Montag, 1. Februar 2016

Danny Bryant - Blood Money



Band : Danny Bryant
Album : Blood Money
Spielzeit : 48:35 Min.
Plattenfirma : Jazzhaus Records / In-Akustik
Veröffentlichung : 29.01.2016
Homepage : www.dannybryant.com

Wertung : 7 von 10

Trackliste :
  1. Blood Money feat. Walter Trout
  2. Master Plan
  3. Slow Suicide
  4. Unchained
  5. On The Rocks 
  6. Sugar Sweet
  7. Fool's Game
  8. Holding All The Cards
  9. Just Won't Burn feat. Bernie Marsden
  10. Sara Jayne

Danny Bryant hat es mit seinen letzten beiden (allesamt von Richard Hammerton produzierten) Alben völlig zurecht geschafft, sich den Ruf eines bodenständigen Bluesmusikers mit feinem Gespür für sensible, aber auch knackig groovende Bluesrocksongs zu erarbeiten. Darüberhinaus darf der hart arbeitende Musiker dank kontinuierlicher Livepräsenz eine treue Fangemeinde hinter sich wissen. Mit seinem insgesamt zehnten Studioalbum Blood Money schliesst sich denn auch der Kreis zu den Vorgängern Hurricane (2013) und Temperature Rising (2014), die sich doch hörbar in Songauswahl und Grundstimmung ähneln. 

Bryant schafft es wie kaum ein anderer, seine melancholisch-sanften Balladen, die kaum jemanden, der einen Funken Gefühl in seiner Seele hat, kalt lassen dürften, unters Volk zu bringen. Der gewichtige Brite verfügt eben über eine Stimme, die dem Hörer die berühmte Gänsehaut beschert, zum anderen hat er ein Gespür für Gitarrenlicks und -riffs, wie kaum ein anderer. Ob die Songs nun, wie in diesem Fall Slow Suicide, Just Won't Burn oder Sara Jayne heissen...stets findet man zwei, drei Nummern auf seinen Alben, die man umarmen möchte, wenn das denn ginge. 
Die andere Seite des Danny Bryant ist der Bluesrock, den er in geradeaus losstampfenden Songs wie Masterplan auslebt. Wenn er die Fret-King Corona frei lässt, wird seine Musik wie sie die Fans auf der Bühne hören wollen. Hart, schwitzend und ehrlich. 

Dann wäre da aber noch die Nähe zu seinen väterlichen Freunden. Es war die Schallplattensammlung seiner Eltern, die den jugendlichen Danny einst veranlasste, einem gewissen Walter Trout einen Fanbrief zu schreiben...der revanchierte sich kurz darauf mit einem Telefonanruf und besiegelte eine bis heute anhaltende Freundschaft zwischen den beiden Bluesgiganten. 


Und so steht der Opener und Titelsong Blood Money in einem ganz besonderen Licht. Bryant wollte ein Album, auf dem er seinen Idolen und Vorbildern auf seine Weise huldigen und danken konnte. So entstanden neben dem Opener, den er dank heutiger Möglichkeiten ohne Trouts physische Anwesenheit mit ihm zusammen bearbeiten konnte, Nummern wie die Albert Collins-Hommage On The Rocks oder Holdings All The Cards, welches an Jimmy Reed erinnert. Ein weiteres Idol, Albert King, wird mit Unchained gewürdigt. Mit der vorletzten Nummer betritt ein weiterer Freund Bryants die Bühne: Bernie Marsden, vielen sicher als Whitesnake-Gitarrist bekannt und ebenfalls langjähriger Freund Bryants. Beide nahmen in entspannt-lockerer Atmosphäre in den Grange Farm Studios in Emneth, Cambridgeshire die Ballade Just Won't Burn auf.


Was Blood Money jedoch im Unterschied zu seinen Vorgängernein ein wenig einschränkt, ist die Tatsache dass es bei einigen Stücken einfach nicht richtig rund laufen will. Slow Suicide, so wunderbar die Ballade auch von Danny Bryant geschrieben und umgesetzt wurde, nervt mit jedem Keyboardeinsatz. Diese wurden vom Produzenten Hammerton eingespielt und takten leider überhaupt nicht...ständig fühlt man sich gezwungen, den Anschlag von Schlagzeug und Keyboard miteinander abzugleichen um festzustellen dass diese eben nicht harmonieren. Auch die nächste Nummer, Unchained, laboriert an einem, sorry, Keyboardgeklimper, welches für meinen Geschmack auch noch viel zu weit nach vorn gemixt wurde. Ob Albert King daran seine Freude gehabt hätte...wer weiß. Wie schade, denn beide Stücke sind ansonsten absolut hörenswert.

Trotzdem darf ich zu einem größtenteils homogenen Album gratulieren, welches nach mehreren Durchläufen hängenbleibt und Nachhaltigkeit beweist. Ich würde mir von Danny Bryant aber für das nächste Album ein wenig frischen Wind wünschen, woher auch immer dieser wehen mag. So sehr ich seine Musik mag, ich befürchte dass mir ein viertes Werk dieser Machart ein Gähnen entlocken könnte...

Bernd

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