Montag, 1. September 2014

Queen - Live At The Rainbow '74

Band: Queen
Album: Live At The Rainbow '74 (2 CD)
Spielzeit:  143:53 min.
Veröffentlichung: 05.09.2014
Plattenfirma: Universal
Homepage: www.queenonline.com



Wertung:  10 von 10


Tracklist:
 CD 1
QUEEN II TOUR
Live at the Rainbow, March ’74
  1.  Procession
  2. Father To Son
  3. Ogre Battle
  4. Son And Daughter
  5. Guitar Solo
  6. Son And Daughter (Reprise)
  7. White Queen (As It Began)
  8. Great King Rat
  9. The Fairy Feller’s Master-Stroke
10. Keep Yourself Alive
11. Drum Solo
12. Keep Yourself Alive (Reprise)
13. Seven Seas Of Rhye
14. Modern Times Rock ’n’ Roll
15. Jailhouse Rock / Stupid Cupid / Be Bop A Lula (Medley)
16. Liar
17. See What A Fool I’ve Been


 CD 2
SHEER HEART ATTACK TOUR
Live at the Rainbow, November ’74
  1. Procession
  2. Now I’m Here
  3. Ogre Battle
  4. Father To Son
  5. White Queen (As It Began)
  6. Flick Of The Wrist
  7. In The Lap Of The Gods
  8. Killer Queen
  9. The March Of The Black Queen
10. Bring Back That Leroy Brown
11. Son And Daughter
12. Guitar Solo
13. Son And Daughter (Reprise)
14. Keep Yourself Alive
15. Drum Solo
16. Keep Yourself Alive (Reprise)
17. Seven Seas Of Rhye
18. Stone Cold Crazy
19. Liar
20. In The Lap Of The Gods… Revisited
21. Big Spender
22. Modern Times Rock ’n’ Roll
23. Jailhouse Rock
24. God Save The Queen


Lange, sehr lange hat man warten müssen, bis sich endlich mal erbarmt wurde und nun ein Livedokument der vier Königlichen aus den 70ern veröffentlicht wird. Man kann es drehen und wenden wie man will: Zwar kennt der Standardfan Queen und Freddie meist in gelber Jacke mit Schnauzer, sprich aus den 80ern (und dort vor allem von der Magic Tour 1986). Den Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens, bevor auch in Popgefilde abgedriftet wurde, hatten die vier Ausnahmekönner m.E. jedoch eindeutig in den 70ern. 
Die Mischung aus perfektem musikalischen Können, der Tatsache, dass alle vier Bandmitglieder Songs (und auch Hits) schrieben und nicht zuletzt das Genie eines Freddie Mercury macht die Band auch mehr als 40 Jahre (!) nach ihrer Gründung zur Legende.

Die vorliegenden Aufnahmen stammen von den Anfangszeiten der Band und machen bereits zu diesem Zeitpunkt der Bandgeschichte klar, dass man es hier nicht mit einer weiteren Band zu tun hat, die Led Zep oder The Who klont und dann kurze Zeit später in der Versenkung verschwindet.

Das erste Konzert der opulenten Doppel-CD stammt vom März 1974 und wurde anlässlich der Tour zum Album "Queen II" mitgeschnitten. Danach war an sich eine offizielle Veröffentlichung als Live-Album geplant, aufgrund des immensen Eifers der Band wurde die Idee jedoch verworfen und es kam ein neues Studioalbum mit zugehöriger Tour noch im gleichen Jahr, welche auf Disc zwei repräsentiert wird.
Aus heutiger Sicht ein Wahnsinn: Zwei Studioalben und zwei Touren!! Da sollten sich manche mal eine Scheibe abschneiden heutzutage (insbesondere auch bei den aktuellen produktionstechnischen Möglichkeiten). Hallo Metallica :).

Das Schöne an der Doppel CD ist, dass die Weiterentwicklung der Band (und das in so kurzer Zeit) klar hörbar ist. War man auf der ersten Queen-Scheibe noch sehr Led Zep/Heavy- beeinflusst, so ging es bei der zweiten Scheibe schon erheblich verspielter und abwechslungsreicher zur Sache und die Studiomöglichkeiten wurden bis aufs äußerste ausgereizt. Natürlich ist das dann nicht mehr komplett live reproduzierbar, was Queen aber immer sehr gut hinbekommen haben und die Live-Versionen eben entsprechend abgewandelt haben, was es für den Konzertgänger extra interessant machte, bekam er doch statt einer 1:1 Kopie der Studioplatte teilweise recht unterschiedliche, aber dafür umso interessantere Live-Reproduktionen geliefert.

"Sheer Heart Attack" war das Album, dass Queen den absoluten Durchbruch (zumindest in Europa) bescherte und mit "Killer Queen" ihren ersten wirklichen Megahit ablieferte.
Das Album hatte derart viele Facetten, dass es atemberaubend war: Von harten Nummern wie "Now I'm here", über Opulentes wie "In The Lap Of the Gods", bis hin zu Vorläufern von Speed Metal wie "Stone Cold Crazy" (ja auch bekannt als Coverversion von Metallica). All die Songs gibt es auch auf CD 2 im Livegewand zu hören.

Die Tonqualität ist unfassbar gut, vor allem wenn man sich das Alter der Aufnahmen ins Gedächtnis ruft. Jedes Instrument ist kristallklar und differenziert wahrnehmbar und über allem thront die Stimme von Sangesgott Mercury.

Neben den Highlights aus den besagten drei Alben gibt es auch Soloparts von Brian May und Roger Taylor, die jedoch nie langatmig wirken. Die Stimme von Freddie klang damals noch richtig "jungfräulich" unverbraucht, was wohl auch daran lag, dass er damals noch kaum geraucht hat. Und dass er ein sehr unterschätzter Pianist war wird hier auch besonders deutlich, da die früheren Songs doch pianolastiger waren als die Spätwerke der Band.

Das "Sheer Heart Attack" Konzert vom November 1974 gibt es auch separat als BluRay oder DVD, zudem erscheint das Package auch als opulentes Deluxe Boxset mit einigen Extras (in Form von Memorabilia und einem Buch) sowie als Vinyl-Box, also für jeden Geldbeutel etwas vorhanden.  

Veröffentlicht wurde das zweite Rainbow-Konzert lediglich als VHS Video auf der 1992er Box Of Tricks, die aber längst vergriffen ist und das Konzert auch nicht in voller Länger enthielt.

Die Gebete der Die-Hard-Fans wurden somit erhört, die Aufmachung ist vorbildlich, der Sound grandios und zu den einzelnen Stücken muss man nun wirklich nichts mehr sagen.

Was bedeutet das letztlich? Genau - die 10! Es bleibt zu hoffen, dass der Scheibe gute Verkäufe beschert sein werden, so dass die Archive mit weiteren Juwelen erneut zur Öffnung bereitstehen. Besser als mir irgendwelchen Casting-Clowns Nostalgie-Revuen durchzuführen.....


Martin













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