Donnerstag, 7. November 2013

David Reece - Compromise

Band: David Reece
Album: Compromise
Spielzeit: 44:58 min.
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage:

WERTUNG: 8 von 10

Tracklist:

Disaster
End Of It All
Fortunate Son
Someone Beautiful
Along For The Ride
Coast To Coast
All Roads Lead To War
Where My Heart Belongs
Everything To Everyone
Evil Never Dies
Treasure Hunter

Was ist den mit DEM los? Von Hördurchgang zu Hördurchgang frage ich mich mehr, warum uns DAVID REECE mit dem Titel seines Soloalbums so dermaßen an der Nase herumführt. Denn dieser Silberteller ist definitiv kein Kompromiss! Der einstige ACCEPT ("Eat The Heat" 1989) Sänger tritt diesmal ohne seine BANGALORE CHOIRE oder auch GYPSY ROSE (nur um einige Formationen zu nennen, bei denen der arbeitswütige Amerikaner mitwirkt) in Erscheinung und kann absolut überzeugen. Wer feinen AOR erwartet, dürfte schnell enttäuscht sein, denn auf "Compromise" regiert kerniger und wuchtiger Hardrock, der auch manchmal in Richtung Heavy Metal schielt.

Der rockige und harte Sound steht Herrn REECE verdammt gut zu Gesicht und wird, mit viel Elan und absolut glaubwürdig, von allen beteiligten Musikern vorgetragen. DAVID und "seine Jungs" schienen richtig Bock auf das Einspielen einer frischen und vielseitigen Scheibe gehabt zu haben.

Seine Komplizen auf "Compromise" sind der SEVEN WITCHES Gitarrist Jack Frost (u. a. auch SAVATAGE) + Kelly Peterson, an den Keys tobt Paul Morris (DORO und RAINBOW) und die tiefen Töne kommen aus dem Instrument von Ronnie Parkes, der auch Bandmate von Frost ist. Des Weiteren gibt es noch Gastauftritte von Andy Susemihl und Christian Tolle zu hören.
Der größte Teil des Materials besitzt eine hohe Dosis Spritzigkeit, starke Ideen und ein gutes Mischverhältnis von Härte, Groove und Melodie. Diese Merkmale feuert die Band schon, voller Power, bei den ersten 3 Nummern ab. Der coole Rocker "Disaster", das etwas flottere und verdammt motivierte "End Of It All" und das mit einem tollen, stampfenden Groove unterlegte "Fortunate" begeistern durch die Spielfreudigkeit der Formation, einer sehr starken Gitarrenarbeit und einem äußerst starken und charismatischen Gesang des Ami's. Die Songs besitzen genügend Ecken und Kanten und kommen sympathisch unverbraucht, einfallsreich und ursprünglich aus den Boxen. Anschließend wird meinen freudigen und positiven Erwartungen ein Dämpfer, in Form der sülzigen und kompositorisch eher schwachen Piano/Keyboard Ballade "Someone Beautiful", verpasst. Danach ist aber wieder alles gut. Das hart groovende "Along For The Ride" hat zwar einen komischen Hall im Gesang, kann aber musikalisch einen durchaus guten Eindruck hinterlassen. Der Titel gehört zwar nicht zu den stärksten Nummern auf "Compromise", aber richtig schwach ist er auch nicht. Wie ein Orkan bläst das gnadenlos kernige "Coast To Coast", dem Zuhörer, entgegen. Die "spoken Word" - Samples, welche mit spacigen Keypassagen unterlegt sind, verpassen dem Song einen leichten dramaturgischen Touch und die Band zimmert einen wirklich fetten und heavy Soundteppich zusammen. Klingt einfallsreich, macht Spaß und ist richtig gut. Bisschen Metal? Dann werdet ihr für "All Roads Lead To War" sehr dankbar sein!!! Der Headbanger bekommt einen schnellen, harten Rocker, mit einer fantastischen Bass- und Gitarrenarbeit, geboten und lässt die "virtuelle" Matte nur so kreisen! Soviel Kraft auf den Stimmbändern hätte ich Herrn Reece nicht mehr zugetraut und ich bin von seiner Leistung wirklich sehr angetan. Ein bisschen verschnaufen kann man beim kraftvollen "Where My Heart Belongs". Die Melodie und der Gesang sind die Hauptdarsteller und verleiten zum Mitsummen. Spätestens beim Refrain nimmt einen die Nummer gefangen. Die Sechssaiten-Fraktion... ist natürlich wieder Zucker. Man kann dem Sänger zu der Wahl seiner Mitstreiter nur beglückwünschen! Auch die zweite Ballade "Everthing To Everyone" trübt ein wenig den Gesamteindruck. Sorry, aber irgendwie fehlt den langsamen Nummern etwas die Substanz. Da kann auch David's exorbitant gute Performance nichts daran ändern. Dafür gibt es anschließend wieder ein Stück Schwermetall. "Evil Never Dies" ist böse, düster und stampft sich den Weg in den Gehörgang. Kompositorisch erinnert mich das Midtempo - Stück an eine Mischung aus SABBATH/w Dio und JORN Material. Das kernige "Treasure Hunter" ist wieder ein toller und frischer Hardrocker und rundet den wirklich guten Rundling passend ab.

Ich bin positiv und angenehm überrascht von "Compromise". Das Album liefert alles, was ich in der letzten Zeit, bei einem klassischen Hardrock Album vermisst habe. Heaviness, einprägsame Melodien, eine tolle Instrumentalisierung und einen saustarken Sänger.

Wäre das Material durchgehend stark ausgefallen und hätte DAVID REECE auf die "Luschi" Balladen verzichtet, hätte ich einen ganz fetten Zähler mehr vergeben.

So ist es ein sehr hörenswertes, teilweise in Richtung "SACK-STARK" tendierendes, Output geworden, dass ich jedem Liebhaber, des abwechslungsreichen und spontan dargebotenen Hardrocks, nur wärmstens ans Herz legen kann!!!

Von meiner Seite gibt es 8 kräftige Tritte in den Pöppes und ein "Well done, Guys".

Götz

1 Kommentar:

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