Donnerstag, 17. Dezember 2015

Fleetwood Mac - Tusk 3-CD Expanded Edition



Band : Fleetwood Mac
Album : Tusk
Spielzeit : 234:50 Min.
Plattenfirma : Warner Brothers

Veröffentlichung : 4.12.2015 (19.10.1979)
Homepage : www.fleetwoodmac.com

Wertung : 8 von 10

Trackliste :

CD1: 
Tusk (Original Album 2015 Remaster) 77:29 Min.


01. Over & Over
02. The Ledge
03. Think About Me
04. Save Me A Place
05. Sara
06. What Makes You Think You’re The One
07. Storms
08. That’s All For Everyone
09. Not That Funny
10. Sisters Of The Moon
11. Angel
12. That’s Enough For Me
13. Brown Eyes
14. Never Make Me Cry
15. I Know I’m Not Wrong
16. Honey Hi
17. Beautiful Child
18. Walk A Thin Line
19. Tusk
20. Never Forget

CD2: 
Singles, Outtakes, Sessions 77:37 Min.

01. Think About Me (Single Remix)
02. That’s All For Everyone (Remix)
03. Sisters Of The Moon (Remix)
04. Not That Funny (Single Remix)
05. Sara (Single Edit)
06. Walk A Thin Line (Song #3 – 03/13/79)
07. Honey Hi (Alternate Version – 10/18/78)
08. Storms (Alternate Version – 11/30/78)
09. Save Me A Place* (2nd Version – 10/10/78)
10. Never Make Me Cry (Version – 04/17/79)
11. Out On The Road (aka “That’s Enough For Me” – Demo – 12/19/78)*
12. I Know I’m Not Wrong – Lindsey’s Song #1 (Demo)
13. I Know I’m Not Wrong* (10/10/78 Version)
14. I Know I’m Not Wrong* (11/3/78 Version)
15. I Know I’m Not Wrong* (4/25/79 Version)
16. I Know I’m Not Wrong* (8/13/79 Version)
17. I Know I’m Not Wrong* (1/23/79 Version)
18. Tusk (Demo – 01/15/79)*
19. Tusk Stage Riff (Demo – 01/30/79)*
20. Tusk (Outtake Track – 02/01/79)*
21. Tusk (Outtake Mix – 01/23/79)*
22. Tusk (USC Version – 06/04/79)*

CD3: 
The Alternate Tusk 79:44 Min.


01. Over & Over (04/02/79)*
02. The Ledge (03/13/79)
03. Think About Me (02/18/79)*
04. Save Me A Place (10/18/78)*
05. Sara (03/10/79)
06. What Makes You Think You’re The One (02/24/79)*
07. Storms (06/02/79)*
08. That’s All For Everyone (10/20/78)*
09. Not That Funny (05/19/79)*
10. Sisters Of The Moon (11/12/78)
11. Angel (04/02/79)*
12. That’s Enough For Me (09/29/78)*
13. Brown Eyes (with Lindsey & Peter Green, 09/20/78)*
14. Never Make Me Cry (02/08/79)*
15. I Know I’m Not Wrong (11/02/78)*
16. Honey Hi (10/11/78)*
17. Beautiful Child (10/09/78)*
18. Walk A Thin Line (04/06/79)*
19. Tusk (07/19/79)*
20. Never Forget (06/29/78)* 

*previously unreleased


Es gibt Alben, die sich irgendwann ins Hirn einnisten und ums Verrecken nicht mehr weichen wollen. Packende Melodien, geile Riffs, betörende Stimmen, tolle Kompositionen, was auch immer sie ausmacht...
Und sie alle haben eines gemeinsam: Sie packen ihre Hörer emotional, sie sind auf die eine oder andere Weise einzigartig, je nach Sichtweise. Einige bleiben ein Leben lang, manche ziehen auch nur vorbei...aber sie finden ihre Hörer und werden in Herzen geschlossen. 

Eines dieser Herz-Alben ist Tusk von Fleetwood Mac, welches ich seit Jahren als Doppel-LP im Regal stehen habe. Die Platte hat mich weit vor allen anderen Scheiben der 1967 gegründeten Band erobert und wird jetzt, glänzend remastert und randvoll mit Bonusmaterial, zum wiederholten Mal auf den Markt geworfen. In meinem Fall liegt die 3CD-Version mit 42 !!! Bonustiteln vor.

