Album : Paper Money
Spielzeit : 35:11 /
Veröffentlichung : 13.10.2017
Plattenfirma : RHINO
Homepage : www.ronniemontrose.com
Wertung : 7 von 10
Trackliste :
CD1
- Underground
- Connection
- The Dreamer
- Starliner
- I Got The Fire
- Spaceage Sacrifice
- We're Going Home
- Paper Money
CD2 Bonus Tracks:
KSAN Radio Session, Record Plant, Sausalito, CA - December 26, 1974
- Intro
- I Got The Fire
- Rock Candy
- Bad Motor Scooter
- Spaceage Sacrifice
- One And A Half
- Roll Over Beethoven
- Trouble
- Space Station #5
Wie erwähnt, es war der Wurm drin. Bassist Bill Church verließ die Band (um sich später Sammy Hagars' Soloprojekt anzuschließen) und wurde durch den Keyboarder und Bassisten Alan Fitzgerald ersetzt. Auch zwischen Hagar und Montrose schien die Chemie nicht mehr ganz zu stimmen, selbst wenn es kaum Hinweise auf Streitigkeiten oder Ähnliches gab, drifteten die beiden musikalisch auseinander. So gab Hagar Jahre später, nach Montroses' Tod, folgendes zu Protokoll: "We made one of the greatest hard rock/heavy metal albums of all time with that first Montrose album, and then he didn't want to do that anymore. "Nah, nah, we've got to have better songs, we've got to change our image, that kind of music is out".
Wie viele von Euch wissen, verließ Sammy Hagar die Band, bzw. wurde entlassen, jedoch nicht ohne die Arbeiten an Paper Money zu beenden. Produzent war erneut Ted Tempelman. Trotzdem, der phasenweise lasche Charakter der Platte war mit dem knackigen Debut kaum zu vergleichen. Mit dem Opener Underground der Soft-Rocker Chunky, Novi & Ernie und der Stones-Nummer Connection wurden zwei Cover an den Anfang der Platte platziert, doch vor allem die Umsetzung der beiden Songs fiel bei den meisten Fans gnadenlos durch, AOR wollten diese überhaupt nicht hören. Erst mit dem dritten Song, The Dreamer, kam ein wenig Härte auf, wenngleich auch diese Nummer wenig Drive hatte. Die Handbremse wurde dann doch noch gelöst, Starliner besticht durch eine wunderschöne Gitarrenarbeit und das Zusammenspiel aller Instrumente bis hin zum spacigen Keyboard. Was fehlt ist Hagars' Gesang, der instrumentale Song ist dennoch sehr gelungen.
Die zweite CD stellt den eigentlichen Mehrwert dieser Zusammenstellung, es knarzt und wummert von Anfang an und umso mehr wird klar, warum Paper Money nicht an das Debut anknüpfen konnte: Die Energie, die Montrose plötzlich live (ohne Publikum) in den Record Plant Studios entfachten, suchten die Fans auf der Platte weitestgehend vergeblich. Montrose hatte mit seinem Bedürfnis, den Sound der Band glatter zu bügeln, um ein größeres Publikum erreichen zu können, aufs falsche Pferd gesetzt. Mit gelockerter Handbremse, und bezeichnenderweise nur zwei Songs aus Paper Money zeigt die Band plötzlich enorme Spielfreude, Energie und einen bestens aufgelegten Sammy Hagar in der finalen Eruption Space Station #5. Hörenswert.
Bernd Fischer