Mittwoch, 10. Dezember 2014

VANADINE - Liar


Band: Vanadine
Album: Liar
Spielzeit: ca. 43 min.
Plattenfirma: Lictoc Music
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage:
www.vanadine.net


Wertung: hauchdünne 6 von 10


    01. DISPLEASED
    02. FUCK U
    03. MAKE MY DAY
    04. FEEL 4 YOU
    05. DA BOOBS
    06. RAINY DAY
    07. LIAR
    08. WANNA CRY
    09. HURTS
    10. PASSED AWAY
    11. ROCK YOU
Herrschaften, nehmen Sie sich doch 'nen Keks und anschließend einfach Platz …



zwischen den Stühlen.


Dies könnte das Motto der Eidgenossen gewesen sein, als sie sich an das Songwriting begeben haben, aber starten wir doch ganz vorne und tasten uns immer weiter voran, um „Liar“ zu verstehen bzw. besser kennenzulernen.

Die Schweizer „VANADINE“ servieren uns mit dem Debüt eine große Stilvielfalt, welche Melodic Rock, kernigen Hardrock, Heavy Metal, mit modernen Elementen, und NU Metal beinhaltet. Diese Mixtur kann sehr gut funktionieren, wie die Vergangenheit schon gezeigt hat.

Die Band aus dem Kanton Thurgau hat sich keine musikalischen Grenzen aufgesetzt und versucht durch eine enorme Vielseitigkeit zu glänzen … oder ist es einfach nur plumpe Anbiederei um, auf biegen und brechen, den möglichen Erfolg herauf zu beschwören?!

Was nun die Hauptmotivation des Quartetts ist, kann ich noch nicht wirklich beurteilen. So ganz schlüssig bin ich mir, bei dem Quartett, noch nicht, tendiere aber zur Meinung, dass beide der o.g. Faktoren einen starken Einfluss auf das Songwriting genommen haben.

Die Band bestehet aus:
  • Mitch – Gesang
  • Chris – Gitarrenarbeit
  • Tom – Bass
  • Andy – Schlagzeug
Liar“ wurde von Yps Limburg (BONAFIDE) produziert und kommt mit mächtig viel Schmalz aus den Boxen gedonnert. Kraftvolle Riffs, ein ausdrucksstarker Sänger und eine sehr stabile Rhythmusfraktion erreichen den Zuhörer und der Opener „Displeased“ erinnert mich an eine moderne und junge „OZZY“ Variante. Moderne Tunes / elektronische Spielereien treffen auf klassischen Heavy Rock. Die Gitarrenarbeit ist einwandfrei und die Rhythmus-Musikanten treten sehr ordentlich und kräftig Popo. Sänger Mitch hinterlässt mit seiner Stimmmischung aus OZZY und UDO + moderne Gesangsparts einen ordentlichen Eindruck. Gefällt mir wirklich gut. „FUCK U“ ist einfach GRÜTZE! Punkige Töne mit einem bisschen schweren Rock, ein paar „Lalalala Singalongs“, ultrapeinliche Lyrics. Musikalisch könnte das spät pubertierenden Endvierziger vielleicht gefallen. Einen Ausrutscher könnte ich den Schweizern ja verzeihen und tu dies im ersten Moment auch, da das „Make My Day“ einfach schweinegeil ausgefallen ist. Moderner Hardrock, Akustik - Gitarreneinsätze, Modern Rock Einschübe, Shout Chöre und einfach eine tolle und mitreißende Intonierung der Formation. Alle Daumen nach oben! Warum die Band gleich 3 (!!!) ultra-peinliche und langweilige Balladen („Feel 4 You“, „Wanna Cry“ und „Passed Away“) auf „Liar“ gestellt haben, möchte ich erst gar nicht wissen … Fakt ist: Die hätte schon niemand, vor 30 Jahren, hören wollen! Was zur Hölle soll denn bitte „Da Boobs“ sein?! Riffcollagen, kranker, schräger Gesang und NU Metal Nuancen.Total uninspiriert, unnötig und schlecht. Um es mal mit dem Songtitel von VANADINE auszudrücken: FUCK U!!! Gut ist auch wieder „Rainy Day“ ausgefallen. Es ist echt verwunderlich, aber die Band funktioniert, für mich persönlich, nur wenn sie sich auf gradlinige modern angehauchte Songs versucht, der Rest geht irgendwie total in die Hose. Dies trifft auch auf den Titelsong zu. Sehr groovy, straight und einprägsam gehalten. Neben dem Opener. "Rainy Day" und „Make My Day“ der einzige Song, welcher mir bisher wirklich auf Anhieb gefiel! „Hurts“ ist tonnenschwer, stampft und lädt zum „SLO-MO Headbangen“ ein. Eine nette wuchtige Nummer mit einer coolen Percussion/Gitarren-Arbeit. „Rock U“ ist GRÜTZE Part II – die Raketenwissenschaftler haben das „FUCK U“ durch „ROCK U“ ersetzt. Mannomann …

Auch mit viel wohlwollen und viel Sympathie, für den Versuch klassischen Heavy Rock mit modernen Klängen zu verbinden, kann ich hier keine gute Wertung abgeben. Dafür ist die Qualität einfach zu schwankend und so mancher Versuch endet halt auch in der totalen Peinlichkeit!

5 richtige Knallernummern rechtfertigen einfach keine gute Benotung, wenn mindestens 3 Songs voll nach hinten losgehen und 3 weitere Tracks auch nicht wirklich vor Ideenreichtum glänzen und heute keinen mehr begeistern können.

Wirklich schade! Die Idee war gut, die Ausführung aber nur ausreichend, um nicht in die niedrigere Bewertungsskala abzurutschen.

6 laue Pünktchen.

Götz


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