Tusk spaltete bereits in der Entstehungsphase die Lager. Die Plattenfirma griff mit 1 Million US-$ verdammt tief in die Firmenkasse und machte die Platte damit zum bis dahin teuersten Album aller Zeiten. Der Nachfolger des Millionensellers Rumours sollte bitteschön mindestens ebenso erfolgreich werden wie sein Vorgänger. Lindsey Buckingham (Gitarre und Gesang) jedoch ahnte Böses und verweigerte sich zumindest mit den eigenen Kompositionen diesem Vorhaben. Ergebnis ist ein Album, dem die nahezu perverse Hitdichte des Vorgängers fehlt, dafür aber mit nachhaltigem Tiefgang glänzt. Die unterschiedlichen Kompositionen von Stevie Nicks, Christine McVie und eben Lindsey Buckingham fallen denn auch höchst unterschiedlich aus und verleihen Tusk diesen unwiderstehlichen Charme, der auch 36 Jahre später begeistern kann.

Drei Songwriter, drei Solisten am Mikrofon, drei Charaktere. Nicht zu vergessen das Fundament der Band, Mick Fleetwood am Schlagzeug und John McVie am Bass. So entstand ab dem Sommer 1978 eines der eingängigsten Alben der Rockgeschichte, welches sich im Zeitalter des Punk zumindest teilweise den Mechanismen der Plattenkonzerne widersetzte. 
Tusk enthält melancholische Momente, hauptsächlich aus der Feder von Christine McVie, die ihre Songs vorträgt als stünde der Weltuntergang nahe. Der langsame Opener Over&Over stellt auf beeindruckende Weise klar, wie Eingängigkeit und Trübsaal miteinander vertont gehören. Ob die Trennung von John McVie oder ihre neue Liebe, Dennis Wilson (Beach Boys) hierbei eine Rolle spielte, wer weiss. Neben weiteren Highlights wie Brown Eyes und Never Forget steuert Christine McVie insgesamt sechs Stücke bei. 



Auf der anderen Seite die zierliche und geheimnisvolle Stevie Nicks. Der betörenden Schönheit wurde jahrelang eine Nähe zum Wicca-Kult nachgesagt, was sich natürlich als Mumpitz herausstellte. Sämtliche ihrer fünf Songs strahlen zwar durch ihren spröden, zurückhaltenden Gesangsstil, fallen aber im direkten Vergleich mit der Kollegin meiner Meinung nach ein wenig ins Hintertreffen. Dennoch, Nicks' Kompositionen bilden einen wichtigen, weil ruhigen Gegenpol zu Lindsey Buckinghams Songs. Insbesondere der Single-Hit Sara sei erwähnt, doch mein Favorit aus ihrer Feder ist das sehr emotional-ergreifende Beautiful Child, in dem sie offensichtlich ihre Affäre mit Mick Fleetwood besingt.

Lindsey Buckingham zeichnet verantwortlich für den einzigen Langweiler der Platte. Save Me A Place wirkt mit seiner schleppend-monotonen Eintönigkeit wie ein Song, der bei kürzerer Albumlänge wohl eher weggefallen wäre. Ansonsten ist der Anteil des genialen Songwriters kaum hoch genug zu bewerten. Seine neun Songs sind gut verteilt auf Tusk untergebracht und liefert vom knackigen Ohrwurm What Makes You Think You're The One bis zum zweiten Single-Hit der Platte, Tusk noch einen Grund, die Scheibe zu mögen. Buckingham versteht es wie kaum ein zweiter, zuckersüße Melodien mit straffen Arrangements zu versehen. Not That Funny mag dafür als Paradebeispiel herhalten, der stampfende Rhythmus und der kindlich-naive Text der Nummer, gepaart mit Buckinghams heller Gesangsstimme und McVies heiteren Synthesizereinlagen gaukeln Lockerheit vor, doch wird auch hier eine Beziehungskiste besungen. Buckingham war mit Stevie Nicks liiert, bevor diese mit Mick Fleetwood flirtete...was Buckingham sicher nicht lustig fand. Wen's interessiert.

