Sonntag, 2. März 2014

Primeval Realm - Primordial Light


Band : Primeval Realm
Album : Primordial Light
Spielzeit : 39:54 Min.
Veröffentlichung : 14.03.2014
Plattenfirma : Pure Steel Records
Homepage : www.facebook.com/PrimevalRealm

Wertung : 7 von 10

Trackliste : 
  1. A Primeval Realm
  2. Black Flames & Shadows
  3. Electric Knowledge
  4. Galaxy Lifter
  5. Heavy Is The Mind
  6. Night Of The Wolfmoon
  7. Primordial Light ... Departure

Es gibt meist eine lange Liste Verdächtiger, wenn es darum geht, den Sound einer aufstrebenden Band mittels bekannterer Kollegen greifbar zu machen. In der Kategorie Doom-Metal hören die Platzhirsche auf die Namen Candlemass, Trouble, Black Sabbath, St.Vitus oder Pentagram. Viele weitere Gruppen stehen in der Warteschleife...

Platten aus diesem Genre hören sich für Einsteiger oft ähnlich an, das schleppende Tempo und die tiefe Verneigung vor den traditionellen Bands sorgen meist dafür. So eingefahren diese Musikrichtung aber auch ist; so unkaputtbar ist sie denn auch. Da sorgen selbst kleine Veränderungen an der Rezeptur schon mal für lange Gesichter, und um etwas Licht ins Dunkel einer aufstrebenden Band zu bringen, müssen die Stammhalter halt immer wieder herhalten.

Im Falle der Amis Primeval Realm und deren Debutscheibe Primordial Light ist das eigentlich gar nicht nötig. Sicher, die oben genannten Bands finden sich im Grunde alle irgendwie wieder, doch wir haben wir es mit einer handwerklich sehr sicheren Band und einer solide produzierten Platte zu tun. Vor allem aber hat sie ihren eigenen Stil, dazu später mehr.
Die knapp 40-minütige Scheibe enthält eine Menge dessen, was mir Spaß macht; einen Mix aus düsterer Untergangsstimmung (Doom halt) auf der einen, und erstaunlich melodischen Songstrukturen auf der anderen Seite. Passt das zusammen ? Absolut !

Die harten und tonnenschweren Gitarrenriffs von Sänger, Gitarrist und Mastermind Joe Potash ergänzen das satte Fundament seiner Studiomitstreiter Reed Thomas (bass), Mike White (drums) und Brian Leahy (keyboards) sehr gut. Interessant am Rande: Live werden Bass und Schlagzeug von anderen Musikern bedient. Auch dieses Thema beleuchte ich weiter unten dann noch.

Was Primordial Light aus dem Einerlei hervorhebt ist ein kleines Detail: Die Keyboards. Tastenmann Brian Leahy drückt den Songs einen unaufdringlichen, aber wichtigen Stempel auf, der sich stark nach dem warmen Sound einer Hammondorgel anhört, wie sie heute noch gerne im Blues verwendet wird. Ich persönlich finde das sehr interessant, hört mal in das 7-minütige Instrumental Galaxy Lifter rein, da wisst Ihr was ich meine. Offizielles Aushängeschild der Band ist jedoch Heavy Is This Mind, ein straighter Heavy-Rocker mit einer Melodie, die für einen Doom-Metal Song ungewöhnlich schmissig ins Ohr geht. 


Diese Linie zieht sich wie ein roter Faden durch das Album und ich will nicht unterschlagen dass hin-und wieder der Gedanke aufkommt, die eine oder andere Meldodie oder das eine oder andere Riff ein paar Minuten früher schon mal gehört zu haben, doch ganz ehrlich...Primordial Light ist ein Debutalbum, und ich bin mehr als zufrieden damit.
Sämtliche Songs, Intro und Outro mal herausgenommen, überschreiten die 5-Minuten-Marke und können sich hören lassen. Mein Highlight ist aber das hart-swingende Electric Knowledge, auch hier runden die Keyboards die Nummer im Hintergrund angenehm cool ab...mir gefällt's einfach. 

Was soll ich sagen, ein starkes Debutalbum liegt vor mir. Zum Genreklassiker wird es vielleicht nicht ganz reichen...aber wer weiss schon was die Zukunft für Joe Potash und seine Freunde bereithält ? 

Ich gebe gerne 7 starke Punkte ab.




So, zum Kurzinterview: Um Euch die Band ein wenig näher zu bringen, war Joe Potash so freundlich, mir ein paar Fragen zu beantworten: 

Joe, wo in den USA lebt Ihr ?
JP: Trenton, New Jersey (Anm.: Liegt an der Ostküste zwischen Philadelphia und New York)

Und seit wann spielt Ihr zusammen ?
JP: Ich habe die Band im Juni 2009 gegründet, die Studioband fand sich 2013, das Live Lineup spielt erst seit dem Januar 2014 zusammen.

Aus welchem Grund gibt es eine Studio- und eine Live-Band ?
JP: Das hängt damit zusammen, dass ich das einzig offizielle Mitglied der Band bin. Ich komponiere, arrangiere und schreibe alles allein. Die Studioaufnahmen wurden von guten Freunden, im wesentlichen Sessionmusiker, unterstützt. Live spiele ich mit Musikern, die ich in der Zeit kennengelernt habe, als ich an den Wochenenden noch in Coverbands gespielt habe, zusammen.


Interessant, welche Musiker haben Dich denn besonders beeinflusst ?
JP: Black Sabbath, Deep Purple, Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Allman Brothers, Grand Funk Railroad, Jimi Hendrix, Robin Trower, C.C.R., Neil Young.

Die nach einer Hammond tönenden Keyboards finde ich interessant.
JP: Ja, sie klingen so wunderbar unbekümmert und harmonieren wunderbar mit meinem Gitarrenstil.

Abschlussfrage, gibt esTourpläne für Deutschland ?
JP:  Ja, wir würden gern zum Hammer Of Doom Festival (Anm.: 14.+15. November, Würzburg) zu Euch rüberfliegen...

Wir sind sehr gespannt, ob das klappen wird.


Bernd Fischer

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