Sonntag, 28. August 2016

Svartanatt - Svartanatt


Band: Svartanatt
Album: Svartanatt
Spielzeit: 41:37 Min.
Plattenfirma: The Sign / Cargo Records
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.facebook.com/svartanatt

Wertung: 7 von 10


Trackliste:
  1. Filled Up With Darkness
  2. Times Are Changing
  3. Demon
  4. Nightman
  5. Thunderbirds Whispering Wind
  6. Dreams
  7. Rocket
  8. Dead Mans Alley
  9. Secrets Of The Earth
  10. Destination No End

Gepflegten Hardrock mit allem was dazugehört packen uns skandinavische Bands ja schon länger auf den Plattenteller. Jetzt gesellen sich noch die Stockholmer Svartanatt dazu und ich stelle mir erneut die Frage, wann das Reservoir talentierter Musiker aus dieser Gegend wohl mal erschöpft ist. Schmunzeln musste ich beim Bandnamen. Svartanatt bedeutet soviel wie "schwarze Nacht" und vielleicht wäre es mal ganz interessant zu forschen, wie viele Bands inzwischen die Farbe Schwarz in ihrem Namen tragen.

Schwarz sehe ich für Svartanatt aber kein Stück, immerhin haben sich die Jungs einen bärenstarken Sound ans Revers geheftet...nicht besonders abwechslungsreich aber verdammt griffig. Im klassischen Hardrock-Gewand aus Gitarre, Bass, Orgel und Schlagzeug geben die fünf eine gelungene Mischung aus alten Whitesnake bzw. Deep Purple und den frühen Riot. Hinzu kommt das heisere Wahnsinnsorgan
 von Jani Lehtinen welches mich an Tom Keifer und Blackie Lawless erinnert.
Svartanatt geben direkt ab dem Opener Filled Up With Darkness eine bärenstarke Vorstellung ab, mit der ich so nicht gerechnet habe. Der Midtempo-Rocker hat einen unaufdringlichen aber zielstrebigen Drive, den nur selbstbewusste und handwerklich gefestigte Musiker hinbekommen. Ebenso schnell wird jedoch auch klar, dass wir von der Band keine Klangexperimente erwarten dürfen, Svartanatt brutzeln Hausmannskost und keine fünf-Sterne-Menus. Diese Geschlossenheit ist es, die auf der einen Seite zu wunderbaren Songs wie Demon mit einer bärenstarken Hookline und einem tollen Refrain führt, auf der anderen dem Ganzen aber auch einige Überraschungsmomente nimmt. Man weiß im Grunde schon nach dem vierten Song, dem ebenfalls hörenswerten Nightmare, wie es weitergeht. 

Und dann gibt es auf einmal das wunderschöne Thunderbirds Whispering Wind dem man einen gewissen Ohrwurmcharakter bescheinigen muss. Jani besticht plötzlich durch einen melancholisch-traurigen Gesang, Martin Borgh entlockt seiner Orgel regelrechte 70er Jahre-Klangteppiche und so entwickelt sich die Nummer zu einem fast sieben-Minütigen "holt die Feuerzeuge raus" Retro-Schwofer, der in der Mitte des Albums sehr gut plaziert wirkt. Die Nummer erinnert mich im übrigen an Daytime von der Krautrocklegende Jane. Hört einfach mal rein...es lohnt sich. klick


Mit dem schnellen Rocket treten die Schweden dann etwas auf das Gaspedal und beweisen ein Gespür für die Bedürfnisse ihrer sicherlich wachsenden Fanschar. Secrets Of The Earth darf am Ende zurecht als weiteres Highlight betrachtet werden, erneut zeigen Svartanatt hier welches Potential ihre Songs haben und wie tight sie umgesetzt wurden.

Im Großen und Ganzen ist der Band ein absolut vorzeigbares Debutalbum ohne Schwachpunkte gelungen. Ein, zwei Wow-Effekte dazu und wir haben einen echten Knaller...

Bernd Fischer

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