Band : Danny Bryant
Album : Temperature Rising
Spielzeit : 42:25 Min.
Veröffentlichung : 29.08.2014
Plattenfirma : Jazzhaus Records
Homepage : www.dannybryant.com
Wertung : 8 von 10
Trackliste:
- Best Of Me
- Take Me Higher
- Nothing At All
- Together Trough Life
- Razor Sharp
- Temperature Rising
- Time
- Mystery
- Guntown
Die Sonne versteckt sich grad hinter dicken Regenwolken und draussen lässt die schwüle Hitze der vergangenen Wochen langsam aber sicher nach...da kommt mir die neue Platte von Danny Bryant gerade recht. Temperature Rising heisst die Langrille und bringt meine leicht unterkühlten Lauschorgane hoffentlich wieder auf Betriebstemperatur...
Der Hurricane-Nachfolger würde es schwer haben, soviel war dem englischen Gitarristen und treuen Freund des auf dem Weg der Besserung befindlichen Walter Trout wohl klar. Dies mag der Grund sein, weshalb der relativ glatte Sound des Vorgängers einer wesentlich rauheren Stimmung weichen musste. Und wie erhofft, lohnt es sich erneut, in ein Danny Bryant-Album reinzuhören. Temperature Rising besticht durch einen Mix aus rauhem Bluesrock und einigen charmanten und eingängigen Ohrwürmern, die im letzten Jahr Hurricane in meiner Jahres-Rangliste ganz nach oben gedrückt haben.
Der Einstieg in die Platte fällt mit Best Of Me deutlich knackiger aus, als ich erwartet hatte. Danny Bryant macht mit seiner blau-weissen Fret-King "Black Label Corona" von Anfang an klar, dass 2014 kein Süssholz geraspelt, sondern dicke Blues-Rock Stämme gefällt werden müssen. Die Rhythmusgitarre bratzt den Weg direkt frei für Bryants gewohnt straff aber sauber gespielten Leads und gibt den Stab weiter an das langsamere, ebenso energische Take Me Higher. Nothing At All, ein harter Boogie, besticht durch seine schöne Piano-Begleitung und vollendet das toughe Trio zum Einstieg in Temperature Rising. Sämtliche Gitarren wurden übrigens von Mr.Bryant himself eingespielt, Trevor Barr bildet am Schlagzeug zusammen mit Bassist Alex Phillips, der Danny's Vater Ken ablöste, das solide Fundament.
Mit der wunderschönen Ballade Together Through Life zeigt sich Danny dann wieder von seiner softeren Seite, welche sämtliche Hörer, die mit Hurricane eingestiegen sind, bis hierher wohl vermisst haben dürften. Umso schöner, dass die Platte kein Abklatsch ist, sondern eigene Akzente setzen kann.
Aber keine Angst, Fans der ersten Stunde kommen voll auf ihre Kosten, Razor Sharp und der Titelsong rocken wieder ordentlich drauflos...Mr.Bryant hat es wohl ordentlich in den Fingern gejuckt. Und wieder begeistern mich drei Dinge an dem Briten: Sein filigranes, aber energisches Gitarrenspiel, sein unbändiges Verständnis für Hooklines, die direkt ins Ohr gehen und seine feine, sämtliche Songs bereichernde Stimme.
Und so sehe ich Temperature Rising, der mich phasenweise an Neil Young erinnert und sämtliche Glanzseiten Bryants vereint, als herausragenden Song der Platte an. Mit Time schaltet Danny Bryant nochmals einen Gang zurück und präsentiert einen Song der auch auf einem der letzten Deep Purple Album Platz gefunden hätte. Den Schlussakkord bilden das pumpende, erneut Piano-begleitete Mystery und Guntown. Die Schlussnummer, erneut eine tolle Ballade, verwirrt anfangs mit zwei Glockenschlägen á la Back In Black und endet in einem ganz feinen, langen Gitarrensolo, welches einmal mehr klarstellt, welche Stellung Danny Bryant in der Riege der herausragenden Gitarristen heute hat. Backingvocals und Keyboardbegleitung steuerte übrigens Gastmusiker und Pianist Richard Hammerton bei.
So endet ein unspektakuläres aber empfehlenswertes Blues-Rock Album, welches eben beide Seiten der Hörerschaft zufriedenstellen dürfte, mich jedenfalls hat Temperature Rising nicht umgehauen, aber voll überzeugt.
Bernd Fischer
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