Band: Helldorados
Album: Helldorados
Spielzeit: 41:41 min.
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13.07.2012
Homepage: http://www.helldorados.com/
WERTUNG: 7 von 10
Tracklist:
In The Beginning
Never Gonna Stop
You Live You Learn You Die
Go To Hell
Changes
Shout
Hunter
Double Dealer
Gone
Torture
Girls
Got Laid
HELLDORADOS ... irgendwie lässt mich der Bandname nicht mehr los! Den kenn ich doch ... ich habe doch 100%ig Material von denen auf meiner Festplatte. Mal einen Suchdurchlauf gestartet und auch gleich 2 Treffer. Das Album "Just Rock" (2008) und die selbst betitelte EP (2006) wurden als Ergebnis ausgespuckt und so langsam wusste ich auch wieder, warum mir die Band so bekannt vorkam. Die Band präsentierte sich eine Zeit lang auf Jamendo und so kam ich mit ihr in Berührung.
Die HELLDORADOS bezeichnen ihre Musik als Sleaze Rock und das kann ich so auch unterschreiben. Letztes Jahr brachten die Schwaben eine 4 Track Promo CD heraus und angelten sich, vor einigen Monaten, einen Deal mit Massacre Records. Alle 4 Songs sind auch auf dem vorliegenden Silberling enthalten.
Die Band besteht aus:
Pierre - Gesang
Steve - Gitarre
Gunnar - Bass
Chris - Schlagzeug
Gegenüber der 2006 erschienenen EP und dem damaligen Debüt stellt der Label-Neuanfang eine riesige Weiterentwicklung dar. Die Buben sind als Songwriter und Musiker gewachsen und liefern, mit dem Album, ein durchaus hörbares Produkt ab.
HELLDORADOS klingen, heutzutage, um ein vielfaches professioneller und die Instrumentierung bewegt sich auf einem angnehm soliden Level. Pierre zeigt sich sehr wandlungsfähig und sorgt dadurch für einiges an Abwechslung. Richtig gut gefällt mir sein Gesang bei der saustarken und klischeefreien Ballade "Changes".
Auch wenn ich der Band einen großen Schritt in die richtige Richtung attestiere und sie stark an ihrem Können als Komponisten gearbeitet haben, liegt hier die Krux. An manchen Stellen wirkt das Material zu verkrampft und zu inszeniert, dadurch kommt mir das Endresultat, an manchen Stellen, einfach zu künstlich vor. Des weiteren haben sich zwei bis drei Filler auf das Album gemogelt. "Helldorados" ist zwar ein gutes Album, aber ich bezweifle, dass diese Leistung, für mehr als einem nationalen Achtungserfolg, ausreicht.
Nach einem, etwas langatmigen Intro, welches in einem herzhaften Rotzer sein Finale findet, startet der Rundling vielversprechend durch. "Never Gonna Stop" rockt gnadenlos straight und flott durch die Boxen und irgendwie erinnert mich der Refrain und einige Passagen an BAD RELIGION. Mir gefällt der Abgeh-Rocker recht gut. "Go To Hell" macht keine Gefangene und die Band brettert sich sehr spielfreudig durch die Nummer. Der Refrain bleibt recht schnell im Gehörgang kleben, nur die modern gehaltene "Spoken Word - Einlage" empfinde ich als vollkommen deplaziert. Anschliessend folgt das, von mir oben erwähnte, "Changes". Die Nummer ist einfach wunderschön arrangiert und kommt, ohne viel Firlefanz, auf den Punkt. Die Streichersamples sind genau richtig eingesetzt und die Nummer nimmt genau dann an Tempo zu, wo man es auch erwartet. Aufgrund des wirklich starken Endteil, ist die Nummer ganz klar das Highlight der Platte. "Hunter" ist ein Riff-Rocker, welcher, vom Anfangsrhythmus, von jeder AC/DC stammen könnte und im Verlauf an Eigenständigkeit dazu gewinnt. Mit "Double Dealer" gibt es richtig schön was auf die Ohren. Sie lassen den Punk Rock Hammer mal raus und gehen sehr spielfreudig an die Sache heran. Die Jungs erinnern wieder an BAD RELIGION und dieser Sound steht ihnen wirklich gut. Kurz vor der Diabetes stehe ich beim Hören von "Gone". Der Song passt überhaupt nicht zur Band. Zuckersüß und künstlich arrangierter Balladen - Stuff, durch den sich die Band eher durchkrampft als durchspielt. Totales Lowlight. "Torture" ist ein aggressiver Rocker, der aber ein bisschen die Orientierung verliert. Er springt zwischen grundsolider Härte, moderne Einschübe und melodischen Parts Ping-Pong und lässt einen Zuhörer, mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht, zurück. Zwar ist die Nummer nicht schlecht, aber schon gewöhnungsbedürftig. Zum Abschluß gibt es eine richtig coole Glam Rock Nummer mit viel Melodie, einem einfallsreichen Refrain und einer starken Instrumentierung. "Got Laid" stimmt mich versöhnlich.
Teilweise bietet "Helldorados" richtig unterhaltsames Material, was meiner Meinung nach, aber noch zu rar gesät ist, um absolut überzeugen zu können.
Wer auf nationale Glam/Sleaze Bands steht und diese gerne supportet, sollte sich dann auch die HELLDORADOS anhören, denn schlecht sind sie nicht. Es reicht halt noch nicht, um ganz oben mit zuspielen, aber das kann ja noch kommen.
Hauchdünne 7 Punkte finde ich, für die momentane Leistung, angemessen und drücke der Band, für die Zukunft, die Daumen.
Götz
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