Band: Freedom Call
Album: Master Of Light
Spielzeit: 49:58 min.
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 11.11.2016
Homepage: www.freedom-call.net
WERTUNG: 9 von 10
Tracklist:
1. Metal Is For Everyone
2. Hammer Of The Gods
3. A World Beyond
4. Masters Of Light
5. Kings Rise And Fall
6. Cradle Of Angels
7. Emerald Skies
8. Hail The Legend
9. Ghost Ballet
10. Rock The Nation
11. Riders In The Sky
12. High Up
Nachdem es mich alten Oberbayern nun nach Nürnberg verschlagen hat, komme ich nicht mehr umhin auch das neue Album der fränkischen Metaller von FREEDOM CALL zu besprechen. Und was soll ich sagen? Franken können nicht nur Schäuferle oder gutes Bier, nein auch beim Happy Metal im Stile alter HELLOWEEN Scheiben oder einer Mischung aus MANOWAR, RUNNING WILD und STRATOVARIUS hat das Frankenland mit FREEDOM CALL die Nase ganz weit vorne. Klar ist "Master Of Light" rein gar nichts für ernste Black Metal Freaks, MANOWAR-Fanatiker oder progressive Doom-Jünger, denn hier regiert die Fröhlichkeit, man hat sogar einen leichten J.B.O. Touch, nur eben bei weitem nicht so rosa-rot.
Doch kommen wir endlich mal zu den Songs auf dem mittlerweile neunten Studioalbum (wenn ich mich nicht verzählt habe). Mit dem epischen stark an MANOWAR angelehnten "Metal Is For Everyone", dessen Video ich euch unten im Anschluss angefügt habe, gelingt sofort ein bärenstarker Einstieg. Live dürfte dieser Song zu einer absoluten Granate werden, mächtige Chöre (die dieses Mal noch fetter als in der Vergangenheit alles niederwalzen), wummernde Double-Bass und eine Spielfreude und Dynamik, die seinesgleichen sucht. Das nun folgende "Hammer Of Gods" könnte auch in den besten Momenten von STRATOVARIUS entstanden sein und gehört für mich zu den besten Speed-Melodic-Metal Stücken der letzten Jahre. Wenn HELLOWEEN heutzutage solch einen Song komponieren könnten, würde ich wieder im Staub kriechen. So verbeuge ich mich ganz tief vor Chris Bay und Kollegen. Einfach nur geil! Und von wegen gleich mal die Munition verschossen, nein mit "A World Beyond" folgt der nächste Kracher. Diesmal in Form einer Hymne, die sich den Weg in die Gehörgänge fräst und anschließend dort Wurzeln schlägt.
Und so geht es munter fröhlich und heiter weiter. Der Titeltrack benötigt ein paar Durchläufe mehr, macht aber auch alles richtig. Selbstverständlich darf die obligatorische Ballade nicht fehlen und diese macht mit dem Titel "Cradle Of Angels" AVANTASIA mehr als nur ernsthafte Konkurrenz. Neben all den gewohnten Klängen scheuen sich FREEDOM CALL auf "Master Of Light" nicht, auch unbekanntere Gefilde zu erkunden. So geschehen bei dem mit modernen Keyboard-Sounds unterlegten und trotzdem poppig anmutenden "Ghost Ballet". "Rock The Nation" ist dann wieder überschäumend voller augenzwinkernder Klischees. Zum krönenden Abschluß wird mit "Riders In The Sky" HELLOWEEN gehuldigt und "High Up" definiert den Schlager-Metal komplett neu. Das ist sicher der größte Happy-Metal-Sommer-Gute-Laune-Party Song, den ich je gehört habe, der zwar die Grenzen zu Kindermelodien oft überschreitet und doch bin ich wieder hellauf begeistert. Was gibt es also eigentlich noch zu sagen, außer dass sich FREEDOM CALL diesmal selbst übertroffen und Ihren eingeschlagenen Weg unbeirrt fortsetzen.
"Master Of Light" zählt für mich zu den stärksten Veröffentlichungen dieses Jahres und gehört unter jeden gut sortierten Weihnachtsbaum. Ich freue mich schon auf die kommende Tour, denn live werden die Franken wie immer keine Gefangenen machen. Einzig das Coverartwork ist doch arg Geschmackssache.
Markus
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