Album: Give 'Em Hell
Spielzeit: 49:27min
Veröffentlichung: 18.04.2014
Plattenfirma: Frontiers Records
Homepage: sebastianbach.com
Wertung: 6,5 von 10
1. Hell Inside My Head
2. Harmony
3. All My Friends Are Dead
4. Temptation
5. Push Away
6. Dominator
7. Had Enough
8. Gun To A Knife Fight
9. Rock N’ Roll Is A Vicious Game
10. Taking Back Tomorrow
11. Disengaged
12. Forget You
Sebastian Bach hats nicht leicht. Als ehemalige 80er Ikone und Frontman von Skid Row war er ein echter Star und ne ziemlich coole Sau. Nach dem traurigen Abgang bei den Skids jedoch hat er nicht mehr wirklich viel zustande gebracht, was weltbewegend wäre.
Und so haben sich seine Soloalben durch die Bank mehr schlecht als recht verkauft. Die neue - betitelt "Give 'Em Hell" - ganze 4000 mal in den USA in der ersten Veröffentlichungswoche.
Bach macht da zwar die Musikszene an sich und die Rockfans verantwortlich, die ja seiner Meinung nach keine CDS mehr kaufen. Angesichts seines Outputs der Vergangenheit empfehle ich aber denn doch einmal einen Realitätscheck.
Sicher verkauft man heutzutage nicht mehr locker sechsstellige Einheiten mehr - da tun sich selbst die Megastars mittlerweile hart - aber eine Scheibe der wie "Give 'Em Hell" sollte man dann doch mal kritisch hinterfragen und den guten Basti wirklich mal zur Seite nehmen und ihn fragen, ob er das wirklich "Up to par" zu seinen besten Scheiben mit den Skids zählt.
Meines Erachtens reicht die Qualität angesichts des massenhaften Angebots an Releases eben nicht aus, um seine sämtlichen 800.000 Facebook-Buddies zu animieren, das Ding auch zu kaufen.
Der Sound ist diesmal zwar durchaus sehr gut ausgefallen aber was bringts, wenn es an den Songs hapert? Trotz Namedropping (Steve Stevens, Duff McKagan etc.) will sich da bei mir einfach keine große Begeisterung einstellen.
Bei den wenigen guten Ansätzen wie "All My Friends are Dead" oder "Temptation" kann man ja durchaus Potential raushören, aber über diese gewollt agressiven, auf ultramodern gezimmerten mit tiefergelegten Gitarren ausgestatteten Nummern wie "Dominator" oder "Gun To a Knife Fight" sollte man besser den Mantel des Schweigens legen.
Und wenn dann eine Coverversion (April Wine's "Rock'n Roll Is A Vicious Game") das mit Abstand beste Stück der CD ist, sollte man sich schon mal fragen, woran das wohl liegt. Als Sänger kann Bach durchaus noch was, auch wenn er mir zuviel schreit als singt. Aber als Songwriter gewinnt er (auch mit illustren Gästen) leider nicht unbedingt einen Blumentopf.
Neben den beiden obengenannten Liedern können noch die etwas ruhigeren Tracks wie "Forget You" oder "Push Away" einigermaßen Punkten. Der Rest geht jedoch in ein Ohr rein um am anderen sofort wieder rauszukommen, ohne das dazwischen viel hängenbleibt.
Auch wenn einem Bach weismachen will, dass er immer noch am großen Rad dreht (sei es durch Fotos von Festivals mit zigtausend von Leuten, die aber sicher nicht wegen ihm alleine gekommen sind denn er tummelt sich dort ja immer bereits am Nachmittag bei Tageslicht auf der Bühne), die einzige kleine Chance auf mehr Fans ist einzig und alleine eine Skid Row -Reuniontour. Das hat er ja bereits selbst erkannt und sich mehr als einmal an seine alten Kumpels (???) angebiedert - bislang jedoch ohne Erfolg.
So muss er sehen, dass er künftig doch mal eine bessere Scheibe als die aktuelle auf den Markt bringt. Das ist Durchschnittsware, die dem Hörer nicht wirklich das Geld aus der Tasche fallen lässt. So sind die wenig verkauften Alben wohl doch auch als Gradmesser seiner derzeitigen gelieferten Qualitt anzusehen.
Was mich bei den Frontiers-Releases in letzter zeit doch etwas wudnert ist die inflationäre Anzahl der produzierten Videos. Ob sich das noch rechnet? Gab es zur letzten Winger gleich drei Videos so gibts zu Bastis neuer Scheibe die gleich Anzahl. Und die sind nicht mal so schlecht gemacht.
Musikalisch dennoch leider nichts Weltbewegendes.
Martin
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