Sämtliche Bonustitel, die auf zwei weitere CDs verteilt wurden, sind interessant und für Leute, die die bekannten Songs gerne mal im unfertigen oder für Singleauskopplungen editierten Zustand hören möchten, lohnenswert. Ich habe auf diese Beilagen nie besonderen Wert gelegt und sehe darin keinen Mehrwert. Value for Money ist das Ganze dennoch und wem das noch nicht reicht, kann sogar auf eine 5CD DeLuxe Version zurückgreifen...

Ich bin mit dem klanglich hervorragend umgesetzten Ziel, Tusk im modernen Soundgewand anzubieten, super zufrieden. Erstens ist das Album, CD sei Dank, nun in voller Länge am Stück hörbar und zweitens hat die Überarbeitung einen sehr transparenten Klang und räumliche Breite gebracht. Mir hat es einen Riesenspaß gemacht, mit der CD noch einmal neue Details  zu entdecken. Ausserdem hat meine alte LP im Laufe der Jahre manche Abtastung erdulden müssen und darf nun ihren Alters-Ehrenplatz in meinem Plattenregal geniessen... 

Bernd

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Fleetwood Mac - "Sara" Live Version Audio Stream

FLEETWOOD MAC - bislang unveröffentlichte 8 Minuten-Live-Version von "Sara" im Audiostream


Es ist eine dieser typischen FLEETWOOD MAC-Uptempo-Balladen, deren Metier Stevie Nicks meisterhaft beherrscht. Als "Sara" 1979 als Auskopplung zum Album "Tusk" erschien, katapultierte es sich für drei Wochen auf Platz 7 der US-Charts und erreichte sogar Platz 2 in Kanada. In der Album-Version knapp sechseinhalb Minuten lang, wurde es für den Single-Edit seinerzeit auf etwa viereinhalb Minuten gekürzt. Die vorliegende Live-Version, die im August 1980 in Tucson während der Tusk Tour entstand, bringt es auf satte acht Minuten und präsentiert FLEETWOOD MAC zudem als großartige Live-Band.

Fleetwood Mac "Sara - Live Version" from "Tusk" Re-Issue Edition Audio-Stream
Die Aufnahme schlummerte bis heute in den umfangreichen Archiven FLEETWOOD MACs und wird ab dem 4. Dezember zum ersten Mal auf der opulent ausgestatteten DELUXE-Ausgabe von "Tusk" erhältlich sein. Das Gesamtpaket besteht aus 5 CDs, 1 DVD und 2 Vinyl-Alben und enthält das komplette remasterte Album Tusk, eine aus Demos zusammengesetzte alternative Fassung von Tusk, zwei Live-CDs, von denen auch Sara stammt, einer CD mit Singles und Outtakes und dem remasterten Original auf Doppel-Vinyl sowie dem gesamten Album im 5.1 Surround Sound-Mix. Eine abgespeckte Expanded-Version von "Tusk" besteht aus drei CDs: dem remasterten Album, dem alternativen Album und einer CD mit 21 Outtakes.

Montag, 30. November 2015

The Gloria Story - Greetings From Electric Wasteland





Band: The Gloria Story
Album: Greetings From Electric Wasteland
Spielzeit: 41:27 min.
Plattenfirma: Wild Kingdom Records/ Rough Trade
Veröffentlichung: 27.11.2015
Homepage: www.thegloriastory.com


Wertung: 7,5 von 10



Tracklist:

01. BEAST OF A NORTHERN LIGHT
02. BANG BANG (PULL THE TRIGGER)
03. LOOK LEFT, WALK RIGHT
04. WHITEMAN BLUES
05. CARDINAL SIN
06. ROADTRIP
07. ELECTRIC WASTELAND
08. CRUSTY PIE
09. DOWN TO THE LIQUOR STORE
10. HOLD ME TONIGHT
11. I WOULD DIE (IF YOU WANTED)
12. THUNDERCHILD

THE GLORIA STORY sind in Schweden längst keine Unbekannten mehr und auch im restlichen Europa kommt die Mischung aus Classic Party Rock mit starker 70s Schlagseite und ein bisschen Punk Attitüde immer besser an. Ich wurde bereits mit dem Debüt 2011 "Shades Of White" auf die Truppe um Sänger Filip Rapp aufmerksam. Doch damals fand ich noch viele Haare in der Rocksuppe. Zwei Jahre später stand "Born To Lose" in den Läden und ich hab ehrlich nur kurz reingehört und dann wieder beiseite gelegt. Das musste ich jetzt aber ändern. Und so habe ich dem neuen Werk viel viel mehr Zeit gewidmet. 


