Sonntag, 27. April 2014

BDL - Interview mit Dennis Eminger




Nachdem das Debut "Retribution" der Duisburger BDL bei unserern Lesern sehr gut angekommen ist (hier der Link zur Besprechung), haben wir mit dem Sänger und Kopf der Band, Dennis Eminger ein kurzes Interview geführt. 

Der freundliche Bandleader gibt ein paar interessante Details zur Band bekannt, die euch sicher interessieren...


Dennis, hallo erstmal. Die Leser des Rockingboy-Magazins interessieren sich garantiert für Eure Geschichte. Seit wann spielt ihr zusammen und warum Bluesrock ?



D: Hallo. Ein ungewohntes Gefühl, dass sich die Leser eines Magazins für unsere Geschichte interessieren könnten. Wir spielen, mit einigen Umbesetzungen an der zweiten Gitarre, seit ca 6 Jahren in dieser Konstellation. Der Bluesrock war einfach die gemeinsame Basis, die uns alle verbindet. Mein Vater, Jochen Eminger (Bass), spielte schon mit Leuten wie Gary Moore. Frank (Drums) und Jochen (Bass) spielten auf der letzten Tournee von Eddie C. Campbell und Eddie „Devilboy“ Turner. Wie haben also alle eine gewisse Affinität zum Bluesrock. Außerdem ist das ein Feld, in dem man innovativ sein kann, ohne die Wurzeln zu vergessen. Ich für meinen Teil habe natürlich immer schon den Blues gemocht, stamme aber eigentlich aus der Jazz/Jazzrock und Rock-Ecke. Whitesnake, Toto, Mahavishnu Orchestra.. Das waren die Helden meiner Jugend.

Duisburg ist ja nicht gerade als Hochburg für Bands eurer Ausrichtung bekannt. Habt Ihr also Exoten-Status oder entsteht da grad eine Szene im Ruhrgebiet ?



D: Duisburg hatte immer schon eine sehr aktive Musikszene. Da schlummern so einige hochkarätige Bands, von denen leider zu wenige etwas wissen. Das Ruhrgebiet ist eine Gegend der verschiedensten Kulturen und musikalischen Einflüsse. Das ist der perfekte Nährboden für Kultur auf allen Ebenen. Deswegen liebe ich das Ruhrgebiet.

BDL steht für den ehemaligen Bandnamen Blues De Luxe, Ihr seid als Joe Bonamassa-Coverband aufgetreten. Warum Bonamassa und wie kam es zum Sinneswandel ?


D: Das ist eine ganz interessante Geschichte. Irgendwann kam ein Bandmitglied mit einer CD von Joe Bonamassa zur Probe. Wir hörten rein, und ich war sofort von der Energie dieser Scheibe beeindruckt.
Auf einem Konzert haben wir dann „The Ballad of John Henry“ gespielt. Ein bekannter Promoter kam auf uns zu und fragte, ob wir Interesse daran hätten, ein Tribute Projekt zu machen. Das war die Zeit, als Herr Bonamassa rasant an Popularität zunahm. Der Markt war also da, und wir sagten zu. Leider hat die Zuasammenarbeit nicht sonderlich lange gehalten. Nachdem wir einige Konzerte gespielt hatten, wollten wir vom „Coverband-Image“ weg, um eigene Musik zu machen. Ich habe immer schon Songs geschrieben, die aber in der Regel von anderen Künstlern gespielt wurden. Wir haben letztes Jahr einfach mal so angefangen ein paar Songs zu recorden. Martin Engelien (Klaus Lage Band) hörte sich einige Tracks an und nahm uns sofort unter Vertrag. (A1 Records) Ich war selber völlig baff, weil man ja schlecht einschätzen kann, ob das Material was taugt. Mit dem Wechsel zu einer ordentlichen Plattenfirma war der Wechsel des Namens eine logische Konsequenz.


Habt ihr jemals persönlichen Kontakt mit eurem Idol aufnehmen können ?


D: Leider nicht.


Dennis, ich habe bei Dir in keinem Moment den Eindruck, einen Deutschen am Mikro zu hören, Deine Aussprache ist nahezu perfekt. Wie kommt das ? Hast Du im Ausland gelebt ?


D: Danke! Das hört man gerne. Ich habe um ehrlich zu sein noch nie einen Fuß auf englischsprachiges Gebiet gesetzt. Allerdings habe ich im Alter von ca 9 mit der Musik angefangen. Wenige Jahre später begann ich mit dem Texten. Musik ist der beste Weg zu einer Fremdsprache. Das liegt mir wohl einfach.

 
Retribution ist ja schon seit Januar auf dem Markt. Wie kommt die Platte allgemein an ? 


D: Die Rezensionen und Feedbacks sind überraschend positiv. Retribution ist mein erstes Studioalbum mit eigenen Songs, da freut es mich, dass wir nicht zu oft verrissen werden ;) Natürlich gibt es nicht nur Leute, die uns wohlgesonnen sind, aber ich denke das ist ganz natürlich.


Wie seht ihr Eure Zukunft, kann man heute noch von der Musik leben oder geht ihr "normalen" Berufen nach ? Ist ein zweites Album geplant ?


D: Ich denke schon, dass es grundsätzlich möglich ist von der Musik zu leben, aber das wird sich zeigen, wenn das Album etwas länger am Markt ist. Einige Bandmitglieder sind Vollprofis, müssen aber trotzdem unterrichten oder in anderen Bands aushelfen, um Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Ich für meinen Teil arbeite im Management/Booking eines deutschen Künstlers, der auf der Karriereleiter ein paar Schritte weiter ist.
Ein zweites Album ist in Planung, und es gibt auch schon einiges an Material. Allerdings wird die Ausrichtung etwas härter sein.Ein bisschen mehr QOTSA etwas weniger Blues… Ich denke so könnte man es beschreiben. Meine Zusammenarbeit mit Dennis Hormes ist daran wohl nicht ganz unschuldig. Aber erst müssen wir sein Album fertig kriegen ;)


Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die Zukunft und grüße mir den Rest der Band ganz herzlich.


Danke !! Und hört mehr Livemusik!


Bernd Fischer

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