Sonntag, 24. November 2013

Stonecast - Heroikos

Band: Stonecast
Album: Heroikos
Spielzeit: 47:10 min.
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 12.11.2013
Homepage: www.facebook.com/stonecastmetal

WERTUNG: 7,5++ von 10

Tracklist:

1. Jakuta (Cult Of The Bolthrower)
2. The Barbaric Rhyme
3. Elysian Winds
4. Triumph 
5. Substance 
6. Of Ice And Fire 
7. Kings Unborn 
8. Gods Of Dust 
9. The Place 
10. Savage Princes

Das Pitch Black Records Label hat diesen Monat, gleich zweimal ein sehr, sehr feines Näschen bewiesen! Nach der bombigen Release der griechischen Melodic Power Metaller ARTICAL füttern sie den Metalhead, mit einer weiteren Köstlichkeit, in Form des zweiten Outputs der Franzosen STONECAST. Wie ihre südländischen Labelmates sind die Gallier dem Power Metal Genre zuzuordnen. Aber da hört es auch schon mit den Soundähnlichkeiten auf. Unsere Baguetteverschlingenden Nachbarn gehen um einiges epischer zu Werke, lassen immer wieder Progressive Metal Ansätze durchklingen und schielen, so manches Mal, in Richtung Britannien, als dort der stahlharte, metallische Rocksound seine Blütezeit hatte.

4 Jahre nach dem Debüt “Inherited Hell” und einigen Line-Up Wechseln hat die Band aus Marseille das Nachfolgealbum fertiggestellt und hinterlässt, mit dem Stück Plastik, einen durchaus starken Eindruck. "Heroikos" entpuppt sich schon beim Ersthören als kleines Überraschungsei und ist eine spannende, virtuose und vielseitige Angelegenheit geworden. Die Musiker so richtig was drauf und beweisen es nur zu gerne, dies ist für mich persönlich der Hauptgrund, weshalb der Silberteller so formidable ausgefallen ist. Die Jungs legen eine urwüchsige und leidenschaftliche Energie an den Tag, die so mancher Genre-ähnlichen Release einfach abhandenkommt und vergessen dabei nicht die Abwechslung, Melodien und Eingängigkeit mit einzubauen. 
Richtig stark und verdammt homogen agiert die Combo! Franck "Kanon" Ghirardi singt und screamt wie eine Mischung aus Warrel Dane (NEVERMORE) und Eric Adams (MANOWAR), ­growlt heftigst und lässt seine gewaltige Stimmbandvariabilität zu Tage kommen. Das Gitarren - Duo Bob "Flying" Saliba und Seb "Cazu" Casula lassen immer wieder ihre melodiebetonten NWOBHM - Roots durchblicken, können so manch sägendes und knallhartes Riff raushauen und ergänzen sich prächtig. Lionel "Beev" Antonorsi's fettes und durchdringendes Bassspiel gibt, dem schon recht druckvollen Gesamtsound, noch einen immensen Punch. Es macht unwahrscheinlich viel Spaß der Formation zuzuhören, wie sie sich regelrecht den Hintern wund rockt!!! ... ACH JA, einen regulären Schlagzeuger haben die Franzosen momentan nicht in ihren Reihen und so verpflichteten sie einen Herrn, der kein Unbekannter in der Heavy Metal Szene sein dürfte. Der Name Kenny Earl ist u. a. MANOWAR, DEATHDEALER, JACK STARR'S BURNING STARR Fans geläufig und er trägt den Beinamen "RHINO". Der ehemalige Lendenschurzträger liefert eine fantastische Leistung ab, treibt die Truppe, mit seinem gnadenlos verspielten und knüppelharten Fellschlägen vor sich her und bekommt einen großen Spielraum von der restlichen Band zugesprochen, um seine endlose Power und Kreativität loszuwerden. 

Lyrisch befassen sich die Franzosen mit der griechischen Mythologie und verarbeiten in ihren Texten die Erzählungen des Dialoges Hērōikós, welcher vermutlich aus der Feder von Flavius Philostratos stammte. Dementsprechend hymnenhaft / Schlachten-tauglich ist die musikalische Umsetzung. Pathetisch / episch und aufwendig arrangiert ist das Material und bietet allerfeinste Headbang - Feinkost wie man sie von den Kollegen ICED EARTH, BLIND GUARDIAN etc. geboten bekommt. Und dies ist das einzige Manko der Band. Sie können sich nicht stark genug von den "Meistern" abgrenzen und es fehlt ein bisschen an Eigenständigkeit bzw. können sie keine eigene Duftmarke setzen.

Der Opener "Jakuta (Cult Of The Bolthrower)" beginnt mit Gegrolle, schneidenden Riffs, heftigen Drumschlägen und einem Frank Ghirardi, der sein komplettes Gesangspaket offenbart. Der Track hat einen sehr hymnenhaften Charakter, welcher durch die Chöre noch verstärkt wird, und verblüfft den Zuhörer durch eine enorm hohe Abwechslung. Besonders angetan bin ich von der wirklich starken Gitarrenfront, die sich im Mittelteil fantastisch in Szene setzen kann. Einen Tacken heftiger / wuchtiger ist "The Barbaric Rhyme" ausgefallen. Der galoppierende Rhythmus, das äußerst starke und charismatische Organ des Sängers und, ein brutal einschlagender, Rhino fallen sofort auf. Die Melodie geht, aufgrund des etwas zu harten Schlagzeugspiels etwas unter, aber das gleichen die beiden Gitarristen, durch ihre tolle Arbeit wieder aus. Nach dem feinen, instrumentalen Intermezzo "Elysian Winds" folgt das sehr ideenreiche "Triumph", welches viel mehr als nur ein Power Metal Song ist! Und wer ist schuld??? ... Natürlich der Sänger und die Sechssaiter Saliba + Casula. Es stimmt einfach alles bzw. ist perfekt arrangiert worden. Mit welcher Kreativität die Flitzefinger zu Werke gehen ist einfach unbeschreiblich. Die Herren packen alle Spielarten aus, um den Track zu einer epischen Metal Hymne wachsen zu lassen. Franck und die Chöre veredeln diesen Charakter und mit der Nummer haben STONECAST das Highlight auf der Scheibe eingespielt. Pathos, Chöre, fette Riffs und einen gewaltigen Bass / Schlagzeug Teppich bietet der starke Rausschmeißer "Savage Princes" und dürfte Fans, des Power Metals, noch einmal das Herz aufgehen lassen.

"Heroikos" schrammt nur ganz knapp an einer sehr guten Bewertung vorbei, was der fehlenden, individuellen Note zuzuschreiben ist. Ansonsten hat der Teller alles, was dem Power Metal Fan begeistern dürfte. Der Sänger ist sehr stark, die Gitarrenfraktion enorm vielseitig und die Rhythmusfraktion walzt, mit einer gewaltigen Power, alles nieder.

Ihr solltet STONECAST's Zweitling unbedingt einmal antesten!

Von mir gibt es mal wieder eine sehr eigenwillige Benotung: 7,5++ wehende Fahnen.

Götz

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