neue Atmosphäre im Frijid-Sound. Miss Evil startet mit einem tollen Orgel-Intro von Larry Zelenka und schnell wird klar dass vom fräsenden Fuzzrock abgelassen und etwas mehr Melodie aufgenommen wurde. Gitarrist Craig Webb zeigt ebenfalls gleich, was er kann, seine Spielweise ist unspektakulär aber sehr effektiv. Die Band groovt phasenweise sehr geil, Orgel, Gitarre und Schlagzeug jammen gegen Ende der ersten Nummer regelrecht nebeneinander her und ziehen das Tempo nach Belieben hoch und runter. Leider können Frijid Pink dieses Niveau nicht immer halten und werfen mit Sailor eine reichlich schläfrige Nummer in den Ring. Das tolle Solo von Craig Webb rettet da dann irgendwie auch nix mehr. Gesellschaftskritisch gibt sich die Band mit dem Titelsong, "Oh Lord what have we done, first we killed the sea and now we kill the sun..." das ist Hardrock der frühen 70er, mehrstimmige Refrains, Tempiwechsel, Orgel, Gitarre und catchy Melodien. Uriah Heep lassen grüßen. 
Überhaupt Craig Webb, der Mann hat es heftig drauf und untermalt das ansonsten durchschnittliche Lazy Day mit seinem an eine Dulcimer (Hackbrett) erinnerndes Spiel...ich bin ja selber kein Gitarrist aber hier passt allein deswegen der Arsch auf den Eimer.




Seite zwei, Train Woman besticht durch einen abgrundtiefen Basslauf, ein cooles Gitarrenriff und die megafette Orgel von Mr.Zelenka. Himmel, wie geil sich das anhört, wenn der Mann in die Tasten haut...warum hat man den Namen eigentlich nie wahrgenommen ??? Und wie auf Bestellung folgt mit Eternal Dream wieder eine gähnend langweilige Nummer, die wohl irgendwie psychedelisch wirken soll, aber bestenfalls ein mitleidiges Grinsen erzeugt. Auch New Horizon fällt ab, die Les Humphries Singers haben sich von dem Gospel-Soul vielleicht inspirieren lassen (oder umgekehrt?), ich würde im Falle einer CD eher weiterskippen. Die Verarbeitung der LP und des Covers lässt übrigens keine Wünsche offen, auch in diesem Fall gibt es weder einen Downloadcode noch Bonustracks, ist halt so. 

Die vorletzte Nummer, Rainbow Rider zieht tempomäßig nochmal etwas an und gitarrentechnisch wird es deutlich verzerrter, allerdings fehlt mir hier die klare Linie. Der Song bleibt nicht wirklich hängen, ganz im Gegensatz zur Schlussnummer Mr.Blood. Da ist sie wieder, meine geliebte Orgel, nicht ganz so dick wie neulich aber sehr präsent in der Deep Purple mäßigen Uptemponummer und mit feinem Solo im Mittelteil...hach wie schön.

Warum auch immer und aus meiner Sicht völlig unverständlich, war Earth Omen ein kapitaler Flop. Der MGM-Ableger Lion Records hatte Frijid Pink gesignt, bei der Promotion der Platte aber total versagt. "Lion dropped the Ball, didn't push it, didn't give it to the Reps to push in the Music Stores. The didn't do anything. It was just left to lie and rot..." so der frustrierte Kommentar von Rich Stevers. Dabei hatte die Platte vieles von dem, was sich die Fans wünschten...eine saubere und tighte Produktion, harte Rockmusik und ein paar tolle Songs. 

So ungerecht ist das Musik-Business.


Bernd Fischer