Samstag, 7. Februar 2015

Revolution Saints - Revolution Saints

Band: Revolution Saints
Album: Revolution Saints
Spielzeit:  53:38 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: https://www.facebook.com/RevolutionSaints?fref=nf



Wertung:  5,5 von 10


Tracklist:


1. Back On My Trail
2. Turn Back Time
3. You’re Not Alone
4. Locked Out Of Paradise
5. Way To The Sun
6. Dream On
7. Don’t Walk Away
8. Here Forever
9. Strangers To This Life
10. Better World
11. How To Mend A Broken Heart
12. In The Name Of The Father (Fernando’s Song)




"Leute wir brauchen mal wieder was Journey-mäßiges am Start, habt ihr da ne Idee?" - "Klar, ich glaube da habe wir noch so ein paar ungenutzte Songs auf Halde, die gehen so in die Richtung". "Wir brauchen aber ein paar bekannte Namen dahinter ". "Du - Jack Blades hat grade frei und Doug Aldrich ist bei Whitesnake ausgestiegen - die würden passen. Hättet ihr nen Sänger?" "Wie wärs mit Deen Castronovo von Journey - der trommelt zwar bloß aber hat ne Stimme wie Perry. Das würde passen. Wir verkaufen das dann als neue Supergroup, schiessen ein paar Bilder, stöpseln ein Video zusammen dann wird das schon".

So oder so ähnlich könnte sich das Brainstorming im Hause Frontiers abgespielt haben, wenns um das groß angekündigte Debut der selbsternannten Supertruppe "Revolution Saints" geht. Vom Namen her sind in der Tat tolle Leute dabei: Jack Blades von Night Ranger und der Ex-Gitarrero von Whitesnake Doug Aldrich garniert mit Journey-Drummer Deen Castronovo. Liest sich auf dem Papier durchaus gut. Hätten die drei in auch nur irgendeiner Weise Einfluss aufs Songwriting gehabt wäre sicher eine tolle Platte rausgekommen. So ist das ganze Ding eine doch ziemlich große Enttäuschung,vor allemvor dem Hintergrund, wer daran beteiligt ist (zumindest auf dem Papier).
Offenbar wurden alle Songs vom Frontiers Haus und Hofproduzenten und Haupt-Songwriter Alessandro Del Vecchio verfasst, der ja für fast alle Frontiers-Sachen der letzten Jahre in irgend einer Weise tätig war. Der sympathische Kerl hat sicherlich was drauf und die Produktion der vorliegenden Scheibe klingt durchaus amtlich und druckvoll, aber die Songs klingen leider ziemlich ausgelutscht und gleichförnig und auch schon 1000 Mal besser gehört. Dass da Aldrich oder gar Jack Blades ihre Hände beim Songwriting in irgendeiner Weise drinhatten glaube ich ganz und gar nicht, denn da fehlen jegliche Trademarks, die einen Blades-Sing ausmachen. Stattdessen gibt es Journey-mäßiges Songwriting der dritten Bundesliga. Mich reisst da wirklich so gut wie kein einziger Song auch nur annähernd aus den Latschen. 
Klar klingen "Back on my Trail" und "Turn Back The Time" ganz nett, aber eben wie Sachen, die man bei Journey (und da rede ich von der Band, die bis zu Steve Augeri existierte und nicht von der Covertruppe, die noch immer durch die Lande zieht) nicht weiter verfolgt hätte.
Sämtliche 12 Songs klingen uninspiriert und eben wie zweitklassige Journey-Tracks, die man zufällig irgendwo entdeckt hat. Castronovos tolle Perry-mäßige Stimme in allen Ehren, aber wenn die Hooks eben nicht zünden hilft auch der beste Gesang nicht.
Die Balladen (es sind hier viel zu viele am Start!) klingen wie am Reißbrett entworfen und wie so oft im Hause Frontiers nach dem typischen "Melodic Rock by Numbers",  der nichts Neues zu bieten hat und nur Altbewährtes aufwärmt und das in lauwarm. Alles klingt wie schon mal gehört, jedoch dann in besserer Verfassung.
Manchmal klingt das Ganze wie ein Soundtrack zu einem schlechten Sylvester Stallone Film aus den 80ern, nur hat dieser die Zeichen der Zeit erkannt und persifliert sich selber. Die Musik hier scheint dann doch gewollt ernst gemeint.
Revolution Saints ist eine klassische Auftragsarbeit. Aldrich spielt zwar sehr gut, nur kann er im AOR eben nicht wirklich Akzente setzen, trotz des einen oder anderen spektakulären Solos. Ich finde ihn für diese Musikrichtung auch nicht unbedingt geeignet.
Von Jack Blades hört man so gut wie gar nichts. Außer ein paar Lead-Strophen, wo man schon genauer hinhören muss, um ihn auszumachen, ist er so gut wie gar nicht zu vernehmen. Ein grösserer Input von ihm hätte der Scheibe sichtlich besser zu gesicht gestanden.
Einzig "Way To The Sun" und das flotte "Don't Stop" (wenngleich auch mit 99,9%iger Journey Schlagseite) kann ich auf der Habenseite verbuchen. Der Rest sind verzichtbare Balladen (der Versuch mit "In The Name of the Father" ein neues "Open Arms" zu kreieren geht gehörig in die Hose)

Die allerorten zu vernehmenden Lobeshymnen auf Revolution Saints kann ich in keinster Weise nachvollziehen. So beginnt das Jahr 2015 genauso enttäuschend wie das gesamte Melodicrock Jahr 2014 fast durchgehend war: Projekte aus der Retorte werden aus dem Boden gestampft um ein paar Tausend Scheiben zu verkaufen. Getourt wird mangels Interesse eh nicht und so versinkt das Ganze eben wieder in der Versenkung weil sich die Hauptprotagonisten wieder ihren Hauptbands widmen. Die Zielgruppe dieser Veröffentlichung wie auch der "Sweet/Lynch"-Scheibe die ebenso auf ganzer Linie ein Rohrkrepierer ist, erschliesst sich mir nicht.  

Will ich Journey hören lege ich eine ihrer Top-Scheiben auf und sicher nicht Revolution Saints.
Im Hause Frontiers sollte man sich in der Tat einmal Gedanken machen, inwieweit man mit diesen ganzen Retorten-Veröffentlichungen wirklich am richtigen Weg ist. Mein Weg ist das leider ganz und gar nicht mehr. Mag an mir liegen, glaube ich aber nicht weil ich GUTEN Melodicrock nach wie vor sehr schätze. Der wird mit auf aktuellen Veröffentlichungen wie dieser leider in keinster Weise geboten. Eine Revolution sieht definitiv anders aus. Schade!

Martin

1 Kommentar:

  1. Stimta alles ja, Retortne produktion von Musik etc etc...ABER...Was waere wenn Frontirs ga rnich da war ? Sie machen nich alles richtig, aber sie halten diese Musik in der Szene. Auch diese Cd hat ein par schlechten SOngs, aber besonder sdie Balladen sind erste Liga.

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