Montag, 16. Oktober 2017

10 Years - (how to live) As Ghosts


Band : 10 Years
Album : (how to live) As Ghosts
Spielzeit : 40:29 Minuten
Veröffentlichung : 27.10.2017
Plattenfirma : Mascot Records
Homepage : www.10yearsmusic.com

Wertung : 7 von 10

Trackliste :

  1. The Messenger
  2. Novacaine
  3. Burnout
  4. Catacombs
  5. Ghosts
  6. Blood Red Sky
  7. Phantoms
  8. Vampires
  9. Halos
  10. Lucky You
  11. Insomnia

Zugegeben, wenn Jesse Hasek über seine Schlaflosigkeit, sorry -Insomnia- singt, hat das schon einen ganz besonderen Charme. Fast hätten 10 Years aus Knoxville, Tennessee meine Aufmerksamkeit gar nicht bekommen, doch ein hartnäckiger Promoter sah das nicht ein. Und da die CD jetzt schon mal in meiner Anlage liegt und sich in mein Gehör rotiert, will ich auch mal nicht so sein. Immerhin legen die Jungs mit (how to live) As Ghosts ihr inzwischen achtes Album vor - da muss ja irgendwas dahinter stecken. Dabei haben sich 10 Years der Sorte Metal verschrieben, die mir ehrlich gesagt schon immer irgendwie abging. Ich assoziiere, vermutlich altersbedingt, mit all diesen Nu-, Emo- und was-auch-immer Metal-Bands, bunte Tagebücher, deren Inhalte in Songs verarbeitet werden und deren Besitzer sich selbst mit Ü30 noch immer nicht von ihren bösen und ungerechten Eltern abgenabelt haben. Dabei gibt es ja durchaus die Befürchtung zu vermuten, daß ich von Alledem, also von den Problemchen der heutigen Jugend, überhaupt keinen Plan mehr habe. Wer weiß das schon...
Jedenfalls haben Drummer Brian Vodinh und Gitarrist Matt Wantland nach einer selbstauferlegten Pause zur Band zurückgefunden und beschlossen, gemeinsam mit den alten Freunden einen echten Hammer rauszuhausen. "In the past, I've written a lot of songs that were pretty ambiguous. But on this record, I'm more comfortable being direct and talking about things that are important to me. I'm older and find myself reflecting on the world more especially after having traveled the world and talk to people and really see what's going on" so HasekZur Seite stand ihnen dabei Produzent Nick Raskulincz (Alice In Chains, Ghost, Deftones, Mastodon) und was soll ich sagen, es hat sich durchaus gelohnt. Selbst wenn mir XXXXL-Harmonien und die maximale Anhäufung von Hooklines ein wenig den Zahn ziehen, so richtig kitschig oder gar peinlich wird das nie. Und ja, auch als Metal-Album geht (how to live) As Ghosts durch, zwar in seiner poppigsten Form, aber 10 Years verlieren sich nicht komplett in ihrer Wohlfühlzone, sondern lassen es auch mal krachen. Der Mix aus poppigem Djent und Prog-Metal der Marke Tool meets Steven Wilson wird seine Hörer finden, da bin ich mir sicher. Dafür sind Songs wie Ghosts zu stark, die Nummer spiegelt mit ihrem melodiös-harten Drive und dem hellen aber kraftvollen Gesang von Jesse Hasek, der ein wenig an Brian Molko (Placebo) erinnert, im Grunde das Album wieder. Ein weiterer starker Songs, Burnout, packt noch eine Schaufel Energie drauf und hat meinen Segen als Album-Highlight, gemeinsam mit der Schlussnummer Insomnia, die ich bereits erwähnte. 

Ob mir das persönlich aber ausreicht, ob ich (how to live) As Ghosts zukünftig auflegen werde, bleibt abzuwarten denn irgendwie ist das Konzept von 10 Years, diese Musikrichtung, nach wie vor nicht meins. Die Generation 30 Seconds To Mars wird das sicher ganz anders sehen...darf sie auch und meinen Segen hat sie. Es gibt sieben Punkte für eine sehr geile Produktion, eingängige Songs, solides Handwerk. Ein bißchen mehr Bratz und Rotz und ich hätte dem Ganzen die Absolution erteilt...


Bernd Fischer

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