Band : Project Mama Earth
Album : Mama Earth
Spielzeit : 30:11 Min.
Veröffentlichung : 10.11.2017
Plattenfirma : Provogue / Mascot Label Group
Homepage : www.mascotlabelgroup.com/project-mama-earth
Wertung : 6 von 10
Trackliste :
- Mama Earth
- Interlude 1
- Waterfall
- Interlude 2
- Spring
- Interlude 3
- What Would She Say ?
- Interlude 4
- Entanglement
- Interlude 5
- Breathe
Das Thema Ethno- bzw. Weltmusik ist hier im Rockingboy im Grunde nie eins gewesen und ob das Project Mama Earth mit gleichnamiger EP daran etwas ändern wird, wer weiß das schon. Die knapp 30-minütige Platte hat einen ganz speziellen Charme und wer von Euch mit der Sängerin Joss Stone etwas anfangen kann, wird ohnehin mal reinhören wollen. Immerhin verfügt die Britin, die bereits als 16-jährige mit ihren Soul Sessions für einigen Wirbel sorgte, über ein einprägsames, souliges Organ, weshalb sie von ihrem langjährigen Weggefährten und Schlagzeuger Jonathan Joseph, der das Project bereits 2013 ins Leben gerufen hat, um ihre Beteiligung gebeten wurde. “Ich war von Anfang an ein Joss Stone Fan und mit ihr zu arbeiten ist ein Segen für mich. Ich liefere die Rythmen und sie die Melodien...wie könnte ich da nein sagen, wenn sie mir ihre Zusammenarbeit anbietet ?"
Letztlich ist es aber nicht nur die Weltenbummlerin Joss Stone, die das Project Mama Earth hörenswert geprägt hat. Die Idee zur Verquickung afrikanischer Einflüsse mit westlichen Akkorden und Rythmen hatte Jonathan Joseph bereits vor Jahren. Die Umsetzung jedoch war eine riesige Aufgabe für alle, wie Bassist Étienne M'Bappé betont: "Es gab praktisch keine Vorbereitung und so war es eine echte Herausforderung, im Aufnahmestudio aufzutauchen und aus den kleinen Ideen, die Jonathan an seinem Schlagzeug hatte, etwas zu machen. Alles wurde just in diesem Moment geschaffen und das war eine Erfahrung, die unser aller Horizont erweitert hat. Es ist wie beim Kochen, Du öffnest den Kühlschrank und siehst was drin ist...daraus bereitest Du halt Deine Mahlzeit zu. Wir wollten all diese kreativen Momente einfangen, sobald einer von uns eine Idee hatte, verfolgten wir sie gemeinsam".
Die Verschmelzung der verschiedenen Welten nahm im Studio ihren zehn Tage dauernden Lauf, als Jonathan, Étienne, Jonathan Shorten (Keyboards) und Nitin Sawhney (Gitarre) anfingen, von kamerunischen Wurzeln geprägte Klänge miteinander zu verknüpfen. Diese uralten Tanzrythmen, Mangabeu und Bikutsi, sind beiderseits in die Platte eingeflossen, vermischten sich aber mit westlichen Rock-, Funk- und gar Jazzklängen und eben dem Soul von Joss Stone.
Ergebnis sind sechs Songs, die im völligen Gegensatz zu dem stehen, was hier sonst über den Tisch geht. Unterbrochen werden diese von sog. Interludien (Zwischenspielen), die ihre Grundlage ebenfalls im Afrikanischen haben. Die Musik strahlt vom Beginn an eine sehr entspannte und warme Atmosphäre aus und erinnert mich persönlich ein wenig an eine tanzbare Mischung aus Tony Childs zu ihrer Union-Zeit und Youssou N'Dour. Hörer, die häufiger in der Ethno-Musik unterwegs sind, werden vielleicht passendere Vergleiche zitieren können, dies sind meine persönlichen Eindrücke. Mich packt die Platte nicht wirklich, obwohl ich sie für eine gute Möglichkeit halte, den eigenen Horizont um neue Eindrück zu erweitern.
Die Verschmelzung der verschiedenen Welten nahm im Studio ihren zehn Tage dauernden Lauf, als Jonathan, Étienne, Jonathan Shorten (Keyboards) und Nitin Sawhney (Gitarre) anfingen, von kamerunischen Wurzeln geprägte Klänge miteinander zu verknüpfen. Diese uralten Tanzrythmen, Mangabeu und Bikutsi, sind beiderseits in die Platte eingeflossen, vermischten sich aber mit westlichen Rock-, Funk- und gar Jazzklängen und eben dem Soul von Joss Stone.
Wer also Zeit für eine halbstündige Reise ins ferne Afrika hat und Bock auf ein spannendes musikalisches Abenteuer, sollte sich Mama Earth besorgen. Beinharte Rock-Fans ohne Lust auf Firlefanz jeglicher Art werden hier eher müde lächeln...
Bernd Fischer
Bernd Fischer
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