Interpret: Robin Beck
Album: Underneath
Spielzeit: 41:24 min
Plattenfirma: HMMR Cargo Records
Veröffentlichung: 16.08.2013
Homepage: http://www.robinbeckrocks.com/
WERTUNG: 9,5 von 10
01. Wrecking Ball
02. Ain't That Just Like Love
03. Sprain
04. Underneath
05. Catfight
06. Check Your Attitude
07. Burnin' Me Down (feat. James Christian)
08. Perfect Storm
09. Ya Can't Fight Love
10. I Swear The Nights
11. Follow You
Bereits die letzte Robin Beck-CD "The Great Escape" von 2011 war für mich eine der (leider immer spärlicher werdenden) Melodicrock-Highlights seit einiger Zeit. Und die Lady einmal live zu erleben (wenn auch nur mit 5 Songs bei der Rock Meets Classic Tour) hatte auch etwas für sich.
Für "Underneath" wurde eine Vielzahl externe Songwriter angeheuert, was ich persönlich ja nicht immer so prickelnd finde, aber wenn man bedenkt, dass die grössten Hits von Bands aus Fremdfeder stammen ("Living On a Prayer" z.B.), kann man darüber hinwegsehen, denn letztlich kommt es immer noch darauf an, wie der jeweilige Song interpretiert wird.
Dass Robin Beck eine einzigartige Stimme hat sollte ja nunmehr jeder wissen, der sich im Entferntesten für Rockmusik interessiert.
Dass "Underneath" von James Christian produziert wurde verwundert mich angesichts des für meine Begriffe doch sehr guten Sounds etwas, war seine letzte Scheibe zwar gut aber doch von der Produktion her sehr unausgereift wie ich finde (siehe auch hier ).
Mit dem (nicht von Bruce Springsteen stammenden!) "Wrecking Ball" geht die Scheibe druckvoll los, der Sound ist wie erwähnt fast perfekt und Robin Stimme scheint wie guter Wein im Alter immer besser zu werden. Der Refrain des Openers ist zum Abheben gut - so sollte Melodicrock im Jahr 2013 klingen. Nicht angestaubt sondern aktuell, frisch aber dennoch immer mit Reminiszenzen zu den alten Glanzzeiten.
"Ain't That Just Like Love" schlägt etwas in die Kerbe ala "You Give Love A Bad Name" mit schönen "Old Shool - Ahh-oohh" Chören, ohne cheesy oder veraltet zu klingen. Bei dem Stück hatte auch Robins Freundin Fiona ihreHände im Songwriting.
"Sprain" kommt dagegen sehr modern rüber, nichtsdestotrotz ein ebenfalls klasse Song, der die Vielseitigkeit der Frau sowie der Platte unter Beweis stellt. Der Titelsong ist eine Breitwandballade vor dem Herrn, die in den 80ern garantiert zum Nummer-1-Hit geworden wäre.
Die nächsten Überraschungen stehen aber schon ins Haus: "Cat Fight" und "Check Your Attitude" kommen sehr poppig rüber und könnten in dieser Form auch von Pink oder Avril Lavigne (zu ihrer rockigeren Phase) stammen. Was bei anderen Bands als Angebiedere an den momentanen hippen Trend abzutun wäre, funktioniert bei Robin Beck ausgesprochen gut. Trotz der "Poppyness" haben die Songs Druck und machen Laune.
"Burning Me Down" ist Ballade Nr.2 auf dem Album, wieder schön traditionell gehalten aber ohne diesen "Alles schonmal gehört"-Touch wie bei so vielen Melodic-Scheiben in der letzten Zeit. Hier gibt sich auch James Christian die Ehre zum Duett mit seiner Ehefrau! Absolut gelungen.
"Perfect Storm" ist von Robin Beck, Jimi Bell (House Of Lords) und Charlie Mason verfasst worden und stellt auch eine gelungene Uptemponummer dar. Zwar nicht das Highlight der Scheibe aber weit entfernt von einem "Füllsong".
Das von Robin Beck gemeinsam mit Tommy Denander geschriebene""You Can't Fight Love" wäre auch auf ihrem Millionenseller "Trouble Or Nothing "nicht Fehl am Platze gewesen. Was auf "Underneath" vor allem funktioniert und für mich essentiell für eine GUTE Melodicscheibe ist, ist die Tatsache dass die Chorusse durch die Bank funktionieren und sämtliche Songs auf ein anderes Level bringen.Oftmals ist man ja von Songs im Chorus enttäuscht, hier ist jedoch alles im grünen Bereich.
Auf Niveauschwankungen wartet man zum Glück weiterhin vergebens. Im Gegenteil: "I Swear The Nights" ist eine der besten Balladen, die ich seit langem gehört habe. Geht wirklich unter die Haut und Robin's Stimme kommt hierbei am Besten zur Geltung. Gänsehautnummer pur!
Jack Ponti und Glen Burtnick sind ja auch keine Unbekannten und haben die Abschlussnummer "Follow You" verfasst, die ebenfalls zündet und DAS Sommeralbum 2013 abschließt. Die Platte macht von vorne bis hinten gute Laune, ist ansprechend produziert und hat Top-Songs zu bieten.
Bleibt zu hoffen, dass die "Rock Meets Classic" Tour 2012 Robin Beck wieder etwas bekannter gemacht hat und sie "Underneath" auch in unseren Breitengraden betourt. Zu wünschen wäre es ihr auf jeden Fall.
Die 10 zücke ich zwar nicht ganz (manchmal stören die synthetischen Drums etwas) aber trotzdem mit Abstand DIE Melodicrockscheibe 2013 bislang!
Auf jeden Fall zuschlagen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!
Martin
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