Woran mich THE GLORIA STORY erinnern? An eine punkige Mischung aus THE SWEET und frühen KISS mit einem Hauch GARY GLITTER. Schon der Opener "Beast From The Northern Light" geht voll auf die Zwölf und macht richtig Spaß. Lässig hingerockt mit einem mehr als nur ordentlichen Refrain. Allerdings fehlt mir persönlich bei Sänger Filip Rapp ein wenig das Talent und Stimmvolumen. Manchmal klingt er ein wenig dünn. Da die Scheibe aber schon so produziert wurde, als ob alles live analog im Studio eingespielt wurde, macht das nicht ganz so viel aus. Die Atmosphäre und Stimmung passt einfach. "Bang Bang (Pull The Trigger)" haut in dieselbe Kerbe ehe bei "Look Left, Walk Right" das Gaspedal etwas gedrosselt wird und mich ein Hauch ACDC umweht.

Dann folgt mit "White Man Blues" ein reiner klassischer Rock N Roll Song, der für mich zu den Highlights auf dem Album gehört, allein diese herrliche Bassline ist bestes Entertainment. Wenn dieser Song nicht live zu einer absoluten Granate wird, habe ich keine Ahnung von Musik, hihi. Mit "Cardinal Sin" und "Roadtrip" folgen zwei Stücke, die ich eher im Mittelmaß ansiedeln muss. Ganz anders beim Titelsong, allerdings muss ich gestehen, dass mich die Songs nicht mehr ganz so in den Bann ziehen (jedenfalls nach dem 20. Hören). Manches kommt mir einfach viel zu bekannt vor. 

Zum Glück kommen mit dem locker flockigen "Down To The Liquor Store" und dem stark nach vorne rockenden "I Would Die (If You Wanted)" noch zwei richtig starke Rocker gegen Ende. Alles in allem sind die knapp über 40 Minuten eine spaßige Angelegenheit und machen Lust darauf THE GLORIA STORY live auf einem der im Dezember stattfindenden Clubkonzerte in Deutschland zu erleben.

Markus


 

Freitag, 27. November 2015

Diviner - Fallen Empires


Band: Diviner
Album: Fallen Empires
Spielzeit: 51:11 min.
Plattenfirma: Ulterium Records
Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: http://divinerband.com/

Wertung: 9 von 10

Tracklist:

01. Fallen Empires
02. Kingdom Come
03. Evilizer
04. Riders From The East
05. The Legend Goes On
06. Come Into My Glory
07. Seven Gates
08. The Shadow And The Dark
09. Sacred War
10. Out In The Abyss

Wer von euch hat mal wieder Lust auf eine ordentliche Packung traditionellem Power-/Heavy Metal, der seinen Vorbildern wie MANOWAR, ICED EARTH oder JUDAS PRIEST nicht nur huldigt, sondern etwas frischen Wind ins Genre bringt. Denn mit dezenten Thrash Einflüssen erinnern die Griechen manchmal auch an MORGANA LEFAY oder PRIMAL FEAR. Natürlich erfinden die erfahrenen Recken um Sänger Yiannis Papanikolaou (Ex-INNERWISH) nichts neu, aber die Spielfreude sprüht förmlich aus den Boxen. Und manch etablierter Act darf sich auf Grund der songwriterischen Qualitäten DIVINERS nicht nur wegen der Jahreszeit warm anziehen. 


Fett produziert knallt bereits der Opener und Titeltrack mit obligatorischen Double-Bass Attacken und einem ordentlichen Groove aus den Boxen. Gut, der Refrain benötigt einige Hördurchgänge, bis er zündet, dann aber bleibt der Song umso nachhaltiger hängen. Der folgende Midtempo Stampfer "Kingdom Come" trifft anschließend meinen Geschmack wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Dieser Song hat eine eingebaute Headbanggarantie und einen wunderbar melodischen Refrain, der aber trotzdem mit genügend Power ausgezeichnet ist. Hervorragend! JUDAS PRIEST Jünger dürfen dann bei "Evilizer" aufhorchen, hätte auch gut auf einer deren Platten auftauchen können. Ja, die Mischung aus US Metal Einflüssen und klassischem europäischen Heavy Metal bringen DIVINER wirklich auf den Punkt. "Riders From The East" benötigte bei mir mehrere Durchläufe, um zumindest zu gefallen. War mir dann doch etwas zu eintönig. "The Legend Goes On" weist eindeutig MANOWAR DNA auf (mich nerven Huu-Haa-Gesänge ehrlich ein wenig) und ich fühle mich andererseits an glorreiche Zeiten erinnert. Passend dazu kracht mit "Come Into My Glory" nun ICED EARTH aus den Speakern und lässt eine wohlige Gänsehaut über meinen Rücken streichen. Das Video dazu habe ich euch unten angehängt. Dann könnt ihr euch selbst ein Bild machen und müsst nicht meinen Worten glauben. 

