Dienstag, 31. Juli 2012
Kissin Black - Ever Enough
Interpret : Kissin Black
Titel : Ever Enough
Veröffentlichung : 06.07.2012
Spielzeit : 15:39 min.
Plattenfirma: 7Hard
Homepage : www.kissinblack.ch
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
1 Ever Enough
2 Magdalena Luna
3 Cut My Fingers
4 Without A Kiss
Kissin Black kommen aus der beschaulichen Schweiz und sind eher dem akustischem Rock zugetan. Nein, nicht nur Lagerfeuerromantik und Schrammelgitarre ist angesagt es wird auch mal die Elektrische eingestöpselt. Stilistisch irgendwie schwer einzuordnen wie ich finde, was aber im mancherorts allzu schubladenförmigen Einordnen von Musik nicht mal so schlecht ist. Die 4 Track EP beginnt mit einem Ohrwurm erster Güte namens "Never Enough", den man spätestens beim dritten Hören nicht mehr aus dem Gehörgang bekommt. Sehr gelungene Nummer, dazu ein Video und bisschen Promotion und fertig ist der Sommerhit (leider ist es manchmal aber nicht so einfach wie hier in der Theorie beschrieben)."Magdalena Luna" ist eine Spur ruhiger und langsamer und wird abermals getragen von den angenehm warmen (nicht falsch verstehen ;)) Stimme des Vocalisten. Die Pdf-Promo-Info sowie auch die Website und die myspace Seite sind sehr mau und wenig informativ Jungs, nicht mal die Namen der Bandmuitglieder bekommt man raus. Da besteht DRINGEND Abhilfebedarf. "Cut My Fingers" als Song drei zieht das Tempo wieder etwas an. Aber auch hier wieder mit eher akustischem Arrangement. Spielen können die Jungs jedenfalls, das merkt man ja bei einem akustischem Umfeld immer am ehesten. "Without A Kiss" beendet die Scheiblette mit einem Duett mit einer (ebenfalls unbekannten) Trällerelse, was nun nicht unbedingt meinen Geschmack trifft aber auch nicht weiter negativ ins Gewicht fällt. Die 4Track-EP ist durchaus als gelungen zu betrachten. Lt. Infosheet sollen die Jungs live der Hammer sein. Ob das ganze auf Langdistanz auch das Interesse hält bleibt jedoch abzuwarten. Denn ab und an würde man sich doch eine gewisse Portion mehr Härte und Aggressivität wünschen. Aber ich lasse mich gerne überraschen. Ich wünsche den Jungs alles Gute für die Zukunft - und gebt mal mehr über Euch preis! Das Cover allerdings ist extrem sexy und mich würde als alter Macho die Dame mal in Natura (zumindetst auf einem Foto) interessieren. Aber das nur nebenbei ;)
Martin
Sonntag, 29. Juli 2012
Lutz Rahn - Solo Trip
Interpret : Lutz Rahn
Titel : Solo Trip
Veröffentlichung : 27.07.2012
Spielzeit : 29:04 min.
Homepage : www.mig-music.de
Titel : Solo Trip
Veröffentlichung : 27.07.2012
Spielzeit : 29:04 min.
Homepage : www.mig-music.de
Wertung: 6 von 10 Punkten
O.K., machen wir uns nichts vor. Anhänger gitarrenorientierter Rockmusik werden mit dieser Platte vermutlich ihre Schwierigkeiten haben. Freunde elektronischer Klänge hingegen sollten in jedem Fall weiterlesen.
Lutz Rahn, Tastenmann von Novalis, spielte bereits 1978 sein bisher einziges Solo Album ein, welches seinerzeit in der Fachwelt durchaus Anklang fand, zum gesuchten Sammlerstück avancierte und auch heute, ein Vierteljahrundert später neu aufgelegt, einige Käufer finden wird.
Die Songs:
- Solo-Trip
- Yeti
- Galaxy Taxi
- September
- Dracula's Kuss
- Jubel-Trubel
- Minuetta
- Ausklang
Bereits der schlichte aber zutreffende Titel des knapp 26-minütigen Klangwerks, SOLO TRIP genannt, lässt erahnen um was es hier geht. Rahn sagte selbst:
"Es ist schlicht eine Sammlung instrumentaler Ideen und Gedanken. Ideen, die mich begeistert haben. Außerdem wollte ich darauf, ohne auf irgendwelche Bandmitglieder Rücksicht nehmen zu müssen, meine damals aktuellsten elektronischen Instrumente und Geräte ausprobieren"
Ich darf zugeben dass ich zunächst "überrascht" war von dem Ergebnis dieser Arbeit, Rahn möge es mir verzeihen, jedoch kommt SOLO TRIP für meine Ohren erstmal recht altbacken bzw. hölzern daher. Sicher, es ist zu berücksichtigen daß wir vom Jahr 1978 sprechen und viele Ideen Rahns weitaus älter sind. Ausserdem hängen die Möglichkeiten der Musiker aus der Elektronik-Branche stark von ihrem technischem Equipment ab. Somit muss eine Produktion die ein Vierteljahrundert her ist anders klingen als heute. Dass Rahn es jedoch verstand einen Haufen Elektronik, Sequenzer und Knöpfe zu bändigen (hört auch das ungeübte Ohr) sollte hier nicht verschwiegen werden.
Zeitweise erinnert mich das Gehörte an den allseits bekannten Jean-Michel Jarre, doch hatte Rahn ja seine Ideen bereits Jahre vorher, somit werde ich es nicht wagen zu spekulieren wer von wem beeinflusst worden sein könnte. Ein Einfluss dürften sicher Kraftwerk, Klaus Schulze oder Vangelis gewesen sein, auch wenn seine Kompositionen im Vergleich zu deren Meisterwerken aus jener Zeit ein wenig abfallen.
Aber das schöne an SOLO TRIP ist dass die Songs sich mit jedem Durchlauf weiter entfalten. Lutz Rahn hat ein Gefühl für Melodien und Groove und hat es geschafft eine interessante Atmosphäre auf Albumlänge zu bringen. SOLO TRIP ist eine absolut authentische Platte d.h. sie hört sich eigenständig an und wirkt in keinem Moment abgekupfert, allenfalls sind o.g. Einflüsse zu bemerken.
Mich würde durchaus interessieren was Herr Rahn heute so macht bzw. wie sich ein vergleichbares Album mit heutigen Möglichkeiten von ihm anhören würde. Und so keimt natürlich Hoffnung auf wenn er sagt: "In der letzten Zeit denke ich immer öfter über so etwas wie ein "Novalis-Projekt" nach, mit verschiedenen Sängern und Musikern. Sollte das funktionieren, wäre das in der Tat mein "Solo-Trip", Part 2...
Also, Herr Rahn, wir nehmen Sie beim Wort.
Helldorados - Helldorados
Band: Helldorados
Album: Helldorados
Spielzeit: 41:41 min.
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13.07.2012
Homepage: http://www.helldorados.com/
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
In The Beginning
Never Gonna Stop
You Live You Learn You Die
Go To Hell
Changes
Shout
Hunter
Double Dealer
Gone
Torture
Girls
Got Laid
HELLDORADOS ... irgendwie lässt mich der Bandname nicht mehr los! Den kenn ich doch ... ich habe doch 100%ig Material von denen auf meiner Festplatte. Mal einen Suchdurchlauf gestartet und auch gleich 2 Treffer. Das Album "Just Rock" (2008) und die selbst betitelte EP (2006) wurden als Ergebnis ausgespuckt und so langsam wusste ich auch wieder, warum mir die Band so bekannt vorkam. Die Band präsentierte sich eine Zeit lang auf Jamendo und so kam ich mit ihr in Berührung.
Die HELLDORADOS bezeichnen ihre Musik als Sleaze Rock und das kann ich so auch unterschreiben. Letztes Jahr brachten die Schwaben eine 4 Track Promo CD heraus und angelten sich, vor einigen Monaten, einen Deal mit Massacre Records. Alle 4 Songs sind auch auf dem vorliegenden Silberling enthalten.
Die Band besteht aus:
Pierre - Gesang
Steve - Gitarre
Gunnar - Bass
Chris - Schlagzeug
Gegenüber der 2006 erschienenen EP und dem damaligen Debüt stellt der Label-Neuanfang eine riesige Weiterentwicklung dar. Die Buben sind als Songwriter und Musiker gewachsen und liefern, mit dem Album, ein durchaus hörbares Produkt ab.
HELLDORADOS klingen, heutzutage, um ein vielfaches professioneller und die Instrumentierung bewegt sich auf einem angnehm soliden Level. Pierre zeigt sich sehr wandlungsfähig und sorgt dadurch für einiges an Abwechslung. Richtig gut gefällt mir sein Gesang bei der saustarken und klischeefreien Ballade "Changes".
Auch wenn ich der Band einen großen Schritt in die richtige Richtung attestiere und sie stark an ihrem Können als Komponisten gearbeitet haben, liegt hier die Krux. An manchen Stellen wirkt das Material zu verkrampft und zu inszeniert, dadurch kommt mir das Endresultat, an manchen Stellen, einfach zu künstlich vor. Des weiteren haben sich zwei bis drei Filler auf das Album gemogelt. "Helldorados" ist zwar ein gutes Album, aber ich bezweifle, dass diese Leistung, für mehr als einem nationalen Achtungserfolg, ausreicht.
Nach einem, etwas langatmigen Intro, welches in einem herzhaften Rotzer sein Finale findet, startet der Rundling vielversprechend durch. "Never Gonna Stop" rockt gnadenlos straight und flott durch die Boxen und irgendwie erinnert mich der Refrain und einige Passagen an BAD RELIGION. Mir gefällt der Abgeh-Rocker recht gut. "Go To Hell" macht keine Gefangene und die Band brettert sich sehr spielfreudig durch die Nummer. Der Refrain bleibt recht schnell im Gehörgang kleben, nur die modern gehaltene "Spoken Word - Einlage" empfinde ich als vollkommen deplaziert. Anschliessend folgt das, von mir oben erwähnte, "Changes". Die Nummer ist einfach wunderschön arrangiert und kommt, ohne viel Firlefanz, auf den Punkt. Die Streichersamples sind genau richtig eingesetzt und die Nummer nimmt genau dann an Tempo zu, wo man es auch erwartet. Aufgrund des wirklich starken Endteil, ist die Nummer ganz klar das Highlight der Platte. "Hunter" ist ein Riff-Rocker, welcher, vom Anfangsrhythmus, von jeder AC/DC stammen könnte und im Verlauf an Eigenständigkeit dazu gewinnt. Mit "Double Dealer" gibt es richtig schön was auf die Ohren. Sie lassen den Punk Rock Hammer mal raus und gehen sehr spielfreudig an die Sache heran. Die Jungs erinnern wieder an BAD RELIGION und dieser Sound steht ihnen wirklich gut. Kurz vor der Diabetes stehe ich beim Hören von "Gone". Der Song passt überhaupt nicht zur Band. Zuckersüß und künstlich arrangierter Balladen - Stuff, durch den sich die Band eher durchkrampft als durchspielt. Totales Lowlight. "Torture" ist ein aggressiver Rocker, der aber ein bisschen die Orientierung verliert. Er springt zwischen grundsolider Härte, moderne Einschübe und melodischen Parts Ping-Pong und lässt einen Zuhörer, mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht, zurück. Zwar ist die Nummer nicht schlecht, aber schon gewöhnungsbedürftig. Zum Abschluß gibt es eine richtig coole Glam Rock Nummer mit viel Melodie, einem einfallsreichen Refrain und einer starken Instrumentierung. "Got Laid" stimmt mich versöhnlich.
Teilweise bietet "Helldorados" richtig unterhaltsames Material, was meiner Meinung nach, aber noch zu rar gesät ist, um absolut überzeugen zu können.
Wer auf nationale Glam/Sleaze Bands steht und diese gerne supportet, sollte sich dann auch die HELLDORADOS anhören, denn schlecht sind sie nicht. Es reicht halt noch nicht, um ganz oben mit zuspielen, aber das kann ja noch kommen.
Hauchdünne 7 Punkte finde ich, für die momentane Leistung, angemessen und drücke der Band, für die Zukunft, die Daumen.
Götz
Album: Helldorados
Spielzeit: 41:41 min.
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13.07.2012
Homepage: http://www.helldorados.com/
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
In The Beginning
Never Gonna Stop
You Live You Learn You Die
Go To Hell
Changes
Shout
Hunter
Double Dealer
Gone
Torture
Girls
Got Laid
HELLDORADOS ... irgendwie lässt mich der Bandname nicht mehr los! Den kenn ich doch ... ich habe doch 100%ig Material von denen auf meiner Festplatte. Mal einen Suchdurchlauf gestartet und auch gleich 2 Treffer. Das Album "Just Rock" (2008) und die selbst betitelte EP (2006) wurden als Ergebnis ausgespuckt und so langsam wusste ich auch wieder, warum mir die Band so bekannt vorkam. Die Band präsentierte sich eine Zeit lang auf Jamendo und so kam ich mit ihr in Berührung.
Die HELLDORADOS bezeichnen ihre Musik als Sleaze Rock und das kann ich so auch unterschreiben. Letztes Jahr brachten die Schwaben eine 4 Track Promo CD heraus und angelten sich, vor einigen Monaten, einen Deal mit Massacre Records. Alle 4 Songs sind auch auf dem vorliegenden Silberling enthalten.
Die Band besteht aus:
Pierre - Gesang
Steve - Gitarre
Gunnar - Bass
Chris - Schlagzeug
Gegenüber der 2006 erschienenen EP und dem damaligen Debüt stellt der Label-Neuanfang eine riesige Weiterentwicklung dar. Die Buben sind als Songwriter und Musiker gewachsen und liefern, mit dem Album, ein durchaus hörbares Produkt ab.
HELLDORADOS klingen, heutzutage, um ein vielfaches professioneller und die Instrumentierung bewegt sich auf einem angnehm soliden Level. Pierre zeigt sich sehr wandlungsfähig und sorgt dadurch für einiges an Abwechslung. Richtig gut gefällt mir sein Gesang bei der saustarken und klischeefreien Ballade "Changes".
