Band : The Durango Riot
Album : Face
Spielzeit : 47:12 Min.
Veröffentlichung : 29.08.2014
Plattenfirma : Last Bullet / Soulfood
Homepage : www.thedurangoriot.com
Wertung : 8 von 10
Trackliste :
- Face
- Zac The Salvationist
- Paranoia's Rock
- Heavy Love
- Is It Enough ?
- Marquee Days
- Ready Are The Headless
- Killer Buddies
- Her War Is Mine
- Evil Expressions
- Fuzzy Friends
- Full Moon Music
Würde man die Klasse eine Platte daran bemessen, wie lange es dauert, sich in das Teil hineinzuhören, würden die Jungs von The Durango Riot mit ihrer aktuellen Langrille Face von mir schon mal die Höchstwertung kassieren...
Ehrlich, Face ist eine Wundertüte geworden, die derart vollgepfropft ist, dass ich gar nicht weiss, welche Nummer ich zuerst herauspicken soll. Der kraftvoll-frische Gitarrenschrammelrockpop-Schwedenhappen schmeckt verdammt kräftig und schreit lauthals nach mehreren Anläufen, nur um immer wieder dasselbe verduzte Gesicht zu ernten.
Die Frage lautet: Wo verdammt stecke ich die Band eigentlich hin ?
Man WILL Musik ja heutzutage mehr denn je in eine Schublade packen, um ihr ein Gesicht zu geben...doch The Durango Riot will ums verrecken nicht reinpassen in die übervolle Genre-Kiste. Haben sie auch gar nicht nötig...Fred Andersson und seine Freunde rocken ihren eigenen nervös-harmonischen, herzlich-schrägen Stilmix konsequent durch knapp 50 Minuten und bringen die Festival-Massen damit garantiert in den nächsten Jahren zum kochen.
Schön ist, dass neben sämtlichen Energieschüben durchaus noch Zeit zum Atmen bleibt. Die hat man allerdings nach Songs wie Zac The Salvationist oder Paranoia's Rock, die im vorbeifliegen klarmachen dass für Langeweile überhaupt keine Zeit ist, bitter nötig. So bietet Marquee Days in der Mitte der Platte einen willkommenen Moment zum Chillen an, der auch genutzt werden sollte, denn Drummer Eric Sjökvist fordert in seiner unwiederstehlichen Art direkt im Anschluss daran dazu auf, das Tempo wieder aufzunehmen und mit Ready Are The Headless erneut auf den Durango Riot-Train aufzuspringen.
Wer aber jetzt einen monoton dahinratternden Rock'n'Roll-Overkill erwartet, wird eines Besseren belehrt. Face ist eine der Platten, die erschlossen werden will. So gibt es in Killer Buddies urplötzlich einen weiblichen Gegenpart für Sänger und Gitarrist Fred Andersson. Überhaupt hat der Song eine wunderbar-melancholische Note, die dem Album verdammt gut steht und Abwechslung bringt. Dass die Band sich auf's Schreiben von Songs versteht, wird nicht nur mit Evil Expressions, einem wundervollen Song, der die ganze Welt der Schweden widerspiegelt, klar. Fronter Andersson gibt hier seine beste Gesangsleistung ab und unterstützt von einem kraftvollen Chorus schaukelt sich die anfangs zurückhaltende Nummer hoch um in einer infernalen Wall of Noise zu enden.
Auch wenn ich etwas gebraucht habe, mit Face warmzuwerden, die Scheibe hat Stil und absolutes Suchtpotential. Wer von Euch also auf junge, schnelle Gitarrenbands der Marke Kraftklub oder Royal Republic (ebenfalls Schweden) steht, darf in diesen Tagen nur noch ein Ziel haben:
ZUGREIFEN !!!
Bernd Fischer
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