Samstag, 14. September 2013

Find Me - Wings Of Love





Band : Find Me  
Album : Wings Of Love  
Spielzeit : 54:14 Min.  
Plattenfirma : Frontiers  
Veröffentlichung : 30.08.2013



WERTUNG:   6,5 von 10


Tracklist:


01  Road To Nowhere
02  Another World
03  Dancing To A Broken Heartbeat
04  Eternally
05  Firefight
06  On The Outside
07  One Soul
08  Powerless
09  Bottom Of My Heart
10  Unbreakable
11  Wings Of Love
12  Your Lips



Irgendwie habe ich manchmal ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Frontiers. Einerseits halten sie als eine der wenigen (oder gar als einzige) Plattenfirma die Flagge des Melodicrocks hoch und mittlerweile sind fast alle (ehemaligen) Megastars der Szene bei Ihnen unter Vertrag. Das ist durchaus lobenswert. Auch kommen ab und an einige Juwelen von Bands neueren Datums auf den Markt. 
Andererseits wird der Markt immer mehr überschwemmt von mehr oder weniger sinnvollen "Projekten", bei denen mal mehr mal weniger große Namen dabei sind, die sich für eine Scheibe zusammenfinden, um sich dann auch gleich wieder zu trennen. 
Auch hier gibt es Ausnahmen (z.B. Place Vendome), die zumindest im Studio eine längerer Halbwertzeit haben. Die meisten Projekte sind jedoch sehr kurzlebig. Touren kommen ja so gut wie nie zustande, was natürlich auch eine finanzielle Frage ist.
Vorliegende CD von "Find Me" fällt ebenfalls in die Kategorie "Projekt". Am Start sind dabei die üblich  verdächtigen der Songwriterschmiede von Frontiers in Form von Daniel Flores (Issa, The Murder of My Sweet, Seventh Wonder), Sören Kronqvist (Crash the System, Sunstorm), Erik Mårtensson (Eclipse, W.E.T., Jimi Jamison), Alessandro Del Vecchio (Hardline) sowieTom und James Martin (Vega, Sunstorm).
Am Mikro, und das ist das Interessanteste und auch Beste an der Scheibe, ist Robbie LaBlanc (Blanc Faces) zu finden, einem AOR-Sangestitan vor dem Herrn.
Frontiers-Präsi Serafino Perugino hat die illustre Schar an Musikern zusammengetrommelt mit dem Ziel, das perfekte Melodic-Album zu machen. Das ist aber nun mal nicht wirklich gelungen muss man konstatieren.
Legt die Scheibe mit "Road To Nowhere" (wenn auch sehr vorhersehbar) einigermaßen rockig und überraschend gut produziert los, ist schon an zweiter Stelle der erste "Füller" zu finden. "Another World" ist ein gesichtsloser Melodic-Rock-nach-Zahlen-Song, wie er bislang auf unzähligen Projekten von Frontiers verbraten wird. Skip. "Dancing To A Broken Heartbeat" macht da wieder etwas Boden gut, der Refrain ist locker-flockig und hitverdächtig. "Eternally" ist - oh Wunder - die erste Ballade, eine recht langweilige Nummer, die ich ebenfalls als Melodic-Stangenware bezeichnen würde. "Firefight" führt das qualitative bergauf-bergab-Spiel weiter, hat nette 80er-Chöre, wenn auch der Refrain etwas abkackt. "Standing On The Outside" hat wiederum den typischen Nettheits-Faktor, aber auch wie die vorherigen Songs (ausser "Eternally") wieder im gleichen Rythmus und somit  macht sich bereits bei Song 6 doch leichte Langeweile breit, die auch "One Soul" mit seinen Klischee-Lyrcis (wie oft musste man schon "Desire" zusammen mit "Fire" in einem Songtext hören *schnarch*) aufrecht erhält.
Bei "Powerless" ist endlich einmal ein langsamerer Rythmus vorhanden, der das Ganze etwas auflockert, wenngleich der Track an sich auch nicht besonders herausragt. "Bottom Of My Heart" ist der flotteste Song der Scheibe, aber auch da fehlt mir das gewisse Etwas. Das ist typische Frontiers Standardware, gesichts-und identitätslos. Von den restlichen drei Songs ist an sich nur noch "Unbreakable" auffällig, der zumindest den Hauch von Eigenständigkeit vermittelt.

Irgendwie beschleicht sich beim Hören der Scheibe bei mir der Verdacht, dass es sich hier um Überbleibsel von Songs der oben genannten Songwriter handelt, die bislang keine Verwendung gefunden haben und nun eben im Rahmen eines weiteren "Projekts"  verbraten werden.  Der Sinn solcher Veröffentlichungen erschließt sich für mich nicht wirklich, denn von Megasellern sind die Verkaufszahlen sicher auch weit entfernt. Aber irgendwie muss es sich für die Plattenfirma offenbar doch rechnen, sonst würde der Markt nicht so überschwemmt werden.
Es wird sicherlich Anhänger geben, denen die Scheibe besser gefallen wird als mir, also sollte man als Melodic-Fetischist durchaus einmal reinhören. Mehr als 6,5 Punkte ist mir diese doch sehr biedere Auftragsarbeit leider nicht wert.

Martin
 

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