Album: KXM
Spielzeit: 57:22 Minuten
Veröffentlichung: 30.05.2014
Plattenfirma: Edel:Records (Edel)
Homepage: www.facebook.com/KXMofficial
Wertung: 7 von 10
Tracklist:
1. Stars
2. Rescue Me
3. Gun Fight
4. Never Stop
5. Faith Is a Room
6. I'll Be Ok
7. Sleep
8. Love
9. Burn
10. Do It Now
11. Human Friction
12. Tranquilizer
Mit KXM tun sich drei altbekannte verschiedener Rock-Stile zusammen, als da wären Dug Pinnick (King's X), Ray Luzier (Korn) sowie George "Schorsch" Lynch (Lynch Mob), deren Initialen ihrer Hauptbands auch den "Projekt" -(?) Namen "KXM" ergeben.
Nachdem ich bislang weder mit King's X viel anfangen konnte (sorry) und auch um Korn einen mehr als nur kleinen Bogen schlug, war für mich die Scheibe einzig wegen George Lynch interessant, einem der Gitarrengötter der 80er Jahre schlechthin. Natürlich war ich angesichts seiner Mitstreiter nicht so naiv zu glauben, dass einem jetzt eine Dokken-ähnliche Veröffentlichung mit ausufernden Gitarrensoli geboten wird. Wer das von KXM erwartet kann getrost die nächste Review aufschlagen.
Was die drei Recken uns anno 2014 bieten ist eher sehr düsterer Alternative Rock, der auch vor Grunge-Anleihen (ja das für 80er Verklärern wie mich so schlimme Wort) nicht halt macht.
Also gute Laune-Musik ist das sicherlich nicht, und depressiv gestimmten Personen würde ich die vorliegende Scheibe ebenfalls ganz und gar nicht empfehlen.
Die mir vorliegende Version ist offensichtlich die für Europa remixte Fassung, es soll auch eine US-Fassung in anderer Version geben, die schon länger erschienen ist, die mir jedoch nicht vorliegt. Dass da George Lynch an der Klampfe ist fällt erstmal so gar nicht auf, denn er nimmt sich hier sehr zurück im Dienste des Gesamtsounds, der doch eher dumpf und düster daherkommt.
Klingt jetzt alles etwas negativ bislang ist es aber glücklicherweise dann doch nicht.
"Stars " ist ein schmissiger Opener mit etlichen Schrammelriffs und (hurra) auch einem sehr guten Gitarrensolo. Die Drums von Meister Luzier stehen recht weit (zu weit!) im Vordergrund für meinen Begriff, aber das kann auch an meiner mp3-Vorabversion liegen, da bin ich in letzter Zeit doch immer etwas vorsichtig geworden, da das (auf CD oder Vinyl) veröffentlichte Endprodukt dann doch manchmal recht anders klingt, als das, was einem zum Reviewen vorgelegt wird.
"Rescue Me" erinnert mit seinen schweren Riffs an alte Alice in Chains-Zeiten, hierzu gibt es auch ein recht gutes Video, das ihr unten sehen könnt.
Dug Pinnicks Gesangsstil ist ja schon seit jeher Geschmackssache und so ein "Love it or hate it"-Ding, aber er singt hier doch recht cool und trocken. Die Verse mancher Songs kommen doch recht trist rüber ab und an, was die Truppe aber mit den meist ziemlich gelungenen Refrains wieder rettet.
"Gunfight" ist einer der wenigen richtig schnellen Songs, auch hier ist mir das Schlagzeug etwas zu laut im Vordergrund, da hätte ich lieber die Gitarre von Meister Lynch besser gehört.
Bei "Never Stops" wird das Ganze etwas ruhiger, ein mit Akustikgitarren und Piano begleitetes atmosphäres Stück.
KXM ist sicher keine einfache Scheibe, die man so nebenbei hören kann, dazu sind die Songs dann doch etwas zu sperrig. Nach einigen Hördurchgängen, zu denen ich mich aber dann doch etwas arg zwingen musste, bleibt aber doch der eine oder andere Song hängen und man "durchschaut" die Scheibe langsam aber sicher. Ob da jeder Hörer mitmacht melde ich aber dann doch etwas Zweifel an, gerade in unserer schnelllebig gewordenen Musikwelt, wo das Albumformat immer mehr an Bedeutung verliert und maximal noch einzelne Songs (legal?!) auf die Festplatte gezogen werden.
Bei manchen Stücken ist mir aber das Geschrammel dann doch etwas zu viel wie z.B. bei "I'll be ok", da denkt man sich dann doch "jetzt reichts dann aber mal und kommt zum Punkt".
Mit Groovern wie "Sleep" oder dem ebenfalls gelungenen "Human Friction" macht man schwächere Tracks wie oben genannten oder auch "Love" wieder wett, die irgendwie nie so richtig anfangen für meinen Geschmack.
Mit "Tranquilize" beglückt uns Herr Lynch zum Ende hin dann noch mit einer funkig-jazzigen Instrumentalnummer.
Zusammenfassung:
Also Good-Time-Musik ist anders, wobei das hier auch sicher nicht der Anspruch ist. George Lynch ist sicherlich zuzugestehen, dass er sich noch nicht auf den Nostalgie-Trip konzentriert und lediglich seine alten 80er Nummern zocken will sondern sich auch moderneren Klängen zuwendet und auch dort brillieren kann.
Dass das Ganze jetzt nicht unbedingt meine Musik ist und mir eine Dokken-Revival doch etwas lieber wäre als KXM verheimliche ich nun aber auch nicht, muss ich aber auch nicht.
KXM wird ihre Liebhaber finden und stieg in die amerikanischen Charts sogar in die 30er-Regionen ein, was heutzutage durchaus gut ist.
Solide 7 Punkte für KXM!
Martin
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