Interpret: Ace Frehley
Album: Origins Vol. 1
Spielzeit: 51:46 min.
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 15.04.2016
Homepage: acefrehley.com
Wertung: 7 von 10 Punkten
Tracklist:
1. White Room (original by Cream)
2. Street Fighting Man (original by The Rolling Stones)
3. Spanish Castle Magic (original by Jimi Hendrix, feat. John 5)
4. Fire and Water (original by Free, feat. Paul Stanley)
5. Emerald (original by Thin Lizzy, feat. Slash)
6. Bring It On Home (original by Led Zeppelin)
7. Wild Thing (original by The Troggs, feat. Lita Ford)
8. Parasite (Kiss, feat. John 5)
9. Magic Carpet Ride (original by Steppenwolf)
10. Cold Gin (Kiss, feat. Mike McCreedy)
11. Till The End Of The Day (original by The Kinks)
12. Rock N Roll Hell (Kiss)
Immer wenn ein Künstler ein Cover-Album veröffentlicht stell ich mir die Frage, ob das denn unbedingt sein muss bzw. ob dem oder derjenigen welchen nicht doch die Ideen ausgegangen sind. Im Regelfall greife ich doch immer auf das Original zurück und die Coverversionen, die die Urversion in den Schatten stellen, sind doch eher rar gesät (sofern überhaupt vorhanden)
Ace Frehley's "Origins Vol. 1" ist ein derartiges Coveralbum. Was die Sache aber durchaus interessant macht sind die verschiedenen hochkarätigen Gäste, die Atze hier am Start hat.
Mit "White Room" wird ein guter Einstand gewählt, insbesondere die harmonischen Gitarren kommen sehr gut rüber. Der Gesang - nunja es ist eben Ace Frehley und der hat sich noch nie durch übergroßen Stimmumfang ausgezeichnet. Aber der Coolness-Faktor ist unbestritten.
Dass Ace ein Stones-Anhänger ist, hat er ja schon bei Kiss mit "2000 Man" bewiesen. In die gleiche Kerbe schlägt "Street Fighting Man", der vom Aufbau her ähnlich ist.
John 5 stellt sich beim Hendrix'schen "Spanish Castle Magic zum Gitarrenduell. Der Sprechgesang ist hier extrem lässig. Der Song ist heavy interpretiert und auch auf der Habenseite abzuhaken.
Das absolute Highlight auf "Origins Vol. 1" ist die erste Zusammenarbeit von Ace mit Paul Stanley seit der Kiss-Scheibe "Psycho Circus" von 1998. Wirkt Paul's Stimme live in den letzten Jahren doch etwas zerschossen, so überzeugt er hier in etwas tieferer Stimmlage absolut. Schließlich gilt es, die Fussstapfen von Paul Rodgers zu füllen, was ihm famos gelingt.
Manche Songs soll man lieber nicht covern, dazu zählt wohl einiges wenn nicht alles von Thin Lizzy. Auch wenn sich hier Slash die Ehre gibt so ist der schräge Ace-Gesang hier etwas fehl am Platz, denn man denkt automatisch an Meister Phil Lynott und da kann man als Nachspieler ja nur verlieren. Das hätte er besser sein lassen.
Beim Led Zeppelin'schen "Bring it On Home" bin ich mir nun nicht wirklich sicher, ob das wirklich Ace am Mikro ist (die Liner Notes liegen mir nicht vor). Denn da gibt es einen lupenreinen Plant zu hören. Überraschend!
"Wild Thing" wurde mittlerweile ja auch schon fast zu Tode gecovert. Hier als Duett mit Lita Ford, was dem Song doch noch das gewisse Etwas gibt. Macht Spass zu hören.
Ob es geschickt ist gleich drei Kiss-Songs zu featuren und sich somit selber zu covern sei einmal dahingestellt. Bei "Parasite" ist nochmal John 5 zu hören. Der Sound ist hier schön fett produziert (im Vergleich zur lauen Produktion beim Kiss-Original) von daher zumindest eine interessante Version. Wie auch bei "Cold Gin" (mit Pearl Jam's Mike McCreedy and der Klampfe) wird sich sehr nah ans Original gehalten aber ich greife dann doch lieber zur Kiss-Version. Am überraschensten sicherlich die Wahl des dritten Kiss-Songs "Rock and Roll Hell" (vom 1982 Werk "Creatures Of The Night"), denn da war Frehley gar nicht zu hören, da er bereits vor den Aufnahmen ausstieg (bzw, ausgestiegen wurde). Auch hier passt der Gesang nicht so ganz dazu, da ist Gene Simmons der Vorzug zu geben.
Der Rest ist schnell erzählt:
Das locker -flockige "Magic Carpet Ride" von Steppenwolf wird hier in einer etwas heftigeren Version gebracht und passt gut zu Ace. Sicher live auch ein Abräumer. Verbleibt mit "Til The End of The Day" noch ein Kinks-Cover, das jedoch nicht besonders spektakulär ausfällt und wohl eher als Füller auf die Scheibe genommen wurde.
Fazit:
Eine Cover-Scheibe, die frisch klingt und handwerklich sehr gut gemacht ist. Die Gaststars geben dem Ganzen noch ein besonderes Aroma, so dass man "Origins Vol. 1" durchaus empfehlen kann. Eine gute Scheibe zum Start in den Frühling. Ace-Freunde schlagen sowieso blind zu. Bleibt abzuwarten, was auf weiteren Volumes landen wird......
Martin
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