Band: Texas Hippie Coalition
Album:
Peacemaker
Spielzeit:
37 Minuten
Plattenfirma:
Carved Records
Veröffentlichung: 14.08.2012
Weltweites Netz:
Wertung: 9 von 10
Texas Hippie Coalition (THC) sind vom Habitus und Output jetzt
mal keine idealen Schwiegersöhne. Noch vor nicht allzu langer Zeit wären die
Rollläden runtergegangen und die kleinen Kinder von den Muttis ins Haus gerufen
worden, wenn der Südstaatenvierer durchs
Dorf gezogen wäre. Outlaws eben.
Die selbsternannten "Hippies" stehen musikalisch in bester
Tradition zu den bekannten Serientätern wie den Hatchets, 38 Specials, den Lynyrds,
jedoch alles um eine Spur verruchter und härter; mit einem Pistolenschuss alter
Pantera etwa. Als „Roter Drecks – Metal“
(Red Dirt Metal) bezeichnen sie selber ihre musikalische Fundamentierung und werden von Album zu Album (drei sind`s bis jetzt) besser.
Steigende THC – Werte sozusagen.
Der vorliegende Testosteron – Bolzen „Peacemaker“ wurde
bereits im August dieses Jahres veröffentlicht und offenbart sich schon nach dem ersten Durchlauf als eine erstklassige Genreproduktion. Sehr
sehr schmissige Hooks und feines Timing, alle 11 Titel die hier drauf sind.
Fast unbegreiflich, warum dieses Release hierzulande recht wenig beachtet
geblieben ist.
Aber dafür gibt’s ja unter anderem diesen feinen Blog hier: Hand`s
Up, Freunde! So auch die Einstimmung mit dem ersten Titel, und der Trommelrevolver
bietet von Song zu Song kleine Facetten
und Kompositionen, die einen Mikrokosmos
an texanischen Feinunzen beinhalten selbige das Prädikat: Songwriting auch verdienen.
Klar haben wir so was wie „Don`t Come Looking“ schon x - mal
woanders gehört, keine Frage, aber hier wird das Muster nicht als Blaupause strapaziert,
sondern frisch frisiert und gehörig aufpoliert. Klischees („Paw Paw Hill“, ein
Lied über Dope – Händler; „Turn It Up“ handelt von Stripperrinnen) die wir, so
produziert, gerne in uns aufnehmen.
Natürlich
gewinnen THC damit, Exampel Titel 8: -„Sex und Drugs & Rock`n`Roll“ -
keinen Innovationswettbewerb. Das Gegenteil von Ambivalent, eher störrischer
Verhaltenscodex . Aber obendrein eine klasse Produktion ist dieses kleine
Sahneschnittchen vom Southern - Rock, verantwortlich hier der umtriebige Bob Marlette: unter anderem Black Sabbath, Alice Cooper.
Mit Big Dad Ritch hat die Koalition einen Frontmann, der omnipräsent die Vocals so gelungen kantig,
petroleumhaltig und schön kratzig zelebriert, dass bei der einzigen Ballade „Think
Of Me“ kein Kitschvorwurf aufkommen kann.
Überdies fette, wuchtige und gleichzeitig fast manchmal gläsern wirkende Gitarrenarbeit
(Wes Wallace), der die Gang seit kurzem saitentechnisch betreut (Kollege Randy
Cooper laboriert an einer Sehnenverletzung der Hand) und bezeichnenderweise die
Legende Dimbag Darrell als Inspiration und
Einfluss angibt. Der grundsolide Groove wird zementiert von John Exall
(Bass) und Timmy Braun (Drums).
Peacemaker ist für Heuer das bessere ZZ Top –Album,
gleichzeitig das gelungenere Skynnyrd
-Release und tatsächlich das: Southern-
Rock –Album des Jahres 2012.
Schießübung erfolgreich, schwarze Scheibe ist
vollgepfeffert, bekommt folglich neun Punkte.
So, jetzt muss sich nur noch der
Pulverdampf ein wenig verziehen, man sieht ja gar nichts mehr…
Stephan Schneider
Trackliste:
1
Hands
Up
2
Damm
You To Hell
3
8
Secunds
4
Outlaw
5 Turn
It Up
6 Wicked
7 Don`t
Come Lookin`
8 Sex
& Drugs & Rock And Roll
9
Paw
Paw Hill
10
Peacemaker
11 Think Of Me
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