Auch wenn ich der Band einen großen Schritt in die richtige Richtung attestiere und sie stark an ihrem Können als Komponisten gearbeitet haben, liegt hier die Krux. An manchen Stellen wirkt das Material zu verkrampft und zu inszeniert, dadurch kommt mir das Endresultat, an manchen Stellen, einfach zu künstlich vor. Des weiteren haben sich zwei bis drei Filler auf das Album gemogelt. "Helldorados" ist zwar ein gutes Album, aber ich bezweifle, dass diese Leistung, für mehr als einem nationalen Achtungserfolg, ausreicht.
Nach einem, etwas langatmigen Intro, welches in einem herzhaften Rotzer sein Finale findet, startet der Rundling vielversprechend durch. "Never Gonna Stop" rockt gnadenlos straight und flott durch die Boxen und irgendwie erinnert mich der Refrain und einige Passagen an BAD RELIGION. Mir gefällt der Abgeh-Rocker recht gut. "Go To Hell" macht keine Gefangene und die Band brettert sich sehr spielfreudig durch die Nummer. Der Refrain bleibt recht schnell im Gehörgang kleben, nur die modern gehaltene "Spoken Word - Einlage" empfinde ich als vollkommen deplaziert. Anschliessend folgt das, von mir oben erwähnte, "Changes". Die Nummer ist einfach wunderschön arrangiert und kommt, ohne viel Firlefanz, auf den Punkt. Die Streichersamples sind genau richtig eingesetzt und die Nummer nimmt genau dann an Tempo zu, wo man es auch erwartet. Aufgrund des wirklich starken Endteil, ist die Nummer ganz klar das Highlight der Platte. "Hunter" ist ein Riff-Rocker, welcher, vom Anfangsrhythmus, von jeder AC/DC stammen könnte und im Verlauf an Eigenständigkeit dazu gewinnt. Mit "Double Dealer" gibt es richtig schön was auf die Ohren. Sie lassen den Punk Rock Hammer mal raus und gehen sehr spielfreudig an die Sache heran. Die Jungs erinnern wieder an BAD RELIGION und dieser Sound steht ihnen wirklich gut. Kurz vor der Diabetes stehe ich beim Hören von "Gone". Der Song passt überhaupt nicht zur Band. Zuckersüß und künstlich arrangierter Balladen - Stuff, durch den sich die Band eher durchkrampft als durchspielt. Totales Lowlight. "Torture" ist ein aggressiver Rocker, der aber ein bisschen die Orientierung verliert. Er springt zwischen grundsolider Härte, moderne Einschübe und melodischen Parts Ping-Pong und lässt einen Zuhörer, mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht, zurück. Zwar ist die Nummer nicht schlecht, aber schon gewöhnungsbedürftig. Zum Abschluß gibt es eine richtig coole Glam Rock Nummer mit viel Melodie, einem einfallsreichen Refrain und einer starken Instrumentierung. "Got Laid" stimmt mich versöhnlich.
Teilweise bietet "Helldorados" richtig unterhaltsames Material, was meiner Meinung nach, aber noch zu rar gesät ist, um absolut überzeugen zu können.
Wer auf nationale Glam/Sleaze Bands steht und diese gerne supportet, sollte sich dann auch die HELLDORADOS anhören, denn schlecht sind sie nicht. Es reicht halt noch nicht, um ganz oben mit zuspielen, aber das kann ja noch kommen.
Hauchdünne 7 Punkte finde ich, für die momentane Leistung, angemessen und drücke der Band, für die Zukunft, die Daumen.
Götz
Julian Angel's Beautiful Beast - Adult Oriented Candy
Band: Julian Angel's Beautiful Beast
Album: Adult Oriented Candy
Spielzeit: 46:33 min.
Plattenfirma: G.T.O. Entertainment
Veröffentlichung: 05.04.2011
Homepage: http://www.beautifulbeastrock.com
WERTUNG: 9 von 10
Tracklist:
Showdown
Do You Want It
Ride With The Wild One
Tokyo Nights
Juvenile Affair
Oh Valerie
Save My Heart
Rock All Arenas (Born To Rock)
Wild Tonight
Still I Dream Of You
Singer And Guitarist In A Hair Band
Dat gibbet doch net! Da erschien letztes Jahr, m.M.n, eines der besten Hair Metal/Melodic Rock/Party Rock Scheibchen und wurde von uns nicht besprochen! Und das schlimme ist, ich hatte es eigentlich auf dem Radar und wollte es mir unbedingt kaufen. Erst Monate später hatte ich dann zugegriffen, aber in meinem Alter vergisst man so manches ... und die Rezi ist nie erfolgt :-/. Es wäre viel zu schade, dass das Debüt von BEAUTIFUL BEAST, unerwähnt bliebe, auch wenn schon sehr bald (6. August), das zweite Album "California Suntan" erscheint.
"Adult Oriented Candy" steckt knietief in den spät '80er Jahre und bietet 11 mal typischen US Glam/Hardrock, wie ihn DOKKEN, POISON, DEF LEPPARD, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH etc., auf dem Speiseplan stehen hatten. Die Herren gehen mit so einer gehörigen Portion Feuer und Spielfreude ans Werk, als ob sie noch nie eine andere Art von Musik gespielt hätten und wissen richtig zu begeistern.
BEAUTIFUL BEAST sind keine Grünschnäbel mehr und tummeln sich schon seit einigen Jahren in der nationalen Musikerszene herum. Der Kopf, hinter der Band (Project), ist ein gewisser Julian Lieb (Künstlername JULIAN ANGEL, Gesang und Gitarre), der die Poser/Sleaze/Glam Szene schon seit seinem Debüt "WWW.ANGEL-ROCK.COM" (2001) unsicher macht. Mir ist der Erstling vollkommen unbekannt. Erst durch den Nachfolger "Choreography Sucks" (2007) bin ich auf den Musiker aufmerksam geworden. Den Silberling kann man in die Kategorie Modern Glam/Sleaze Rock packen, welcher auch leichte Ausflüge in Richtung MARILYN MANSON macht. Diese Konstellation wurde aber nicht immer wohlwollend, von der Musikpresse, aufgenommen. Besonders kritisiert wurde das Programming und das Kokettieren mit besagtem MM Sound/Look. Anyway, mir gefiel die dargebotene Mischung und "CS" dreht sich auch heute noch in meinem Player ("Sucker Punch", "Somethin' Huge", "Teaser/Pleaser" und "This Is On You" sind einfach coole, modern arrangierte Sleazer mit grandiosen Refrains und einer guten Gitarrenarbeit). Mit JULIAN ANGEL'S BEAUTIFUL BEAST präsentiert er sich, neben seinen Mitmusikern, viel bodenständiger und fokussiert sich auf den heißgeliebten Hair Metal. Komplettiert wird die Band durch Frank Mc Douglas (Bass und Keyboard), mit dem der blonde Fronter schon seit etlichen Jahren musiziert, und Ro Lee a.k.a. Roland Jahoda, der schon für PARADOX die Felle verdrischte.
Wie schon auf "Choreography Sucks" war Rolf Munkes für das Mixing verantwortlich und hat einen wirklich guten Job abgeliefert.
Die drei Musiker sind super aufeinander eingespielt und feuern eine '80er Jahre Rockrakete nach der anderen ab. Fronter Angel's Gesang ist angenehm und er liefert eine solide Leistung ab. An der Gitarre hinterlässt er einen sehr starken Eindruck. Er haut melodische, pfeilschnelle Soli aus seinem Instrument und man ist versucht, mit seiner Air-Gitarre, auf dem Rücken liegend, über das heimische Laminat zu rutschen. Frank's Bass agiert präzise und ist mit seinem druckvollen Sound sehr präsent. Für die Keyboards bekommt er von mir aber die '80ties Gedächtnismedaille. Einfach sehr geil und authentisch. Ro Lee will nur spielen und das macht der Kerl echt gut. Er liefert punktgenaue, kraftvolle Beats und treibt seine Mitmusiker vor sich her. Der agiert auf der Bühne bestimmt wie das Tier aus der Muppet Show.
Anders als bei vielen Kollegen konzentriert sich das Trio auf die klassischen Einflüsse und klingt dabei eigenständig und originell, da das Songmaterial sehr abwechslungsreich und stark ausgefallen ist. Wie o.g. Bands bekommen die Jungs es hin, Mitgröhlnummern, den obligatorischen Balladen und fetzigen Rockern den '80er Touch zu verleihen. Wie ihre Vorbilder setzt die Formation auf eingängige Melodien, powervolle Arrangements, großartige Chöre und ihre Songs sind, von der Qualität, absolut ebenbürtig. Das ganze geht sogar soweit, dass man denkt, dass der eine oder andere Song bestimmt schon im heimischen Regal steht. Das soll kein Plagiatvorwurf sein, sondern einfach nur aufzeigen, wie sehr sich die Band am Sound der '80er anlehnt.
Gleich der Opener "Showdown" lässt das Herz jedes Hair Metal Anhängers höher schlagen. Eine jaulende Gitarre startet und ein blitzschnelles Riff jagt das nächste. Das ist US Hardrock in Reinkultur, inklusive Polizeisirene-Sample. Der Song erinnert mich an eine Mischung aus HAWAII - kennt die noch jemand? - und DOKKEN. Was für ein Kracher! Der gute Eindruck wird durch den Mitgröhler "Do You Want It" fortgesetzt. Zwar erinnert der Track stark an die tauben Leoparden, weiss aber, aufgrund der tollen Gitarrenarbeit und der wirklich schönen Melodie, absolut zu überzeugen. Ich erwische mich, wie ich immer wieder den Refrain mitträllere und bekomme noch mehr Bock auf Material von solch einem Kaliber. Das eingängige und schnelle "Ride With The Wild One" bietet anschließend wieder etwas härteren Stuff, der aber über viel Melodie, ein tolles Solo verfügt und einen ohrwurmverdächtigen Refrain verfügt. Mit "Tokyo Nights" geht der Dreier in Richtung AOR und beweist, dass sie auch hier absolut konkurrenzfähig sind. Der Track ist zwar nicht ganz so stark wie die drei vorherigen Songs, aber passt zum restlichen Material und kann beileibe nicht als Ausfall gewertet werden. "Juvenile Affair" und "Oh Valerie" sind zwei bockstarke Rocker, die jeder '80er Jahre Hair Metal Party sehr gut zu Gesicht stehen würde, wobei letztgenannter Song, ganz klar in Richtung Albumhighlight tendiert. Eine geile Gitarrenarbeit und ein arschcooler Gesang/Chor lassen mich immer wieder die Repeat - Taste betätigen. "Save My Heart" liefert die genretypische Ballade, welche mit viel Power vorgetragen wird. Erinnert mich ein wenig an POISON. "Rock All Arenas" setzt den positiven Eindruck weiter fort. Die Band geht wieder ein bisschen härter ans Werk und ist, aufgrund der Gesangs- und Gitarrenleistung, mehr dem US Metal zuzuordnen als dem Hair Metal. Sehr gelungene Abwechslung, die auch noch sehr stark ausgefallen ist. Das ruhig, fast schon balladesk beginnende "Wild Tonight" ist ein netter Party Rocker. Gut gemacht, aber mir ist die Nummer zu vorhersehbar. Zum Mitgröhlen animiert der Refrain von "Still I Dream Of You" und könnte auch aus der Feder von POISON stammen. Eher ein Power Pop Song, aber zum Zwischendurchhören eignet sich der Titel recht gut. Ein weiteres Highlight rundet den starken Rundling ab. "Singer And Guitarist In A Hair Band" ist ein Glam/Sleaze Knaller, auf dem die Band komplett aufdreht und alles in Grund und Boden rockt.
Wer auf '80er Jahre Hardrock amerikanischer Prägung steht und mit Bands wie DOKKEN, POISON, DEF LEPPARD etc. groß geworden ist, sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren. Die nationale Glam/Sleaze/Hair Metal Szene hat dieses Jahr schon einige gute Scheiben hervorgebracht, z.B. "Excess All Areas" von den HOLLYWOOD BURNOUTS, aber "Adult Oriented Candy" ist mal eine ganz andere Liga und gehört, für mich, in die Champions League und kann sich durchaus mit internationalen Acts messen.
Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Verpackung natürlich auch im '80ties Layout/Coverartwork - Style gestaltet ist und man einfach mit einem Augenzwinkern betrachten sollte.
Ich freue mich auf das neue Album von JULIAN ANGEL'S BEAUTIFUL BEAST und vergebe für das einfach nur geniale Debüt, haarige, 9 Punkte.
Götz
P.S. Besucht doch einfach mal die BEAUTIFUL BEAST HP, denn dort könnt ihr den Erstling, handsigniert, plus Julian's 2001er Album (als CD + MP3 - Bundle), zu einem sehr lukrativen Preis erwerben.
Album: Adult Oriented Candy
Spielzeit: 46:33 min.
Plattenfirma: G.T.O. Entertainment
Veröffentlichung: 05.04.2011
Homepage: http://www.beautifulbeastrock.com
WERTUNG: 9 von 10
Tracklist:
Showdown
Do You Want It
Ride With The Wild One
Tokyo Nights
Juvenile Affair
Oh Valerie
Save My Heart
Rock All Arenas (Born To Rock)
Wild Tonight
Still I Dream Of You
Singer And Guitarist In A Hair Band
Dat gibbet doch net! Da erschien letztes Jahr, m.M.n, eines der besten Hair Metal/Melodic Rock/Party Rock Scheibchen und wurde von uns nicht besprochen! Und das schlimme ist, ich hatte es eigentlich auf dem Radar und wollte es mir unbedingt kaufen. Erst Monate später hatte ich dann zugegriffen, aber in meinem Alter vergisst man so manches ... und die Rezi ist nie erfolgt :-/. Es wäre viel zu schade, dass das Debüt von BEAUTIFUL BEAST, unerwähnt bliebe, auch wenn schon sehr bald (6. August), das zweite Album "California Suntan" erscheint.
