Künstler: Garth Brooks
Album: Gunslinger
Spielzeit: 35:04 min.
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 25.11.2016
Homepage: www.garthbrooks.com
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
01. Honky-Tonk Somewhere
02. Weekend
03. Ask Me How I Know
04. Baby, Lets Lay Down And Dance
05. He Really Loves You
06. Pure Adrenaline
07. Whiskey To Wine
08. Bang! Bang!
09. Cowboys And Friends
10. 8Teen
Kurz vor Weihnachten kam ich auf die etwas abwegige Idee unbedingt mal etwas Country Musik im klassischen Stil rezensieren zu wollen. Und dafür habe ich mir den gestandenen GARTH BROOKS auserkoren, der seine große Zeit in den 90er Jahren hatte (mit Hits wie "The Dance" oder "Ain’t Going Down ('Til the Sun Comes Up)") und seit 1995 auch seinen Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame inne hat. Seine unzähligen sonstigen Auszeichnungen möchte ich euch gar nicht alle aufzählen (unter anderem Grammy Awards, Billboard Music Awards etc.), könnt ihr bei Gelegenheit ja mal googeln.
Nach einer längeren Pause kam 2014 sein Comeback Album "Man Against Machine" heraus, bei dem er wieder einige County-untypische Ausflüge unternahm. Davon ist beim neuen Werk "Gunslinger" nicht mehr viel zu hören. Schon der Opener "Honky-Tonk Somewhere" ist ein knapp 2 1/2 minütiger Gute-Laune Country Song mit den typischen Zutaten. Im Grunde wirklich ganz nett, mit fehlt etwas die songwriterische Tiefe, die GARTH in der Vergangenheit doch oft ausgezeichnet hatte. Das folgende "Weekend" haut genau in die gleiche Kerbe, läuft bei mir aber leider etwas vorbei. Zu flach, zu glattgebügelt, auch von der Produktion her. Dies trifft leider auf das gesamte Album zu, mir persönlich fehlen die Ecken und Kanten, passend dazu die teilweise stark per Photoshop und Weichzeichner Effekt bearbeiteten Fotos im Booklet. Richtig interessant ist für mich dann das folgende sehr ruhige "Ask Me How In Know", das seine hohen Qualitäten als Songwriter viel besser widerspiegelt als die beiden vorangegangenen Tracks. Das bereits als Single ausgekoppelte "Baby, Let's Lay Down And Dance" geht dann stärker in die poppige Richtung und dürfte stark auf Radio-Airplay abzielen. Nicht schlecht trotzdem das Stück. Und das kann man für das komplette restliche Album so sehen. Ja, die 10 Lieder sind irgendwie meistens recht gut, mir fehlt aber einfach das gewisse Etwas, das seine Lieder und auch seine recht provokanten Texte in der Vergangenheit ausgezeichnet haben. Ich denke da nur mal an "The Thunder Rolls" inklusive dem "skandalösen" Musik Video dazu.
Auf "Gunslinger" bewegt sich GARTH BROOKS nur in seiner eigenen relativ eng gesetzten Komfortzone und mir fehlen die Einflüsse aus anderen Musikrichtungen, die Experimentierfreude. So bleibt "Gunslinger" ein typisches Nashville-Album, das keine großen Abdrücke in der Musikwelt hinterlassen wird. Gerade wenn sich dann noch ein selten einfältiges Lied wie "Bang! Bang!" darauf verirrt, welches auf Grund seiner Plattheit wirklich im Demo-Schrank hätte bleiben können.
Als Fazit kann man GARTH die Erfahrung und das Können als Musiker an sich natürlich nicht absprechen, von einem solchen Musiker hätte ich aber ehrlich mehr erwartet und so bleibt "Gunslinger" bei sehr knappen 7 Punkten hängen.
Markus