Wisst ihr was noch echt geil an diesem Album ist? Es gibt keinerlei Füller, denn jeder der 10 Songs hat seine Momente. Welcher der etablierten Acts (insbesondere MANOWAR) kann dies von seinen letzten Alben behaupten? Nicht einmal das abschließende fast siebenminütige "Out In The Abyss" wird langweilig, nein DIVINER schaffen es über 50 Minuten einen Spannungsbogen aufzubauen, aus dem sie einen erst danach wieder entlassen. Für mich definitiv das Debüt des Jahres 2015 im traditionellen Metal Bereich. Nun fehlen nur ein paar Tour Dates in good old Germany!

Markus


 

Montag, 23. November 2015

Queen - A Night At The Odeon - Hammersmith 1975

Band: Queen
Album: A Night At The Odeon - Hammersmith 1975 (Cd & SD BluRay)
Spielzeit:      73:11 (CD)/ ca. 100 min  (DVD)

Plattenfirma: Virgin/Universal  
Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: queenonline.com





Wertung: 
Zeitloses Live-Dokument in atemberaubender 
Bild- und Tonqualität




Tracklist:

1. Now I'm Here
2. Ogre Battle
3. White Queen (As It Began)
4. Bohemian Rhapsody
5. Killer Queen
6. The March Of The Black Queen
7. Bohemian Rhapsody (Reprise)
8. Bring Back That Leroy Brown
9. Brighton Rock
10. Guitar Solo
11. Son And Daughter
12. Keep Yourself Alive
13. Liar
14. In The Lap Of The Gods... Revisited
15. Big Spender
16. Jailhouse Rock Medley
17. Seven Seas Of Rhye *
18. See What A Fool I've Been *
19. God Save The Queen

 * nur CD

BluRay Bonusmaterial:
Live in Japan '75
Looking Back At The Odeon (Interview) 




Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft geht es weiter mit den Queen-Live-Archiv-Vveröffentlichungen. Diesmal ist ein Konzert an der Reihe, welches sicher am allerhäufigsten überhaupt auf Bootlegs erhältlich war, und zwar das Weihnachtskonzert 1975 aus dem ehrwürdigen Hammersmith Odeon in London.
Queen hatten gerade Bohemian Rhapsody veröffentlicht und gingen langsam durch die Decke und "A Night At The Opera" (das bis dato teuerste Album überhaupt) stand in den Startlöchern, es der Single gleichzutun. 

Optisch weit entfernt von den 80er Queen (also kein "Schnurrbart-Freddie") legten die Fantastischen Vier (nein NICHT die Sprachmusikanten) los wie Derwische mit "Now I'm here" und ordentlich Pyrounterstützung.
Der Sound ist schlichtweg fantastisch. Man konnte da zwar  sicherlich auf gute Bänder der damaligen Radioaufnahmen zurückgreifen, aber was man  noch rausgeholt hat im Vergleich zu den wie oben angesprochen in Hülle und Fülle kursierenden Bootlegs ist schon atemberaubend.

Und auch das Bild kann sich sehen lassen. Unfassbare 40 Jahre als ist das Material. Klar, dass da kein HD zu erwarten ist (die BluRay ist eine sog. "SD-BluRay") aber das Bild ist ebenfalls nachbearbeitet worden und steht dem Sound kaum nach.

