Freitag, 8. November 2013

Trouble Circus - Ain't Shit

Band: Trouble Circus
Album: Ain't Shit
Spielzeit: 38:25 min.
Plattenfirma: Record Union (US Import)
Veröffentlichung: 2012
Homepage: www.troublecircus.com

WERTUNG: 7,5 von 10

Tracklist:

  1. Hypocrite Man 3:38
  2. Fadc [Explicit] 3:22
  3. City punk rock 2:26
  4. 25 Days 4:16
  5. Do u wanna 4:09
  6. HIT IT 3:07
  7. Julia 4:01
  8. Legalize (Live) 4:01
  9. Sweet ass sugar 5:17
 10. Downtown 5:04

Mit dem Plattentitel haben die Norweger den Nagel auf dem Kopf getroffen!!! Denn die Mucke der vier wüsten Musiker geht trotz aller Rohheit / Ungestümheit und rüden Mischung aus Heavy Metal, Sleaze und einer extra fetten Dosis Punk Rock sofort ins Ohr. Mit diesem simplen, aber auch sehr effektiven Musikcocktail, rocken sich die Jungs ins Geschmackszentrum der Sleaze-Jünger, die es gerne wild, brachial und schön knackig mögen.

"Ain't Shit" hat die Formation schon letztes Jahr, am 27. April, veröffentlicht und bisher hat man, wenigstens für Deutschland, keinen vernünftigen Vertrieb/Deal abschließen können. Wenigstens ist das Album über einige Online - Händler erhältlich, sodass man sich diesem satten Batzen Rock 'n' Roll, zu einem moderaten Preis, hingeben kann.

Mir waren die Nordeuropäer bisher absolut unbekannt, und als ich die ersten Töne der Silberscheibe hörte, wusste ich nicht so recht, was ich von dem Dargebotenen halten sollte. Dies lag weniger an der musikalischen Qualität sondern eher an der semi-professionellen, dumpfen Produktion, die ein gewisser Chris Samson (u. a. TURBONEGRO und ENSLAVED) verbrochen hat.

Der wilde Haufen besteht aus:

Eirik Nedregård - Gesang
Kristian Nygård Solhaug - Gitarre
Eivind Skau - Bass
Jørgen Pettersen - Schlagzeug
Auf dem vorliegenden Album lebt die Band, hemmungslos und ungezügelt, ihre Vorliebe, für die o. g. Musikstile, aus und schafft es sogar neue Akzente zu setzen. Die energievollen Stücke kommen genau auf den Punkt, sind kompakt arrangiert und trotz aller Rauheit, ist genügend Platz für die ohrwurmartigen Melodien. Das Songwriting ist durchdacht, es werden unverbrauchte / neue Ideen in Masse eingebaut und dadurch klingt die Kombination unwahrscheinlich frisch und ungezügelt. Besonders der Punk Rock Faktor, auf dem die Formation sich größenteil stützt, sticht heraus und verpasst der Mucke den gewissen Tritt in den Pöppes. Eirik ist alles andere als ein konventioneller / klassischer Sänger und verleiht, dem eh schon räudigen Sound, den Extrakick. Er singt und schreit sich durch die Nummern, als ginge es um sein Leben und kämpft regelrecht gegen die eingängigen "Howohhow" bzw. - Punk Rock Chöre an.

Schon der Opener "Hypocrite Man" bügelt, das noch so krause Sackhaar, platt. Die Riffs erinnern an eine US amerikanische Hardrock Band, die Rhythmusfraktion und der Sänger hingegen drücken einen herben Punk Rock Stempel auf. Das klingt sehr interessant, besitzt das Quäntchen Melodiösität und rockt unbarmherzig in Richtung Hirnrinde, um dort mal locker hängen zu bleiben. “FADC” geht sogar noch einen Schritt weiter, was Rotzigkeit angeht. Der Band gelingt es superclever, das Tempo zu variieren und bringt so sehr viel Abwechslung in die Nummer. Ein bisschen poppiger wird es bei dem flotten "City Punk Rock", was hauptsächlich an der Gesangsperformance liegt. Kristian's Gitarrenspiel ist sehr vielseitig ausgefallen und neben der einprägsamen Grundausrichtung, das zweite Leckerli bei diesem Kracher. Sanft beginnend singt der Frontmann beim zweiten Earcatcher "25 Days" und explodiert stimmlich, mit harschen Shouts, um anschließend wieder lammfromm weiter zu agieren. Dieses Wechselspiel wird, durch einen sehr variablen und hart groovenden Sound, souverän untermalt. "Do U Wanna" ist ein unbeschwerter, an die '80er Jahre angelehnter, Sleazer mit Punkwurzeln. Den Refrain singt man automatisch, spätestens bei der zweiten Wiederholung, sicher mit. Der Livetrack "Legalize" brettert im ICE - Tempo aus den Boxen und unterstreicht das Talent der Band, Punk und melodische Sleaze Versatzstücke, zu einer sehr schmackhaften Suppe kombinieren zu können. Toller Titel, den ich gerne in einer Studioversion genießen möchte!!!

Es ist nicht alles Gold auf "Ain't Shit", aber der Silberling zeigt das enorme Potenzial der Norweger auf. Mit einer beeindruckenden Power und Spritzigkeit ausgestattet und einigen klasse Nummern in der Hosentasche, haben TROUBLE CIRCUS ein frisches und unterhaltendes Album eingehämmert.

Wer auf harten, rotzigen und sehr punkigen, skandinavischen Rock abfährt, sollte unbedingt in das Tellerchen reinhören.

GUTER SCHEISS und ist mir 7,5 Häufchen wert.

Götz

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