Band : Monolith
Album : Mountain
Spielzeit : 39:03 Min.
Plattenfirma : Final Gate Records
Veröffentlichung : 16.03.2016
Homepage : www.facebook.com/Monolith.doomrock
Wertung : 8 von 10
Tracklist :
- Mountain
- Vultures
- Standing Tall
- High Horse
- Moonshine Medication
- Lies And Deceit
- Tide
- Blackbird
Eins ist sicher: Wenn Ozzy das Raumschiff Erde eines Tages verlassen muss, kann er dies in dem sicheren Wissen tun, unzählige Frontleute mit seinem einzigartigen Gesangsstil inspiriert zu haben. Ob auch Ralf Brummerloh, Sänger der Bremer Doom-/Stoner Spezialisten Monolith, dem Briten bewusst nacheifert weiß ich nicht, aber es ist quasi unmöglich nicht an Black Sabbath zu denken, wenn er das Mikro bedient.
Dabei dürfte der Band, die neben Herrn Brummerloh (nebenbei Gitarrist) aus Ron Osenbrück (Gitarre), Jann Worthmann (Bass und Gesang) und André Dittmann (Schlagzeug und Gesang) besteht, das vermutlich und zurecht völlig egal sein, denn wenn überhaupt wären Freedom Hawk oder Count Raven die Bands, an die Monolith erinnern.
Mountain ist nach Dystopia (2014) der zweite Longplayer der Band, erscheint Mitte März und ist nur auf den ersten Blick ein zähes Doom-Brett geworden. Eine ultrafette Bassline jagt die nächste und der doppelte Gitarrensound (durch die Hinzunahme von Basser Jann stieg Sänger Ralf vom Bass auf Gitarre um), macht mächtig Eindruck. Die Band hat die Aufnahmen im örtlichen Harbor Inn Studio allein gesteuert und mit Hilfe des Allrounders Enno Legien, der für Mix und Mastering zuständig war, eine Perle dieses Uralt-Metal-Genres abgeliefert. Man darf gratulieren. Ich finde es schon bemerkenswert, wenn Bands, denen ich ein schmales Budget jetzt einfach mal unterstelle, mit einer großen Portion Können, Ausdauer und dem nötigen Fachwissen in der Hinterhand eine so tolle Produktion hinbekommen. Wenn ich da an manche Soundkatastrophe gewisser Topseller denke...
Zeugnis dieser Arbeit liefern natürlich in erster Linie die Songs. Der Opener und Titelsong Mountain schleppt sich mächtig fett durch die dunkle Doom-Einöde, macht zwischendurch mal Halt und lässt ein Break drauf die Zügel los, was sämtlichen Saint Vitus-, Cathedral- und natürlich Sabbath-Fans richtig Spaß machen dürfte. Wer übrigens denkt, nach dem Gitarrensolo eine Orgel zu hören, schaue in die kurze Studio-Doku klick hinein und lasse sich eines Besseren belehren.
Besonderes Augenmerk sollte aber unbedingt auf die Gitarrenarbeit gelegt werden, denn die ist absolut hörenswert. Die Songs erhalten damit eine zusätzliche Dimension, die den Klangteppich eben um eine Lage fetter und greifbarer macht. Trotz aller schleppenden Heavyness durch die doppelten Riffattacken beweisen Stücke wie Lies and Deceit daß hörenswerter Doom sehr wohl mehr sein kann als man gemeinhin erwartet. Ein leicht psychedelischer Einschlag, der mich ein wenig an die späteren Soundgarden bzw. King's X erinnert, verpasst dem Monolith-Sound eine besondere Note und lässt mich daran zweifeln daß man dem traditionellen Doom auf Ewig frönen möchte. Ich bin der festen Überzeugung daß die Entwicklung der Band mit Mountain nicht abgeschlossen ist.
Meine Empfehlung lautet, den zweiten Song der Platte, Vultures, anzutesten. Die Nummer gibt ein hervorragendes Spiegelbild der Platte ab und stellt zusammen mit dem erwähnten Lies And Deceit meine beiden Favoriten.
Ich für meinen Teil werde mich dieser Tage um die Vinylausgabe eines selbst im MP3-Format schon fett klingenden Albums bemühen und empfehle Euch, mehrere Ohren zu riskieren. Es lohnt sich.
Bernd
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