Sonntag, 3. November 2013

Stryper - No More Hell To Pay

Band: Stryper
Album: No More Hell To Pay
Spielzeit: 53:24 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.stryper.com

WERTUNG: 10 von 10

Tracklist:

1. Revelation
2. No More Hell To Pay
3. Saved By Love
4. Jesus Is Just Alright
5. The One
6. Legacy
7. Marching Into Battle
8. Te Amo
9. Sticks & Stones
10. Water Into Wine
11. Sympathy
12. Renewed

Im Abstand von mehreren Hundert Jahren erscheint der Phönix, welcher bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte verbrennt und aus seiner Asche verjüngt wieder aufersteht. Gott sei Dank haben sich die Christenrocker nicht ganz so viel Zeit gelassen, aber ansonsten hat der Vergleich mit der gefiederten Sagengestalt sehr viel gemein!

Einige Rockfans und der Gehörnte werden, beim Lesen des Bandnamens, die Nase rümpfen und sich automatisch an die Frühphase der Formation zurückerinnern. Die Zeiten des Biene Maja Outfits sind definitiv vorbei, aber natürlich ist der Glaube und damit auch die lyrischen Ergüsse geblieben - ergo sind die Ami's eine reine Geschmackssache. Ich habe keine Probleme mit den Texten und noch weniger mit dem erstklassigen Hardrock, den uns die Jungs, seit mehreren Dekaden, kredenzen.

Verjüngt, verdammt hungrig, heavy und voller Energie präsentieren sie die Bibelwerfer 2013 und haben, mit "No More Hell To Pay", die Heavy Rock Konkurrenz so ca. 800.000 Km hinter sich gelassen!! STRYPER hatten, Anfang des Jahres, mit den Neueinspielungen alter Klassiker ("Second Coming" hier findet Ihr die Rezi) schon ganz klar und beeindruckend bewiesen, dass man sie auf dem Radar haben muss, wenn es um erstklassigen US amerikanischen Heavy Rock geht. Die zwei neuen Tracks waren ein sehr schmackhafter Appetizer auf ein neues Studioalbum, was uns jetzt mit "NMHTP" vorliegt.
Das jüngste Werk der 4 Gläubigen knüpft nahtlos an diese Songs an und ist in der Lage, das durchaus hohe Niveau sogar noch zu toppen. Die Verbindung der klassischen, tollen Hooklines mit der neu wieder gefundenen Heaviness und einigen wahnsinnig guten Songideen lässt den Silberling, von Durchgang zu Durchgang, wachsen. Das würde schon ein verdammt gutes Album ausmachen, aber STRYPER lassen es damit nicht auf sich beruhen. Die musikalische Kompaktheit ist wirklich beeindruckend. Die Band agiert so druckvoll, hart und dem Feingefühl für eingängige Melodien, wie zu Klassiker-Zeiten nicht mehr. Michael's Gesang ist sehr kräftig und voller Energie. Die hohen Screams sitzen wie eine Eins und seine Vocals gehören zu den Besten der US Heavy Rock Szene. 

Wie oben schon angedeutet hat die Formation ein sehr vielseitiges Output eingespielt, welches von eingängigen Melodic Rock Songs bis zu beinharten Metal Nummern, das ganze Bandrepertoire abdeckt und zu 100% STRYPER pur ist.

Zum Anfang gibt es den sehr schmackhaften Midtempo Melodic Rock Kracher "Revelation". Trotz einer tollen und ins Ohr einschmeichelnder Grundmelodie ist der Song sehr kernig und besitzt eine satte Portion Power. Wie auch auf dem Rest der Scheibe bekommt der Zuhörer eine tolle Gitarrenarbeit, frische Soli und eine präzise Rhythmustruppe geboten. Über den vortrefflichen Gesang des süßen Michaels brauche ich keine Worte mehr verlieren. Der Titeltrack ist wuchtig, hart und könnte ein kleiner Hit werden. Die Nummer ballert sich, aufgrund des Gesangs, dem starken Refrain und der einzigartigen Gitarrenleistung im Gehör fest. Superfeiner Song. Im ICE Tempo rattert das melodische "Saved By Love" aus den Boxen und der Shouter screamt und singt sich die Seele aus dem Leib. Schon die ersten 3 Titel verfügen über ein enorm hohes Niveau und lässt mich zweifeln, ob sie in der Lage sind, dieses über die ganze Albumlänge zu halten. Tja, erst einmal geht es superb weiter. Die Coverversion des Gospels "Jesus Is Just Alright" der THE ART REYNOLDS SINGERS (wurde später von den DOOBIE BROTHERS gecovert) ist sehr originell ausgefallen. Nach etwa 2 Minuten verlangsamt die White Metal Band das Tempo und schlägt eine harte, schleppende Marschrichtung ein, um nach einer Weile wieder an Fahrt aufzunehmen. Sehr cooles Cover mit Verstand! Danach gibt es eine hymnische und verspielte Ballade in Form von "The One". Der Kuschelfaktor zur Winterzeit ist natürlich enorm hoch und vorprogrammiert. Das Gitarrensolo lässt das Rockerherzchen ein bisschen schneller schlagen und Sweet's Gesang packt auch den härtesten Kerl an den Testikeln. Das folgende "Legacy" brettert wieder richtig fett aus den Boxen. Michael klingt fast schon fies und fährt die härtere Gesangsausrichtung, mit melodischem Refrainpart, auf. Musikalisch ist das reiner und saustark gespielter Melodic US Metal! Noch ein bisschen Headbanger-kompatibler wird es mit "Marching Into Battle". Die rasiermesserscharfen Riffs werden dem Zuhörer nur so um die Ohren gefeuert, chorhafte "Marching Into Battle" Refrainpassagen und ein Rhythmusgespann, dass eine treibende Gangart vorgibt. Mit "Sticks & Stones" gibt es einen Rocker mit einem hohen Ohrwurmpotenzial und packenden Vocals bzw. Refrain. Bei den letzten drei Rockern "Water Into Wine", "Sympathy" und "Renewed" fährt die Band noch einmal den vollen Christenrock Waschgang. Die Nummern sind straight und kernig ausgefallen. Trotzdem besitzen sie natürlich eine hohe, musikalische Substanz und runden den starken Silberling gebührend ab.

Nix für Satanisten ... aber für den qualitätsbewussten Hardrock Fan ist es ein absolutes Jahreshighlight!!

Ich zünde alle Kerzen an.

Götz

1 Kommentar:

  1. Sehe ich leider anders. Ist ja in Ordnung, dass Stryper in ihren Lyrics das Thema Gott behandeln, aber dennoch ist die Scheibe unterer Durchschnitt. Der Gesang ist klasse, die Songs sind es nicht.

    Punkte: 4,5/10

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