So kommt man in den Genuss eines frühen 70er Jahre Konzerts der Band, als die richtigen Megahits noch eher rarer gesäht waren und so zwangsläufig auf die (eh meist besseren) Albumtracks zurückgegriffen werden musste. Das war später, als man zur Jukebox -Hitmaschine mutierte, dann leider nicht mehr drin. Alle Zuschauer, die Queen damals live erlebt haben sind schlichtweg zu beneiden. Bereits damals war klar, dass diese Truppe sich gewaltig vom Otto-Normal-Rockmusikanten unterschied. Sei es die filigrane Gitarre von Brian May, der hier wieder sein über die Jahre hinweg immer weiterentwickeltes "Brighton Rock" - Gitarrensolo anstimmt, über Roger Taylors Powerdrumming, dem bis heute sträflich unterbewerteten Bassisten John Deacon und natürlich dem besten Frontman aller Zeiten, Freddie Mercury.

Aufgrund der Tatsache, dass das Konzert damals (ja tatsächlich am 24.12.1975!)im TV live übertragen wurde und nach 60 Minuten Schluss war, ist es um einiges kürzer als eine Queen -Show in der üblichen Länge. Zudem fehlen als Bildmaterial leider "Seven Seas Of Rhye" und "See What A Fool I've Been", da waren die Kameras damals schon aus, aber zum Glück liefen die Bandmaschinen weiterhin mit und man kann diese zwei Juwelen zumindest noch auf CD über die Heimanlage geniessen.

Die Setlist überschneidet sich zwar ziemlich mit dem Rainbow-Mitschnitt, der 2014 erschien und außer "BoRhap" gibts leider (außer dem Outro "God Save The Queen") keine weiteren Stücke von "A Night At the Opera", aber das stört den Kunstgenuß nicht im geringsten.

Das Bonusmaterial beschränkt sich auf ein gut 20minütiges Interview vom damaligen Präsentator der Liveshow, Bob Harris, mit Brian May und Roger Taylor. Dieses scheint bislang unveröffentlicht zu sein aber auch schon ein paar Jahr auf dem Buckel zu haben, denn Brian May trägt da seine Haare noch gefärbt im Gegensatz zum Grau heutzutage. Wahrscheinlich war die Veröffentlichung bereits länger geplant und das Interview deswegen schon früher gedreht. Zusätzlich gibt es noch drei Songs in etwas "rauher" Qualität von der 1975er Japan-Tour aus dem Budokan in Tokyo.
 

Zu den wenigen "Ärgernissen" der Veröffentlichungen zähle ich (einmal mehr) die Covergestaltung: Im Gegensatz zum Inhalt wirkt dies doch sehr billig gemacht, einfach  mit Photoshop noch Freddie dazugeklatscht und fertig. Viel besser ist da die Menugestaltung der BluRay gelungen, da hätte man sich ein Beispiel nehmen sollen. Und die wievielte Veröffentlichung ist dies nun, bei der nur Freddie alleine auf dem Cover zu sehen ist ? Er war sicher das Aushängeschild, aber Queen hatte vier Mitglieder und Brian May und Roger Taylor werden ja bei ihren heutzutage eher zweifelhaften Live-Aktivitäten nicht müde zu sagen, dass der Name "Queen" beibehalten werden kann, da sie ja auch Queen sind bzw. waren. Nun ja.....

Ebenfalls etwas ärgerlich an der ansonsten guten Booklet-Aufmachung ist das etwas hakelig- knappe Digipack, bei dem man das (anders als das Cover gestaltete) Booklet mit vielen raren Schwarzweiss-Fotos mühsam rauspulen muss und so leicht die Verpackung einreisst.




 
Das ganze Set gibt es in folgenden Formaten:

CD, DVD, SD Blu-ray, CD+DVD (BluRay)-Digipack, Doppel-Lp und digital-only  sowie als ziemlich überteuertes Super Deluxe Box Set mit ein paar Extras wie Buch und sonstigem Schnick-Schnack. Somit ist wiederum für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.

Essentiell für qualitätsbewußte Rockmusikkonsumenten.



