Dienstag, 26. September 2017

Chris Rea - Road Songs For Lovers

Band: Chris Rea
Album: Roadsongs For Lovers
Spielzeit: 58:27 min.
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 29.09.2017
Homepage: www.chrisrea.com


WERTUNG: 7,5 von 10


Tracklist:

1. Happy On The Road
2. Nothing Left Behind
3. Road Songs For Lovers
4. Money
5. Two Lost Souls
6. Rock My Soul
7. Moving On
8. The Road Ahead
9. Last Train
10. Angel Of Love
11. Breaking Point
12. Beautiful

Schon seit vielen Jahren bin ich bekennender Fan von CHRIS REA und seiner Musik, gerade an lauen Sommernächten gibt es kaum etwas schöneres als den soften Kompositionen des 1951 geborenen Briten zu lauschen, die trotz aller Eingänglichkeit immer etwas abseits des absoluten Mainstreams liefen. Vielleicht lag es einfach daran, dass immer eine melancholisch-sehnsüchtige Atmosphäre seine Songs ausmachte. Nach der Überwindung seiner schweren Krebs-Erkrankung um die Jahrtausendwende und einer absolut großartigen Abschiedstournee, bei der ich so manche Träne heimlich verdrückt habe, bin ich nun umso froher, dass es längst nicht still um den erstaunlichen Musiker geworden ist.


"Road Songs For Lovers" ist sein erstes "normales" reguläres Album seit dem 2004er Output "The Blue Jukebox", welches auch auf Grund meiner Sentimentalität für mich einen besonderen Platz unter den vielen Studioalben CHRIS REAs innehat. Auf den sonstigen letzten Veröffentlichungen verfolgte CHRIS REA seine Leidenschaften und brachte 2005 eine großartige Box namens "The Blue Guitar" heraus, auf denen er auf 11 CDs inkl. tollem Buch dem Blues ein Denkmal setzte. Und für mich persönlich sein brillantestes Gesamtkunstwerk darstellt. Auch von "Santo Spirito Blues" und den Regiearbeiten des Briten bin ich immer noch beeindruckt. Das 2016er Remake von "La Passione" lief dann aber etwas an mir vorbei. 

Doch genug der vielen Vorrede, eigentlich muss man CHRIS REA ja auch nach über 30 Millionen verkauften Alben nicht mehr groß vorstellen. Kommen wir daher nun zu "Road Songs For Lovers" und dem Opener "Happy On The Road", der sich wieder stark an den Erfolgsalben der 90er Jahre orientiert und auch gut auf "Auberge" oder "Espresso Logic" gepasst hätte. Neben einem lässigen Groove gefällt mir wieder das prägnante Gitarrenspiel sowie der gute Einsatz von Akkordeon bzw. Bläsern. Im Grunde schon ein richtiger Singlehit. Doch CHRIS REA verschleppt daraufhin sofort das Tempo und lässt mit "Nothing Left Behind" eine sehr melancholische Ballade folgen, die eher auf "Stony Road" gepasst hätte. 

Im Grunde müsste man sagen, dass "Roadsongs For Lovers" bereits jetzt die Essenz aus allen Alben des Briten enthält. Leider berührt mich der Track nicht so stark wie erwartet und wächst auch nicht beim zwölften Hördurchlauf. Der Titeltrack erinnert mich dann wieder an die "Shamrock Diaries" und lässt mich in seligen Erinnerungen schwelgen - genau mit solchen Songs schaffte er den Durchbruch. Das nun folgende "Money" soll wohl wieder etwas künstlerisch wertvoller sein, mich persönlich nervt das monotone Stück aber ziemlich - ein müder Track, bei dem ich mittlerweile durchgehend die Skip Taste drücke. Zum Glück sind die restlichen Stücke wieder auf einem viel höheren Niveau, aber leider nicht mehr ganz so stark wie "Happy On The Road" oder der Titeltrack. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Album ein kleines Stück auf Sicherheit getrimmt wurde und so manches Akkordeon schon so ähnlich auf den Vorgängern zu hören war. 

Denn auch wenn das Album von der Sehnsucht nach dem Reisen handelt und man es wirklich entspannt beim Autofahren hören kann, so laufen mir doch einige Stücke ("Two Lost Souls" oder "Angel Of Love") zu glatt an mir vorbei. Was ich sehr schade finde. Insgesamt gesehen haben wir trotzdem ein hochwertiges Album eines absoluten Ausnahmekünstlers vorliegen, das sich aber mit den Highlights in der Diskographie meiner Meinung nach nicht ganz messen kann. Auch wenn mit "Last Train" und "Beautiful" noch zwei weitere Highlights auszumachen sind. Und so lege ich halt doch wieder die "Shamrock Diaries" auf, weine mit "On The Beach" dem verblassenden Sommer 2017 nach und lasse den Blues mit den "Blue Guitars" von neuem aufleben. Trotzdem schön, dass es ihn mit diesem Album im Oktober und November live in Deutschland zu sehen gibt.    

Markus



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