Samstag, 26. April 2014

Edguy - Space Police-Defenders Of The Crown

Band: Edguy  
Album: Space Police-Defenders Of The Crown  
Spielzeit:  54:31min  / 34:57 min (Bonus-CD)
Veröffentlichung: 18.04.2014  
Plattenfirma: Nuclear Blast  
Homepage: www.edguy.net



Wertung:   9 von 10 Punkten


01. Sabre & Torch
02. Space Police
03. Defenders Of The Crown
04. Love Tyger
05. The Realms Of Baba Yaga
06. Rock Me Amadeus
07. Do Me Like A Caveman
08. Shadow Eaters
09. Alone In Myself
10. The Eternal Wayfarer
 


Bonus-CD:

01. England
02. Aychim In Hysteria
03. Space Police (Progressive Version)
04. Space Police (Instrumental Version)
05. Love Tyger (Instrumental Version)
06. Defenders Of The Crown (Instrumental Version)
07. Do Me Like A Caveman (Instrumental Version)  



"Das beste Metal-Album aller Zeiten. Wir haben uns diesmal selber übertroffen" etc. etc. Vor Release des neuen Edguy -Albums haute Meister Sammet mal wieder kräftig auf die Pauke. Er ist ja nicht als zurückhaltend bekannt wenn es ans Promoten seiner neuen Scheiben geht. Vielfach wird er jedoch auch von der Humorlos-Fraktion missverstanden, da doch vieles bei ihm "tongue-in-cheeke" ist.

Wie ist nun Tobis Aussage zum neuen Edguy Werk "Space Police - Defenders Of The Crown" einzustufen? Um ehrlich zu sein haben mich die Vorab-Schnippsel nicht sonderlich beeindruckt und ich erwartete an sich eine Sammlung von Avantasia-B-Seiten. Vielfach wird ja Sammet vorgeworfen, dass er die besten Songs für Avantasia verwendet während Edguy schauen müssen, was für sie abfällt. 

In der Tat verwischen die Grenzen der beiden Bands/Projekte doch immer mehr. Trotzdem bewahren sich Edguy weiterhin ihre eigene Identität und manche Songs des neuen Werks wären auf einem Avantasia-Werk undenkbar.

Von den ganz harten und Verbohrten wird ja vielfach der Wunsch geäußert, dass die Truppe wieder zurück zum reinen Power-Metal ala "Mandrake" zurückkehren sollte. Das ist beim neuen Werk sicherlich nicht geschehen, aber im Vergleich zur letzten Scheibe "Age Of The Joker" wurde der Härtegrad aber wieder um Einiges hochgeschraubt.

"Sabre & Torch" knallt einem erstmal ein Riff vor den Latz, dass sich gewaschen hat, wenngleich es etwas an den "Evoke The Machine" von der letzten 'Tasia - Scheibe erinnert. Der Chorus ist zwar etwas zu viel mit "OOOhhhhhh's" belegt  aber dennoch ein guter Einstieg.

Der erste von zwei Titelsongs (in Form von "Space Police") folgt, und da haben wir Tobi wieder in seinem Element. Es gibt nicht viele , die derartig mitreißende Gesangsmelodien verfassen können, da hat er schon wirklich was auf dem Kasten der kleine Mann. Ein Song der gute Laune macht , mit witzigem Text ausgestattet, bringt der Track alles mit, was eine gute Edguy-Nummer ausmacht. "Defenders Of the Crown" kann da nicht so recht mithalten. Die Strophen lassen auf einen formidablen Chorus hoffen, der dann aber ziemlich platt daherkommt und eher an Manowar erinnert und wohl auch diese etwas persiflieren soll. Man kann der Platte wenig vorwerfen aber ab und an halten die Chorusse nicht so recht dass, was die Verse versprechen, was aber zum Glück nicht allzu oft vorkommt.

Das mit Katzenschnurren eingeleitete "Love Tyger", zu dem es auch ein trashiges Video gibt (s.u.) könnte auch direkt aus den 80ern stammen, als die Haare noch auftoupiert und die Klamotten noch bunt waren und Musik noch Synonym für "Spass" war. Ein Partysong erster Güte, auch wenn er "Lavatory Love Machine" doch etwas ähnelt.

"The Realms Of Baba Yaga" erinnert sehr an Iron Maiden, vor allem am Schluss des Liedes meint man, dass da Bruce Dickinson am Mikro ist. Der Song wiederholt für mich etwas zu oft "Baba Yaga", was auf Dauer etwas nervig ist, dennoch kein Ausfall.

"Rock Me Amadeus" wäre für mich als Bonustrack besser aufgehoben gewesen. Sicherlich nicht schlecht gemacht, Tobi hält sich gesanglich sehr eng ans Original (inklusive "Wiener Akzent"), aber trotzdem eher etwas für die Bonus-CD.

"Do Me Like A Caveman" hat wieder leichten Avantasia-Schlag mit tollem Chorus, während das schnelle "Shadow Eaters" wieder leicht unter dem etwas laschen Chorus leidet.

Mit "Alone In Myself" kommt dann die einzige Ballade des Albums auf den Tisch und die ist wirklich toll gelungen und erinnert etwas an "The Story Ain't Over" von Avantasia. Anfangs beginnt das Stück eher ruhig ala Springsteen oder U2,  um sich dann schließlich in einen Bombast-Chorus zu steigern

Das überlange "The Eternal Wayfarer" kann es beinahe mit dem Edguy-Klassiker "The Piper Never Dies" aufnehmen, auch hier wieder ein Top-Chorus, trotz seiner über 8 Minuten Spieldauer wird der Song zu keiner Zeit langweilig.

Auf der Bonus-CD der Deluxe-Edition biete noch einige Edguy-Spass-Tracks:. Da wäre zum einen die Hommage an England (" 'cause England 's got Steve Harris") mit superwitzigen Lyrics sowie das ebenfalls witzig-originelle  Def Leppard-Fast-Remake "Aychim in Hysteria". Die Progressive Version von "Space Police" weist ebenfalls ein paar Humor-Gesangslinien auf. Vier instrumentale Versionen von Songs des Hauptalbums runden dann den zweiten Silberling etwas einfallslos ab, da wäre vielleicht  ein "richtiger" neuer Track doch etwas interessanter gewesen, aber was solls.

Neben Sammet sollte man bei Edguy auch einmal die beiden Gitarreros Ludwig/Sauer erwähnen, die neben Sammet manchmal etwas vergessen werden, aber gerade auch den Edguy-Sound ausmachen und zur Speerspitze der deutschen Gitarristen gehören.

Einen fetten Extra-Punkt gibt es für den (wie immer) genial fett produzierten Sound von Stammproduzent Sascha Paeth. Da merkt man, dass mit Herzblut an der Scheibe gearbeitet wurde.

Zum Cover kann man stehen wie man will. Der Village-People-Polizist polarisiert aber das ist eben der typische Edguy Humor. Das Digipack ist jedenfalls hübsch aufgemacht. Ebenfalls sehr gut, dass diesmal an keiner Stelle (ich hab es zumindest nirgendwo gesehen) Uli Hoeness oder dem FC Bayern gedankt wird (wie es früher an sich immer der Fall war!)

Trotz einpaar Schwächen bekommt die neue Edguy von mir knappe 9 Punkte. Man merkt noch immer, dass da Jungs mit Spass an der Musik am Werke sind, die nicht nur schnöde Auftragsarbeit oder eine Entschuldigung zum Touren abliefern. So sollte es sein.  

Well done Boys - ich freue mich auf die Tour im Herbst!


Martin

 
 

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