Martin



 

Sonntag, 22. November 2015

Girlschool - Guilty As Sin


Band: Girlschool
Album: Guilty As Sin
Spielzeit:  34:53 min.
Plattenfirma: UDR Music
Veröffentlichung: 13.11.2015
Homepage: www.girlschoolband.com


WERTUNG: 6,5 von 10


Tracklist:
1. Come The Revolution
2. Take It Like A Band
3. Guilty As Sin
4. Treasure
5. Awkward Position
6. Staying Alive
7. Perfect Storm
8. Painful
9. Night Before
10. Everybody Loves (Saturday Night)


Als eine der dienstältesten All-Girl Bands im Rock Business kommen die nicht abergläubischen Engländerinnen von GIRLSCHOOL am 13.11. mit Ihrem dreizehnten Album von der Insel auf unseren Kontinent. Bisher konnten mich die Mädels nie hundertprozentig überzeugen, standen aber immer für ordentliche Alben. Und um es vorweg zu nehmen, daran ändert auch das aktuelle Album nichts. Schließlich wurde mit "Come The Revolution" ein guter Einstieg gewählt, der gekonnt zwischen Classic Rock und punkigen drei-Akkorde Hardrock pendelt. Da der Refrain aber von Anfang an zündet, habe ich nicht viel auszusetzen. "Take It Like A Band" dürfte dann allen MOTÖRHEAD Jüngern mehr als nur gefallen. Dass Lemmy die Band mag, müsste mittlerweile bekannt sein, mit diesem Song huldigen GIRLSCHOOL dem guten. 


Beim Titeltrack muss ich gestehen, dass mir die immer gleichen Wiederholungen des immer gleichen Standard-Riff nach dem siebten oder achten Durchgang gewaltig auf den Zeiger gehen. Und damit komme ich auch zu meinem bisherigen größten Kritikpunkt. GIRLSCHOOL kann man echt nicht als kreativste Band der Welt bezeichnen, mir persönlich sind aber viele Songs viel zu einfach nach Schema F aufgebaut und so schleicht sich immer wieder das Gefühl ein, ich hätte den Song schon mal irgendwo gehört. Was ich definitiv schon gehört habe, ist Song Nummer 6. Richtig, GIRLSCHOOL covern den Discohit schlechthin "Staying Alive" von den BEE GEES. Und das geht leider voll in die Hose. Allein für diesen Quark muss ich ehrlich schon einen halben Punkt abziehen, einen weiteren darf ich für den Abschlussfüller "Everybody Loves (Saturday Night)" abziehen, was für ein langweiliger Stuss auf Dauerrotation! Und das, um wenigstens 35 Minuten Spielzeit für das Album herauszuquetschen. Ok, bei der limited Edition bekommt ihr noch 2 Bonussongs, die mir aber nicht vorliegen. Doch Value for Money sieht anders aus. Ich könnte natürlich echt darüber weg sehen, wenn man 35 Minuten only Killer Songs hat, haben die Ladies aber nicht.

Neben den ersten beiden Stücken kann mich lediglich das lässig hingerotzte/hingerockte "Treasure" überraschen und vollends überzeugen. Als weiteren guten Song möchte ich noch "Painful" bezeichnen, wenn man den simplen Songaufbau und die teilweise Vorhersehbarkeit der Stücke außer Acht lässt. Schade, da haben mich andere Bands schon ganz anders mit drei Akkorden begeistert. Und doch kann ich trotz aller Kritik noch 6,5 Punkte ziehen, denn mit immerhin 4 richtig guten Songs könnten GIRLSCHOOL zumindest live gemixt mit ein paar Klassikern vom "Hit And Run" Album auf der Tour mit MOTÖRHEAD und SAXON für Stimmung sorgen.

Markus


 

Mittwoch, 18. November 2015

The Who - Live At Hyde Park (DVD)

Band: The Who
Album: Live In Hyde Park
Spielzeit: ca. 150 min.
Plattenfirma: Universal

Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: thewho.com



Wertung: 

Oldies but Goodies - immer noch absolut konkurrenzfähig! 



Tracklist:

 1) I Can't Explain
  2) Who Are You
  3) The Kids Are Alright
  4) Pictures Of Lily
  5) I Can See For Miles
  6) My Generation
  7) Behind Blue Eyes
  8) Bargain
  9) Join Together
 10) You Better You Bet
 11) I m One
 12) Love Reign O' er Me
 13) Eminence Front
 14) Amazing Journey / Sparks
 15) Pinball Wizard
 16) See Me, Feel Me / Listening To You
 17) Baba O' Riley
 18) Won't Get Fooled Again




Unfassbare 50 Jahre bestehen The Who mittlerweile. Mittlerweile sind durch das Ableben von Keith Moon sowie John Entwhistle  bekanntlich ja "nur" noch Roger Daltrey und Pete Townsend die Hauptprotagonisten der Truppe. Natürlich gab es lange Pausen und The Who standen bereits mehrfach vor dem Aus oder kündigten Abschiedstouren an. Nichtsdestotrotz stehen sie weiterhin auch anno 2015 auf den Bretternm, die die Welt bedeuten.

