Sonntag, 3. September 2017

Bob Kulick - Skeletons In The Closet


Band: Bob Kulick
Album: Skeletons In The Closet
Spielzeit: 43:52
Plattenfirma: Vanity Music
Veröffentlichung: 15.09.2017
Homepage: www.facebook.com/bob.kulick.75


WERTUNG: 4,5 von 10


Tracklist:

1. Rich Man
2. Not Before You
3. London
4. Goldfinger
5. Player
6. India
7. Skeletons In The Closet
8. Can't Stop The Rock
9. Guitar Commandos
10. Eyes Of A Stranger

"Don't judge a book by its cover", heißt ein bekanntes englisches Sprichwort und wenn ich mir das Cover zu "Skeletons In The Closet", dem ersten Soloalbum von Bob Kulick, ansehe, hätte ich einen riesigen Bogen um das Album gemacht. Denn das uninspirierte Gemälde einer Dame im Minirock vor dem Toilettenausgang sieht aus wie der erste Comic Versuch eines Studienanfängers und nicht wie das Werk eines Profis. Was Plattenfirma und Mr. Kulick dabei geritten hat, ist mir echt schleierhaft. Schließlich hat Bob schon verdammt viel Erfahrung, glatte 50 Jahre, und mit einigen der größten im Rockbusiness zusammengearbeitet. So war er als Studiomusiker bei KISS, MICHAEL BOLTON, MEAT LOAF, W.A.S.P. oder auch DORO beteiligt und ebenfalls als Produzent erfolgreich. 


Sein Können steht also außer Frage. Und die Gästeliste auf "Skeletons In The Closet" liest sich fast wie ein Who Is Who der Rockgeschichte. Vinny Appice (Ex-BLACK SABBATH, Ex-DIO) z.B ist als Drummer auf dem Opener "Rich Man" zu hören, einem modernen Rocker mit cooler Gitarrenarbeit und einer guten Gesangsleistung durch Todd Kerns (Bassist und Backgroundsänger bei SLASH). Allerdings zündet der Song im Endeffekt nicht wirklich hundertprozentig und wirkt teilweise etwas sperrig. Bei "Not Before You" ist der großartige ROBIN MCAULEY am Mikro zu hören und das ist aber fast das einzig Gute an dem Stück, welches wie aus mehreren Versatzstücken zusammengestöpselt wirkt, allein der plötzliche Bruch vorm Refrain ist echt strange. Bei "London" ist dann Dee Snider (TWISTED SISTER) in einem sehr ungewöhnlichen Stück zu hören, denn mit Partyrock hat dies absolut nichts zu tun, eher ein düsteres langsames bedrohliches Lied über Jack The Ripper. Und obwohl Mr. Snider seine Sache gut macht, krankt auch "London" an dem Problem des kompletten Albums: dem Songwriting.

Über die grottenschlechte Coverversion von "Goldfinger" mit einem völlig deplatzierten Vick Wright (Ex-TOKYO BLADE) als Sänger/Krächzer breite ich lieber den Mantel des Schweigens. Übrigens sind nur 4 neue Stücke auf "Skeletons In The Closet" zu finden, ansonsten alte Aufnahmen und eben diese Coverversion. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass hier versucht wird aus ein paar alten Aufnahmen mal schnell ein paar Euros raus zu holen. Denn auch die restlichen Stücke sind mehr Füllmaterial als richtige Kracher. Und somit bleibt trotz weiteren hochkarätigen Gästen wie David Glen Eisley (u.a. GIUFFRIA), Rudy Sarzo (u.a. QUIET RIOT, OZZY OSBOURNE) und seinem Bruder Bruce Kulick (KISS) ein bitterer Nachgeschmack. Für mich persönlich reißen gerade mal die beiden letzten Tracks die Wertung um 1,5 Punkte nach oben, denn das speedige 80er Monster "Guitar Commandos" hat einen kultigen Charakter und "Eyes Of A Stranger" wirkt zumindest als wirkliche Einheit, auch wenn es nur den Aufguss eines alten SKULL Songs darstellt. 

Markus



Hier noch der Original SKULL Song:
 
 

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