Album : V
Spielzeit : 54:46 Min.
Veröffentlichung : 27.06.2014
Plattenfirma : IAV Records
Homepage : www.voyager-australia.com
Wertung : 7 von 10
Trackliste :
- Hyperventilating
- Breaking Down
- A Beautiful Mistake
- Fortune Favours The Blind
- You, The Shallow
- Embrace The Limitless
- Orpheus
- The Domination Game
- Peacekeeper
- It's A Wonder
- The Morning Light
- Summer Always Comes Again
- Seasons Of Age
Der Stoff, aus dem die Träume der jungen Metalfans sind, hört auf den Namen Djent. Der Name des seit Ende der 90er gewachsenen Genres bezieht sich auf den extrem verzerrten, krächzenden Gitarrensound, der auf bis zu 8-saitigen Gitarren erzeugt wird und dessen bekannteste Bands auf die Namen Meshuggah, Kobong, Cloudkicker oder TesseracT hören. Der komplizierte, von zahlreichen Breaks und (Achtung! Jetzt kommt das Wort des Monats:) ...polyrhytmischem Songaufbau dominierte Sound, verlangt dem unvorbereiteten Hörer wirklich alles ab, will der sich ernsthaft mit dem Thema befassen.
Die aktuelle Scheibe der australischen Band Voyager darf allerdings wohl eher als Djent- meets Pop-Mix bezeichnet werden, streckt uns die Band doch zwischen allem Gefrickel erfreulicherweise immer wieder die Hand in Form von eingängigem Leadgesang der Marke Morten Harket (a-ha) entgegen.
Und so ist das schlicht mit "V" betitelte, fünfte Album der Jungs aus Perth eben weitaus mehr als eine Nervensäge, es ist ein Album, mit dem zu befassen es sich lohnt. Songs wie Embrace The Limitless oder das darauf folgende Orpheus entführen den Hörer in eine Welt voller wunderbarer Refrains und dem erwähnten, tollen Gesang von Danny Estrin auf der einen, und einer stets hektischen, galoppierenden Grundhärte auf der anderen Seite. Musik zum Relaxen hört sich definitv anders an. Was Fans der ersten Stunde wohl auch an V bemängeln werden, schlugen Voyager doch noch auf dem Vorgängeralbum The Meaning Of I (2011) einen wesentlich eingängigeren Sound an.
In der Endabrechnung kann V den Hörer technischer Progmusik garantiert begeistern, an lockere und ruhigere Klänge gewöhnte Trommelfelle werden Schwierigkeiten mit der Scheibe haben. Aber: Wer sich auf eine 54-Minütige, hyperaktive Reise begeben möchte, wird die eine oder andere Perle auf dem Album entdecken. Ganz oben auf meiner Liste stehen zwei Songs am Ende des Albums: Zum einen die wundervolle und halbwegs entspannte Ballade Summer Always Comes Again und deren Vorläufer The Morning Light mit Gänsehautfeeling. Beide Nummern, und da wiederhole ich mich wirklich gerne, sind aber nur zwei aus einem Pool von Höhepunkten, die für meinen Geschmack leider zu oft in Uptempodrumming und Geräuschkulisse untergehen...
Bernd Fischer
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