"Adult Oriented Candy" steckt knietief in den spät '80er Jahre und bietet 11 mal typischen US Glam/Hardrock, wie ihn DOKKEN, POISON, DEF LEPPARD, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH etc., auf dem Speiseplan stehen hatten. Die Herren gehen mit so einer gehörigen Portion Feuer und Spielfreude ans Werk, als ob sie noch nie eine andere Art von Musik gespielt hätten und wissen richtig zu begeistern.
BEAUTIFUL BEAST sind keine Grünschnäbel mehr und tummeln sich schon seit einigen Jahren in der nationalen Musikerszene herum. Der Kopf, hinter der Band (Project), ist ein gewisser Julian Lieb (Künstlername JULIAN ANGEL, Gesang und Gitarre), der die Poser/Sleaze/Glam Szene schon seit seinem Debüt "WWW.ANGEL-ROCK.COM" (2001) unsicher macht. Mir ist der Erstling vollkommen unbekannt. Erst durch den Nachfolger "Choreography Sucks" (2007) bin ich auf den Musiker aufmerksam geworden. Den Silberling kann man in die Kategorie Modern Glam/Sleaze Rock packen, welcher auch leichte Ausflüge in Richtung MARILYN MANSON macht. Diese Konstellation wurde aber nicht immer wohlwollend, von der Musikpresse, aufgenommen. Besonders kritisiert wurde das Programming und das Kokettieren mit besagtem MM Sound/Look. Anyway, mir gefiel die dargebotene Mischung und "CS" dreht sich auch heute noch in meinem Player ("Sucker Punch", "Somethin' Huge", "Teaser/Pleaser" und "This Is On You" sind einfach coole, modern arrangierte Sleazer mit grandiosen Refrains und einer guten Gitarrenarbeit). Mit JULIAN ANGEL'S BEAUTIFUL BEAST präsentiert er sich, neben seinen Mitmusikern, viel bodenständiger und fokussiert sich auf den heißgeliebten Hair Metal. Komplettiert wird die Band durch Frank Mc Douglas (Bass und Keyboard), mit dem der blonde Fronter schon seit etlichen Jahren musiziert, und Ro Lee a.k.a. Roland Jahoda, der schon für PARADOX die Felle verdrischte.
Wie schon auf "Choreography Sucks" war Rolf Munkes für das Mixing verantwortlich und hat einen wirklich guten Job abgeliefert.
Die drei Musiker sind super aufeinander eingespielt und feuern eine '80er Jahre Rockrakete nach der anderen ab. Fronter Angel's Gesang ist angenehm und er liefert eine solide Leistung ab. An der Gitarre hinterlässt er einen sehr starken Eindruck. Er haut melodische, pfeilschnelle Soli aus seinem Instrument und man ist versucht, mit seiner Air-Gitarre, auf dem Rücken liegend, über das heimische Laminat zu rutschen. Frank's Bass agiert präzise und ist mit seinem druckvollen Sound sehr präsent. Für die Keyboards bekommt er von mir aber die '80ties Gedächtnismedaille. Einfach sehr geil und authentisch. Ro Lee will nur spielen und das macht der Kerl echt gut. Er liefert punktgenaue, kraftvolle Beats und treibt seine Mitmusiker vor sich her. Der agiert auf der Bühne bestimmt wie das Tier aus der Muppet Show.
Anders als bei vielen Kollegen konzentriert sich das Trio auf die klassischen Einflüsse und klingt dabei eigenständig und originell, da das Songmaterial sehr abwechslungsreich und stark ausgefallen ist. Wie o.g. Bands bekommen die Jungs es hin, Mitgröhlnummern, den obligatorischen Balladen und fetzigen Rockern den '80er Touch zu verleihen. Wie ihre Vorbilder setzt die Formation auf eingängige Melodien, powervolle Arrangements, großartige Chöre und ihre Songs sind, von der Qualität, absolut ebenbürtig. Das ganze geht sogar soweit, dass man denkt, dass der eine oder andere Song bestimmt schon im heimischen Regal steht. Das soll kein Plagiatvorwurf sein, sondern einfach nur aufzeigen, wie sehr sich die Band am Sound der '80er anlehnt.
Gleich der Opener "Showdown" lässt das Herz jedes Hair Metal Anhängers höher schlagen. Eine jaulende Gitarre startet und ein blitzschnelles Riff jagt das nächste. Das ist US Hardrock in Reinkultur, inklusive Polizeisirene-Sample. Der Song erinnert mich an eine Mischung aus HAWAII - kennt die noch jemand? - und DOKKEN. Was für ein Kracher! Der gute Eindruck wird durch den Mitgröhler "Do You Want It" fortgesetzt. Zwar erinnert der Track stark an die tauben Leoparden, weiss aber, aufgrund der tollen Gitarrenarbeit und der wirklich schönen Melodie, absolut zu überzeugen. Ich erwische mich, wie ich immer wieder den Refrain mitträllere und bekomme noch mehr Bock auf Material von solch einem Kaliber. Das eingängige und schnelle "Ride With The Wild One" bietet anschließend wieder etwas härteren Stuff, der aber über viel Melodie, ein tolles Solo verfügt und einen ohrwurmverdächtigen Refrain verfügt. Mit "Tokyo Nights" geht der Dreier in Richtung AOR und beweist, dass sie auch hier absolut konkurrenzfähig sind. Der Track ist zwar nicht ganz so stark wie die drei vorherigen Songs, aber passt zum restlichen Material und kann beileibe nicht als Ausfall gewertet werden. "Juvenile Affair" und "Oh Valerie" sind zwei bockstarke Rocker, die jeder '80er Jahre Hair Metal Party sehr gut zu Gesicht stehen würde, wobei letztgenannter Song, ganz klar in Richtung Albumhighlight tendiert. Eine geile Gitarrenarbeit und ein arschcooler Gesang/Chor lassen mich immer wieder die Repeat - Taste betätigen. "Save My Heart" liefert die genretypische Ballade, welche mit viel Power vorgetragen wird. Erinnert mich ein wenig an POISON. "Rock All Arenas" setzt den positiven Eindruck weiter fort. Die Band geht wieder ein bisschen härter ans Werk und ist, aufgrund der Gesangs- und Gitarrenleistung, mehr dem US Metal zuzuordnen als dem Hair Metal. Sehr gelungene Abwechslung, die auch noch sehr stark ausgefallen ist. Das ruhig, fast schon balladesk beginnende "Wild Tonight" ist ein netter Party Rocker. Gut gemacht, aber mir ist die Nummer zu vorhersehbar. Zum Mitgröhlen animiert der Refrain von "Still I Dream Of You" und könnte auch aus der Feder von POISON stammen. Eher ein Power Pop Song, aber zum Zwischendurchhören eignet sich der Titel recht gut. Ein weiteres Highlight rundet den starken Rundling ab. "Singer And Guitarist In A Hair Band" ist ein Glam/Sleaze Knaller, auf dem die Band komplett aufdreht und alles in Grund und Boden rockt.
Wer auf '80er Jahre Hardrock amerikanischer Prägung steht und mit Bands wie DOKKEN, POISON, DEF LEPPARD etc. groß geworden ist, sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren. Die nationale Glam/Sleaze/Hair Metal Szene hat dieses Jahr schon einige gute Scheiben hervorgebracht, z.B. "Excess All Areas" von den HOLLYWOOD BURNOUTS, aber "Adult Oriented Candy" ist mal eine ganz andere Liga und gehört, für mich, in die Champions League und kann sich durchaus mit internationalen Acts messen.
Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Verpackung natürlich auch im '80ties Layout/Coverartwork - Style gestaltet ist und man einfach mit einem Augenzwinkern betrachten sollte.
Ich freue mich auf das neue Album von JULIAN ANGEL'S BEAUTIFUL BEAST und vergebe für das einfach nur geniale Debüt, haarige, 9 Punkte.
Götz
P.S. Besucht doch einfach mal die BEAUTIFUL BEAST HP, denn dort könnt ihr den Erstling, handsigniert, plus Julian's 2001er Album (als CD + MP3 - Bundle), zu einem sehr lukrativen Preis erwerben.
Sonntag, 22. Juli 2012
The Original Iron Maiden - Maiden Voyage
Interpret : The Original Iron Maiden
Titel : Maiden Voyage
Label: Rise Above Records
Veröffentlichung : 27.07.2012
Spielzeit : 57:51 Minuten
Homepage: www.riseaboverecords.com
Wertung: 8 von 10
Leicht irritierend ist die Geschichte von THE OROGINAL IRON MAIDEN und ihrer Platte "Maiden Voyage" durchaus. Denn wer denkt bei diesem Bandnamen nicht zuallererst an das Metal-Flagschiff fast gleichen Namens und hat deren Songs im Ohr ?
Vorab sei sicherheitshalber erwähnt dass wir es mit zwei verschiedenen Bands zu tun haben die bis auf den Namen kaum Gemeinsamkeiten haben.
Beginnen wir mal ganz am Anfang, im Jahr 1964:
Die Schüler Barry Skeels (Bass) und Steve Drewett (Gesang) gründen in Basildon, Essex, GB zusammen mit zwei weiteren Mitstreitern eine Band. Nach gelegentlichen Besetzungswechseln nennt sich die Band "Growth" und covert neben diversen Blues Nummern die Rolling Stones. Es kristallisiert sich um 1966, nachdem man in der Schul-Aula eine Cream-Show gesehen hatte, heraus dass Skeels und Drewett die treibende Kraft bleiben werden und so spielen die beiden zeitweise als Duo unter dem Namen "Stevenson's Blues Department" in Pubs von Essex und London. Sie treten immerhin als Support für Bands wie Jethro Tull, Fleetwood Mac, The Groundhogs oder King Crimson in Erscheinung. Nachdem man dann jedoch das Debut von Led Zeppelin gehört hatte beschloss man härteren musikalischen Ansprüchen gerecht zu werden und schrieb fortan auch deutlich dunklere Texte.
So um 1968 stossen Paul Reynolds (Schlagzeug) und Trevor Thoms (Gitarre) zur Band. Kurze Zeit später benennen sich die vier um in "Bum" und bringen sogar eine Single "God Of Darkness / Balld Of Martha Kent" heraus. Diese wird von vielen heute als einer der ersten Doom-Metal Vorläufer gehandelt, noch bevor Bands wie Black Sabbath in Erscheinung traten. Um 1970 unterschreiben Bum sogar einen Vertrag beim Gemini Label, ändern den Namen aber erneut. Aus dem zu dieser Zeit noch verfänglichen "Bum" was soviel heisst wie Hintern bzw. Arsch wird THE IRON MAIDEN.
Bald darauf nehmen die Jungs ihr Debutalbum "Maiden Voyage" auf, welches jedoch nicht veröffentlich wird. Später wird Paul Reynold durch Steve Chapmann ersetzt und es erscheint eine zweite Single "Ned Kelly / Falling". Die A-Seite bekam ihren Titel in Anlehnung an den gleichnamigen Film von Mick Jagger. Danach kam ein Unglück zum anderen, eine geplante Australien-Tour fiel ins Wasser, das Gemini-Label machte dicht und zu allem Übel gingen dabei die Master-Bänder von Maiden Voyage verloren. Kurz darauf verliess Barry Skeels auch noch die Band...der war allerdings immerhin im Besitz einer Master-Kopie !
THE IRON MAIDEN zerfällt.
Skeels zog Mitte der 80er nach Newcastle upon Tyne und arbeitete kurze Zeit später als Bass-Techniker für die Thrash-Metaller von Venom. Später stieg er in das Management / A&R von Demolition Records, die u.a. für Venom tätig waren, ein und gründete nach einer Weile Offbeat Managment, die u.a. für Skyclad, einer Folk-Metal Band aus Newcastle die Geschicke führten.
1998 wurde dann Maiden Voyage, eben von Barry Skeels Duplikaten, erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Nun jedoch, weitere 14 Jahre später, liegen diese in bestmöglich restaurierter Fassung erneut vor und können von Anhängern der Frühphase der harten Rockmusik bewundert werden.
Die Tracklist liest sich wie folgt:
- God Of Darkness
- Falling
- Ned Kelly
- Liar
- Ritual
- CC Rider
- Plague
- Ballad Of Martha Kent
Rein musikalisch handelt es sich bei Maiden Voyage um ein, sagen wir mal, hartes psychedelisch-progressives Stück Rockmusik im für die Enstehungszeit typischen Soundgewand. Beim ersten Anhören fühlte ich mich an die ersten beiden Scheiben von UFO erinnert, vom gelegentlich mehrstimmigen Gesang mal abgesehen. Auffällig ist die Länge der Stücke, von drei bis zwölf Minuten ist alles dabei, dementsprechend hatte die spielfreudige Band damals Zeit für Improvisationen. Und das macht die Scheibe sehr hörenswert. Gelegentlich verliert man sich zwar etwas im Kosmos der instrumentalen Freuden, doch niemals verliert sich der Faden oder kommt gar Langeweile auf. Die Musiker waren zum Zeitpunkt der Aufnahmen zweifelsohne als handwerklich solide Profis zu bezeichnen und haben eine erstklassige, wie erwähnt für Fans dieser Musik hochinteressante Platte eingespielt. Hört einfach mal in den Opener God Of Darkness oder das 12-Minütige Liar rein.
Eine Frage wird sich indes nie beantworten lassen: Was wäre aus der Band geworden, hätte es ein, zwei glückliche Umstände gegeben, die die Geschicke in die entscheidende Richtung gelenkt hätten...
Donnerstag, 12. Juli 2012
Novalis - Augenblicke
Interpret : Novalis
Titel : Augenblicke
Erstveröffentlichung : 1980
Re-Release : 2012
Spielzeit : 35:52 Minuten
Homepage : www.mig-music.de
Wertung: 7 von 10
Meine letzte Novalis-Rezension zum Re-Release des '79er Albums "Flossenegel" fiel ja recht euphorisch aus, hatte die Band mit dem Vorhaben ein Konzeptalbum zu schaffen zwar keine revolutionären Wege eingeschlagen, dies aber dermaßen konsequent und toll umgesetzt daß in der Endabrechnung durchaus die Rede von einem Meisterwerk sein durfte.
