Sonntag, 19. Januar 2014

Axel Rudi Pell - Into The Storm

Interpret : Axel Rudi Pell
Album : Into The Storm
Spielzeit :  57:35 Min.
Veröffentlichung : 17.01.2014
Plattenfirma : Steamhammer (SPV)
Homepage : http://www.axel-rudi-pell.de


 Wertung: 5,5 von 10 




Tracklist:

01. The Inquisitorial Procedure
02. Tower Of Lies
03. Long Way To Go
04. Burning Chains
05. When Truth Hurts
06. Changing Times
07. Touching Heaven
08. High Above
09. Hey Hey My My
10. Into The Storm
  

Meister Pell feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum. Da darf natürlich eine neue Scheibe nicht fehlen und auch für kommende Liveshows sind wieder Termine ohne Ende gebucht.
Grundsätzlich ist es immer recht schwierig, eine Scheibe zu renzensieren, bei denen man die dahinter stehenden Protagonisten durchaus mag aber das Endprodukt dann leider doch nur "so lala" geworden ist. Was bei ARP seit bereits einigen Scheiben festzustellen ist, ist die Tatsache, dass "Weiterentwicklung" ein Fremdwort für den sympathischen Ruhrpottler ist. Böse Zungen würden behaupten,  ARP habe in seinem Leben bislang drei Songs geschrieben: Neben dem Intro das schnelle Lied, die Ballade und den epischen Song.
Alle drei bzw. vier Kategorien befinden sich auch auf dem neuesten Output "Into The Storm". Neuerungen gab es im Line-up: Viel-Drummer Mike Terrana wurde ersetzt durch Ex-Rainbow-Fellgerber Bobby Rondinelli. Der Gute spielt sicher weniger prominent als sein vielseitiger Vorgänger, aber er ist natürlich ein Könner vor dem Herrn - keine Frage.
Mit "Rainbow" wurde bereits das Stichwort gegeben, etliche Songs könnten auch auf alten Rainbow Scheiben stehen. Johnny Gioeli gibt natürlich auch wieder sein Bestes, wenngleich er doch eine etwas eindimensionale Art des Singens entwickelt hat und jeder Song von ihm an sich im gleichen Power-Stil heruntergesungen wird.
Nach dem Intro der (erwartete) Uptempo Song "Tower Of Lies", der zwar nicht schlecht ist aber auch schon mit anderem Songtitel auf vorherigen Scheiben besser rübergebracht wurde. Im Vergleich zum Vorgänger fällt mir die nicht ganz so transparente Produktion auf, was aber auch am mp3-Sound der Vorabversion liegen kann. Aber selber schuld, wenn man nur eine derartige Version vorab zu hören bekommt. Der Sound klingt doch zeitweise recht verwaschen und auch der Gitarrensound etwas wenig druckvoll. Im unmittelbaren Vergleich zum Vorgänger, der mit "Ghost In the Black" einen Hammer-Opener hatte, ist "Tower Of Lies" reichlich zahm ausgefallen und auch der Chorus will nicht wirklich zünden.
"Long Way To Go" war schon vorab zu hören, gehört zu den kommerzielleren Songs der Scheibe, ist aber die beste Eigenkomposition des Albums, geht gut ins Ohr und macht Laune.
"Burning Chains" ist wieder eine flottere Nummer, die aber auch nur so vor sich hinrockt ohne groß aufzufallen, auch leider wieder mit einem Refrain, der schon etliche Male im Pell'schen Repertoire vorhanden sein dürfte und einen nicht wirklich mitreißt.
Wie auf Befehl ist der nächste Song die obligatorische Quotenballade. "When Truth Hurts" ist zwar ganz nett aufgebaut aber auch sehr langgggggatmigggggg und gehört auch nicht wirklich zu den besten Pell-Balladen. Wird aber wohl sicherlich auf der nächsten Balladen-Compilation landen. 
"Changing Times" lebt wieder von Johnny's Gesang aber auch hier leider mit einem sehr vorhersehbaren Chorus. Bei den meisten Liedern weiss man bereits beim ersten Hören wie der Chorus klingen wird, was nicht dazu verleitet, die Scheibe öfters zu spielen. 
"Touching Heaven" ist endlich mal eine Ausnahme und Auflockerung, der Track beginnt balladesk, um sich dann zu einem gutklassigen Midtempostampfer zu entwickeln. Einer der leider doch recht spärlichen Highlights auf "Into the Storm". "High Above" kommt auch ganz gut aus den Speakern, mit einem Chorus , der im Ohr hängen bleibt.
Wenn eine Coverversion das beste Stück einer CD darstellt, dann sollten  sich auch einmal Gedanken darüber gemacht werden, ob man nicht doch etwas an den Eigenkompositionen verändern sollte. Neil Young's "Hey Hey My My" stellt den Höhepunkt der Scheibe dar. Gefühlvoll von Mr. Gioeli interpretiert ist der Song  genau die Abwechslung, welcher "Into the Storm" als Ganzes abgeht. 
Wie eingangs erwähnt darf natürlich ein epischer Longtrack nicht fehlen. Hier in Form des Titelsongs erhältlich. Das Stück beginnt orientialisch angehaucht und erinnert an Rainbow zu seligen  Dio-Zeiten, ein Grundriff zieht sich durch den ganzen Song. Leider ist das Stück für mich eindeutig zu lange geraten, am Ende wird das Riff bzw. das Grundthema nahezu endlos wiederholt, dass man dem Meister am liebsten entgegenbrüllen würde "Axel bitte-es ist nun wirklich mal gut". Zwar kein schlechter Song aber absolut unnötig in die Länge gezogen.

Die zwei Bonustracks der limited Edition lagen mir zur Rezension leider nicht vor.

Fazit:
"Into The Storm" ist leider etwas halbgar geraten, hat kaum wirkliche Knaller zu bieten und es machen sich spätestens jetzt erste Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Langsam sollte man sich doch einmal Gedanken machen ob es wirklich Sinn macht alle zwei Jahre immer wieder die gleiche Platte zu veröffentlichen aber qualitativ dabei gleichzeitig einen Schritt zurückzugehen. Dies ist für mich auf "Into the Storm" leider der Fall. Auch die Artworks gleichen sich ja von Platte zu Platte, so dass auch dieses keinen Extrapunkt ausmacht. Zu erwarten ist aber, dass die neue Pell wieder hoch in die Charts einsteigen wird und künftig alles beim Alten bleiben wird.
Letztlich eine Scheibe, die leicht über Durchschnitt liegt, was dann aber auch nur 5,5 Punkte bedeutet.  


 

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