Band : Wucan
Vorgruppen : Doc Heyne + Aerial
Location : Rare Guitar, 48153 Münster
Datum : 8.1.2016
Das Rare Guitar in Münster platzte im Grunde schon weit vor Beginn des Hauptacts aus allen Nähten. Wer also von Wucan nicht nur etwas hören, sondern auch sehen wollte, war gut beraten, sich rechtzeitig um einen Platz vor der kleinen, hinten rechts liegenden Bühne des Gitarrengeschäftes zu bemühen. Ja richtig, Rare Guitar ist ein kleiner Gitarrenladen mitten im Herzen von Münster. Der Shop und das nette Personal um Inhaber Rudi haben Charisma ohne Ende, aber nicht gerade viel Platz. So standen sich schon bei den Vorgruppen Doc Heyne (Tech-Metal mit singendem Schuhkarton) und Aerial (Slow-Dark-Pop) die Gäste auf den Füßen. Beide Bands bemühten sich redlich, konnten der erwartungsvollen Meute ob ihrer etwas speziellen Konzepte, aber nicht wirklich gerecht werden.
Als Wucan dann kurz nach 23Uhr Equipment und Soundeinstellungen startbereit hatten, war das Gedränge wirklich etwas für Hartgesottene. Wobei ich auch 30 Jahre nach meinem ersten Konzertbesuch noch immer nicht verstehen will, warum sich die Zuspätkommer in letzter Sekunde mit einer Dreistigkeit durch die Menge drücken, das es schon an einer Frechheit grenzt. Andersrum ein gutes Zeichen dafür, dass die Dresdner inzwischen ein größeres Publikum ziehen...
Die folgenden 80 Minuten sind geprägt von diversen Wow-Momenten. Sängerin Francis zieht, ob sie will oder nicht, die Leute in ihren Bann. Wenn sie die Querflöte herausholt, spirituelle Weisheiten vorliest oder ihre schlicht und ergreifend sensationelle Bühnenpräsenz und mimischen Fähigkeiten einsetzt...ist jedem klar dass Wucan ohne Francis wie Queen ohne Freddie wären. Über alledem stehen und überzeugen aber die Songs, Father Storm, Dopetrotter und Looking In The Past sorgen für begeisterte Gesichter unter den geschätzt 100 Zuschauern. Spätestens jedoch mit dem Schlusssong des regulären Sets, Wandersmann, und dem intensiven Einsatz des Theremin wird jedem klar geworden sein, daß Wucan die längste Zeit die kleinen Butzen wie das Rare Guitar besucht haben dürften.
Zum Abschluss noch die Zugabe, und was für eine. Am I Evil von Diamond Head passte an diesem Abend wie die Faust aufs Auge. Selbst wenn die geile Nummer die Musiker an ihre Grenzen führte, war die durch Metallica bekannt gewordene Nummer aus besten NWOBHM-Zeiten ein würdiger Rausschmeisser. Mein Dank für den tollen Abend geht an Francis, Patrick, Phil und Tim. Tim war es denn auch, der die schnelle und anspruchsvolle Schlussnummer mit einem tollen Gitarrensolo garnierte. Danach war Schluss und mir bleibt nichts anderes übrig als Euch den zum Song passenden Blick zu präsentieren:
Bernd
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