Band : The Fabulous Thunderbirds
Album : What's The Word
Spielzeit : 45:21 Min.
Veröffentlichung : 27.09.2013 (1980)
Plattenfirma : Repertoire Records
Homepage : www.repertoirerecords.com/artists/fabulous-thunderbirds-the
Wertung : 7 von 10
Trackliste :
- Runnin' Shoes
- You Ain't Nothin But Fine
- Low-Down Woman
- Extra Jimmies
- Sugar Coated Love
- Last Call For Alcohol
- The Crawl
- Jumpin' Bad
- Learn To Treat Me Right
- I'm A Good Man (If You Give Me A Chance)
- Dirty Work
- That's Enough Of That Stuff
- Los Fabulous Thunderbirds - Bonus
- Look Watcha Done - Bonus
- Please Don't Lie To Me - Bonus
- Introduction Of Band By C-Boy, Bottom Line, Austin / Bad Boy (Live)- Bonus
- The Crawl (Live) - Bonus
Das zweite Album der Fabulous Thunderbirds, What's The Word, erschien im Mai 1980, nachdem die vier Texaner die Messlatte mit dem ein Jahr zuvor erschienenen Girls Go Wild ziemlich hoch gelegt hatten. Natürlich wollte die Band die hohe Erwartungshaltung der Fans erfüllen, unglücklicherweise hielt sich das öffentliche Interesse, insbesondere das der Musikpresse, aber sehr zurück.
Sämtliche Antennen waren Anfang der Achtziger eben auf neue, frische Musikrichtungen wie New Wave, Post-Punk oder Heavy Metal, aber eben nicht auf Bluesrock ausgerichtet. So ernteten die Thunderbirds auf ihrer 30 Gigs umfassenden Europatour als Opener für Dave Edmunds und Nick Lowe's Rockpile zwar Abend für Abend tolle Publikumsreaktionen ob ihrer gekonnten Liveshow, dafür aber umso schlechtere Pressereaktionen.
Kim Wilson merkte Jahre später an: "Those guys were incredible. They had these fantastic shows and the next day in the paper you'd see horrible articles about them."
Hinzu kam, daß sich Drummer Mike Buck während der Aufnahmen kurzfristig verabschiedete um eine eigene Band namens The LeRoi Brothers zu gründen. So spielte sein Nachfolger Fran Christina bereits drei Songs der neuen Platte ein. Dieser wechselte von der Countryformation Asleep At The Wheel zu den T-Birds, spielte vorher aber bei der Swing- und Bluesband Roomful of Blues, die später noch für die Band interessant werden sollten. Trotzdem, die Sache kam ins Stocken. Ein weiteres Manko war die Aufnahmequalität, die Platte wurde in einem einfachen texanischen Tonstudio unter abenteuerlichen Bedingungen aufgenommen. Vaughan erinnert sich während eines Interviews mit dem Guitar Player Magazin: "We just set up in a big circle with boom mikes and go, that's why it's kind of caveman sounding ancient".
Keinesfalls aber sollen die erschwerten Bedingungen darüber hinwegtäuschen daß What's The Word einen ganzen Haufen toller Songs enthält. Die Thunderbirds hielten an ihrem eingeschlagenen Weg, Rock'n'Roll und ihren einzigartigen Tex-Mex-Bluesrock in einen Topf zu werfen, hartnäckig fest. Diese Melange, gepaart mit dem ausserordentlichen Können aller beteiligten Musiker wissen Musikfans aus aller Welt auch heute noch sehr zu schätzen. Die Reaktionen stiegen proportional zum Alter der Scheibe stetig an, und um den Fans dieses Juwel in bestmöglicher Qualität anbieten zu können, wurde auch dieses zweite Werk der T-Birds von Repertoire in bestmöglicher Form remixt. Es enthält heute 17 Tracks, 5 davon sind Bonus B-Seiten bzw. Liveaufnahmen.
Die T-Birds haben auch auf What's The Word wieder tief in die Klamottenkiste gegriffen und einige Klassiker stilgerecht aufgemöbelt. Der Opener Runnin' Shoes basiert auf dem Blues-Standard Meet Me In The Bottom (u.a. Howlin' Wolf), der wiederum 1936 noch auf den Namen Hey Lawdy Mama hörte. You Ain't Nothing But Fine entspringt einem ganz anderen Genre, nämlich dem Zydeco, im Original von Rockin' Sydney. Immerhin verhalf die Covernummer dem in unseren Kreisen eher unbekannten Urheber zu einem ungeahnten aber kurzen Popularitätsschub. Zu einem ihrer größten Klassiker entwickelte sich jedoch die R&B Nummer The Crawl, ursprünglich vom Bluesgitarrist Lonnie Brooks in jungen Jahren unter dem Künstlernamen Guitar Junior veröffentlicht. Der Song ist übrigens zusätzlich in einer feinen Liveversion als einer von fünf Bonustracks auf der CD enthalten.
Hier eine etwas spätere Live-Version aus dem Jahre 1986:
Immerhin sieben von 12 Titeln entstammen der Feder von Kim Wilson, bzw. einer Zusammenarbeit zwischen Kim Wilson, Jimmie Vaughan und Bassist Keith Ferguson, darunter ein Alltime Klassiker der Band, Extra Jimmies. Die leicht angejazzte, instrumentale Nummer aus dem Hause Vaughan / Ferguson zeigt einmal mehr die Vielseitigkeit und handwerklichen Fertigkeiten der Band und macht einfach Laune.
Alles in allem ist What's The Word ein Füllhorn voller Songs geworden, die dem Erstling Girls Go Wild absolut das Wasser reichen, können. Nicht wenige Fans halten die Platte für das beste Werk der Texaner, ich für meinen Teil bevorzuge aber das Debutalbum und vergebe gute 7 von 10 Punkten.
Bernd Fischer
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