Ein Jahr später, 1980, beschloss die Gruppe der damals aufkommenden Arbeitsweise gerecht zu werden und die Prozedur des Songwritings und der Songentstehung zu verändern; soll heissen, das gemeinsame, nächtelange Ausarbeiten derselben gehörte der Vergangenheit an. Die Musiker schrieben fortan ihre Texte und Musik zuhause für sich allein, man traf sich danach erst wieder um die Resultate (Demos) anzuhören und dann eine Auswahl zur weiteren Bearbeitung zu treffen. Rückblickend darf man sagen daß diese Vorgehensweise vor- und nachteilig gewesen ist.
Eine Folge der Veränderungen waren kürzere und somit kompaktere Songs, was für die Musiker von Novalis sicher als Akt der Befreiung zu werten ist...schliesslich dauerten deren Songs bis dahin gerne 6 Minuten oder länger.
Andererseits verlor sich infolgedessen die Leichtigkeit und Lockerheit ein wenig, die Zeit für ausschweifende Träumereien wurde somit reduziert. Ebenso war sehr klar erkennbar welcher Musiker hinter welchem Song steckte...so hatte Sänger Fred Mühlböck stets ein Händchen für die romantischen Texte und Songstrukturen gehabt, wohingegen Lutz Rahn und Detlef Job ganz anders, technischer und knackiger komponierten.
Novalis 1980 |
30 Jahre später ist auch für den Einsteiger noch klar erkennbar welcher Musiker welche Songs komponiert hat. Auf der einen Seite die instrumentalen Songs wie der Opener "Danmark" oder die Singleauskopplung "Cassandra", auf der anderen Seite epische, hintergründige und tiefgehende Stücke wie "Ich hab noch nicht gelernt zu lieben" oder "Als kleiner Junge", die die Fans von Novalis kannten, liebten und somit erwarteten.
Doch jeder Band muss zugestanden werden, einen Entwicklungsprozess durchlaufen und sich verändern zu dürfen. Und alles in allem darf gesagt werden daß sich diese Veränderung gelohnt hat. Die Straffung hat den Sound der Band erweitert, "Augenblicke" ist ein frisches und interessantes Album geworden, kurzweilig und doch verträumt genug um eine halbe Stunde innezuhalten und deutschsprachige Musik der Extraklasse zu geniessen.
Dies sage ich aus der Sicht eine Musikhörers der auf vielen Baustellen zuhause ist, der Musik aus der Heimat immer zugesprochen hat und im Laufe der Jahre immer gerne etwas Neues ausprobiert hat. Vielleicht ist diese Form der Musik, die Verquickung der deutschen Sprache mit balladesken, nahezu poetischen Inhalten für das heutige, junge Publikum nicht mehr ganz zeitgemäß, doch gerade darin verbirgt sich für den einen oder anderen Hörer vielleicht auch der Reiz in Augenblicke mal reinzuhören.
Mal etwas anderes auszuprobieren und ähnlich wie Novalis Anno 1980 andere Wege zu beschreiten kann ich nur empfehlen.
Mein Anspieltipp ist der Titel "Ich hab' noch nicht gelernt zu lieben", der Song repräsentiert das Album sehr gut. Knackige (für Novalis Verhältnisse) Gitarrenriffs auf der einen Seite und eingängige Refrains und tiefgehende Worte auf der anderen. Hört selber, es lohnt sich.
Die Tracklist:
- Danmark
- Ich hab' noch nicht gelernt zu lieben
- Cassandra
- Herbstwind
- Mit den Zugvögeln
- Sphinx
- Als kleiner Junge
- Magie einer Nacht
- Begegnungen
Schlussendlich gebe ich der Platte gute 7 Punkte. Die volle Höchstwertung kann ich nicht geben weil diese an stilprägende Platten geht, was Augenblicke nicht ist und weil der Übergang der instrumentalen Tracks zu den Songs mit Gesang gelegentlich etwas hölzern erscheint.
Freitag, 6. Juli 2012
Saga - 20/20
Band: Saga
Album: 20/20
Spielzeit: 48:14 min.
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 6.7.2012
Homepage: www.sagaontour.ca
WERTUNG: 9 von 10
Tracklist:
- Six Feet Under
- Anywhere You Wanna Go
- Ellery
- Spin It Again
- Another Day Out Of Sight
- One Of These Days
- Ball And Chain
- Lost For Words
- Show And Tell
- Till The Well Runs Dry
In den letzten Wochen wurde das Progressive Rock Herz so richtig, mit Veröffentlichungen, verwöhnt. Aber wirklich überzeugen konnten mich die Werke von RUSH, THE FLOWER KINGS und ASIA nicht. Zweifelsfrei sind alle Alben gut und dennoch warte ich noch auf den Knaller aus dem Genre (die neue, göttliche ANATHEMA läuft ausser Konkurrenz).
Neben den Altmeistern von RUSH kredenzt uns ein weiteres kanadisches Prog (Pop) Rock Urgestein ein neues Album. SAGA haben eine turbulente Zeit hinter sich. Rob Moratti musste leider seine Koffer packen. Dies lag nicht an seiner Gesangsperformance auf "The Human Condition", sondern einfach an der Tatsache, dass der Originalsänger, Michael Sadler, wieder anklopfte (Rob veröffentlichte, letzten Sommer, ein tolles Melodic Rock Album). Des weiteren hätte Keyboarder Jim Gilmour, auf der letzten Europatour, fast sein Augenlicht verloren und dazu kam auch noch, dass sich die Band genötigt sah, einen würdigen Nachfolger, für den ausgestiegenen Schlagzeuger Brian Doerner (aufgrund seiner Herzerkrankung) zu suchen. Den hat man jetzt in Mike Thorne gefunden. In mir schlich ein unwohles Gefühl auf, denn konnte die Band, unter diesen Voraussetzungen/Schicksalsschlägen, überhaupt an alte Erfolge anknüpfen oder sind die Herren angeschlagen ins Studio gegangen?
"20/20" ist SAGA's Jubiläumsalbum und gleichzeitig als "Gute Besserung" an Gilmour gedacht, in der Medizin steht der Begriff für die perfekte Sehkraft. Sadler und Co. haben sich gar nicht durch die negativen Geschehnisse beeinflussen lassen und liefern, mit ihrem aktuellen Output, ein sehr starkes Ergebnis ab, welches zu den besten in ihrer Discographie zu zählen ist! Die Scheibe beinhaltet geniale Songstrukturen, wunderschöne und mitreißende Melodien und den Gesang eines Frontmannes, den man nicht austauschen kann, egal wie gut der Nachfolger auch singt. "Sadler is the voice & face of SAGA" und ist einfach nicht zu ersetzen.
2012 bestehen die Kanadier aus:
Michael Sadler - Gesang
Ian Crichton - Gitarre
Jim Crichton - Bass und Keyboards
Jim Gilmour - Keyboards
Mike Thorne - Schlagzeug
Die Produktion ist sehr gelungen ausgefallen. Genau so muss eine Scheibe der "Jungs" klingen. Die Gitarre kommt schön druckvoll, manchmal sogar richtig hart, rüber und dem Keyboard ist ein angenehmer Spielraum überlassen worden und ist nicht zu weit in den Hintergrund gestellt.
Und damit bin ich auch gleich bei den Musikern. Es tut einfach sehr gut einen alten Bekannten wieder zu hören. Sadler's angenehmer und einfach einzigartiger Gesangsstil ist halt ein Trademark und gehört genau so zu SAGA wie Silikonimplantate zu (bzw. in) Dolly Buster. Seine Stimme klingt voluminös wie eh und je und verleiht den Tracks ein gehöriges Maß an Leben. Ian's Gitarrenspiel hat, bei manchen Tracks, ein wenig an Kraft dazugewonnen. Natürlich zaubert er auch weiterhin wundervolle, melodische Töne aus seinem Instrument und zeigt sich von seiner variantenreichen Seite. Tastenzauberer Gilmour verwöhnt, den Zuhörer, mit so manchen wunderschönen, breit ausgelegten Keyboardteppich, der fast schon majestätisch anmutet. Es gibt kaum eine Formation, bei der ich das Keyboard so gerne höre, wie bei ihr. Es war immer ein Hauptbestandteil ihres Sounds und ist mitverantwortlich für den Jahrzehnte andauernden Erfolg. Neuzugang Thorne und Jim Crichton sind eine sehr gut harmonisierende Rhythmussektion, die durch ein souveränes und ideenreiches Spiel auffällt. Es scheint so, als ob der Gesamtsound, durch den neuen Schlagzeuger, an frische und Spielfreude zugelegt hat.
Kompositorisch haben die Prog Urgesteine einfach alles richtig gemacht. Komplexe Songstrukturen lassen das Album an alte Glanzleistungen erinnern (u.a. "Silent Knight), die einschmeichelnden Melodien und poppige Einschübe könnten auch auf den '80 Jahre Releases stehen (u.a. auf dem viel gescholtenen "Wildest Dreams" Album, welches ich richtig gut finde) und manche Titel erinnern an die beiden letzten, in meinen Augen, starken CD's "10.000 Days" und "The Human Condition". Und die Band hat wieder Freude an progressive Arrangements gefunden, denn diese sind auf "20/20", erfreulicherweise, recht häufig vertreten.
Beim ersten Hören des Openers "Six Feet Under" war ich ein wenig verwirrt/überrascht. Der Progressiv Rocker verfügt über einen sehr ungewöhnlichen, anspruchsvollen Verlauf, der bei mir ein befremdliches und schummriges Gefühl auslöste, da ich dies von SAGA nicht mehr erwartet habe. Ja, ich habe meine Fassung verloren, mir war schwindelig vor glück und ich konnte nur noch mit einem Ohr zuhören. Zwar haben sie immer wieder sehr gute, progressive Tracks veröffentlicht, aber der anspruchsvolle Rocker gehört zum besten, was die Jungs je veröffentlicht haben. Ich persönlich habe nicht mehr mit so einem Kracher gerechnet. Es war halt die Verblüftheit, die mich nicht mehr richtig zuhören liess. Also hab ich auf die Repeat-Taste gedrückt und mir den Track noch einmal angehört. Er zündet sofort ein Feuerwerk im Gehörgang. Sadler startet sanft, fast schon leise und steigert sowohl die Lautstärke als auch Ausdruckskraft seines Organs. Die Breaks sind vom Timing sehr gut gewählt und jedem Musiker wird die Möglichkeit gegeben, sein Können unter Beweis zu stellen. Ganz klare Gewinner sind Schlagzeuger und Keyboarder, die jeweils, eine sehr abwechslungsreiche Leistung abliefern. "Anywhere You Wanna Go" ist etwas gradliniger ausgefallen und Meister Ian entlockt seiner Gitarre geniale Riffs. Michael beweist warum er einfach nicht wegzudenken ist. Sein Gesang ist einfach perfekt, für die Grundmelodie, geeignet und dieser eingängige, fett arrangierte Refrain, kann nur mit dieser Stimme funktionieren. Sehr guter Track! Habe ich die falsche CD eingelegt? Kann doch nicht sein! "Ellery" ist eine charismatische, sehr melodische Nummer, welche mich stark an das Material meines SAGA - Lieblingsalbums "Silent Knight" erinnert. Leichtfüßig werden Streichersamples und eine akustische Gitarre mit einer wunderschönen Grundmelodie verbunden, dem Keyboard werden sphärische Töne entlockt und das vielseitige Drumming verleihen, dem Song, das Potential zu einem Klassiker. Bisher der stärkste Song und definitiv meine Lieblingsnummer! Auf "Spin It Again" kann Sadler wieder so richtig glänzen! Der recht kräftige Rocker bietet die ideale Plattform, um seine Stimme hervorzuheben. Die Komplexität nimmt im Verlauf zu und ab der Hälfte wird die Progressivität etwas in den Vordergrund geschoben. Das wirklich bockstarke Solo Ian's solltet ihr euch unbedingt anhören. Es kam schon in der Vergangenheit vor, dass der Keyboarder den Leadgesang übernommen hat. Ob dies gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Mir gefällt Gilmours Gesang recht gut und auch auf der melancholischen, Progressive Rock Granate "Another Day Out Of Sight", hinterlässt er einen guten Eindruck. Das komplexe Keyboardspiel und ein sehr dominantes Schlagzeug sind federführend bei der Nummer. Was mich absolut flashed ist der Refrain. Hier unterstützt der hauptberufliche Frontmann seinen Kollegen und die Kombination, aus tollen Backings und der schönen Melodie, macht die Nummer richtig groß! "One Of These Days" beginnt wie eine typische SAGA Nummer und nimmt im Verlauf an härte zu. Der abwechslungsreiche Rocker dürfte allen Anhängern, der progressiveren Phase der Band, gefallen. Einen guten Kontrast dazu stellt "Ball And Chain" dar. Hochmelodisch und straighter agiert die Formation hier und erinnert mich an Outputs der '80er Jahre. Besonders das lockere Gitarrenspiel und eine phantastische Keyboardperformance zeichnen den Song aus. Atemberaubend geht es mit dem getragenen "Lost For Words" weiter. Ian Crichton zaubert ein wunderschönes Solo, Keyboard-und Pianoeinlagen wechseln sich, sehr originell, ab, Backings, als ob sie von Engeln eingesungen worden wären und ein ergreifender, einfach packender Gesang lassen einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Auf "Show And Tell" duellieren sich Gitarrist und Keyboarder und beweisen, dass sie ein sehr feines Näschen dafür haben, einen Song richtig rocken zu lassen, obwohl sie sich den Freiraum nehmen, immer wieder komplexe Einschübe mit einfliessen zu lassen. An diesen beteiligt sich auch die Rhythmusfraktion. Besonders der Neuzugang an den Schlagstöcken hinterlässt einen verdammt guten Eindruck. Richtig packend ist der Gesang/Refrain ausgefallen. Letztgenannter frisst sich sofort ins Ohr. Definitiv eine weitere Nummer, die für mich, ein Highlight darstellt. Und noch eine Überraschung wird geboten! Der Rausschmeißer "Till The Well Runs Dry". Der Song ist voller, unerwartenden Verläufen und ein absoluter Progressive Kracher. Tempiwechsel und Breaks sind durchdacht eingesetzt, der Grundrhythmus ist melodisch und stets nachvollziehbar und die gesamte Band haut eine verdammt starke Performance heraus. Ein sehr würdiger Abschluß!
