Album: Fire And Gasoline
Spielzeit: 48:24 min.
Plattenfirma: Caroline (Universal Music)
Veröffentlichung: 25.03.2016
Homepage: Leeaaron.com
Wertung: 8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Tom Boy
02. Fire And Gasoline
03. Wanna Be
04. Bitter Sweet
05. Popular
06. 50 Miles
07. Bad Boyfriend
08. Heart Fix
09. Nothing Says Everything
10. If You Don't Love Me Anymore
11. Find The Love
Lee Aaron hat schon eine Ewigkeit keine neue Scheibe mehr abgeliefert. Zeitweise war sie ja in die Jazzrichtung abgedriftet und hat dem guten alten Rock Lebewohl gesagt so schien es. Nach einigen Aktivitäten an der Livefront (unter anderem beim Sweden Rock Festival vor ein paar Jahren) hat sich die Gute jedoch nochmal besonnen und ist zurück bei dem, was sie bekannt gemacht hat: Handgemachter Rockmusik.
Wer jetzt jedoch ein "Metal Queen" a'la 2016 erwartet liegt falsch und das ist gut so (auch wenn sie wohl auch noch heute im Lendenschurz mit Schwert eine gute Figur machen würde).
"Fire and Gasoline" ist ziemlich abwechslungsreich ausgefallen und bei Weitem mehr als eine Veröffentlichung einer 80er Ikone, bei der nur Altes aufgewärmt wird. Im Gegenteil - teilweise zeigt sich die nach wie vor sehr stimmgewaltige Lee sogar sehr modern, wie beim Opener "Tomboy", der zwar ein bisschen rüberkommt wie "Ich will mal einen auf modern machen" (zudem mit recht infantilem Text), in der zweiten Hälfte jedoch Boden gutmacht und sich dann doch noch als ziemlicher Ohrwurm entpuppt. Das Video (siehe unten) ist Geschmackssache, der Song war ursprünglich für ihre Tochter gedacht, was man auch hört.
Ernsthafter geht es mit dem Titeltrack weiter, einem bluesigen Song, bei dem ihre rauhe Stimme besonders gut zur Geltung kommt. Zwar ein etwas getragener Song aber qualtitativ hochwertig. Insbesondere die Produktion ist zu loben. So sollte das anno 2016 klingen.
"Wannabe" beginnt mit einer Reminiszenz an ihre Jazz-Zeit ehe sich der Song in einer wilden Mischung aus Green-Day'schen Punk-Attitüden und Kate Perry einreiht. Auch ein bisschen auf hip gemacht aber als ein Gute-Laune-Song allemal zu gebrauchen.
Highlight der Scheibe ist Song Nr.4 namens "Bittersweet". Das ist eine wirkliche Hammer-Halbballade, eine der besten seit langem. Mehrfach gehört geht eine das "If you think this tune is a love song" nicht mehr aus dem Ohr. Wäre die Welt gerecht wäre das ein Megahit.
"Popular" ist ein flotter Modern-Rocker, der ebenfalls Spass macht, während "50 Miles" ein düsterer Blues-Track ist, der wiederum ein idealer Showcase für die gut geölte Aaron'sche Röhre darstellt. Sie hat ja von sich selber behauptet, dass die Jazz-Phase ihrer Stimme gut getan hat. Kann man bedenkenlos unterschreiben.
"Bad Boyfriend" könnte auch auf einem ihrer alten Werke stehen und riecht schwer nach 80ern. Metal war Lee Aaron trotz ihrer bekanntesten Scheibe ja nie, eher 80er Hardrock, den dieser Song in Reinkultur liefert. Stark!
Im letztden Drittel der Scheibe geht es eher gediegener zu, was keineswegs bedeutet, dass die Qualität abnimmt, im Gegenteil:
"Heart Fix", "Nothing Says Everything" und das AOR-lastige "If You Don't Love Me Anymore" sind Songs ohne qualitätive Ausrutscher, allesamt gut gelungen und zum Teil an Heart zu ihren besten Zeiten erinnernd.
Als Rausschmeisser gibt es mit "Find The Love" nochmals ein echtes Highlight. Der fast 7minütige Song ist genial gesungen, zwar auch sehr ruhig aber sowohl Melodie und auch Text berühren. Gänsehautfaktor und auch für diesen Track würden die Wilson-Sisters killen. Alle Achtung.
Zusammenfassung:
Die CD überzeugt, mich überrascht sie sogar. Statt aufgewärmtes gibt es flotten (Hard-)Rock mit teilweise modernen Elementen und ein paar "cheesy" Momenten. Nichtsdestotrotz eine sehr gute Veröffentlichung die Spass macht. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die Scheibe so gut verkaufen wird, dass man die Rockrühre mal wieder in unserem Breitengraden sehen kann.
