Band : Shaman's Harvest
Album : Smokin’ Hearts & Broken Guns
Spielzeit : 49:11 Min.
Veröffentlichung : 15.09.2014
Plattenfirma : Mascot Records
Homepage : www.shamansharvest.com
Wertung : 7 von 10
Trackliste:
- Dangerous
- Here It Comes
- Ten Million Voices
- Blood In The Water
- The End Of Me
- Country As F*ck
- Hero
- Dirty Diana
- In The End
- In Chains
- Silent Voice
- Dragonfly (Extended Unplugged Version)
Shaman's Harvest ist eine Band von der Sorte "Da weiss ich ja jetzt erstmal gar nicht, wohin ich die packen soll". Als ich mir das Coverartwork von Smokin’ Hearts & Broken Guns so anschaute, dachte ich...uh, da steckt was ganz deftig-erdiges drin, Richtung Southern-Rock oder 70er Jahre Retro-Rock, was weiss ich. Dann die Überraschung...
Die Jungs aus Jefferson City, Missouri, namentlich Matt Fisher (Bass), Nathan Hunt (Gesang, akustische Gitarre), Josh Hamler (Rhythmusgitarre) und Ryan Tomlinson (Leadgitarre) rocken mit Dangerous richtig fett drauflos, und ich denke: Das wird geil !
Leider gedeiht in meinem Kopf aber schnell ein erster vorsichtiger Gedanke: Könnte es sein dass ich die Jungens schon mal gehört habe ? Neulich im Radio ?
Leider gedeiht in meinem Kopf aber schnell ein erster vorsichtiger Gedanke: Könnte es sein dass ich die Jungens schon mal gehört habe ? Neulich im Radio ?
Die Verwirrung währt nicht lange, da wird klar dass die Band sich mit ihrem fünften Album deutlich am massentauglichen Mainstream-Metal der Marke 3 Doors Down, Creed und Nickelback orientiert haben. Das tun sie ziemlich kompromisslos, dass ich einen spontanen Plagiatsverdacht hege. Und obwohl diese Musik nicht wirklich meine Baustelle ist, muss ich gestehen dass Shaman's Harvest ihre Sache ordentlich gemacht haben.
Ins Ohr gehende Hooklines, harte, kontrollierte Gitarren, das Ganze in Kombination mit einem Sänger, der ein raues aber freundliches Chad Kroeger-Organ besitzt...hinter all diesen Punkten darf im Falle von Shaman's Harvest ein Haken gesetzt werden und so erhalten wir mit Smokin' Hearts & Broken Guns eine Platte, die von vorne bis hinten entspannt durchgehört werden kann, ins Ohr geht aber: Rockt !
Und : Die 49 Minuten fallen recht kurzweilig aus, denn die Platte hat durchaus etwas zu bieten. Blood In The Water wäre beinah eine wunderbare Bluesnummer geworden, mutiert aber im weiteren Verlauf zu einem harten Stampfer, der nur noch oberflächlich mit dem ersten Eindruck kokettiert. Trotzdem, die Nummer macht wirklich Spaß macht und ist neben dem Opener Dangerous ein echtes Album-Highlight. Der herausstechende Moment der Scheibe ist aber das schnelle County As F*ck, das mit seinem treibenden Groove und Mitgröhl-Refrain im Fanlager der Band durchaus zum Konzert- oder Partyhighlight heranwachsen dürfte.
Mich persönlich packt die Band aber eher mit dem melancholischen Hero, bei dem man sich (Kopfkino) förmlich seinen Helden nach einem Streit mit seiner Perle vorstellt, die kurz darauf Ärger mit einem Schrank von Kerl bekommt, (den sie sich, selber Schuld, zum Eifersüchtig machen angelacht hat). Unser Held rettet sie dann aber vor dem Schurken...und die beiden haben sich wieder richtig lieb.
In The End ist aus noch glatterem Holz geschnitzt, der balladeske Song imponiert zunächst mit einer schönen, akustischen Gitarre und sauberem Gesang von Nathan Hunt, besitzt aber einen ziemlich klebrigen Chorus und geht irgendwann in eine kontrollierte Hardrockhärte über...hat also definitiv alles um den Radiohörer spätestens nach dem fünften Durchlauf voll zu nerven.
Dass die Jungs auch anders könnten, wenn sie wollten, zeigen sie immer mal wieder, aber leider nur ansatzweise. So bekommen wir im In Chains-Intro eine schöne, countryeske Steel-Slideguitar zu hören, die leider für den weiteren Songverlauf keine Bedeutung mehr hat. Ten Million Voices steigt mit einer wunderbar tiefergelegten Rhytmusgitarre ein, diese hat aber ebenfalls eine sehr kurze Lebensdauer. Einen Tiefpunkt stellt dann leider das Michael Jackson-Cover dar, Dirty Diana...bitte nein...das darf (durfte) niemand anderes darbieten als Mr.Jackson himself, es sei denn man fasst sich unablässig in den Schritt, was ich mir bei den Jungs von Shaman's Harvest nun wirklich nicht vorstellen kann.
Sie hätten den Song also noch so sehr herausputzen können, er passt einfach nicht auf die Platte wie ich finde...
Ihr merkt, mich begeistert Smokin' Hearts & Broken Guns nicht vollends, wenn ich harte Musik will, lege ich halt harte Musik auf, aber keine, die nur so tut. Wer aber auf radiotauglichen Rock mit Metal-Attitude steht, sollte mal reinhören und eine tolle Platte entdecken. Denn Shaman's Harvest können's und haben sich eine Platte produzieren lassen, die viele Hörer begeistern wird...
Bernd Fischer
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