Mit diesem Album hat mich die Band absolut geplättet und, für mich, der Konkurrenz gezeigt, dass sie noch lange nicht am Ende ihrer Kreativität angelangt ist.
Wer Scheiben wie "Silent Knight", das grandiose "In Transit" - genialer Live - Überblick ihrer Spät '70/ Früh '80er Jahre Schaffensphase und eins der besten Live Alben überhaupt - und auch poppigere Werke der Band mag (hier muss ich wieder "Wildest Dreams" erwähnen ;-) ), sollte unbedingt zugreifen.
"20/20" überzeugt mich mehr, als die neuen Alben der o.g. Bands, und wird jeden Fan des melodischen und anspruchsvollen Rock ansprechen.
SAGA werden, mit zunehmenden Alter, immer mutiger und besser!
Für das wirklich starke Album gibt es, komplex ausgeschnittene und progressiv geklebte, 9 Sonnensysteme auf meinen Rockhimmel.
Götz
Album: 20/20
Spielzeit: 48:14 min.
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 6.7.2012
Homepage: www.sagaontour.ca
WERTUNG: 9 von 10
Tracklist:
- Six Feet Under
- Anywhere You Wanna Go
- Ellery
- Spin It Again
- Another Day Out Of Sight
- One Of These Days
- Ball And Chain
- Lost For Words
- Show And Tell
- Till The Well Runs Dry
In den letzten Wochen wurde das Progressive Rock Herz so richtig, mit Veröffentlichungen, verwöhnt. Aber wirklich überzeugen konnten mich die Werke von RUSH, THE FLOWER KINGS und ASIA nicht. Zweifelsfrei sind alle Alben gut und dennoch warte ich noch auf den Knaller aus dem Genre (die neue, göttliche ANATHEMA läuft ausser Konkurrenz).
Neben den Altmeistern von RUSH kredenzt uns ein weiteres kanadisches Prog (Pop) Rock Urgestein ein neues Album. SAGA haben eine turbulente Zeit hinter sich. Rob Moratti musste leider seine Koffer packen. Dies lag nicht an seiner Gesangsperformance auf "The Human Condition", sondern einfach an der Tatsache, dass der Originalsänger, Michael Sadler, wieder anklopfte (Rob veröffentlichte, letzten Sommer, ein tolles Melodic Rock Album). Des weiteren hätte Keyboarder Jim Gilmour, auf der letzten Europatour, fast sein Augenlicht verloren und dazu kam auch noch, dass sich die Band genötigt sah, einen würdigen Nachfolger, für den ausgestiegenen Schlagzeuger Brian Doerner (aufgrund seiner Herzerkrankung) zu suchen. Den hat man jetzt in Mike Thorne gefunden. In mir schlich ein unwohles Gefühl auf, denn konnte die Band, unter diesen Voraussetzungen/Schicksalsschlägen, überhaupt an alte Erfolge anknüpfen oder sind die Herren angeschlagen ins Studio gegangen?
"20/20" ist SAGA's Jubiläumsalbum und gleichzeitig als "Gute Besserung" an Gilmour gedacht, in der Medizin steht der Begriff für die perfekte Sehkraft. Sadler und Co. haben sich gar nicht durch die negativen Geschehnisse beeinflussen lassen und liefern, mit ihrem aktuellen Output, ein sehr starkes Ergebnis ab, welches zu den besten in ihrer Discographie zu zählen ist! Die Scheibe beinhaltet geniale Songstrukturen, wunderschöne und mitreißende Melodien und den Gesang eines Frontmannes, den man nicht austauschen kann, egal wie gut der Nachfolger auch singt. "Sadler is the voice & face of SAGA" und ist einfach nicht zu ersetzen.
2012 bestehen die Kanadier aus:
Michael Sadler - Gesang
Ian Crichton - Gitarre
Jim Crichton - Bass und Keyboards
Jim Gilmour - Keyboards
Mike Thorne - Schlagzeug
Die Produktion ist sehr gelungen ausgefallen. Genau so muss eine Scheibe der "Jungs" klingen. Die Gitarre kommt schön druckvoll, manchmal sogar richtig hart, rüber und dem Keyboard ist ein angenehmer Spielraum überlassen worden und ist nicht zu weit in den Hintergrund gestellt.
Und damit bin ich auch gleich bei den Musikern. Es tut einfach sehr gut einen alten Bekannten wieder zu hören. Sadler's angenehmer und einfach einzigartiger Gesangsstil ist halt ein Trademark und gehört genau so zu SAGA wie Silikonimplantate zu (bzw. in) Dolly Buster. Seine Stimme klingt voluminös wie eh und je und verleiht den Tracks ein gehöriges Maß an Leben. Ian's Gitarrenspiel hat, bei manchen Tracks, ein wenig an Kraft dazugewonnen. Natürlich zaubert er auch weiterhin wundervolle, melodische Töne aus seinem Instrument und zeigt sich von seiner variantenreichen Seite. Tastenzauberer Gilmour verwöhnt, den Zuhörer, mit so manchen wunderschönen, breit ausgelegten Keyboardteppich, der fast schon majestätisch anmutet. Es gibt kaum eine Formation, bei der ich das Keyboard so gerne höre, wie bei ihr. Es war immer ein Hauptbestandteil ihres Sounds und ist mitverantwortlich für den Jahrzehnte andauernden Erfolg. Neuzugang Thorne und Jim Crichton sind eine sehr gut harmonisierende Rhythmussektion, die durch ein souveränes und ideenreiches Spiel auffällt. Es scheint so, als ob der Gesamtsound, durch den neuen Schlagzeuger, an frische und Spielfreude zugelegt hat.
Kompositorisch haben die Prog Urgesteine einfach alles richtig gemacht. Komplexe Songstrukturen lassen das Album an alte Glanzleistungen erinnern (u.a. "Silent Knight), die einschmeichelnden Melodien und poppige Einschübe könnten auch auf den '80 Jahre Releases stehen (u.a. auf dem viel gescholtenen "Wildest Dreams" Album, welches ich richtig gut finde) und manche Titel erinnern an die beiden letzten, in meinen Augen, starken CD's "10.000 Days" und "The Human Condition". Und die Band hat wieder Freude an progressive Arrangements gefunden, denn diese sind auf "20/20", erfreulicherweise, recht häufig vertreten.
Beim ersten Hören des Openers "Six Feet Under" war ich ein wenig verwirrt/überrascht. Der Progressiv Rocker verfügt über einen sehr ungewöhnlichen, anspruchsvollen Verlauf, der bei mir ein befremdliches und schummriges Gefühl auslöste, da ich dies von SAGA nicht mehr erwartet habe. Ja, ich habe meine Fassung verloren, mir war schwindelig vor glück und ich konnte nur noch mit einem Ohr zuhören. Zwar haben sie immer wieder sehr gute, progressive Tracks veröffentlicht, aber der anspruchsvolle Rocker gehört zum besten, was die Jungs je veröffentlicht haben. Ich persönlich habe nicht mehr mit so einem Kracher gerechnet. Es war halt die Verblüftheit, die mich nicht mehr richtig zuhören liess. Also hab ich auf die Repeat-Taste gedrückt und mir den Track noch einmal angehört. Er zündet sofort ein Feuerwerk im Gehörgang. Sadler startet sanft, fast schon leise und steigert sowohl die Lautstärke als auch Ausdruckskraft seines Organs. Die Breaks sind vom Timing sehr gut gewählt und jedem Musiker wird die Möglichkeit gegeben, sein Können unter Beweis zu stellen. Ganz klare Gewinner sind Schlagzeuger und Keyboarder, die jeweils, eine sehr abwechslungsreiche Leistung abliefern. "Anywhere You Wanna Go" ist etwas gradliniger ausgefallen und Meister Ian entlockt seiner Gitarre geniale Riffs. Michael beweist warum er einfach nicht wegzudenken ist. Sein Gesang ist einfach perfekt, für die Grundmelodie, geeignet und dieser eingängige, fett arrangierte Refrain, kann nur mit dieser Stimme funktionieren. Sehr guter Track! Habe ich die falsche CD eingelegt? Kann doch nicht sein! "Ellery" ist eine charismatische, sehr melodische Nummer, welche mich stark an das Material meines SAGA - Lieblingsalbums "Silent Knight" erinnert. Leichtfüßig werden Streichersamples und eine akustische Gitarre mit einer wunderschönen Grundmelodie verbunden, dem Keyboard werden sphärische Töne entlockt und das vielseitige Drumming verleihen, dem Song, das Potential zu einem Klassiker. Bisher der stärkste Song und definitiv meine Lieblingsnummer! Auf "Spin It Again" kann Sadler wieder so richtig glänzen! Der recht kräftige Rocker bietet die ideale Plattform, um seine Stimme hervorzuheben. Die Komplexität nimmt im Verlauf zu und ab der Hälfte wird die Progressivität etwas in den Vordergrund geschoben. Das wirklich bockstarke Solo Ian's solltet ihr euch unbedingt anhören. Es kam schon in der Vergangenheit vor, dass der Keyboarder den Leadgesang übernommen hat. Ob dies gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Mir gefällt Gilmours Gesang recht gut und auch auf der melancholischen, Progressive Rock Granate "Another Day Out Of Sight", hinterlässt er einen guten Eindruck. Das komplexe Keyboardspiel und ein sehr dominantes Schlagzeug sind federführend bei der Nummer. Was mich absolut flashed ist der Refrain. Hier unterstützt der hauptberufliche Frontmann seinen Kollegen und die Kombination, aus tollen Backings und der schönen Melodie, macht die Nummer richtig groß! "One Of These Days" beginnt wie eine typische SAGA Nummer und nimmt im Verlauf an härte zu. Der abwechslungsreiche Rocker dürfte allen Anhängern, der progressiveren Phase der Band, gefallen. Einen guten Kontrast dazu stellt "Ball And Chain" dar. Hochmelodisch und straighter agiert die Formation hier und erinnert mich an Outputs der '80er Jahre. Besonders das lockere Gitarrenspiel und eine phantastische Keyboardperformance zeichnen den Song aus. Atemberaubend geht es mit dem getragenen "Lost For Words" weiter. Ian Crichton zaubert ein wunderschönes Solo, Keyboard-und Pianoeinlagen wechseln sich, sehr originell, ab, Backings, als ob sie von Engeln eingesungen worden wären und ein ergreifender, einfach packender Gesang lassen einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Auf "Show And Tell" duellieren sich Gitarrist und Keyboarder und beweisen, dass sie ein sehr feines Näschen dafür haben, einen Song richtig rocken zu lassen, obwohl sie sich den Freiraum nehmen, immer wieder komplexe Einschübe mit einfliessen zu lassen. An diesen beteiligt sich auch die Rhythmusfraktion. Besonders der Neuzugang an den Schlagstöcken hinterlässt einen verdammt guten Eindruck. Richtig packend ist der Gesang/Refrain ausgefallen. Letztgenannter frisst sich sofort ins Ohr. Definitiv eine weitere Nummer, die für mich, ein Highlight darstellt. Und noch eine Überraschung wird geboten! Der Rausschmeißer "Till The Well Runs Dry". Der Song ist voller, unerwartenden Verläufen und ein absoluter Progressive Kracher. Tempiwechsel und Breaks sind durchdacht eingesetzt, der Grundrhythmus ist melodisch und stets nachvollziehbar und die gesamte Band haut eine verdammt starke Performance heraus. Ein sehr würdiger Abschluß!
Mit diesem Album hat mich die Band absolut geplättet und, für mich, der Konkurrenz gezeigt, dass sie noch lange nicht am Ende ihrer Kreativität angelangt ist.
Wer Scheiben wie "Silent Knight", das grandiose "In Transit" - genialer Live - Überblick ihrer Spät '70/ Früh '80er Jahre Schaffensphase und eins der besten Live Alben überhaupt - und auch poppigere Werke der Band mag (hier muss ich wieder "Wildest Dreams" erwähnen ;-) ), sollte unbedingt zugreifen.
"20/20" überzeugt mich mehr, als die neuen Alben der o.g. Bands, und wird jeden Fan des melodischen und anspruchsvollen Rock ansprechen.
SAGA werden, mit zunehmenden Alter, immer mutiger und besser!
Für das wirklich starke Album gibt es, komplex ausgeschnittene und progressiv geklebte, 9 Sonnensysteme auf meinen Rockhimmel.
Götz
Sonntag, 1. Juli 2012
Joe Jackson - Live at Rockpalast
Band:
Joe Jackson
DVD:
Live at Rockpalast
Spielzeit:
266 min.
Plattenfirma:
M.I.G.
Veröffentlichung:
30.03.2012
WERTUNG:
7 von 10 Punkten
Joe
Jackson, britischer Songwriter, Multi-Instrumentalist und Sänger ist
Anhängern der Pop-Rock Musik mit leichter Neigung zur Klassik und
zum Jazz wohl eher ein Begriff als Hörern härterer gitarrenlastiger
bluesorientierter Musik. Kein Wunder wenn man die Biografie des 1954
geborenen Musikers einmal betrachtet. Jackson hat in seiner Kindheit
bereits klassischen Klavier- und Geigenunterricht erhalten und
später, ermöglicht durch ein Stipendium, ein Studium der
Komposition an der Royal Academy Of Music in London absolviert.
Nichtsdestotrotz bzw. gerade deshalb darf der geneigte, für „neue“
Klänge empfängliche Hörer hier aber trotzdem gerne
weiterlesen.
Denn
Jackson hat es in seiner Karriere, die 1979 mit dem New Wave bzw.
