Sonntag, 9. März 2014

Magnum - Escape From The Shadow Garden



Band : Magnum
Album : Escape From The Shadow Garden
Spielzeit : 63.03 Min.
Veröffentlichung : 21.03.2014
Plattenfirma : Steamhammer (SPV)
Homepage : http://www.magnumonline.co.uk/


Wertung :  5,5 von 10 


  Tracklist:


1. Live ‘Til You Die
2. Unwritten Sacrifice
3. Falling For The Big Plan
4. Crying In The Rain
5. Too Many Clowns
6. Midnight Angel
7. The Art Of Compromise
8. Don’t Fall Asleep
9. Wisdom’s Had its Day
10. Burning River
11. The Valley Of Tears




Seit Ihrer Reunion zu Beginn der 2000er sind Magnum produktiv wie nie. Alle 1,5 - 2 Jahre schneit pünktlich ein neues Werk der englischen Pomp-Rocker herein. Ich bin jedoch ehrlich: Als alter Fan von Überwerken wie "WIngs Of Heaven", "Vigilante" oder "On A Storyteller's Night" haben mich die "Neuwerke" der Jungs eher kaltgelassen und ich konnte in die allgemeinen Lobeshymnen nicht so wirklich mit einstimmen. Was mir insbesondere fehlte waren die großen Melodien und vor allem die majestätischen Refrains, die die Truppe früher so auszeichnete. Doch gehen wir unvoreingenommen an die neue Langrille "Escape From The Shadow Garden" heran, welche abermals durch ein vorzügliches Fantasy-Cover von
Rodney Matthews aufgewertet wird.
"Live 'Til You Die" dürfte zu den besten Magnum-Tracks der neueren Generation zu hören und kann an alte Glanztaten anknüpfen. Ein treibender Song mit toller Melodie und Ohrwurmchorus. Was für ein Einstand! Es sollte dann  auch so weitergehen. Tut es aber leider nicht: "Unwritten Sacrifice" bremst die Scheibe schon im zweiten Song derart ab, dass es wehtut. Der Song kommt erst gegen Ende etwas in Fahrt, ist aber von der Position an zweiter Stelle  absolut fehl am Platze. Da hätte eine weitere Uptemponummer Wunder gewirkt. Was ebenfalls die ganze Scheibe über auffällt ist die Tatsache, dass sich Bob Catley erschreckend müde anhört und teilweise in einen Gröhlmodus fällt, der mir an ihm so ganz und  gar nicht gefällt. Wo ist nur die klare Catley-Stimme hin? Sie blitzt nur noch an manchen Stellen kurz auf, was wohl  auch dem mittlerweile doch dem hohen Alter des Vokalisten von 66 Jahren geschuldet ist. Was mich dann aber wundert ist, dass er sich auf den Avantasia-Werken nach wie vor göttlich anhört. Hat da Meister Sammett wohl die besseren Studiotricks drauf? Man wird es nie erfahren. 
"Falling For The Big Plan" macht den vorigen Ausfall wieder leicht wett, ist aber auch - wie viele Stücke auf der CD - einfach zu lang und hat zu viele langatmige Passagen. "Crying In The Rain" ist auch wieder ein Midtempostück, dass man am liebsten etwas anschieben will und die eingangs erwähnten Schwächen der 2000er Magnum aufzeigt: Der Song ist sicherlich nett, aber letztlich bleibt nicht viel hängen und der Chorus geht ins Leere und ist ganz einfach langweilig, muss man so deutlich sagen. 
Bei "Too Many Clowns" packt Meister Clarkin die Harke aus und liefert eines der härtesten Riffs der Bandgeschichte. Hier erkennt man Catley beinahe wirklich nicht mehr. Der Song ist zwar flott aber auch hier gefällt mir der Chorus (sofern man überhaupt von einem solchen sprechen kann) nicht wirklich, so dass der gesamte Song doch auch eher wieder in die Kategorie "nichtssagend" fällt. 
"Midnight Angel" ist mit 7:18 min sehr lange ausgefallen, kann aber ansatzweise durch eine gute Melodie überzeugen, wenngleich auch hier Bob Catley leider nicht mehr in der Lage ist, eine Song über die volle Distanz zu tragen und mit seinem nunmehr sehr rauhen Songstil irgendwie nicht zu dem Song passt. 
Bei "The Art Of Compromise" meint man anfangs, es handelt sich um eine Pianoballade, der plötzlich einsetzende flotte Part und tolle Chorus gehört aber zu den Höhepunkten der Scheibe. Songs wie diesen hätte ich mir durchaus öfter gewünscht. Das sind "meine" alten Magnum von früher. Toller Song. 
"Don't Fall asleep" soll  keine Warnung an den Zuhörer sein, ist aber auch hier wieder zu lange, wenngleich der Refrain durchaus Hitqualitäten hat.
Statt danach wieder etwas flotteres folgen zu lassen wird mit "Wisdom had Its Day" wieder ein langsam und höhepunktslos vor sich hinplätschernder Track geliefert, der bei mir lediglich das Betätigen der Skiptaste provoziert. Hätte man die Tracks etwas anders angeordnet würde die Platte vielleicht etwas frischer klingen - so ist das Sequencing der Stücke durch die Bank verkackt. 
"Burning River" ist dann endlich mal wieder mit etwas mehr Pep ausgestattet, wobei mir  hier der Chorus etwas zu "schalala"-mäßig ist, einzig der ruhigere Mittelteil weiss zu überzeugen. 
Das abschließende erneut sehr ruhige "The Valley Of Tears" kann dann leider auch nichts mehr rausreissen, so dass sich auch anno 2014 für mich an der Beurteilung von Magnum nichts mehr ändert: Die Scheiben haben 2-3 gute bis sehr gute Lieder während der Rest meist im belanglosen Mittelmaß versinkt. Pluspunkt neben den oben angesprochenen gelungenen Tracks ist nur noch die sehr gute Produktion. Das war es dann aber auch schon. Aus dem Magnum-Output ab 2000 könnte man eine sehr gute CD aus den guten Liedern zusammenstellen. So bleibt es bei einer sehr durchschnittlichen Scheibe, die mir gerade mal 5,5 Punkte wert ist und leider meilenweit von den alten Klassikern entfernt ist.

Martin

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