Samstag, 11. Juni 2016

Motörhead - Clean Your Clock (CD & DVD)

Band: Motörhead
Album: Clean Your Clock
Spielzeit: ca. 68min (CD)
Plattenfirma: UDR/Warner

Veröffentlichung: 10.06.2016
Homepage: www.imotorhead.com




Wertung: Historisches Dokument wenn auch traurig


Tracklist:

01. Bomber
02. Stay Clean
03. Metropolis
04. When The Sky Comes Looking For You
05. Over The Top

06. Guitar Solo 
07. The Chase Is Better Than The Catch
08. Lost Woman Blues

09. Rock It
10. Orgasmatron

11. Doctor Rock
12. Just ‘Cos You Got The Power
13. No Class 

14. Ace Of Spades
15. Whorehouse Blues

16. Overkill


Lemmy ist tot-lang lebe Lemmy. Und schon geht das Resteverwerten an könnte man mit spitzer Zunge behaupten. Das Jahr 2016 (Lemmy war ja leider schon 2015 dran) zeigt deutlich, dass auch die Legenden nicht unsterblich sind, denn die prominenten Todesfälle im Musikbereich sind heuer schon sehr heftig.
Ob es nun unbedingt angezeigt ist, eines der letzten Motörheadkonzerte aufgenommen 5 Wochen vor seinem Tod in Bild und Ton zu veröffentlichen soll nun nicht von mir moralisch bewertet werden. Fakt ist dass Lemmy todkrank gezeichnet sein Dng durchzieht und sicher nicht mehr die Energie an den Tag legt, wie zu seinen fitteren Zeiten. Aber auch das war klar. Ebenso wie die Tatsache dass man die alten Gassenhauer zu hören bekommt wegen denen jeder zu einem Motörheadkonzert pilgert.
Angereichert mit einigen Stücken des letzten Studioalbums bekommt der Fan ein kurzweiliges Livedokument vorgesetzt, dass sicherlich seine Daseinsberechtigung hat. Geplant war es ja noch zu Lebzeiten. Und sowohl Bild (der DVD) als auch Sound sind über alle Zweifel erhaben, und das obwohl das Konzert im soundmäßig eher berüchtigten Zenith in München mitgeschnitten wurde, wo schlechter, blecherner Sound aufgrund des Zuschnitts der Fabrikhalle regelmäßig an der Tagesordnung ist.
Zu den Songs muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Ein Klassiker reiht sich an den nächsten und auch ein paar spärliche neuere Songs werden eingestreut.

Lemmy war 5 Wochen nach diesen Konzert tot und zwangsläufig ist es ihm natürlich anzuhören dass er nicht mehr auf der Höhe ist und sich mehr oder minder durch die Show gequält hat. Er wollte ja einmal auf der Bühne sterben, weil das sein ein und Alles war und er bis zum Schluss Spass dran hatte auch wenn es ihm gesundheitlich hundeelend ging. Ich kann es mir bis heute nicht vorstellen, dass die Ärzte erst so spät feststellten, dass er total verkrebst war. 

Das Bilddokument auf DVD ist natürlich noch eine Spur schockierender. Da sieht man einen todkranken Mann auf der Bühne, der sich kaum bewegt aber immer noch versucht , so gut es geht, den zahlreichen Fans das zu geben wonach sie verlangen, nämlich eine Motörheadshow voll auf die Zwölf. Wer da aber nicht sieht, wie es um ihn stand, der ist blind oder will es nicht wahrhaben. Ob man das nun in epischer Breite vermakrten muss (mit dem üblichen Nuclear Blast Overkill mit Boxsets, coloured  Vinyl etc.) sei einmal dahingestellt. Manche würden Motörhead und Lemmy sicherlich lieber so in Erinnerung behalten zu Zeiten, als Lemmy noch fit war. So hab ich bei dem Ganzen doch etwas zwiespältige Gefühle. Auf der einen Seite ist es sicherlich ein bewegendes Abschiedsdokument, andererseits schon fast voyeuristisch, das mitanzusehen, so gut die Musik ist und die Band sich auch müht
Den Kauf muss jeder mit sich ausmachen. Es bleibt eine gute Motörhead-Show - mit einer Träne im Knopfloch und einem Kloß im Hals bei manchen Songs/Bildeinstellungen muss man als Hörer/Seher aber dennoch rechnen.

RIP Lemmy

Martin  

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