Punk/Ska lastigen Album „Look Sharp“ richtig begann immer wieder
geschafft sich zu verändern. Bereits mit seinem Debutalbum erschuf
er Klassiker wie „Is She Really Going Out With Him“. Oder
„Friday“, welches ebenfalls 1979 auf „I'm The Man“, dem
deutlich Reggae-lastigeren Nachfolger erschien. Auch das tolle „It's
Different For Girls“ ist auf dieser Scheibe enthalten. Mit diesen
beiden Scheiben und der noch unveröffentlichten dritten Scheibe
„Beat Crazy“ im Handgepäck begab sich Jackson im Oktober 1979
auf eine fast einjährige Tournee um die halbe Welt.
Die
Wertschätzung für Joe Jackson muss bereits damals sehr groß
gewesen sein, spielten doch Acts wie die Ramones, The Knack und sogar
die Undertones in seinem Vorprogramm. So zeichnete der WDR am 14.März
1980 einen dieser Auftritte in dessen Studio in Köln auf. Dieses und
zwei weitere Konzerte sind nun auf der vorliegenden Doppel-DVD des
M.I.G. (Made In Germany) Labels zu bestaunen.
Die
Tracklist des ersten Gigs (erstes Konzert auf DVD 2) liest sich wie
folgt:
- On Your Radio
- Friday
- Mad At You
- Kinda Kute
- Out Of Style
- The Harder They Come (Jimmy Cliff Cover)
- Sunday Papers
- One More Time
- Fools In Love
- Is She Really Going Out With Him ?
- Don't Wanna Be Like That
- I'm The Man
Wir
sehen einen jungen Joe Jackson der, begleitet von seinem langjährigen
Mitstreiter, dem guten Graham Maby am Bass, Gitarrist Gary Sanford
und Drummer Dave Houghton ein tolles Set hinlegt. Geprägt von der
bereits abflauenden Punk-Welle sehen wir einen für seine Verältnisse
agressiven Joe Jackson der sich über die damalige Zeit (Politik,
Frauen und Sonntagszeitungen) aufregt. Das Publikum sitzt
unpassenderweise im komplett bestuhlten WDR Aufnahmestudio
teilnahmslos herum („Kinda Kute“ kündigt er deshalb grinsend mit
den Worten „This is a song you could dance to...“an), was dem
Ganzen leicht groteske Züge verleiht. Doch Jacksons langjährige
Erfahrung als Musiker macht sich bezahlt und wir dürfen Zeuge eines
Konzertes von einem Künstler werden der mit Auftritten wie diesem
den Grundstein seiner Karriere gelegt hat. Höhepunkt sind seine
frühen Highlights wie „Sunday Papers“ bei dem er eine BILD
Zeitung zerlegt, das darauffolgende „One More Time“ mit dem
tollen Chorus und die ruhige Übernummer „Is She Really Going Out
With Him ?“. „Shut Up“ heisst hier sein Kommando an das
mitsingende Publikum, weshalb passenderweise an dieser Stelle auch
meine Rezension dieses ersten von drei Konzerten enden soll.
Tolles
Ding.
Die
Aufzeichnungen der Konzerte aus Hamburg vom 21.Februar 1983 bzw.
Essen vom 16./17.April 1983 liegen zeitlich so dicht beieinander dass
mir eine unterschiedliche Bewertung ehrlich gesagt äusserst schwer
fällt. Sowohl die Setlist als auch die Darbietung sind nahezu
identisch, die Bandbesetzung naturgemäß absolut gleich.
Jackson
hatte im Abstand von diesen drei Jahren allerdings einiges verändert,
angefangen bei der Band, die nun nicht mehr unter dem Namen „Joe
Jackson Band“ firmierte sondern ihn als reinen Solokünstler „Joe
Jackson“ auswies. Inzwischen waren die Alben „Jumpin' Jive“ und
„Night And Day“ erschienen auf denen er eine musikalische
Neuorientierung vollzog. „Jumpin' Jive“ ist voller swingender
Nummern, beeinflusst vom Jump-Blueser Louis Jordan, für dessen
Schaffen Jackson sich während einer Phase körperlicher Erschöpfung
begeisterte. Wer sich heute Platten von Brian Setzer anhört weiß
wohin dessen Dankesreden gegangen sein müssten. Besonders das
einmalige „Tuxedo Junktion“ blieb von dieser leider nur in
Großbritannien erfolgreichen Platte hängen.
Mit
dem Nachfolger „Night And Day“ hatte es Jackson schon leichter.
Frisch von seiner Frau geschieden und nach New York umgezogen
krempelte er seinen Sound erneut um, packte eine Prise Salsa hinein
und liess sich erneut inspirieren, diesmal von den beiden
Musical-Komponisten und Songschreibern George Gershwin und Cole
Porter. Das Ergebnis „Night And Day“ rangiert unter JJ Fans heute
ganz weit oben und brachte unsterbliche Klassiker hervor: „Stepping
Out“, „Breaking Us In Two“ und „A Slow Song“ verbindet man
gerne mit Joe Jackson.
Die
beiden auf diesen DVDs enthaltenen Konzerte sind wie erwähnt nahezu
identisch wobei ich das auf DVD1 enthalten aus Essen bevorzugen
möchte. Bezogen auf die hier wiedergegebenen Bilder muss man wohl
sagen: Jackson hat hier einfach den besseren Tag erwischt. Vergleicht
man seinen Gesichtsausdruck, sieht man welche Freude er an diesem Tag
gehabt haben muss. Dies überträgt sich auf seine gesamte Mannschaft
und macht aus dieser Aufnahme etwas ganz besonderes. Mit „I've
never seen so much drunken Germans in my life..“ wird die Audience
denn auch dementsprechend humorvoll begrüßt. Höhepunkt dieser
Konzerte sind aus meiner Sicht „On Your Radio“ „Steppin' Out“
und das durch ein A-Capella Intro eingeleitete „Is She Really Going
Out With Him ?“
Die
Aufnahme aus Hamburg hingegen besticht durch die kürzere Distanz zum
Publikum, was die Atmosphäre ungleich enger und familiärer
erscheinen lässt. Naja, Ihr dürft Euch glücklicherweise ein
eigenes Bild von diesen beiden Konzerten verschaffen.
Die
Tracklist des Konzertes aus Essen:
- On Your Radio
- Another World
- Sunday Papers
- Look Sharp !
- Breaking Us In Two
- Is She Really Going Out With Him ?
- Target
- TV Age
- Tuxedo Junction
- Steppin' Out
- Beat Crazy
- One More Time
- A Slow Song
- Motown Medley : Uptight
- Motwon Medley: The Tears Of A Clown
- Motown Medley: I'm Gonna Make You Love Me
- Motown Medley: How Sweet Is It To Be Loved By You
- Motown Medley: Heatwave
- Motown Medley: Uptight
- I'm The Man
Das
Konzert aus Hamburg enthält folgende, auf der Essener DVD nicht
enthaltene Tracks:
- Cancer
- Real Man
- Cosmopolitan
Jedoch
werden auf der Essener Aufnahme die Tracks des Motown-Medley einzeln
ausgewiesen, weshalb der Eindruck entsteht hier sei mit 20 Titel mehr
Inhalt als auf der anderen Aufnahme mit 18 Titeln enthalten.
Was
bleibt ist die Tatsache dass wir hier fast fünf Stunden Livemusik
geboten bekommen, die einen Joe Jackson Fan in Verzückung versetzen
dürften. Sicher, die eine oder andere Länge ergibt sich beim
Betrachten aller drei Konzerte, die zusätzlich noch mit einer
Foto-Slideshow ergänzt werden, doch immerhin kann man hier angesicht
dieser Fülle von Material (50 Titel in 266 Minuten) wirklich von Value for Money sprechen.
Leicht
ärgerlich finde ich die dunkle und leicht schwammige Bildqualität
bei allen drei Konzerten. Trotz hochgedrehtem Helligkeitsregler fällt
es mir stellenweise schwer alles zu erkennen. Auch hier sticht die
Essener Aufnahme noch als beste hervor. Ob dies technisch nicht
besser hinzubekommen war kann ich allerdings nicht beurteilen.
Vielleicht liegt es einfach am Alter der Aufnahmen.
Da
die Bildqualität jedoch ein wesentlicher Faktor für das
Sehvergnügen ist musste ich hierfür einen Punktabzug vornehmen.
Schade.
Hier ein kleiner Vorgeschmack:
Million Dollar Reload - A Sinner's Saint
Band: Million Dollar Reload
Album: A Sinner's Saint
Spielzeit: 48:40 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.06.2012
Homepage: www.milliondollarreload.com
WERTUNG: 6,5 von 10
Tracklist:
Fight The System
Bullets In The Sky
Blow Me Away
Can't Tie Me Down
Broken
I Am The Rapture
Wicked
Smoke 'n Mirrors
Headrush
Pretty People
It Ain't Over
Auch heute noch höre ich mir gerne mal U.S. Hardrock der späten '80er Jahre an. Zu meinen absoluten Faves zählen SKID ROW, McQUEEN STREET & JOHNNY CRASH - kennt die überhaupt noch jemand? - und RATT. Deren musikalische Ergüße haben einfach Klasse und, sind für mich, irgendwie zeitlos. Inzwischen gibt es genügend junge Bands, die diesen Sound für sich entdecken und versuchen, in diese Fußstapfen zu treten. CASABLANCA haben gezeigt, wie frischer, von LIZZY beeinflußter und einfallsreicher Sleaze Rock, heute zu klingen hat und gehören, neben THE TREATMENT, zu der Sperrspitze dieser "neuen" Bewegung an.
Mit den Nordiren MILLION DOLLAR RELOAD springt eine weitere Heavy Rock Gruppe aus der riesigen Retrokiste und versucht mit ihrem Sound, der stark an amerikanische '80er - und '90er Jahre Bands und typischen australischen Riff Rock erinnert, zu begeistern. Dazu gesellen sich noch AEROSMITH Einflüsse und eine Portion erdiger Hardrock, wie ihn Blacky Lawless und seine Bande berühmt gemacht hat. Beim ersten, sehr oberflächlichen Hördurchgang, war ich positiv überrascht. Von Durchgang zu Durchgang verringerte sich aber mein anfänglicher Enthusiasmus. Die Jungs hauen das Material zwar mit einer Menge Herzblut heraus und auch die coole Gesangsperformance weiss zu gefallen, aber sie vergessen dabei vollkommen, eigene Ideen und Identität in die Kompositionen mit einfliessen zu lassen.
Die Combo formierte sich 2005 und "A Sinner's Saint" ist bereits ihr zweites Werk. Das Debüt "Anthems Of A Degeneration" ist mir nicht bekannt und darum kann ich auch nichts zur Entwicklung der Band schreiben.
Das Line-Up besteht aus:
- Phil Conalane - Gesang
- B.A.M. - Gitarre
- Andy Mack - Gitarre
- Kie McMurray - Bass
- Davy Cassa - Schlagzeug
Die Produktion ist druckvoll und sehr frisch ausgefallen. Die Songs knallen mit einer gehörigen Power aus den Boxen.
Musikalisch bewegen sich die Instrumentalisten auf einem soliden Level, ohne besonders herauszustechen. Dies fällt, bei dieser Art von Musik, aber auch nicht weiter ins Gewicht, denn es soll einfach rocken und macht filigrane Akrobatik an den Instrumenten mehr als entbehrlich.
Richtig klasse gefällt mir Sänger Phil. Seine charmante, versoffene, leicht heisere Tonlage passt wunderbar zum dargebotenen Hardrock.
Als Songwriter haben die Nordiren noch einige Nachhilfestunden nötig! Die Nummern sind meistens solide komponiert, aber besitzen so gut wie keine eigene Identität. Fast jeder Track ist austauschbar und könnte als Coverversion einer x-beliebigen Band (in diesem Falle AC/DC und AEROSMITH) durchgehen. Die Band bemüht sich erst garnicht, dem Material, einen eigenen Spirit einzuhauchen und es wird lieber, auf Teufel komm raus, kopiert.
Gleich der Opener "Fight The System" knallt schön wuchtig aus den Boxen und erinnert sehr stark an, die unterbewerteten, JOHNNY CRASH und SKID ROW. Besonders Phil kann mich überzeugen und hinterlässt einen starken Eindruck. Ist "Bullets In The Sky" eine Coverversion? Mir kommt die AC/DC mässige Melodieführung und der Refrain unwahrscheinlich bekannt vor! Und genau dieses Gefühl zieht sich, wie ein roter Faden, durch das ganze Album hindurch. Irgendwo hat man den Sound schon gehört. Auch das anschliessende "Blow Me Away" kann diesen faden Beigeschmack nicht abstreifen. Der Stadionrocker klingt verdächtig nach AEROSMITH! "Can't Tie Me Down" ist ein Riff Rocker, der auch auf dem selbstbetitelten Debüt von McQUEEN STREET gut gepasst hätte. Und diese konnten ihre Vorliebe für AC/DC nicht wirklich verbergen. Mit der Halbballade "Broken" zeigt die Band endlich mal eigenes Profil, was aber nicht unbedingt als Pluspunkt zu werten ist. Der Song ist kompositorisch total belanglos aufgebaut und klingt altbacken, langweilig und schmalzig. Einzig der Sänger sticht aus der mittelmässigen Darbietung heraus. Auch auf dem restlichen Material wird nichts sensationelles geboten.
Als ich den Silberling das erste mal gehört hatte, habe ich mich tierisch über den dargebotenen, erdigen Hardrock gefreut. Wenn man sich den Rundling aber mehrmals gibt, wird die Chose recht schnell langweilig und austauschbar.
Wer keine, der von mir aufgeführten Bands kennt, wird vielleicht gefallen an "A Sinner's Saint" finden. Auch Leute, die lieber nur mit einem halben Ohr und oberflächlich Hardrock "geniessen", sind mit dem Album bestens bedient.
Trotz der wirklich guten Gesangsleistung des Sängers und der enormen Spielfreude der Band, werde ich eher selten auf die Platte zurückgreifen und mir lieber die Originale anhören.
Mit 6,5 Punkte sind MILLION DOLLAR RELOAD nicht einmal so schlecht davon gekommen.
