Mittwoch, 8. November 2017

Eternal Flight - Retrofuture

Band: Eternal Flight
Album: Retrofuture
Spielzeit: 60:08 min.
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 17.11.2017
Homepage: https://de-de.facebook.com/ETERNALFLIGHT.BAND/


WERTUNG: 5,5 von 10


Tracklist:
1. Ante-dote
2. Poison
3. The Journey
4. Retrofuture
5. Nightmare King II
6. Machine God
7. Routine Of Darkness
8. Sinner
9. Danger Calling
10. Succubus
11. Labyrinth
12. Pandora's Box
13. Angels Of Violence


Ja, ich weiß, mit ETERNAL FLIGHT kommt nach COMMUNIC innerhalb kurzer Zeit die zweite Prog Metal Band hier zu einer Rezension. Doch ich muss gestehen, es war mal wieder an der Zeit für anspruchsvolleren Prog Metal, bei dem eben die Melodie nicht zu kurz kommt. Während COMMUNIC mich wieder vollauf überzeugen konnten, tun sich die Franzosen/Schweizer von ETERNAL FLIGHT um einiges härter. "Retrofuture" ist bereits das vierte Album der Band und man hört hier definitiv heraus, dass keine jungen unbedarften Burschen am Werk sind, sondern durchwegs erfahrene und gestandene Musiker. Allerdings kommt es mir schon komisch vor, dass mit Album Nummer 4 auch die vierte Plattenfirma am Start ist, nach z.B. Cruz Del Sur und Yesterrock hat sich nun Massacre Records dem Quintett angenommen. 


Nach einem kurzen unspektakulären Intro kann mich der Opener "Poison" mit seiner gelungenen Mischung aus US Power Metal und melodischen europäischen Einflüssen absolut überzeugen, fast als würde eine Chimäre aus SAVAGE GRACE, JUDAS PRIEST und HELLOWEEN auf der Bühne stehen. Der ruhige Beginn bei "The Journey" lässt ebenfalls großartiges erhoffen und man wird nicht enttäuscht. Messerscharfe Gitarrenriffs, eine druckvolle Produktion und abermals ein Ohrwurm-Refrain und ich bin geneigt über eine richtig geile Wertung nachzudenken. Doch dann folgt das große Aber - während das fast schon trashig anmutende "Retrofuture" noch in großen Teilen überzeugen kann, geht ETERNAL FLIGHT danach kompositorisch ziemlich die Luft aus. 

Beim fast neunminütigen "Nightmare King II" fange ich bei mancher Passage tatsächlich das Gähnen an. Das haben einfach progressive Metal Größen wie FATES WARNING oder die Götter von DREAM THEATER, um nur mal zwei zu nennen, alle schon tausend Mal besser hinbekommen. Gerade was die Songstruktur, den Spannungsaufbau und die überraschenden Breaks angeht. Denn der Break vorm bzw. nach dem Refrain wirkt einfach nur, als ob man zwei Songideen miteinander verknüpfen wollte, aber nicht wusste wie. Das folgende "Machine God" bietet dann wiederum nur Standardware und so richtig bleibt absolut nichts mehr bei mir hängen. Trotz vielfacher Versuche. Trauriger Tiefpunkt, das in meinen Ohren völlig inakzeptable "Danger Calling", das sich stark nach 80er Jahre Jungspund Metal, aber ohne den rauen Charme der damaligen Zeit, anhört. 

Lediglich das mit einer düsteren Atmosphäre im Midtempo Bereich gehaltene "Pandora's Box" lässt mich noch kurz aufhorchen, kann die Gesamtwertung aber nicht mehr völlig retten. "Retrofuture" ist mit 3 starken und 1 gutem Song bei über einer Stunde Spielzeit nicht zu einem Highlight geworden und bleibt im Mittelfeld stecken. Denn es ist zwar nichts so wirklich schlecht (außer "Danger Calling"), aber zuviel durchschnittliches und zu oft gehörtes tut einem Progressive Metal Album halt einfach nicht gut. Vielleicht klappt es beim fünften Anlauf. Unten habe ich euch noch das Video zu "Poison" hinzugefügt, dann habt ihr schon 1/3 des guten Materials gehört. 
 

Markus



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