Martin
02. Fire And Gasoline
03. Wanna Be
04. Bitter Sweet
05. Popular
06. 50 Miles
07. Bad Boyfriend
08. Heart Fix
09. Nothing Says Everything
10. If You Don't Love Me Anymore
11. Find The Love
Lee Aaron hat schon eine Ewigkeit keine neue Scheibe mehr abgeliefert. Zeitweise war sie ja in die Jazzrichtung abgedriftet und hat dem guten alten Rock Lebewohl gesagt so schien es. Nach einigen Aktivitäten an der Livefront (unter anderem beim Sweden Rock Festival vor ein paar Jahren) hat sich die Gute jedoch nochmal besonnen und ist zurück bei dem, was sie bekannt gemacht hat: Handgemachter Rockmusik.
Wer jetzt jedoch ein "Metal Queen" a'la 2016 erwartet liegt falsch und das ist gut so (auch wenn sie wohl auch noch heute im Lendenschurz mit Schwert eine gute Figur machen würde).
"Fire and Gasoline" ist ziemlich abwechslungsreich ausgefallen und bei Weitem mehr als eine Veröffentlichung einer 80er Ikone, bei der nur Altes aufgewärmt wird. Im Gegenteil - teilweise zeigt sich die nach wie vor sehr stimmgewaltige Lee sogar sehr modern, wie beim Opener "Tomboy", der zwar ein bisschen rüberkommt wie "Ich will mal einen auf modern machen" (zudem mit recht infantilem Text), in der zweiten Hälfte jedoch Boden gutmacht und sich dann doch noch als ziemlicher Ohrwurm entpuppt. Das Video (siehe unten) ist Geschmackssache, der Song war ursprünglich für ihre Tochter gedacht, was man auch hört.
Ernsthafter geht es mit dem Titeltrack weiter, einem bluesigen Song, bei dem ihre rauhe Stimme besonders gut zur Geltung kommt. Zwar ein etwas getragener Song aber qualtitativ hochwertig. Insbesondere die Produktion ist zu loben. So sollte das anno 2016 klingen.
"Wannabe" beginnt mit einer Reminiszenz an ihre Jazz-Zeit ehe sich der Song in einer wilden Mischung aus Green-Day'schen Punk-Attitüden und Kate Perry einreiht. Auch ein bisschen auf hip gemacht aber als ein Gute-Laune-Song allemal zu gebrauchen.
Highlight der Scheibe ist Song Nr.4 namens "Bittersweet". Das ist eine wirkliche Hammer-Halbballade, eine der besten seit langem. Mehrfach gehört geht eine das "If you think this tune is a love song" nicht mehr aus dem Ohr. Wäre die Welt gerecht wäre das ein Megahit.
"Popular" ist ein flotter Modern-Rocker, der ebenfalls Spass macht, während "50 Miles" ein düsterer Blues-Track ist, der wiederum ein idealer Showcase für die gut geölte Aaron'sche Röhre darstellt. Sie hat ja von sich selber behauptet, dass die Jazz-Phase ihrer Stimme gut getan hat. Kann man bedenkenlos unterschreiben.
"Bad Boyfriend" könnte auch auf einem ihrer alten Werke stehen und riecht schwer nach 80ern. Metal war Lee Aaron trotz ihrer bekanntesten Scheibe ja nie, eher 80er Hardrock, den dieser Song in Reinkultur liefert. Stark!
Im letztden Drittel der Scheibe geht es eher gediegener zu, was keineswegs bedeutet, dass die Qualität abnimmt, im Gegenteil:
"Heart Fix", "Nothing Says Everything" und das AOR-lastige "If You Don't Love Me Anymore" sind Songs ohne qualitätive Ausrutscher, allesamt gut gelungen und zum Teil an Heart zu ihren besten Zeiten erinnernd.
Als Rausschmeisser gibt es mit "Find The Love" nochmals ein echtes Highlight. Der fast 7minütige Song ist genial gesungen, zwar auch sehr ruhig aber sowohl Melodie und auch Text berühren. Gänsehautfaktor und auch für diesen Track würden die Wilson-Sisters killen. Alle Achtung.
Zusammenfassung:
Die CD überzeugt, mich überrascht sie sogar. Statt aufgewärmtes gibt es flotten (Hard-)Rock mit teilweise modernen Elementen und ein paar "cheesy" Momenten. Nichtsdestotrotz eine sehr gute Veröffentlichung die Spass macht. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die Scheibe so gut verkaufen wird, dass man die Rockrühre mal wieder in unserem Breitengraden sehen kann.
Martin
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