Götz
Album: A Sinner's Saint
Spielzeit: 48:40 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.06.2012
Homepage: www.milliondollarreload.com
WERTUNG: 6,5 von 10
Tracklist:
Fight The System
Bullets In The Sky
Blow Me Away
Can't Tie Me Down
Broken
I Am The Rapture
Wicked
Smoke 'n Mirrors
Headrush
Pretty People
It Ain't Over
Auch heute noch höre ich mir gerne mal U.S. Hardrock der späten '80er Jahre an. Zu meinen absoluten Faves zählen SKID ROW, McQUEEN STREET & JOHNNY CRASH - kennt die überhaupt noch jemand? - und RATT. Deren musikalische Ergüße haben einfach Klasse und, sind für mich, irgendwie zeitlos. Inzwischen gibt es genügend junge Bands, die diesen Sound für sich entdecken und versuchen, in diese Fußstapfen zu treten. CASABLANCA haben gezeigt, wie frischer, von LIZZY beeinflußter und einfallsreicher Sleaze Rock, heute zu klingen hat und gehören, neben THE TREATMENT, zu der Sperrspitze dieser "neuen" Bewegung an.
Mit den Nordiren MILLION DOLLAR RELOAD springt eine weitere Heavy Rock Gruppe aus der riesigen Retrokiste und versucht mit ihrem Sound, der stark an amerikanische '80er - und '90er Jahre Bands und typischen australischen Riff Rock erinnert, zu begeistern. Dazu gesellen sich noch AEROSMITH Einflüsse und eine Portion erdiger Hardrock, wie ihn Blacky Lawless und seine Bande berühmt gemacht hat. Beim ersten, sehr oberflächlichen Hördurchgang, war ich positiv überrascht. Von Durchgang zu Durchgang verringerte sich aber mein anfänglicher Enthusiasmus. Die Jungs hauen das Material zwar mit einer Menge Herzblut heraus und auch die coole Gesangsperformance weiss zu gefallen, aber sie vergessen dabei vollkommen, eigene Ideen und Identität in die Kompositionen mit einfliessen zu lassen.
Die Combo formierte sich 2005 und "A Sinner's Saint" ist bereits ihr zweites Werk. Das Debüt "Anthems Of A Degeneration" ist mir nicht bekannt und darum kann ich auch nichts zur Entwicklung der Band schreiben.
Das Line-Up besteht aus:
- Phil Conalane - Gesang
- B.A.M. - Gitarre
- Andy Mack - Gitarre
- Kie McMurray - Bass
- Davy Cassa - Schlagzeug
Die Produktion ist druckvoll und sehr frisch ausgefallen. Die Songs knallen mit einer gehörigen Power aus den Boxen.
Musikalisch bewegen sich die Instrumentalisten auf einem soliden Level, ohne besonders herauszustechen. Dies fällt, bei dieser Art von Musik, aber auch nicht weiter ins Gewicht, denn es soll einfach rocken und macht filigrane Akrobatik an den Instrumenten mehr als entbehrlich.
Richtig klasse gefällt mir Sänger Phil. Seine charmante, versoffene, leicht heisere Tonlage passt wunderbar zum dargebotenen Hardrock.
Als Songwriter haben die Nordiren noch einige Nachhilfestunden nötig! Die Nummern sind meistens solide komponiert, aber besitzen so gut wie keine eigene Identität. Fast jeder Track ist austauschbar und könnte als Coverversion einer x-beliebigen Band (in diesem Falle AC/DC und AEROSMITH) durchgehen. Die Band bemüht sich erst garnicht, dem Material, einen eigenen Spirit einzuhauchen und es wird lieber, auf Teufel komm raus, kopiert.
Gleich der Opener "Fight The System" knallt schön wuchtig aus den Boxen und erinnert sehr stark an, die unterbewerteten, JOHNNY CRASH und SKID ROW. Besonders Phil kann mich überzeugen und hinterlässt einen starken Eindruck. Ist "Bullets In The Sky" eine Coverversion? Mir kommt die AC/DC mässige Melodieführung und der Refrain unwahrscheinlich bekannt vor! Und genau dieses Gefühl zieht sich, wie ein roter Faden, durch das ganze Album hindurch. Irgendwo hat man den Sound schon gehört. Auch das anschliessende "Blow Me Away" kann diesen faden Beigeschmack nicht abstreifen. Der Stadionrocker klingt verdächtig nach AEROSMITH! "Can't Tie Me Down" ist ein Riff Rocker, der auch auf dem selbstbetitelten Debüt von McQUEEN STREET gut gepasst hätte. Und diese konnten ihre Vorliebe für AC/DC nicht wirklich verbergen. Mit der Halbballade "Broken" zeigt die Band endlich mal eigenes Profil, was aber nicht unbedingt als Pluspunkt zu werten ist. Der Song ist kompositorisch total belanglos aufgebaut und klingt altbacken, langweilig und schmalzig. Einzig der Sänger sticht aus der mittelmässigen Darbietung heraus. Auch auf dem restlichen Material wird nichts sensationelles geboten.
Als ich den Silberling das erste mal gehört hatte, habe ich mich tierisch über den dargebotenen, erdigen Hardrock gefreut. Wenn man sich den Rundling aber mehrmals gibt, wird die Chose recht schnell langweilig und austauschbar.
Wer keine, der von mir aufgeführten Bands kennt, wird vielleicht gefallen an "A Sinner's Saint" finden. Auch Leute, die lieber nur mit einem halben Ohr und oberflächlich Hardrock "geniessen", sind mit dem Album bestens bedient.
Trotz der wirklich guten Gesangsleistung des Sängers und der enormen Spielfreude der Band, werde ich eher selten auf die Platte zurückgreifen und mir lieber die Originale anhören.
Mit 6,5 Punkte sind MILLION DOLLAR RELOAD nicht einmal so schlecht davon gekommen.
Götz
The Bones - Monkeys With Guns
Band: The Bones
Album: Monkeys With Guns
Spielzeit: 40:12 min.
Plattenfirma: People Like You
Veröffentlichung: 15.06.2012
Homepage: www.bonesrocknroll.com
WERTUNG: 9,5 von 10
Tracklist:
Limited Edition:
1. Bones City Rollers
2. Shooting Blanks
3. Concrete Cowboys
4. Smile Of The Cobra
5. State Of Rock’n’Roll
6. Dead Heart Beats
7. Cemetery Sue
8. Die Like A Man
9. Burnout Boulevard
10. Wendy
11. One Louder
12. I Feel Like Shit
13. Straight To Crashville
14. The Hooligan Bop
15. Stitch Me Up
16. Mr. Bartender
17. This Hound Dog Rocks
YEAHAAA, die Kings des "coole Sau" Sound sind endlich zurück! Skandinavien ist nicht nur die europäische Hochburg für Derbklänge, sondern verfügt über hunderte von genialen, sehr guten und arschtretenden Rotz Rock Kapellen. Neben etablierten Bands wie BACKYARD BABIES, HELLACOPTERS, HARDCORE SUPERSTAR, SATOR und Unmengen von hoffnungsvollen Newcomern (VIETCONG PORNSURFERS etc.) darf man die - in meinen Augen - beste Punk'n'Roll Kapelle - nicht vergessen. THE BONES sind eine Bank und haben, in der Vergangenheit, ihre Fanschar und die Musikszene begeistert. Ihr punkiger Rock'n'Roll bietet zwar keine Innovationen, aber keine andere Band hat es so gut drauf, harten Rock, Punk und '50er Jahre R'n'R so mitreißend und cool miteinander zu verbinden. Mit dem Zweitling "Bigger Than Jesus (2002) haben sich die Schweden ein Denkmal gesetzt und gehört zweifelsfrei zu den besten Releases aus diesem Genre. Bei ihrem letzten Album "Burnout Boulevard" schlichen sich so manche Nummern ein, die das Qualitätslevel, der vorangegangenen VÖ's nicht ganz halten konnten. Auch der Sound war, für meinen Geschmack, ein bisschen zu gemäßigt.
Natürlich war ich sehr gespannt, was die Jungs, aus Karlskrona, uns auf dem neuen Album abliefern. "Die hat doch echt der Affe gebissen!" war mein erster Gedanke, als ich mir "Monkeys With Guns" das erste Mal angehört hatte. Die schwedischen Knochen sind, nach einer fünfjährigen Releaseabstinenz, mit einer neuen Scheibe am Start, die bei der Hörerschaft für Jubelgesänge sorgen wird!
Die Band besteht aus:
- Beef Bonanza - Gesang
- Marcus "Boner" Petersson - Geang und Gitarre
- Andi Nero - Bass
- Spooky Fred - Schlagzeug
Sie sind ganz klar einen Schritt "back to the roots" gegangen und haben sich auf den dreckigen/fetten Sound ihrer Anfangstage besonnen. "MWG" knallt erbarmungslos hart und enthusiastisch aus den Boxen, dass es den Hörer fast vom Stuhl fegt. Meines erachten hat Magnus Sedenberg einen erstklassigen Job abgeliefert (produzierte auch die ersten Scheiben) und dem Material, durch seine Produktion, einen Extrakick verliehen. Die harten Gitarrenriffs, der Rock'n'Roll Vibe und die rotzigen Vocals - diesmal singt, neben Beef und Boner, auch Bassist Andi - sind zurück und katapultieren sich mit Lichtgeschwindigkeit ins Trommelfell.
Es hat sich nicht viel bei den Jungs geändert, warum auch?! Ich will keine Neuerungen im typischen BONES - Sound, sondern nur ehrlichen, schweißtreibenden und coolen Rock. Und diesen liefern uns die Kerle auf 17 Tracks, ohne einen einzigen Ausfall. Zwar überschreitet kein einziger Song die 3 Minuten Marke, aber das fällt überhaupt nicht ins Gewicht. Ich habe es lieber kurz, dreckig und unterhaltsam. Und das ist den Typen mit "Monkeys With Guns" ohne Zweifel gelungen! Das Material gehört definitiv zum besten, was sie jemals komponiert haben! Die Songs sind einfach sehr gut arrangiert, erinnern mich teilweise an BYB, MISFITS und SOCIAL DISTORTION, und jeder Track ist ein Ohrwurm!
Über die musikalischen Qualitäten des Vierers brauche ich wohl nicht mehr viel schreiben, denn die Jungs sind an ihren Instrumenten einfach gut. Mit einer witzigen Einleitung beginnt der Punk'n'Roller "Bones City Rollers". Ein Tape wird eingelegt, vorgespult und es ertönt ein cooler Rock'n'Roll Song, der sich innerhalb von 3 Sekunden in einen explosiven Song verwandelt. Boner liefert ein sehr klassiges Solo ab, welches mir ein bisschen zu kurz ist, denn das hat echt Suchtpotential. Das ist auch der einzige Punkt an der Platte, den ich bemängeln muss. Die Soli sind mir einfach zu kurz ausgefallen. Beim folgenden "Shooting Blanks" drücken die Jungs mächtig auf das Gaspedal und der eingängige Punk Rocker frisst sich im Gehörgang fest und sorgt dafür, dass mein rechter Fuss mitwippt. Sehr schöne Nummer. "State Of Rock'n'Roll" ist eine waschechte Abgehnummer, die mich ganz stark an Lemmy und Kumpanen erinnert. Hier wird keinesfalls geklaut, sondern einem Haupteinfluß Tribut gezollt. Und dies gelingt den Knochen bestens. Es folgt der Überhit des Albums. "Dead Heart Beats" ist ein schweißtreibender, leicht schleppenden Rocker mit einem tollen, rotzigen Gesang und einem federführenden Bass. Die Melodieführung ist einfach wunderschön und eingängig... aber diese einprägsamen Vocals gehen mir einfach nicht mehr aus dem Gehörgang. Ganz klar die stärkste Nummer auf dem Album. "Cemetary Sue" sorgt danach für gute Laune. Schlicht und zielsicher trifft der Punk Rocker meine Geschmacksnerven. Falls ihr mal schlecht gelaunt sein, müßt ihr euch unbedingt "I Feel Like Shit" anhören. Der Song fegt die trüben Gedanken aus euren Köpfen und ihr möchtet euch einfach nur noch, zu dem flotten Rocker, bewegen. "Straight to Crashville" ist ein breitbeiniger, dreckiger Bastard, der an Coolness kaum noch zu überbieten ist. Treibende Riffs, ein gnadenloses Drumming und ein heiserer, fieser Gesang machen die Nummer ganz groß. Anschliessend ist wieder time for Rock'n'Roll und wer jetzt noch mit seinem Arsch auf dem Stuhl klebt, muss definitiv was an den Ohren haben. Der '50er Jahre Vibe durchschiesst meinen Körper. Es geht aber noch geiler! Das abschliessende "This Hound Dog Rocks" lässt einen nicht mehr los. R'n'R wie man ihn besser nicht spielen kann. Die abschliessende Bläserfraktion setzt dem ganzen noch die Krone auf. Klick, das Tape ist zuende und man möchte sofort wieder die Play-Taste drücken!
Die reguläre Albumversion beinhaltet 15, die limited Edition 17 Tracks und ich kann nur jedem raten, auf diese zurückzugreifen. Die beiden Bonussongs sind definitiv keine Lückenbüßer, sondern bewegen sich auf dem gleichen, hohen Niveau, wie das restliche Material.
Rotz Rock Obsessionados haben die Scheibe eh schon im Player auf dauerrotation laufen und ich empfehle allen Fans von BYB und SOCIAL DISTORTION, sich dieses grandiose Album schleunigst zu besorgen.
Wenn Mike Ness das Rheuma in die Knochen gekrochen ist bzw. beschliesst nur noch Country Musik zu machen, stehen THE BONES schon bereit, um die Nachfolge von SD anzutreten. Besser geht Rotz Rock einfach nicht und noch dazu ist "Monkeys With Guns" jetzt schon ein Klassiker und das Sommeralbum 2012.
Leute, greift hier unbedingt zu! Für diese Meisterleistung spucke ich lässige 9,5 Punkte raus.
