Band: KHAØS
Album: Risen
Spielzeit: ca. 64 min.
Plattenfirma:
MRR/Plastic Head Distribution
Veröffentlichung: Oktober 2014
Homepage: Kaos Facebook
Wertung: 7,5 von 10
Tracklist:
After The Silence
Crisis Factor
Exalted
Loaded Question
End Of Daze
Merchants Of Khaøs
Ride The Chain
Hung The Moon
Imagined Danger
Static Windows
As Far As We Go
The Breathing Room
Harter, alternativer Hardrock ist nicht erst seit gestern angesagt und die Herren von ALTER BRIDGE, NICKELBACK etc. dienen nicht erst seit gestern als Inspiration für manche junge Formation.
In der Schweiz macht sich wohl eine weitere Generation von Musikern auf den Weg, durch eine Melange aus Altbewährtem und Neuem, den alteingesessenen eidgenössischen Kollegen aufzuzeigen, wie Hardrock heutzutage – laut ihrer ureigenen Auffassung - zu klingen hat. Zwei dieser Formationen sind VANADINE und KHAØS, um diese es jetzt auch geht.
Die Schweizer/US Combo hat eigentlich alles, um eine gewisse Aufmerksamkeit, des gemeinen und Modern Rock interessierten Rockfanatikers, zu erhaschen … ODER?!
Schon 2012 veröffentlichte das Quartett ihr erstes musikalisches Lebenszeichen in Form der EP „Rising“. Viel kann ich zur Release nicht sagen, da mir, die Gruppe, vorher, noch nie über den Weg gelaufen ist. Ob sich eine musikalische Weiterentwicklung vollzogen hat, entzieht sich also vollkommen meiner Kenntnis … ist aber auch egal, denn schließlich geht es um den ersten Full-Length Output von KHAØS. Und dieser ist meines Erachtens eine gelungene Sache geworden und dürfte Modern Hardrock Jüngern/innen gefallen.
Die Band besteht aus:
Chandler Mogel – Gesang
Mark Rossi – Gitarren
Nic Angileri – Bass
Trevor Franklin – Schlagzeug
Ralf Munkes hat „Rising“ eine wirklich klasse Produktion verpasst. Modern, nie zur rau aber nicht den Perwoll Schongang eingelegt. Er hat genau das gesunde und härtegradtechnisch gute Mittelmaß gefunden. Der Gesamtsound hat viel Druck und ist perfekt auf die musikalische Marschrichtung abgestimmt. Passt und ist echt sehr gelungen, wenigstens meiner Meinung nach.
Die Band schielt schon sehr in Richtung US amerikanische Radiostationen und dies hört man jeder einzelnen Komposition durch und durch an. Jaja … die Jungs mögen ALTER BRIDGE schon super gerne ... Um nicht ganz als Clone durchzugehen lassen sie immer wieder europäische und mainstreamige Einflüsse durchschimmern. Dadurch können sie sich vom Vorwurf des Plagiats ein bisschen freizuschwimmen und schaffen es, fast über die gesamte Spielzeit sehr ordentlich zu unterhalten. Für mich klingen KHAØS wie eine Mischung aus ihren Landsmännern REDEEM, den schwedischen Göttern des Melodic Rocks LAST AUTUMN'S DREAM und halt sehr viel ALTER BRIDGE.
Das Songwriting ist auch ganz klar auf die Hörerschaft der US Formation ausgerichtet, wobei die 4 Fondueköpfe nie den Härtegrad erreichen wollen, sondern ganz klar ihren Fokus auf eine „Light-Variante“ legen. Viele Wechselpassagen zwischen harte und softe, melodische Massagen, Stimm- und Gitarrenausbrüche zwischendurch und Refrains, die sich im Ohr festsetzen. In den Melancholie/düster-Topf wurde natürlich auch mal gegriffen, sodass der Grundsound auch immer Erinnerungen an die ALTE BRÜCKE ;-) wach werden lässt. Irgendwie sind die schwächsten Momente ganz klar im melodischen Bereich zu finden. Teilweise driften die ruhigeren Nummern zu sehr in die Belanglosigkeit ab. Dies passiert zwei bis dreimal und so kann man dies unbeschadet verkraften. Man erreicht zwar nicht die Erstklassigkeit beim Songwriting, aber in der Band steckt gehöriges Potenzial und ich glaube schon, dass sie noch ein bis zwei Silberteller rausschmettern werden, bis die Schwachpunkte beim Schreiben, nicht mehr vorhanden sein werden.
Zu den wirklich hörenswerten Perlchen zählt der vielseitige Opener „After The Silence“, dem richtig harten und groovigen „Crisis Factor“ - fantastische Gesangsperformance und knallharte, variable Songarrangements -, das melancholische „End Of Daze“, das kernige und brettharte instrumentalisierte „Ride The Chain“. Des Weiteren verfügt der Track über einen erstklassigen Gesangspart, der von hart bis Zart/Kreisch-Sequenzen, die ganze Spannbreite abdeckt. Mein absoluter Favorit neben der Übernummer „Static Windows“, welche – zugegeben- extreme Parallelen zu AB aufweißt.
Für das erste, richtige Album, ist es eine sehr solide Leistung, welche die Herrschaften hier abgeliefert haben, und wenn sie die Schwachpunkte ausbügeln, könnte die Formation sich, zukünftig, einen guten Namen erspielen.
„Rising“ ist zwar kein Überfliegeralbum im Segment des Modern Rock, sollte aber Fans von AB, CREED und melodischem/melancholischem Hardrock gut schmecken.
Mir schmeckt das KHAØS – Süppchen echt gut und ich bin gespannt, wie es mit der Gruppe weiter geht oder ob es sich wieder, wie leider auch bei REDEEM, um eine Eintagsfliege handelt.
Von mir gibt es feste und bodenständige 7,5 Brückenpfeiler!
Götz
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