Bei Ansicht des im DVD-Format vorliegenden Konzerts zum 50jährigen Jubiläum aus dem Hyde Park muss man froh sein, dass sich die beiden noch nicht aufs Rententeil zurückgezogen haben. Beide haben bereits einen "7"er vor Ihrem Alter stehen, sind aber dennoch fit wie ein Turnschuh und sowohl die Stimme von Herrn Daltrey als auch Meister Townshends Gitarrenkünste sind immer noch über alle Zweifel erhaben.

Der Output an Studioalben ist bei The Who durchaus übersichtlich. Auf ganze 11 Studioalben hat man es gebracht. Die Anzahl an Compilations und Live-Alben ist dagegen kaum mehr zu zählen. Auch "Live in Hyde Park" gibt es  allen möglichen Fassungen. DVD und Bluray, als Doppel CD oder als Deluxe-Box-Set mit großformatigem Buch.

Die DVD macht auf jeden Fall Spass. Angefangen vom äußeren Rahmen, einem herrlichen Spmmertag bei bestem Wetter bis hin zum top abgemischten Sound und einer Setliste, die an sich keine Wünsche offen lässt. 
Sicherlich werden die Die-Hards bemängeln, dass hier weitgehend nur die bekanntesten Who-Songs zum Tragen kommen und nicht so oft gespielte Tracks wie "Eminence Front" vom eher verschmähten "It's Hard"-Opus eher die Ausnahme darstellen. Aber mal ehrlich - wer würde freiwillig zugunsten einer obskuren B-Seite auf Klassiker wie "My Generation", "I Can See For Miles" oder meinen persönlichen Liebling "You better You Bet"  verzichten? Sicherlich die Wenigsten. 

Je später der Abend (die Band fängt bereits bei Tageslicht an, was sicherlich dem strengen "curfew" im Hydepark geschuldet ist, dessen zeitliche Überschreitung horrendes Geld kostet (wer erinnert sich nicht an Bruce Springsteens Auftritt von vor ein paar Jahren, als ihm der Saft abgedreht wurde), umso klassischer werden die Songs. 

Anfangs dominiert das eher schlichte Bühnenbild, welches insbesondere durch die beiden riesigen Bäume beeindruckt. Später bei Dunkelheit kommen die drei riesigen Leinwände umso besser zur Geltung, die dann mit gelungenen Videosequenzen, unter anderem auch mit Moon und Entwhistle beeindrucken.



Die absoluten Highlights stellen wie so oft die Quadrophenia und Tommy-Tracks dar. "Pinball Wizard" oder "See Me, Feel Me" werden einem wohl nie langweilig werden, vor allem, wenn sie so frisch dargeboten werden wie von unseren rüstigen Altrockern.

Selbst der berühmte Schrei bei "Won't Get Fooled Again" sitzt noch ziemlich gut und so vergehen die gut zwei Stunden der DVD wie im Fluge und man bekommt sofort Lust und Laune darauf, einmal wieder eine alte Who-CD aufzulegen. Das Bonusmaterial besteht zwar lediglich aus dem seltsamerweise aus dem Hauptkonzert herausgeschnittenen "The Seeker"  und ansonsten nur noch aus drei mehr oder minder gelungenen, mit den Live Versionen von  "You Better You Bet" und  "The Kids Are Alright"untermalten Videocollagen/Shortclips sowie einen Clip zu "Squeeze Box". Wer bis zum Abspann durchhält, der bekommt noch einen Rausschmeisser von Iggy Pop geboten. Witzig!



Die geplante grössere Tour von The Who zum fünfzigsten wurde ja aufgrund einer ernsthaften Meningitis-Erkrankung von Roger Daltrey auf das nächste Frühjahr verschoben. Bleibt zu hoffen, dass nach längerer Who-freier Zeit einmal wieder ein paar Konzerte für Deutschland herausspringen werden. Derzeit sieht es leider nicht ganz so danach aus, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

"Live in Hyde Park"  ist jedenfalls die beste Werbung dafür.


Martin