Montag, 19. August 2013

Wrecking Company - Mondial House



Band : Wrecking Company
Album : Mondial House
Spielzeit : 55:40 Min.
Plattenfirma : MIG (Made In Germany)
Veröffentlichung : 9.8.2013
Homepage : www.wrecking-company.com

Wertung : 6 von 10

Tracklist :

  1. Evil Machine
  2. Mondial House
  3. The Dead Man's Hand
  4. When The Heat Cools Off
  5. Moonchild
  6. Spellbound Blues
  7. The Sinner
  8. Kamaveda
  9. Lady Love

Wie eng Verzückung und Enttäuschung beieinander liegen können führt uns die Viersener  Wrecking Company heuer vor. Die harten Männer der laut Presseinfo "Vorschlaghammer schwingenden Bluesrock-Besessenen" sind allerdings gar nicht so hart wie sich vielleicht aufgrund der Ansage vermuten lassen könnte...das von Gitarrist und Sänger Norman Guy angeführte Trio hat nämlich viel mehr im Rucksack als stupides Drauflosgehämmere oder gar schlichten Heavy Metal. 

Auf Mondial House gesellen sich zwar neun durch die Bank gut ausgehärtete Bluesrocknummern mit starken Rory Gallagher- und leichten Thin Lizzy-Anleihen, es lässt sich aber durchaus eine eigene Handschrift feststellen.

Der Opener Evil Machine führt uns aber erstmal an der Nase herum. Lässt der Einstieg in Mondial House vielleicht noch vermuten, es könnte sich bei der Platte um eine klassische Hardrockscheibe der Marke AC/DC oder Molly Hatchet handeln, klärt sich relativ schnell auf dass da ein Missverständnis vorliegt und wir es eher mit einer bluesorientierten Rockband zu tun haben. "She's been born in the days of acid rock back in 1969, when Rory ruled and Eric was God..." (Evil Machine) sagt wohl alles.

Mit die ruhigeren Folgenummer Mondial House bestätigt sich der Eindruck denn auch. Die anfangs recht trockene Nummer gewinnt im hinteren Bereich deutlich an Klasse, doch zeigt sich leider auch erstmals dass die Band in Norman Guy einen Bandleader mit zwei Gesichtern hat. Der Mann ist ein sehr sehr guter Gitarrist, aber leider nur ein bescheidener Sänger. Sein Gesang wirkt mir persönlich oft zu gequält, ja eintönig und macht es somit zeitweise anstrengend den Songs zu folgen. Sehr schade wie ich finde, denn blendet man dies aus, finden sich gleich mehrere Perlen auf Mondial House.

Immer dann, wenn die instrumentale Seite der Band dominiert und die Maschine rollt macht die Platte richtig Laune. Das super eingespielte Team hat es absolut raus und kann, sorry...wird noch eine Menge bewegen, da bin ich mir sicher. Auch hier sei wieder der Titelsong erwähnt. Guy's Gitarrenarbeit ist absolut hörenswert und muss sich keinen Deut hinter internationalen Acts verstecken. Ein weiteres Beispiel ist Moonchild, die Coverversion des Rory Gallagher-Klassikers von 1976. Hier relativiert sich das Gesangsproblem ein wenig, denn Norman Guy orientiert sich schon sehr stark an der irischen Legende, sowohl gitarren- als auch gesangstechnisch, und in diesem Song gelingt ihm dann beides durchaus repektabel. 

Überhaupt fällt die Nähe zur 1995 verstorbenen Bluesrock-Legende auf, immer wieder streut die Band Charakterzüge seiner Musik ein, verkommt aber glücklicherweise niemals zum Plagiat. Als besonders gelungen dürfen daher Songperlen wie das mit wunderbarem Slide-Intro versehene Spellbound Blues oder auch die Schlussnummer Ladylove erwähnt werden. Kamaveda, ebenfalls eine tolle Nummer mit stampfendem Einstieg und toller Bass- als auch Gitarrenimprovisation im Mittelteil fällt bedauernswerterweise durch Guy's gepressten Gesang leicht ab. Sehr schade wie ich finde.

An Spielzeit, Produktion und Mix gibt es keinen Deut auszusetzen, hier haben alle Beteiligte einen tollen Job gemacht. Auch das Songwriting, wer auch immer dafür verantwortlich zeichnet, lässt keine Wünsche übrig, sämtliche Songs wirken ausgereift und entfalten eine coole Atmosphäre.

Schlussendlich ergibt sich für mich eine Benotung im mittleren Bereich, mit einem entspannteren Gesang hätte ich wesentlich mehr Spaß an Mondial House gehabt.

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