Band: Gov´t Mule
Album: Shout!
Spielzeit:
41:07 min.CD 1;
Plattenfirma:
Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade
Veröffentlichung:
23.09.2013
Weltweites Netz: http:// www.mule.net
WERTUNG:
9 von 10
Trackliste:
1. World Boss
2. No Reward
3. Whisper In Your Soul
4. Capture
5. Scared To Live
6. Stoop So Low
7. Forsaken Savior
8. Done Got Wise
9. When The World Gets Small
10. Funny Little Tragedy
11. Bring On The Music
CD 2
1. World Boss (Ben Harper)
2. Funny Little Tragedy ( Elvis Costello)
3. Stoop So Low (Dr. John)
4. Captured (Jim James)
5. Whisper In Your Soul (Grace Potter)
6. Scared To Live (Toots Hibbert)
7. No Reward (Glenn Hughes)
8. Bring On The Music (Ty Taylor)
9. Forsaken Savior (Dave Matthews)
10. Done Got Wise (Myles Kennedy)
11. When The World Gets Small (Steve Winwood)
Wenn
was klar ist, wie ´n ½ Liter Glas kühles Kristallweizen, perlend auf dem
sonntäglichen Mittagstisch, dann ist das der Fakt, dass die neue Pferdehintern –
Platte eine fette, mit partiell souligem Einschlag veredelte Südstaatenbreitseite
geworden ist, die auch einem Mule – Neueinsteiger eine faire Chance gibt, sich
auf Anhieb auf diesem öligen, bourbongetänkten, abendsonnendurchflutenden, staubigem
Kornspeicher wohlzufühlen.
Wer
das abwerbend wirkende, Debilität assoziierende
– Graffiti - Cover verbrochen hat, habe ich nicht
rausgefunden, sollten die dafür Geld genommen haben? Egal.
Warren
Haynes, dieses seit den letzten Jahren scheinbar ungebremste Gitarrenkreativcenter,
umgeben von den kongenialen Desperados
Jorgen Carlsson am Bass, Danny Louis an Keys und Gitarre (neuerdings ist
er an den sechs Saiten quirlig dabei, und das bekommt der Band sehr gut!), und dem Outlaw Matt Abts an den Pearl – Drums
bilden auf “Shout!“ erneut eine kernige,
authentisch agierende Phalanx.
Aus
der die Gitarrensolos von Haynes derartig herausschimmern, herausbrechen, dass ich geneigt bin, hier von den Bestechenden, Prägnantesten, Brillantesten
dieses noch sehr jungen Rock - Jahrtausends zu reden.
Man
nehme nur mal „Captured“, wen das nicht anrührt, der hatte nie ein Herz. Lief bereits
sein letztes Soloalbum „Man in Motion“ bei mit tagelang im Repeatmodus, so
knüpft Hayne hier stielsicher, makellos
und völlig unprätentiös an.
Aus
welchem Fundus nimmt der Typ nur diesen scheinbar unerschöpflichen
Juwelenbesatz an Gitarrenharmonien? Bereits beim Startpaket „Word Boss “ lässt das Schlitzohr kurz seine
Genialität aufblitzen, verteilt diesen Gitarrenkonfekt jedoch über die wunderbar lange Spielzeit des
(regulären ersten) Albums gönnerhaft und konstant, und dies, dass darf man zu
keinem Zeitpunkt unerwähnt lassen, eingebettet in eine traumhafte Kulisse aus
wunderbarem Songwriting. Soooo gehen blühende Landschaften!
Songs
wie Forsaken Savior sind gleichwohl Indikatoren eines funktionierenden
Bandgefüges, die „Shout!“, diese Perle des Southernrock erst ermöglichen.
Dezenter
aber gleichzeitig effizienter kann man Keybordpassagen in diesem Genre nicht
einbetten, geschehen wie in „When The
Word gets Small“.
Abwechslungsreiche
jedoch niemals effektheischend arbeitet die Rhytmussektion, dabei vergessen
die Burschen Carlsson und Abts jedoch
niemals, dass sie nur den verdammten Planwagenzug sicher ins gelobte Land zu
bringen haben.
Dabei
mischen Mule auf „Shout!“ die Stile, werfen ein wenig Reggae in die Waagschale („World
Boss“), deklinieren gelegentlich straighten Bluesrock („Done Got Wise“) und
werden deshalb keinesfalls vorhersehbar. Immer wenn es droht vielleicht
schwülstig zu werden, brechen sie auf und streuen nölige Akzente auch innerhalb
der Songstrukturen.
Auf
„Shout“ habe ich keinen einzigen Schwachpunkt ausmachen können. Ein absolutes
Klasse – Album.
Hätte
es einer 2. CD mit (hochkarätigen) Interpretationen der Mule – Songs bedurft? Ach
Gottchen, lass mer die Frage einfach mal zum Schluß so stehen. N bisschen
Spannung darf doch noch bleiben…
Stephan
Schneider
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