Götz
Asia - XXX
Band: Asia
Album: XXX
Spielzeit: 51:21 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.06.2012
Homepage: www.originalasia.com
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
Tomorrow The World
Bury Me In Willow
No Religion
Faithful
I Know How You Feel
Face On The Bridge
Al Gatto Nero
Judas
Ghost Of A Chance
2012 entwickelt sich langsam zum Jahr der Comebacks und bot uns schon einige Überraschungen. VAN HALEN, RUSH, THE CULT und PRONG haben mich, mit ihren aktuellen Releases entweder komplett oder teilweise (von RUSH habe ich einfach mehr erwartet) überzeugt. Besonders gespannt war ich auf die neuen Outputs von SAGA (erscheint am 6/7) und den Plüsch-Rockern ASIA.
Die neue CD letztgenannter Band liegt mir nun vor. Zum 30. Jubiläum meldet sich eine der bekanntesten Rock Formationen, mit einem neuen Album, zurück. Nach dem mauen Comeback "Phoenix" und dem durchwachsenen "Omega" haben sich die Originalmitglieder wieder im Studio eingefunden, um XXX (Triple X) einzuspielen. Progressive Rock spielen sie schon seit fast 2 Jahrzehnten nicht mehr, spätestens nach "Alpha" war diese Phase ad acta gelegt und seitdem konzentrierten sie sich darauf, intelligent arrangierten Melodic Rock auf das Publikum los zu lassen. Diese Kurskorrektur schmeckte Fans und Musikkritikern auch hervorragend. Dieser Stil wird auch auf dem neuen Rundling, Gott sei dank, wieder geboten. Die Herren besannen sich auf ihre alten Stärken und liefern ein Album in bester "Astra" - Tradition ab ... schön wäre es gewesen! Ganz so stark ist das aktuelle Material bei weitem nicht, aber die Supergroup ist wieder auf dem richtigen Weg.
Seit dem wirklich schlechten Comeback besteht die Formation wieder aus den Urmitgliedern:
- John Wetton - Gesang und Bass
- Steve Howe - Gitarre
- Georg Downes - Keyboards
- Carl Palmer - Schlagzeug
Das dreichfache X präsentiert uns eine Band, die auf eine sympathische Art und Weise, einen eher zurückhaltenden Eindruck hinterlässt. Der Sound ist bei weitem nicht so pompös in Szene gesetzt, wie man es eigentlich von ASIA erwartet. Teilweise fehlt mir dieses Trademark doch ein bisschen. Auch die Produktion ist mir ein wenig zu aalglatt ausgefallen. So fehlt dem Drumsound komplett die Tiefe und Palmer's druckvolle Spiel kommt nicht richtig zur Geltung.
Besonders im Vordergrund steht Wetton's Stimme - es ist unglaublich, aber umso älter der Kerl wird, desto besser singt er - und Howe's exzellentes, sehr abwechslungsreiches Gitarrenspiel. Keyboarder Downes liefert sich schöne Duelle mit dem Gitarristen, weiss aber genau, wann er sich wieder in den Hintergrund verabschieden muss. Die Zusammenarbeit dieser beiden Musiker klappt einfach hervorragend. Nur Palmer's Drumsound ist wirklich unglücklich abgemischt. Man hat an manchen Stellen das Gefühl, dass er auf einen Stapel Handtücher einschlägt. Ihn trifft keine Schuld, aber man sollte dem Produzenten/Mastering Team, für diese Leistung, mal ganz lieb in den Sack kneifen!
Songwriterisch hat die Band einige recht unterhaltsame, direkt in das Ohr wandernde Kompositionen auf das Plastik gebannt, die endlich wieder tolle Ideen, einschmeichelnde Melodien und starke Rhythmen beinhalten.
Der Opener "Tomorrow The World" beginnt sehr ruhig und entwickelt sich zu einem sehr schönen Midtempo Rocker mit einem wundervollen Gesang von Wetton. Die Melodie ist sehr catchy und Howe/Downes sind richtig stark. Besonders Howe's melodisches und rhythmisches Spiel gefällt mir sehr gut. Zu Wetton brauche ich nicht viel schreiben! Mir läuft ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn er, während des Songs, sich gesanglich immer weiter steigert und, dann im Refrain-Part, zur Höchstleistung auffährt. Einfach sehr stark. "Bury Me In Willow" bewegt sich im gleichen Segment, kann das Niveau des ersten Tracks aber nicht ganz Paroli bieten. "No Religion" ist erfrischend straight ausgefallen und ist Downes Sternstunde. Er agiert zwar nicht besonders auffällig, aber trotzdem gelingt es dem Keyboarder, dem Titel seinen Stempel aufzudrücken. Das Keyboardsolo ist einfach verdammt stark und songdienlich ausgefallen. Ihm steht Steve Howe in nichts nach. Es ist eine Freude dem Gitarristen zuzuhören, der anscheinend bei ASIA die Spielfreude wieder gefunden hat, die ihm, in den letzten Jahren, vollkommen abhanden gekommen ist. Sehr gute Nummer! Leider wird das, bis hierhin gebotene Niveau, nicht gehalten. "Faithful" ist eine total langweilige und lahme Nummer, die einfach nur schmalzig klingt und auch John's Gesang kann die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Ungewohnt klingt das aufwendig arrangierte "I Know How You Feel". Die Nummer ist zwar nicht schlecht komponiert, passt aber irgendwie nicht so recht ins ASIA Gewand. Dies liegt unter anderem auch an dem Spiel des Keyboarders, welches mich stark an SUPERTRAMP erinnert. Das anschliessende "Face On The Bridge" wurde auch als Single ausgekoppelt und bietet solide Kost und das Gespann Sänger/Gitarrist ist ganz klar das Highlight. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass den Herren bei der Nummer die Ideen ausgegangen sind, denn der Refrain wird, für meinen Geschmack, zu oft wiederholt. "Al Gatto Nero" verbreitet gute Laune und die Band klingt verdammt frisch und voller Spielfreude. Das folgende "Judas" ist nach dem gleichen Muster gestrickt. Auch eine gute Nummer, aber ASIA waren schon einmal einfallsreicher. Die ruhige Piano Nummer "Ghost Of A Chance" bietet fast allen Musikern die Plattform, um zu zeigen, was für begnadete Musiker sie doch sind. Howe zaubert mir wieder, mit seinem gefühlvollen Spiel, eine Noppenhaut auf den Körper, Downes Tastenspiel ist einfach wunderschön in Szene gesetzt und Wetton ist eh ein Alien in Menschengestalt. Nur der arme Carl kann mit dem Stapel Handtücher nicht so recht umgehen - schade und was für Verschwendung.
ASIA Fans werden sich über die teilweise Rückbesinnung freuen und können sich ganz getrost das Album ins Regal stellen. Melodic Rock Fans sollten der Scheibe einfach mal einem Hörtest unterziehen.
"Triple X" verfügt über einige recht charmante Songs, ohrwurmartige Melodien und einer grandiosen Gesangsleistung von Wetton. Negativ dagegen fällt, der unverschämte Drumsound und einige recht einfallslose Songs, ins Gewicht.
Für mich ist der neue Silberling eher eine "nice to have" Geschichte und 7 Punkte wert.
Götz
Album: XXX
Spielzeit: 51:21 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.06.2012
Homepage: www.originalasia.com
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
Tomorrow The World
Bury Me In Willow
No Religion
Faithful
I Know How You Feel
Face On The Bridge
Al Gatto Nero
Judas
Ghost Of A Chance
2012 entwickelt sich langsam zum Jahr der Comebacks und bot uns schon einige Überraschungen. VAN HALEN, RUSH, THE CULT und PRONG haben mich, mit ihren aktuellen Releases entweder komplett oder teilweise (von RUSH habe ich einfach mehr erwartet) überzeugt. Besonders gespannt war ich auf die neuen Outputs von SAGA (erscheint am 6/7) und den Plüsch-Rockern ASIA.
Die neue CD letztgenannter Band liegt mir nun vor. Zum 30. Jubiläum meldet sich eine der bekanntesten Rock Formationen, mit einem neuen Album, zurück. Nach dem mauen Comeback "Phoenix" und dem durchwachsenen "Omega" haben sich die Originalmitglieder wieder im Studio eingefunden, um XXX (Triple X) einzuspielen. Progressive Rock spielen sie schon seit fast 2 Jahrzehnten nicht mehr, spätestens nach "Alpha" war diese Phase ad acta gelegt und seitdem konzentrierten sie sich darauf, intelligent arrangierten Melodic Rock auf das Publikum los zu lassen. Diese Kurskorrektur schmeckte Fans und Musikkritikern auch hervorragend. Dieser Stil wird auch auf dem neuen Rundling, Gott sei dank, wieder geboten. Die Herren besannen sich auf ihre alten Stärken und liefern ein Album in bester "Astra" - Tradition ab ... schön wäre es gewesen! Ganz so stark ist das aktuelle Material bei weitem nicht, aber die Supergroup ist wieder auf dem richtigen Weg.
Seit dem wirklich schlechten Comeback besteht die Formation wieder aus den Urmitgliedern:
- John Wetton - Gesang und Bass
- Steve Howe - Gitarre
- Georg Downes - Keyboards
- Carl Palmer - Schlagzeug
Das dreichfache X präsentiert uns eine Band, die auf eine sympathische Art und Weise, einen eher zurückhaltenden Eindruck hinterlässt. Der Sound ist bei weitem nicht so pompös in Szene gesetzt, wie man es eigentlich von ASIA erwartet. Teilweise fehlt mir dieses Trademark doch ein bisschen. Auch die Produktion ist mir ein wenig zu aalglatt ausgefallen. So fehlt dem Drumsound komplett die Tiefe und Palmer's druckvolle Spiel kommt nicht richtig zur Geltung.
Besonders im Vordergrund steht Wetton's Stimme - es ist unglaublich, aber umso älter der Kerl wird, desto besser singt er - und Howe's exzellentes, sehr abwechslungsreiches Gitarrenspiel. Keyboarder Downes liefert sich schöne Duelle mit dem Gitarristen, weiss aber genau, wann er sich wieder in den Hintergrund verabschieden muss. Die Zusammenarbeit dieser beiden Musiker klappt einfach hervorragend. Nur Palmer's Drumsound ist wirklich unglücklich abgemischt. Man hat an manchen Stellen das Gefühl, dass er auf einen Stapel Handtücher einschlägt. Ihn trifft keine Schuld, aber man sollte dem Produzenten/Mastering Team, für diese Leistung, mal ganz lieb in den Sack kneifen!
Songwriterisch hat die Band einige recht unterhaltsame, direkt in das Ohr wandernde Kompositionen auf das Plastik gebannt, die endlich wieder tolle Ideen, einschmeichelnde Melodien und starke Rhythmen beinhalten.
Der Opener "Tomorrow The World" beginnt sehr ruhig und entwickelt sich zu einem sehr schönen Midtempo Rocker mit einem wundervollen Gesang von Wetton. Die Melodie ist sehr catchy und Howe/Downes sind richtig stark. Besonders Howe's melodisches und rhythmisches Spiel gefällt mir sehr gut. Zu Wetton brauche ich nicht viel schreiben! Mir läuft ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn er, während des Songs, sich gesanglich immer weiter steigert und, dann im Refrain-Part, zur Höchstleistung auffährt. Einfach sehr stark. "Bury Me In Willow" bewegt sich im gleichen Segment, kann das Niveau des ersten Tracks aber nicht ganz Paroli bieten. "No Religion" ist erfrischend straight ausgefallen und ist Downes Sternstunde. Er agiert zwar nicht besonders auffällig, aber trotzdem gelingt es dem Keyboarder, dem Titel seinen Stempel aufzudrücken. Das Keyboardsolo ist einfach verdammt stark und songdienlich ausgefallen. Ihm steht Steve Howe in nichts nach. Es ist eine Freude dem Gitarristen zuzuhören, der anscheinend bei ASIA die Spielfreude wieder gefunden hat, die ihm, in den letzten Jahren, vollkommen abhanden gekommen ist. Sehr gute Nummer! Leider wird das, bis hierhin gebotene Niveau, nicht gehalten. "Faithful" ist eine total langweilige und lahme Nummer, die einfach nur schmalzig klingt und auch John's Gesang kann die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Ungewohnt klingt das aufwendig arrangierte "I Know How You Feel". Die Nummer ist zwar nicht schlecht komponiert, passt aber irgendwie nicht so recht ins ASIA Gewand. Dies liegt unter anderem auch an dem Spiel des Keyboarders, welches mich stark an SUPERTRAMP erinnert. Das anschliessende "Face On The Bridge" wurde auch als Single ausgekoppelt und bietet solide Kost und das Gespann Sänger/Gitarrist ist ganz klar das Highlight. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass den Herren bei der Nummer die Ideen ausgegangen sind, denn der Refrain wird, für meinen Geschmack, zu oft wiederholt. "Al Gatto Nero" verbreitet gute Laune und die Band klingt verdammt frisch und voller Spielfreude. Das folgende "Judas" ist nach dem gleichen Muster gestrickt. Auch eine gute Nummer, aber ASIA waren schon einmal einfallsreicher. Die ruhige Piano Nummer "Ghost Of A Chance" bietet fast allen Musikern die Plattform, um zu zeigen, was für begnadete Musiker sie doch sind. Howe zaubert mir wieder, mit seinem gefühlvollen Spiel, eine Noppenhaut auf den Körper, Downes Tastenspiel ist einfach wunderschön in Szene gesetzt und Wetton ist eh ein Alien in Menschengestalt. Nur der arme Carl kann mit dem Stapel Handtücher nicht so recht umgehen - schade und was für Verschwendung.
ASIA Fans werden sich über die teilweise Rückbesinnung freuen und können sich ganz getrost das Album ins Regal stellen. Melodic Rock Fans sollten der Scheibe einfach mal einem Hörtest unterziehen.
"Triple X" verfügt über einige recht charmante Songs, ohrwurmartige Melodien und einer grandiosen Gesangsleistung von Wetton. Negativ dagegen fällt, der unverschämte Drumsound und einige recht einfallslose Songs, ins Gewicht.
Für mich ist der neue Silberling eher eine "nice to have" Geschichte und 7 Punkte wert.
Götz
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